Internationale Politik Krieg in Israel

Lenova46
Lenova46
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Lenova46
als Antwort auf Pummel vom 09.05.2024, 12:22:06

In Deutschland ist die Festlegung von Feiertagen grundsätzlich Sache der Bundesländer.

Der Berliner Senat hat beschlossen, den 8.5.2025, einmalig als Feiertag festzusetzen.

Lenova46
Lenova46
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Lenova46
als Antwort auf Friedensfreund vom 09.05.2024, 14:23:15

Während einige Bundesländer wie Brandenburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Thüringen den 8. Mai als Gedenktag eingeführt haben, war er in Berlin einmalig im Jahr 2020 anlässlich des 75. Jahrestages der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht ein gesetzlicher Feiertag.

Gesetzliche Feiertage bestimmen hierzulande die Bundesländer.

Friedensfreund
Friedensfreund
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Friedensfreund
als Antwort auf Lenova46 vom 09.05.2024, 15:13:43

Nunja - befreit vom Hitlerfaschismus wurden ja nicht nur Brandenburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Thüringen, sondern eigentlich die ganze Welt. Dies zur deutschen "Ländersache" zu degradieren, greift deshalb eindeutig zu kurz.


Anzeige

Lenova46
Lenova46
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Lenova46
als Antwort auf Friedensfreund vom 09.05.2024, 15:31:39

Hier wurde nichts zur deutschen Ländersache degradiert.

Ländersache ist Ländersache.

Was den Bundesländern direkt obliegt und was dem Bund direkt untersteht, ist genau geregelt.

aixois
aixois
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von aixois
als Antwort auf Friedensfreund vom 09.05.2024, 14:23:15
 
 
Verlierer eines Krieges oder gar (Mit-) Schuldige an einem solchen, sehen keinen Anlass, etwas "zu feiern", es sei denn ihre Niederlage, die nicht  als Errungenschaft,  sondern als Schmach oder gar öffentliches , jährlich sich wiederholendes,  Schuldeingeständnis u.a. am Tod von zig Millionen Menschen empfunden werden würde. Um "unseren" Hekatomben an Toten zu gedenken haben wir den von einem eingetragenen Verein verantworteten und organisierten "Volkstrauer-Tag" , der allerdings kein gesetzlicher Feiertag ist (nur in Bayern darf nicht getanzt werden).

Vor der berühmten Weizsäcker Rede war es nur einer Handvoll Deutscher  in den Sinn gekommen, von dem Tag als der Krieg 'amtlich'  verloren war, als einem Tag der 'Befreiung' zu reden. Bestimmten Kreisen fällt das bis heute noch schwer.  Auch hat man bewusst vermieden den 9.11. , der so geschichtsbeladen wie kein  anderer ist, als  "National - Gedenk -  Tag" zu erklären, mit seinen vielen Höhen und Tiefen über Jahrhunderte hinweg ...

Welchem Deutschen  sagt z.B. schon der 28.August 1914 etwas ? 110 Jahre her.  Den Bürgern von Leuven in Belgien schon, das war damals ihr "Butscha" als der "furor teutonicus" ihre Stadt in Schutt und Asche legte. Will heute doch keiner mehr wissen - ist 'verjährt'.
aixois
aixois
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von aixois
als Antwort auf Lenova46 vom 09.05.2024, 15:51:55

Einzige Ausnahme : 3.Oktober  (Rechtsgrundlage : Beitrittsvertrag )


Anzeige

Anna842
Anna842
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Anna842
als Antwort auf aixois vom 09.05.2024, 16:01:32
Aixois,
ich sehe es auch eher als fragwürdig an, den 8. Mai als " Tag der
Befreiung  "  zu begehen.
Am 8.Mai wurde bedingungslos kapituliert.
Ein Großteil der Deutschen sah dies als Niederlage an und eben
nicht als "Befreiung".
Als Kind/Jugendliche habe ich noch gehört: Das meiste war doch gut.
Nur den Krieg hätten wir nicht verlieren dürfen.!!
Und die vielen Flüchtlinge, die aus den Ostgebieten ins Ruhrgebiet
kamen, fühlten sich auch nicht " befreit ". Im Gegenteil.
Wenn der 8.Mai als  " Tag der Befreiung " eingeführt worden wäre,
hätten nachfolgende Generationen ein völlig falsches Bild bekommen.

Die KZs und Auschwitz sind nicht am 8. Mai befreit worden.

In alten Dokumentarfilmen habe ich noch nie jubelnde Deutsche
gesehen, die froh und glücklich waren, als die Rote Armee in ihre
Stadt einmarschierten.
In einem Dokumentarfilm, der lange Weg bis zum Rhein, kann man
sehen, wie die US-Armee hier Dorf für Dorf und Stadt für Stadt
einnimmt. Bejubelt als Befreier wurden sie nicht.

Nachdem die Armee hier durch war, kam irgendwann die us-
amerikanische Militärpolizei. Die hatten Listen. Von jedem Dorf.
Hier im Dorf war es mein Großvater, den sie mitnahmen.
Er war Ortsgruppenleiter.
Weil er schon älter war, bekam er nur ein dreiviertel Jahr.
Zwangsarbeit in dem zerstörten Köln.
Befreier? Bestimmt nicht.
Alle Ortsgruppenleiter, von jedem kleinen Kaff, wurden hier verhaftet.
" Die Besatzung, die können nun machen, was sie wollen", meinten
die anderen im Dorf.

