Internationale Politik Krieg in Israel

Lenova46
Lenova46
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Lenova46

Im Westjordanland haben jüdische Siedler Häuser und Autos in Brand gesteckt und einen jungen Palästinenser getötet.

Israel bedauert wie üblich und die USA bedauern auch zutiefst. 

"Im von Israel besetzten Westjordanland hat sich die Lage seit dem Beginn des Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen deutlich verschärft. Nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage palästinensischer Angaben wurden seit dem 7. Oktober im Westjordanland mindestens 633 Palästinenser durch israelische Soldaten oder Siedler getötet. Mindestens 18 Israelis wurden nach israelischen Angaben bei Angriffen militanter Palästinenser getötet."

Soll das Vergeltung, Rache, Ausgleich sein? Manche ziehen doch glatt den 7.10.2023 als ständige  Rechtfertigung für derartige Straftaten heran. 


Jüdische Siedler töten Mann bei Attacke im Westjordanland - DER SPIEGEL

 

olga64
olga64
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von olga64

Raphael Geiger schreibt unter dem Titel "Frieden,vielleicht?" einen interessanten Artikel in der heutigen SZ, aus dem ich nachstehende zitiere:
"Nachdem führende Köpfe der Hamas tot sind (Hanija und Deif) untersteht jetzt Jahia Sinwar die Organisation der Hamas seinem Befehl. Sinwar versteckt sich seit langem inden Tunneln von Gaza - weitere Opfer in Gaza dürften ihm ebenso egal sein wie sein eigenes Leben.
Er stellt nun grosse Forderungen;den Abzug der israelischen Truppen aus Gaza,verbunden mit einer permanenten Waffenruhe.
Wie immer dann die Zukunft der Hamas aussähe, ob sie die Regierungsgewalt in Gaza abgeben müsste -alles wäre für Sinwar ein Sieg, zum Preis der Zerstörung des Gazastreifens.
Israel hätte sein Kriegsziel nicht erreicht - die Hamas würde weiter existieren.

Iran - die SChutzmacht der Hamas - will einen Waffenstillstand,weil das Land den grossen Krieg gegen Israel scheut. Die Mullahs teilen der Welt zwar mit, dass ein Waffenstillstand unabhängig von ihrem geplanten Vergeltungsschlag gegen Israel seien  - man möchte sich alle Optionen offenhalten.

Die Hamas sind militärisch geschwächt und sind auf absehbare Zeit für Israel kein Risiko mehr - können es aber wieder werden, zusammen mit der Hisbollah und Raketen aus dem Iran.
Und in Westjordanland hat es Israel mit neu entflammtem Hass der Palästinenser zu tun. Auch dort möchte sich der Iran mehr und mehr engagieren.
Ein Frieden dieser Art scheint kein gutes Szenario für Israel zu sein. Das Land hätte nicht gewonnen und seine Feinde hätten nicht verloren. Die Kämpfe würden immer wieder und weiter aufflammen - die Menschen weiterhin leiden und in grossen Zahlen sterben - der Druck auf die Hamas udn auf Israel,das Töten zu beenden, waren nie so hoch - aber wohin wird es führen? Olga

Elbling
Elbling
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Elbling
als Antwort auf olga64 vom 16.08.2024, 19:20:24
Die Kämpfe würden immer wieder und weiter aufflammen - die Menschen weiterhin leiden und in grossen Zahlen sterben - der Druck auf die Hamas udn auf Israel,das Töten zu beenden, waren nie so hoch - aber wohin wird es führen? Olga
Genau das bleibt zu befürchten. Und weiter befürchte ich, das beim "nächsten Waffengang" vieleicht kein Palästinenser mehr am Leben ist, es sei denn er kann schwimmen. Vieleicht wird beim Nächsten Waffengang die Bevölkerung ins Mittelmeer gejagt.... Vieleicht siegt ja auch mal die Vernunft, aber nur vieleicht.
 

