Internationale Politik Krieg in Israel

Lenova46
Lenova46
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Lenova46

Auf welcher Seite stehen die Bewohner Israels?

"Die Proteste in Caesarea, an denen die ehemaligen Armeefunktionäre am Samstagabend teilnahmen, sind Teil von landesweiten Demonstrationen. Diese finden jede Woche statt. Die Demonstranten kritisieren die festgefahrenen Geiselverhandlungen und fordern von der Regierung, Verantwortung fürs eigene Versagen zu übernehmen. In den vergangenen Monaten nahm die Polizeigewalt bei diesen Demonstrationen zu."


 Quelle: "Spiegel online"

 

olga64
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Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von olga64
als Antwort auf Lenova46 vom 22.09.2024, 20:32:07
Auf welcher Seite stehen die Bewohner Israels?

"Die Proteste in Caesarea, an denen die ehemaligen Armeefunktionäre am Samstagabend teilnahmen, sind Teil von landesweiten Demonstrationen. Diese finden jede Woche statt. Die Demonstranten kritisieren die festgefahrenen Geiselverhandlungen und fordern von der Regierung, Verantwortung fürs eigene Versagen zu übernehmen. In den vergangenen Monaten nahm die Polizeigewalt bei diesen Demonstrationen zu."


 Quelle: "Spiegel online"

 
Lenova 46 - Sie erwähnen nur die eine Hälfte der israelischen Bevölkerung und zwar die,die dramatischerweise noch immer von denGeiselnahmen betroffen ist.
Die andere Hälfte - die aber aufgrund der eskalierenden Ereignisse im Libanon, des Mossad-Husarenstücks mit präparierten Pagern und Walkie Talkies usw. das richtig finden, wie Israel sich zu wehren versucht, stimmen wieder mal mit ihrer Regierung überein.
Mittlerweile spüren es auch die Menschen in der REgion um Haifa; diese haben Auflagen für ihre Mobilität und das lässt erahnen, wie gross die Gefahr in Israel ist. Immerhin fallen täglich Hunderte von Raketen aus dem Libanon auf das Land, wo auch irgendwann das Iron Dome etwas machtlos werden wird.
Wenn es nun auch noch zum Einmarsch von Bodentruppen in den Libanon geht und sich evtl. auch der Iran wirklich einbringt, wird es keinerlei Verhandlungen über Geiselfreilassungen mehr geben.
Mit wem denn auch? Der Krieg in Gaza geht auch weiter - worüber möchten diese Kriegsländer auch verhandeln? Olga
Lenova46
Lenova46
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Lenova46
als Antwort auf olga64 vom 23.09.2024, 19:35:17

Man muss sich mal vorstellen: Wäre Israel nicht in einen Mehrfrontenkrieg verwickelt, würde sich Netanjahu in Haft befinden. Solange der Krieg anhält, ist seine Person von einer rechtlichen Verfolgung gerettet. 

Bevor der israelische Krieg heftiger wurde, demonstrierten massenweise Israelis gegen die Regierung. Es sollte doch der Justizbereich einseitig geändert werden.

Krieg mit dem Libanon ist für Israel nichts Neues. Dass Israel dem Libanon gegenüber militärisch überlegen ist, ist nicht von der Hand zu weisen.

Israels Bevölkerung wächst jährlich um 2 %, habe ich gelesen. Ergo benötigt Israel Land und will sich ausdehnen. Das geschieht ohne Rücksicht auf Verluste. 

Ein Rechtsgutachten verurteilt Israels Besetzungen als illegal.

Die arabische Welt wird sich immer fester gegen Israel zusammenschließen. 
 


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Bruny_K
Bruny_K
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Bruny_K
als Antwort auf Lenova46 vom 23.09.2024, 21:23:19

Sehr gut und überlegt zusammengefasst 👍

aixois
aixois
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von aixois
als Antwort auf Lenova46 vom 23.09.2024, 21:23:19
Israels Bevölkerung wächst jährlich um 2 %, habe ich gelesen. Ergo benötigt Israel Land und will sich ausdehnen. Das geschieht ohne Rücksicht auf Verluste. 
Ich denke nicht, dass Israel  Land im Libanon zum Siedeln braucht. Im Westjordland und Gazastreifen  ist noch viel Platz für den Fall der Fälle.

