Internationale Politik Krieg in Israel

Bruny_K
Bruny_K
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Bruny_K
als Antwort auf Anna842 vom 22.09.2024, 11:39:22

Liebe Anna, nicht das es irgendwas bringen würde, aber ich werde mich immer und überall dort einschalten wo Ungerechtigkeit herrscht. Einen Beliebtheitsplatz brauche ich nicht und mit dem Strom mitschwimmen werde ich nicht nur um des Schwimmens willen.
Bruny 😉 

Nick42
Nick42
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Nick42
als Antwort auf Bruny_K vom 22.09.2024, 10:41:16
Das finde ich jetzt lustig. Ich hingegen höre lieber jeweller zu, der immerhin seit 60 Jahren in Afrika lebt, als irgendwelchen „Journalisten, der noch nie in Afrika waren, oder ST User, die alles vom hören/sagen kennen......
 
Ich  sehe das nicht so. Ich kenne gut gemachte Bücher und Dokumentationen von Journalisten, die Afrika aus eigener Anschauung vor Ort kennen.

Und auch hier in ST sehe ich einige (nicht nur jewller), die Afrika aus  eigenem Erleben und eigener Erfahrung vor Ort kennen.

Nick42
Bruny_K
Bruny_K
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Bruny_K
als Antwort auf Nick42 vom 22.09.2024, 12:29:54

Ich kenne auch einen der sagt dass er ein Land kennt, weil er dort mal Urlaub machte. Es ist ein Unterschied ob ich von Spanien, den Pro und Contras berichte, weil ich hier lebe oder als ich Urlaub hier machte.
Eine Tatsache ist doch, dass Afrika im Wandel ist. Jetzt buhlt Europa um Afrikas junge Generation, nehmen dabei in Kauf dass sie die Länder Afrikas ausbluten um sich selbst einen Vorteil zu verschaffen. 
Welcher heutige Journalist wird einen riesigen Kontinent so gut kennen, dass ich ihm mehr zuhören würde als einem User der seit 60 Jahren in mehreren Ländern gearbeitet und gelebt hat?
Das soll es von mir jetzt gewesen sein. Afrika kann in einem entsprechenden Thread diskutiert werden, ich würde mich freuen 🤗.


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aixois
aixois
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von aixois
als Antwort auf Anna842 vom 22.09.2024, 11:39:22
Der Kommandeur rief die UN an, damit diese Blauhelme endlich
einen Schießbefehl erhalten, den hatten sie nämlich nicht,
dass ein Völkermord kurz bevor stehe, und sie endlich mehr
Blauhelmsoldaten entsenden sollten.

 


Die Blauhelme wurden (vom Generalsekretär Kofi Annan) zu "strikter Neutralität" verdonnert.
"Blauhelm-General Dallaire ruft aus Ruanda Kofi Annan an. Doch Annan verbietet ihm, Partei zu ergreifen. Das UN-Mandat verpflichte ihn zu strikter Neutralität. "

"Die Blauhelme sollten Ruhe bewahren.  Wir hielten dies für das Beste, was wir tun konnten", erinnert sich Kofi Annan, der damals die UN-Abteilung für Friedenseinsätze leitete.
Über das, was folgte, schreibt Annan in seinen Memoiren: "Es war eine der erschütterndsten Erfahrungen meines gesamten Berufslebens, die mich tief prägte.
"

Die Belgier zogen ab, nachdem belgische Soldaten getötet worden waren .

Danach - viel später -  kamen die Franzosen, was den Huthi aber nicht half und die Lage eher schlimmer, jedenfalls nicht besser machte.

Rolle Frankreichs  -

"22. Juni: Die Völkermörder sind eingekreist. Eine schlagkräftige Rebellentruppe, die von der Tutsi-Minderheit dominiert wird, drängt sie zurück. Eine militärische Niederlage der Völkermörder ist in Sicht. Erst jetzt entsendet Frankreich 2500 seiner Soldaten ("Operation Türkis") - um eine "Schutzzone" für Hutus zu errichten, [aber] auch für die Völkermord-Milizen."