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Michiko
Michiko
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Michiko
Nahost-Gespräche in Doha beendet Waffenruhe soll in Kairo weiter verhandelt werden
Stand: 16.08.2024 18:09 Uhr
"Die Gespräche in Doha über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg sind ohne konkretes Ergebnis zu Ende gegangen. In den kommenden Tagen sollen Unterhändler noch offene Details klären. Ein weiteres Treffen ist nun in Kairo geplant.
Nach Gesprächen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg sollen die noch "verbleibenden Lücken" zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas in den kommenden Tagen geschlossen werden. Das teilten die vermittelnden Länder Katar, Ägypten und USA nach den zweitägigen Verhandlungen in Doha mit. Beiden Seiten sei ein Vorschlag präsentiert worden, der den Grundsätzen des Friedensplans von US-Präsident Joe Biden entspreche".

Quelle:  Gaza-Gespräche beendet

Solange Katar die Hand über die Hamas hält und auch Gelder zu deren Unterstützung in Millionenhöhe fließen läßt (seit 2012 unterhält die Hamas ein Politbüro in Katar), fühlt sich die Terrororganisation sicher und beschützt. Eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung der von der Terrororganisation Hamas verschleppten Geiseln – das war der Kern der heutigen Verhandlungen in Katars Hauptstadt Doha. Aber schon gab es Bedenken seitens der Hamas, denn sie stören sich an Israels Wunsch nach einer dauerhaften Präsenz seiner Truppen an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten sowie entlang einer Schnellstraße, die den Süden und den Norden Gazas trennt. Die israelische Regierung wiederum will genau kontrollieren, welche palästinensischen Häftlinge freigelassen werden. Auch weitere Punkte sind zwischen Israel und der Hamas noch strittig.

Am Verhandlungstisch saßen die Vermittler aus Katar, Ägypten und den USA sowie die Delegation aus Israel, angeführt vom Chef des Auslandsgeheimdienstes Mossad, David Barnea. Nicht dabei war die islamistische Hamas. Es sei bislang immer so gewesen, dass Hamas-Chef Jahia Sinwar irgendwo in einem Tunnel in Gaza die Entscheidungen getroffen habe. Die Unterhändler in Doha mussten ihm dann irgendwie die Botschaften übermitteln.
 
Juro
Juro
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Juro
als Antwort auf Lenova46 vom 16.08.2024, 06:56:28

Hallo Lenova46,

die Siedler sind keine Armeeeinheiten noch haben sie einen staatlichen Auftrag. Sie verüben Selbstjustiz.
Wie nennt man einen "Selbstjustiz verübenden Mob"?

Heute haben mich Meldungen ebenfalls tief betroffen gemacht:

Bei Luftangriffen in Gaza kamen wieder zahlreiche Zivilisten ums Leben. Auch eine Mutter mit 6 Kindern soll getötet worden sein.

Gaza bräuchte 7 Tage Waffenruhe, dass alle Kinder gegen Poliomyelitis geimpft werden könnten. Die Seuche ist nämlich dort ausgebrochen. Wenn diese weltweit fast ausgerottete Seuche wieder auftritt, so ist das wie ein Rückschlag in die "Steinzeit" der medizinischen Versorgung. Schuld an dem Wiederauftreten sind die israelischen Bombardements und der dadurch entstandene hygienische Notstand.
Infektionen machen normalerweise keinen Unterschied, ob jemand Palästinenser oder Israeli ist. Die israelischen Soldaten importieren das Virus zu sich nach Hause. Der Unterschied wird darin bestehen, dass israelische Kinder immunisiert sein werden, bis auf die "Impflücken", während diese Immunisierung den palästinensischen Kindern vorenthalten wird. Israel erlebte seit 2022 neue Fälle sogenannter Impf-Polio, also mit einem Virus, der von geimpften ausgeschieden wird und bisher vor allem Ungeimpfte infiziert. Die Ungeimpften sind also vorhanden und bilden den Nährboden für die Verbreitung.