Der Angriff auf den Libanon ist Teil der Politik des "reinen Tisch" - Machens, d.h. die jetzige Regierung will ein für allemal ihre Gegner Hamas und Hezbollah ausschalten, so dass sie nie mehr eine Bedrohung für israelische Bürger darstellen können.

Die Bombardierungen Libanons und seiner Städte sind m.E. keine plötzlichen "Gegenschläge", sondern Teil einer lange geplanten Operation.

Ich könnte mir durchaus auch vorstellen , dass ein Streifen ('Sicherheitspuffer') im Süden des Libanon besetzt und später annektiert wird (Beispiel Golan Höhen) .

Jetzt schon 'entleert 'sich dieser 'Streifen', da die Bevölkerung in den Norden , bes. Beirut flieht. Es ist nur nocheine Frage der Zeit bis die israelische Armee einmarschiert , um die letzten 'Nester' der Hezbollahkämpfer 'auszuräumen' und  deren Raketen-Abschussvorrichtungen und Waffendepots aufzuspüren und zu  zerstören.  

Deshalb wurde - wie bei Gaza - die Bevölkerung aufgefordert denSüden zu verlassen und sich im Norden in Sicherheit zu bringen. Völkerrechtlich wird das Selbstverteidigungsrecht zur Rechtfertgung angeführt werden, denn die Hezbollah wollte ja,  wie die Hamas , Israel in allernächster Zeit überfallen , was jüngst entdeckte Pläne beweisen sollen.
Israel hat sehr genau darauf geachtet, ob es zu einem Zweifrontenkrieg kommen würde.Kam es aber nicht, da die Hezbollah keine Anstalten machten, sich durch massive Angriffe auf die Seite der Hamas zu stellen.
Erst seit einigen Wochen, weil  die Hamas sehr geschwächt wurde , können nicht mehr erforderliche Truppen aus Gaza abgezogen ,nach Norden verlegt  und eine neue Front  eröffnet werden.
Was jetzt abläuft,  ist eine weitere bewusste Eskalationsstufe (da   gibt es keine Ereignisse,die sich von selbst eskaliert hätten ) zur Beseitigung der Hezbollahkämpfer, die ja durch den Verlust ihrer wichtigsten Kommandeure und vieler erfahrener Kämpfer, derzeit nicht mehr in der Lage sind,  ihre Waffenstärke voll zu entfalten.
Ob ihnen von außen 'Hilfe' zuteil werden wird ?
 
Anna842
Anna842
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Anna842
als Antwort auf aixois vom 24.09.2024, 00:28:48
Kleiner Nachtrag: Bereits am 8. Oktober 2023 feuerte die
schiitische Miliz Hisbollah die ersten Raketen Richtung
Nordisrael ab.
Seitdem kam es zu einem täglichen Schlagabtausch.
Der Norden Israels wurde bereits wegen des Beschusses
vor etlichen Monaten geräumt. Seitdem warten die Zivilisten,
dass sie wieder zurück können.
Quelle: Rosa Luxemburg Stiftung.

Das einzige, welches Hamas und Hisbollah vereint, ist der Plan,
Israel " auszulöschen ".
Das ist in deren Statuten leicht nachlesbar.

Ob Israel den Gazastreifen zum " siedeln " benötigt und deswegen
dieser Angriff erfolgte, halte ich für bedenklich, denn so viel ich
weiß wurde am 7.10. Israel von Gaza angegriffen und nicht umgekehrt.

Für große Teile der israelischen Bevölkerung war dies der schlimmste
Ausrottungsangriff seit dem Holocaust.

Ferner hat Israel den Gazastreifen 2005 geräumt.
Und was ist daraus gemacht worden? Eine Militärstation.
" Wir haben Land gegeben und dafür tausende Raketen bekommen ",
sagten in all den Jahren viele Israelis.
Und jetzt ging von Gaza noch das schlimmste Massaker an Juden
seit Jahrzehnten aus.



" Bewusst eskaliert " kann so oder so betrachtet werden.

Was wäre, wenn die Hisbollah ihre  " volle Waffenstärke  "
entfalten würde. Der militärische Arm des Iran?
" Israel ist der Teufel " tönt es aus diesem Scharia-Land.