(R.Steinke - Süddeutsche Z. 06 04 2014)

Meines Wissens sind die (auch persönlichen) Verantwortlichkeiten bis heute nicht eindeutig aufgeklärt oder gar 'aufgearbeitet', d.h. dass nach den Massakern alles unternommen wurde, um so ein Morden in Zukunft sicher zu vermeiden.

Aber um das in den letzten Jahren zunehmend 'ramponierte' Image der UN (wofür die UN als solche ja nichts kann) etwas aufzupolieren, wird heute und morgen auf dem UN Zukunftsgipfel ,der federführend von Namibia und Deutschalnd erarbeitete , 20 seitige UN Zukunftspakt verabschiedet, der die UN 'handlungsfähiger' machen und den ehrvollen Respekt der UN wieder 'aufpolieren' soll.

Soviel zum Zustand der beispielhaften 'westlichen', "wertebasierten Sicherheitsordnung"  von der fast täglich die Rede ist.

Anna842
Anna842
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Anna842
als Antwort auf aixois vom 22.09.2024, 13:01:06
Ja, aber sich lang und breit über die Taser auslassen oder
über den  " Völkermord " den der Staat Israel begeht.

"  Kein Zeuge darf überleben. Der Genozid in Ruanda ", von
Alison Des Forges. Alles genau dargelegt, auf fast 1000  Seiten.

" Auch die von Anfang an gut informierte internationale Gemeinschaft,
die dem Massaker untätig zusah, trägt eine Mitverantwortung an
dem Genozid.  "
Für Alle die nicht gerne so viel lesen, es gibt einen Spielfilm, gedreht
nach einer wahren Geschichte, der Direktor des Hotels " mille colline ".
" Hotel Ruanda " , der ist für mich ein Held. Gibt es auf DVD.

Zu dem thread-Thema bleibt für mich die Frage offen:
Wie hätte denn der Staat Israel reagieren sollen?
Nachdem massiv sein Staatsgebiet angegriffen worden ist
und 1.500 seiner Staatsbürger auf eine entgrenzte bestialische
Art ermordet worden sind, sowie desweiteren 250 seiner Bürger
nach Gaza als Geiseln verschleppt worden sind.
Jede Staatsmacht muss darauf reagieren.

Aber wie? Mit welcher Strategie ?
Welche Optionen lagen denn da noch auf dem Tisch?
Alles, nur keinen Angriff.?
Aber der Feind, die Hamas, war in Gaza....


Anna
Lenova46
Lenova46
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Lenova46

Beinahe "altmodisch" und aufgrund technischen Fortschritts überholt wirken Brief- oder Paketbomben, die mit der Post für einen gezielten Bombenanschlag verschickt werden. 

Beim Öffnen der Sendung löst sich die Detonation. 

Die Opfer sind in der Anzahl begrenzt.

"Der spätere israelische Ministerpräsident Menachem Begin veranlasste 1952 beim Attentat auf Konrad Adenauer, Otto Küster und Franz Böhm die Versendung von 3 Paketbomben. Bei diesem Attentat wurde ein Polizeibeamter getötet."

Quelle: "Wikipedia"





 


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MarkusXP
MarkusXP
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf Anna842 vom 22.09.2024, 13:39:30

...
Aber wie? Mit welcher Strategie ?
Welche Optionen lagen denn da noch auf dem Tisch?
Alles, nur keinen Angriff.?
Aber der Feind, die Hamas, war in Gaza....


Anna
Wie Israel reagieren soll kann ich nicht sagen. Wir haben auch nicht die notwendigen Informationen, was wir lesen und sehen sind ja nur Bruchstücke der Wirklichkeit ...