15.08.2022 - 18.08 Uhr: 
„Unser Leben ist wichtiger als ihr Leben“:
Mit dieser Begründung soll Israel angeblich palästinensische Zivilisten als eine Art menschliche Schutzschilde in verminte Tunnel schicken. Das berichtet die israelische Tageszeitung „Haaretz“. Demnach handele es sich bei den Zivilisten um Bewohner des Gaza-Streifens, die ausdrücklich nicht als Terroristen gelten und dennoch festgenommen werden. Ihre Aufgabe soll es sein, Häuser und Tunnel zu durchsuchen, bevor IDF-Soldaten diese betreten.
Hochrangige israelische Offiziere sollen über das Vorgehen informiert sein, will „Haaretz“ aus mehreren Quellen erfahren haben. Die Informationen sollen von Militärangehörigen, zum Teil von Kommandeuren, stammen. Während des Einsatzes sollen die Palästinenser Arme-Uniformen tragen, ihre Hände seien auf dem Rücken gefesselt. Auch Kinder und alte Menschen sollen angeblich zu den Einsätzen gezwungen werden – laut Bericht mit dem Versprechen: „Erfüllt eine Mission und ihr seid frei.“
Die Führung des israelischen Militärs bestreitet die Vorwürfe, ein solches Vorgehen würde gegen die Werte der Armee verstoßen und sei verboten. Ein IDF-Sprecher sagte gegenüber „Haaretz“, die Anschuldigungen seien zur weiteren Untersuchung an die verantwortlichen Stellen weitergeleitet worden. Israel selbst wirft der radikal-islamischen Hamas regelmäßig vor, Zivilisten als Schutzschilde zu missbrauchen. Auch internationale Untersuchungen stützen diese These.
Quelle: https://www.msn.com/de-de/nachrichten/welt/hamas-lehnt-vorschl%C3%A4ge-f%C3%BCr-eine-waffenruhe-in-gaza-ab/ar-BB1r1VFJ?pqasv=&pqlth=0&assgl=53&sgcn=hamas+lehnt+vorschl%C3%A4ge+f%C3%BCr+eine+waffenruhe+in+gaza+ab&sgtpv=Top+Stories&smvpcn=4&swbcn=10&cvid=81A7822E868F4634B2C06108157179B3&ocid=msedgdhp&clckatsg=1&hsmssg=1

Juro
 

Nordlicht 55
Nordlicht 55
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Nordlicht 55
Heute, am 19.08., ist der "Welttag der humanitären Hilfe" ..

Es ist ein internationaler Aktionstag, an dem humanitärer Helfer und derjenigen, die bei ihrem Einsatz für humanitäre Hilfe ihr Leben verloren haben, gedacht wird!

Laut UN war das Jahr 2023 das bisher tödlichste Jahr für humanitäre Helfer.

Nie zuvor wurden so viele tote humanitäre Helfer gezählt wie 2023 - und dieses Jahr sieht es bislang nicht besser aus.
Vertreter humanitärer Organisationen warnen deshalb vor einer Ära der Straflosigkeit.
In 33 Ländern sind im vergangenen Jahr 280 Helferinnen und Helfer bei ihren Bemühungen um andere Menschen getötet worden.
Im Jahr davor gab es 118 Todesopfer unter Hilfskräften.
Im laufenden Jahr 2024 sind es bereits bis Anfang August 172 Helfer den weltweiten Konflikten zum Opfer gefallen.

Der Hauptgrund für diesen drastischen Anstieg sei der Beginn des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der Hamas, heißt es. Seit dem verheerenden Terroranschlag der islamistischen Hamas im Oktober vergangenen Jahres seien allein im Gazastreifen knapp 300 Mitarbeiter von Hilfsorganisationen getötet worden, vor allem durch Luftangriffe. Die meisten Opfer seien Mitarbeiter des UN-Palästinenserhilfswerkes UNRWA gewesen. Die Vereinten Nationen hatten in der Vergangenheit wiederholt ihre Bestürzung über getötete Mitarbeiter durch israelischen Beschuss oder Bombardements ausgedrückt. 