Das war mein Versuch, das Geschehen aus der Sichtweise
Israels darzulegen und dass der Ausgangspunkt der 7.10.2023
war.
Hätte Israel das  " friedlich " lösen können.
Ich vermute: eher nicht.

Anna


 

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aixois
aixois
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von aixois
als Antwort auf Anna842 vom 24.09.2024, 10:47:26

Das war mein Versuch, das Geschehen aus der Sichtweise Israels darzulegen und dass der Ausgangspunkt der 7.10.2023 war.

Ich versuche immer alle Aspekte und Fakten zu betrachten,  nicht nur die einer Seite.

Und dazu gehört eben auch - wenn schon Rosa Luxemburg - was Bernhard Hillenkamp  in einem Artikel der Rosa-Luxemburg Stiftung schreibt:

"Die Erwartungen vieler Aktivist*innen, sowohl im islamistischen als auch in Teilen des linken Milieus, sowie der Palästinenser*innen im Libanon waren hoch, dass die Hisbollah gemeinsam mit palästinensischen Gruppen vom Süd-Libanon aus den Druck auf Israel erhöhen und militärisch agieren würde. Erwartungen, die bis jetzt nicht erfüllt wurden.

... die Situation an der Grenze und die komplexe Struktur des Libanon, aber auch in der Region, scheinen eine militärische Eskalation zu verhindern. Nur ein extremer Zwischenfall an der Grenze oder auch eine aggressive israelische Angriffsstrategie im Libanon könnten die Hisbollah dazu bewegen, diese Taktik aufzugeben.
"

Die Hisbollah hätten durchaus sofort im Oktober 2023 aus Solidarität mit der Hamas, mit voller Wucht und Breitseite den Norden Israels angreifen, ihren jetzt erst bekannt gewordenen "Massaker-Plan" umsetzen, eine zweite Front eröffnen können, die erhebliche israelische Kräfte gebunden hätte, die in Gaza gebraucht wurden .
Sie taten es nicht - weil sie selbst nicht wollten,  oder weil Teheran keinen ausgeweiteten Konflikt im Nahen Osten wollten.

Dass dies jetzt anders geworden wäre, weil es einen von der Hisbollah verursachten "extremen Zwischenfall" gegeben hätte, kann ich aus den mir bekannten Fakten nicht erkennen. Der 7.10. 2023 kann es ja nicht sein.

Der Süden Libanons, bes. die Bekaa Ebene, wird,  wie schon 1983 erneut von Israel besetzt werden, quasi eine Wiederholung der Operation "Frieden für Galilea", nur dass die Hisbollah (und auch die IS Terroristen ?) diesmal dauerhaft ausgeschaltet werden sollen.

 
Lenova46
Lenova46
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Lenova46

M. E. ist der israelischen Regierung jedes Mittel recht, ihre Ziele durchzusetzen:

"London taz | Es ist ein Paukenschlag in der britischen Medienlandschaft: Anfang September kündigten vier namhafte Kolumnisten an, ihre Zusammenarbeit mit dem 1841 gegründeten Jewish Chronicle (JC) zu beenden – der ältesten, durchgehend erscheinenden jüdischen Zeitung der Welt.
Es sind der Journalist und Autor David Aaronovitch, der Comedian David Baddiel, der Guardian-Kolumnist Jonathan Freedland und die Sunday-Times-Journalistin Hadley Freeman. Mit dem Rücktritt wollen sie gegen den Kurs der Zeitung protestieren, der auch international hohe Wellen schlägt.

Im Zentrum des Skandals stehen sensationelle Berichte, die sich als falsch herausstellten, eine Blattlinie, die immer unkritischer über die rechte Netanjahu-Regierung berichtet, und mangelnde Transparenz über die Eigentümer der Zeitung.

Die Krise begann mit einem Bericht des freien Journalisten Elon Perry vom 5. September. Perry, laut eigenen Angaben Geschichtsprofessor, Veteranjournalist und Soldat der renommierten Golani Brigade der israelischen Armee (IDF), berief sich wie in vielen seiner Artikel auf Insiderquellen innerhalb der israelischen Sicherheitsbehörden. Er behauptete etwa, dass Hamas-Chef Jahia Sinwar mit den restlichen israelischen Geiseln durch Tunnel nach Ägypten und schließlich in den Iran fliehen will."