Was ich aber beurteilen kann ist die Wirkung von Bildern mit leeren, blutenden Augenhöhlen ... und zwar quer durch alle politische und religiösen Lager. Dem kann sich kaum jemand entziehen ... denke ich zumindest.

Ich glaube, ich muss das alles erst mal sacken lassen, mache auch in diesem Faden erst einmal eine Pause ...
MarkusXP

 
Anna842
Anna842
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Anna842
als Antwort auf MarkusXP vom 22.09.2024, 14:18:38
Ja, auch ich muss vieles sacken lassen.
Die  " Wirkung der Bilder ".....das ist der Punkt, wir können uns
diesen schwerlich entziehen.
Welche Bilder schaffen es in die Öffentlichkeit. ?
Und vor allem: Mit welchen Intensionen. ?
Das Kleinkind, welches vor den Augen seiner Eltern lebend
in Stücke gehackt worden ist ?
Die junge Jüdin, die nicht " einfach "  von mehreren vergewaltigt
worden ist, sondern noch viel Schlimmeres über sich ergehen
lassen musste, bevor sie elendig krepierte, im Triumpfgeheul
ihrer Folterer....usw
Welche Bilder sehen wir. ? Welche Schilderungen hören wir. ?

Eine Staatsmacht muss auf einen solchen Angriff reagieren.
Aber wie?
Hätte eine linke-säkuläre Regierung völlig anders reagiert. ?

Was ist genau gemeint, wenn ich in diesem thread " verhältnismäßig "
lese. ?

"  Die Fotos und Videos, die die Hamas-Terroristen während des Überfalls
aufgenommen und dann über die Medien und die sozialen Netzwerke
verbreitet haben - eine Orgie der brutalsten Gewalt, das Abschlachten
von Babys, die Vergewaltigung von Frauen, die Schikanierung von
alten Menschen -, das alles hat Assoziationen...an die Schoah,
hervorgerufen. "
(  " Niemals Frieden? Israel am Scheideweg. " Moshe Zimmermann.
Ullstein. 2024. M.Zimmermann, geb. 1946 in Jerusalem, ist Professor
emeritus für moderne Geschichte und setzt sich seit Jahrzehnten
für die Zweistaatenlösung ein. Sein Buch nach dem 7.10. bezeichnet er als
"  konstruktiven Pessimismus. "  )

Im Staat der Juden/Jüdinnen hätte ein solches massives Pogrom
niemals stattfinden dürfen. Das Versprechen war mit diesem Angriff
gebrochen.
Die meisten Opfer, die Kibbuzniks, gehören politisch eher zu den
Befürwortern der Verständigung mit den Palästinensern.
Das ist für viele nun erstmal vorbei.

Anna
olga64
olga64
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von olga64
als Antwort auf MarkusXP vom 22.09.2024, 14:18:38

Aber wie? Mit welcher Strategie ?
Welche Optionen lagen denn da noch auf dem Tisch?
Alles, nur keinen Angriff.?
Aber der Feind, die Hamas, war in Gaza....


Anna
Wie Israel reagieren soll kann ich nicht sagen. Wir haben auch nicht die notwendigen Informationen, was wir lesen und sehen sind ja nur Bruchstücke der Wirklichkeit ...

MarkusXP

 
Es kommt immer darauf an, welche Medien man konsumiert: macht man dies ausschliesslich über die asozialen Netze, wo jeder versucht, seine persönliche Deutungshoheit zu steigern und es auch oft nicht im entferntesten mit der Wahrheit versucht, wird man zu diesen Unsicherheiten gelangen.
Aber die internationalen Leitmedien - der seriösen Machart - haben vor Ort jahrelange Korrespondenten,die auch über entsprechende Verbindungen verfügen und wenn "man" sich die Mühe macht, dass unterschiedliche Medien dieser Sorte zum Thema zu lesen,erhält man "notwendige" Informationen, wobei man natürlich selbst entscheiden muss, was jemand persönlich zu dieser Kategorie zählt.