Da es sich abzeichnet, dass die Zahl getöteter humanitärer Kräfte 2024 noch deutlich höher ausfallen könnte, haben sich führende Vertreter Hunderter Humanitärer Organisationen mit einem gemeinsamen  Brief an die 193 Mitgliedsstaaten der UN-Vollversammlung gewandt.
 In dem Schreiben fordern sie die internationale Gemeinschaft auf, Angriffe auf Zivilisten zu beenden, Mitarbeiter von Hilfsorganisationen zu schützen und die Täter stärker zur Rechenschaft zu ziehen. 

Die Normalisierung der Gewalt gegen Mitarbeiter von Hilfsorganisationen und die fehlende Rechenschaftspflicht seien inakzeptabel, unverzeihlich und schädlich für die weltweiten Hilfsmaßnahmen, sagte die UN-Nothilfekoordinatorin Joyce Msuya.
Entschlossenes Handeln mit mehr als bloßen Erklärungen sei notwendig, heißt es im Brief - denn solche Angriffe förderten auch Probleme wie Ernährungsunsicherheit, Vertreibung und die Ausbreitung von Infektionskrankheiten, mit Auswirkungen, die über die Konfliktgebiete hinausgehen. 


https://www.sueddeutsche.de/politik/konflikte-un-2023-war-bislang-toedlichstes-jahr-fuer-humanitaere-helfer-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-240819-930-206827

Katja

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aixois
aixois
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von aixois
als Antwort auf Juro vom 18.08.2024, 23:47:06

Bevor es bessere , technische , Möglichkeiten gab, hat man Tiere für solche 'Missionen' eingesetzt, z.B. Ratten in verminten Umgebungen ...

Ich weiß nicht, was es da "zu untersuchen" gibt.

Es reichte doch schon zu sagen, wie die Armee,  in vollem Respekt ihrer wertebasierten Handlungsmaximen, mit mutmaßlich durch Sprengfallen versehenen Tunneleingängen umgeht.

Juro
Juro
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Juro
als Antwort auf aixois vom 19.08.2024, 14:15:30

Hallo aixois,

solche Praktiken soll es seitens der Waffen-SS gegeben haben, was auch filmisch transportiert worden ist.
Diesen Praktiken in dieser Form wieder zu begegnen ist eine grausame Vorstellung. Und dann noch mit dem Kommentar,  "unser Leben ist wertvoller als ihres."

Juro

Lenova46
Lenova46
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Lenova46

Den Palästinensern wird Geschichte und Kultur genommen.

Geschichte und Kultur zu entfernen, ist immer ein Mittel, ein Volk zu unterjochen.


So versucht Israel, die palästinensische Kultur und Geschichte auszulöschen - GlobalBridge

MarkusXP
MarkusXP
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf Juro vom 18.08.2024, 23:47:06

...
15.08.2022 - 18.08 Uhr: 
„Unser Leben ist wichtiger als ihr Leben“:
Mit dieser Begründung soll Israel angeblich palästinensische Zivilisten als eine Art menschliche Schutzschilde in verminte Tunnel schicken. Das berichtet die israelische Tageszeitung „Haaretz“. Demnach handele es sich bei den Zivilisten um Bewohner des Gaza-Streifens, die ausdrücklich nicht als Terroristen gelten und dennoch festgenommen werden. Ihre Aufgabe soll es sein, Häuser und Tunnel zu durchsuchen, bevor IDF-Soldaten diese betreten.
....

Juro
 
geschrieben von Juro
Das übersteigt meine Vorstellungskraft!

Palästinenser, Zivilisten jeglichen Alters, Frauen und Kinder mit gefesselten Händen durch ein vermintes Tunnelsystem zu jagen um zu prüfen, ob da Minen oder andere Sprengfallen sind ... das glaube ich nicht!

Sollte dies tatsächlich so passiert sein, dann hätten sämtliche humanitären Reflexe versagt. Es wäre ein Kriegsverbrechen das sprachlos macht, für das selbst die konsequentesten Israel Anhänger ... Nein, das glaube ich einfach nicht, so weit werden auch Israelische Soldaten nicht gehen.
MarkusXP

 

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