Skandal um älteste jüdische Zeitung: Großer Vertrauensverlust - taz.de

Außerdem:

 Israel schließt Al-Jazeera-Büro im Westjordanland

(tagesspiegel.de)

"Israelische Streitkräfte haben das Büro des arabischen Senders Al-Jazeera in Ramallah im Westjordanland gestürmt und eine vorübergehende Schließung für 45 Tage angeordnet. Israel werfe dem Sender aus Katar vor, ein Sprachrohr der Hamas zu sein. Der Schritt habe international Kritik ausgelöst, auch von deutscher Seite. So kritisiert Mika Beuster, Bundesvorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbandes: “Das ist ein willkürlicher Schlag gegen die Pressefreiheit, der mit einer angeblichen und nicht bewiesenen Gefährdung von Israels Sicherheit durch Al Dschasira begründet wird.” "

Kann Israel eigentlich noch bescheinigt werden, dass sie eine Demokratie sind?

 

Anna842
Anna842
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Anna842
als Antwort auf aixois vom 24.09.2024, 12:06:34
Du sagst es: Du  " versuchst es ".
Es fällt dir nicht auf, aber die israelische Sichtweise flacht mehr und
mehr ab. Olga schreibt ab und an etwas.
Was soll ich nun sagen:  Danke, liebe Hisbollah, Miliz aus dem
Scharia-Land, dass ihr Israel nicht gänzlich platt gemacht. 
( Was haben diese schiitischen Milizen eigentlich im Libanon zu
suchen? Ist ihr privater Militärstützpunkt, wollen die Araber die
nicht mal los werden?)

Hamas und Hisbollah sind sich im Grunde feindlich gesinnt.
Wer bekommt die Oberhand in der Region?
Schiiten versus Sunniten.
Vorher noch Israel aus dem Weg räumen.
Geht aber nicht ganz so einfach. Verbündete und Atommacht.

Wir, du aixois und ich, wir sehen und lesen die Oberfläche und
versuchen sie auszudeuten.
In diesem sinne gebe ich dir wiederum recht.

Anna



 
olga64
olga64
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von olga64
als Antwort auf aixois vom 24.09.2024, 00:28:48
 
Erst seit einigen Wochen, weil  die Hamas sehr geschwächt wurde , können nicht mehr erforderliche Truppen aus Gaza abgezogen ,nach Norden verlegt  und eine neue Front  eröffnet werden.
Was jetzt abläuft,  ist eine weitere bewusste Eskalationsstufe (da   gibt es keine Ereignisse,die sich von selbst eskaliert hätten ) zur Beseitigung der Hezbollahkämpfer, die ja durch den Verlust ihrer wichtigsten Kommandeure und vieler erfahrener Kämpfer, derzeit nicht mehr in der Lage sind,  ihre Waffenstärke voll zu entfalten.
Ob ihnen von außen 'Hilfe' zuteil werden wird ?
 
Ich hörte soeben in den Nachrichten, dass der geplante israelische Einmarsch der Bodentruppen in den Libanon derzeit noch nicht stattfindet, weil Israel noch zu starken Truppenverbände in Gaza zusammengezogen hat und auch die Soldaten selbst mittlerweile auf Pausen drängen; sie sind ja teilweise seit fast einem Jahr im Einsatz.

Ja, das mit der Hilfe ist auch meine Befürchtung. Es wäre derIran,der sich noch sträubt, dann in einen direkten Kampf auch mit den USA zu treten (obwohl die Religionsmänner seit Jahren nicht müde werden, jeden Freitag für den Untergang Israels und die USA zu beten).
Und dann könnte natürlich aufgrund der kürzlichen Erfahrungen mit den brutalen Mossad-Erfahrungen die grosse Angst vorherrschen, was sich dieser Geheimdienst als nächste Aktion einfallen lässt.
Der Mossad ist ja berühmt dafür, höchst effizient und ohne grosse Reden Rache zu üben - und wenn es, wie nach dem Attentat auf die Olympischen Spiele in München 1972, Jahrzehnte dauert, bis sie erfolgte.

Olga

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