Ich bewundere Frau Baerbock - unermüdlich bereist sie auch den Nahen Osten und macht sich dort auch gegenüber Israel nicht unbedingt beliebt, wenn sie die praktizierte "Auge um Auge" Taktik kritisiert und vor ihr warnt.
Uns allen,die wir hier diskutieren, hat unsere Aussenministerin voraus, dass sie aufgrund ihrer vielen Besuche in Nahost und der Ukraine wirklich weiss, was Krieg ist, wie er sich anfühlt, wie er riecht und wie verzweifelt er sich darstellt, wenn es keine tragbaren Möglichkeiten gibt, ihn zu beenden.

Aber auch der Satz aus der Bergpredigt, mit dem Jesus laut Neuem Testament auf die Losung einging, erscheint aufgrund der aktuellen Eskalation naiv: "Ich aber sage euch: Leistet dem,der euch was Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die recchte Wange schlägt, dann halte ihm auch die andere hin".
Also keinenWiderstand leisten und warten bis die Hisbollah ihre Raketen über die Grenze schicken, von denen die Miliz geschätzt mehr als 150.000 hat?
Das ist für Israel sicher keine Option. DAs haben Juden in der Nazizeit schon mal gemacht und es hat sie viele Millionen Toter gekostet mit lebenslangem Trauma auch für nachfolgende Generationen.

Auch bei Terrorgruppen wie Hamas und Hisbollah wird man mit dieser Losung sicher nicht auf Verständnis stossen. Sie verstehen sich als Mitglieder einer "Achse des Widerstands" gegen den Zionismus, die westliche Dominanz und Dekadenz.
ABer Organsator, Anführer, Sponsor und Rückgrat dieser Achse ist der Iran. Solange die mit ihrem Geld und Revolutionsgarden sowohl Hamas als auch die Hisbollah sowie das vom Schlächter Assad in Syrien unterstützen und gegen Israel in Stellung bringen, kann man auf den nächsten Gegenschlag warten.

Ein Ausbruch aus der Logik der Gewalt, Stabilität und vielleicht irgendwann mal Versöhnung ist nur zu erreichen, wenn sich Irans Rolle verändert. (Passagen entnommen dem Artikel Krieg in Nahost - von Moritz Baumstieger in der SZ vom Wochenende). Olga
aixois
aixois
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von aixois
als Antwort auf Anna842 vom 22.09.2024, 13:39:30

Aber nicht Gaza, Judäa, Samara, Kanaan in einen Topf werfen bzw. über einen Kamm scheren.

Gerade die Hezbollah (mit oder gegen Anordnungen aus Teheran ?) haben sich entgegen der Prophezeiungen/ Erwartungen vieler, eher 'gemäßigt' gezeigt.

Über ihre aktive Teilnahme an dem Massaker an den Israelis habe ich nichts gehört. Und dass ein ähnlicher Angriff im Norden geplant gewesen sein soll, das wird erst jetzt, fast ein Jahr später bekannt - Zufälle gibt's .

Als man plötzlich auf die Idee kam, 'unsere' Flüchtlinge nach Ruanda 'auszulagern', da wäre Gelegenheit gewesen, sich über die Aufarbeitung der Verbrechen und die Lage heute (wo es angeblich nur noch Ruandeser  keine Tutsi - Huthu mehr gibt) Gedanken zu machen. Es scheint, als ob noch hunderte, wenn nicht tausende  identifizierte Täter sowohl in Ruanda als auch im Ausland weitgehend unbehelligt leben.

Dabei hätte es sich gerade für Deutschland angeboten sich mal - auch im Rahmen einer Aufarbeitung seiner Kolonialgeschichte - daran zu erinnern, was deutsche Rassenideologie hervorgebracht hat ...
Ist jetzt aber doch zu OT.


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