Ich glaube, das ist jetzt alles  OT ?
Oder vielleicht doch nicht?

Anna
Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Anna842 vom 09.05.2024, 17:19:23

Hallo, Anna,

meiner Meinung nach kommt es nicht darauf an, ob die Deutschen damals das als Befreiung empfanden, sondern dass damals der erste Schritt zur Demokratisierung eines diktatorisch geführten Volkes, eines faschistischen Staates getan wurde. Meine Verwandten empfanden das alle Befreiung, meine Grosseltern gedachten jedes Jahr dieses Tages, und zwar nur dankbar, ohne Wenn und Aber. Wir Kinder wurden auch so erzogen, dass das für Oma und Opa der erste Tag in Freiheit war, nach 12 Jahren Angst, Schrecken, Sorge, Verhöre und "mehr". Meine Mutter hat bei der Weizsäcker-Rede, als sie im TV lief, hemmungslos geweint (ich habe sie dreimal weinen sehen in meinem Leben), vor Glück und tiefer Dankbarkeit...

Aber das ist natürlich meine Geschichte, meine Erfahrung, meine Familie.

Liebe Grüße

DW

olga64
olga64
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von olga64
als Antwort auf Der-Waldler vom 09.05.2024, 17:35:49

Ich war ein kleiner Säugling an diesem für Deutschland und die gesamte Welt so wichtigen 8. Mai 1945.
Aber als ich begann, zu begreifen, wie wichtig dieser Tag für uns Deutsche war, sah ich ihn auch immer mehr als Tag der Befreiung von einem unmenschlichen ,deutschen Nazi-Regime.
Aber bis heute sehen dies deutsche Menschen auch anders - nämlich die,die diese Nazi-Grossmanns-Sucht wieder auferstehen lassen wollen.
Für mich und meine Generation - die erste nach diesem Krieg - war und ist es ein ungeheures Geschenk. Staaten, die von der Nazi-Wehrmacht noch kurz vorher bebombt, zerstört wurden, setzten eigene Soldaten ein, um unserem Land zu helfen, dass es darüberhinaus auch noch in den Segen der Demokratie kam (zumindest in einem Teil von Deutschland).
Wir hatten Jahrzehnte gute Vergleichsmöglichkeiten in unserem geteilten Deutschland, wie es auch anders hätte kommen können.
Ich bin und bleibe dankbar dafür, dass mein persönliches Schicksal mir die Befreiung durch Amerikaner, Franzosen und Briten ermöglichte und ich bin auch lebenslang geprägt durch diese Völker und Staaten. Möchte gar nicht wissen, wie mein Leben verlaufen wäre, wäre es anders gekommen.
Familiär verlief das bei mir anders: das waren Hardvore-Nazis, angefangen von meinem Vater und weiteren Verwandten. Bis zu seinem Tod empfing mein Vater seine alten Nazifreunde; dann wurde Hitlers Bild aus dem Versteck geholt, aufgehängt und irgendwelche Landser-Lieder gesungen.
Verstanden haben das mein Bruder und ich nie - erklärte wurde uns auch nichts. Aber es wurde bei uns die Basis für ein "Nie Wieder" gelegt und dafür kämpfe ich, solange mir das möglich ist. Olga

Michiko
Michiko
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Michiko

Ich bin und bleibe dankbar dafür, dass mein persönliches Schicksal mir die Befreiung durch Amerikaner, Franzosen und Briten ermöglichte und ich bin auch lebenslang geprägt durch diese Völker und Staaten. Möchte gar nicht wissen, wie mein Leben verlaufen wäre, wäre es anders gekommen.
geschrieben von Olga



Tja, die Entwicklung Deutschlands nach dem Kriegsende konnte niemand voraussehen. Und das Wichtigste: Der unsägliche Krieg war zu Ende und dafür war die gesamte deutsche Bevölkerung höchst dankbar. Und nicht nur die, auch die vereinnahmten Länder und die angegriffene Sowjetunion haben aufgeatmet, dass dieser faschistische Spuk vorüber war. Unter Opfern ohnegleichen.

War es nun Pech oder Glück in der DDR aufgewachsen zu sein? Zunächst war es das Glück in einer Familie ohne Kriegsopfern, eine heile Kindheit zu haben und später das Erkennen von Widersprüchen. Wenn man aufmüpfig ist, mit seinen Ansichten nicht hinter dem Berg hält, war es schon schwierig und blieb nicht ohne Blessuren. Das hat mich geprägt und wie heisst es so schön? Was mich nicht umbringt, macht mich stark oder man wächst an seinen Herausforderungen. Mich hat kein Ami, kein Franzose, kein Brite und kein Russe geprägt, das waren meine Familie und meine gesammelten Erfahrungen hüben und drüben. Und eigentlich bin ich ganz froh, dass es für mich so gekommen ist, denn vieles Erlebte hat mich zu dem gemacht, der ich heute bin.


Michiko

Anzeige