Internationale Politik Krieg in Israel

olga64
olga64
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von olga64
als Antwort auf jacare4 vom 04.04.2024, 15:48:47

Ich befürchte, Sie haben entweder bei der gestrigen Lanz-Talkshow (die recht anstrengend war) nicht aufmerksam genug hingehört und dann auch noch zumindest einen Gast falsch zugeordnet: Herr Kai Ambros ist Professor für Straf- und Völkerrecht an der Uni Göttingen (also  ein Jurist) und zudem Richter am Kosovo Sondertribunal in Den Haag.

Wie aber auch der ebenfalls anwesende Historiker, Herr Wolffsohn, auch erklärte, dass diese Kollateralschäden zu den Grausamkeiten eines Krieges gehören und nicht vorher oder hinterher eindeutig zuzuordnen sind.
Herr Wolffsohn hat übrigens selbst militärisch gedient und verfügt auch über praktische Erfahrungen.
Er wurde in Israel geboren.

Israel wurde von Terroristen im Oktober 2023 angegriffen und TEile der eigenen Bevölkerung wurden massakriert, vergewaltigt und als Geiseln entführt.
Darauf marschierte der IDF in Gaza ein und führt seitdem dort Krieg.
Israel erklärt den eigenen Krieg aber nicht als "Spezialoperation" wie es Putin macht, der - ohne dass Russland von der Ukraine angegriffen wurde - in ein Nachbarland einmarschierte und ungeheuerliche Grausamkeiten seit nunmehr 10 Jahren dort begeht.

Obwohl ein Krieg in einem Landstreifen wie Gaza, der so gross ist wie die Stadt Köln, dort aber 2 Mio Menschen leben, extrem grausam und blutig ist und zudem dort noch die Gefahr einer exorbitanten Hungersnot vorherrscht - ist es die Entscheidung von Israel, dort diesen Selbstversteidigungskrieg zu führen. Das Ziel soll ja die Ausrottung der Terrorbande Hamas sein - was vermutlich nicht gelingen wird.

Das israelische Volk ist zwar nicht mehr mit der Regierung Netanjahu einverstanden, will aber diesen Rache-Krieg an der Hamas und auch Neuwahlen, die vermutlich in Kriegszeiten nicht zu realisieren sind.
Man kann nur hoffen, dass die aktuell laufenden Verhandlungen wg. einer Waffenpause und Freilassung weiterer Geiseln erfolgreich sein werden; d.h., die beteiligten Länder Ägypten, Katar und USA. Olga

Karl
Karl
Administrator

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Karl
als Antwort auf olga64 vom 04.04.2024, 18:35:22

@Olga64

Fragt sich, ob ein " Rache-Krieg" Israel nicht auf die gleiche Stufe erniedrigt wie die Hamas. Ist es eine zivilisatorische Errungenschaft jeden wahllos getöteten Israeli mit einer unbestimmten Vielzahl wahllos getöteter Palästinenser zu rächen?

Ein nachhaltiger Frieden wird so jedenfalls nicht gewonnen. Das wage ich zu behaupten. Ich trauere um jedes israelische Opfer wie um jedes palästinensische Opfer in diesem fürchterlichen archaischem Schlachten.

Karl

Alkmar
Alkmar
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Alkmar
als Antwort auf Karl vom 05.04.2024, 07:01:22

Guten Morgen Karl, ich melde mich jetzt noch einmal in diesem Strang, wo ich bewusst nicht mehr schrieb, weil ich deine und andere Äußerungen nicht richtig finde und zugleich darüber verwundert war, wie man auf meine Beiträge der Erklärung reagierte.

Mir ist natürlich klar, dass man als normaler Mensch eine Abscheu empfindet, wenn Gewalt Gegengewalt erzeugt, mit allen Sachverhalten der unzulässigen Vergeltung oder Gegenhasses.
So sind aber Menschen nun einmal und Heilige sieht man selten in Kriegen, denn diese verweigern sich und wolle „deeskalieren“ wie Scholz, welche aber genau das Leid der angegriffenen verlängern.

Zur Erinnerung: Ich versuchte den Unterschied zwischen Krieg und Polizeiaktionen darzustellen, was ja erlaubt sein sollte, wenn man nicht vorauseilend sich darüber empört und Bericht und Rechtslage mit der Person, die es schreibt, gleichstellen möchte.
Das führte dann zu einer seltsam anmutenden Kette an Vorwürfen, die an der Sache völlig vorbei lief.
Auch nun versuchst du, so ist mein Empfinden, bei Olga gleiches anzunehmen.

Wir haben es mit terroristischen Aktionen der Hamas und Hisbollah zu tun und weiteren unzähligen Gruppen, deren Ziel es ist, Israel zu vernichten.
Ihre Macht und Hass richten sie nicht nur nach außen sondern auch nach innen.
Diese Gruppierungen, wo man nicht einmal alle Namen kennen kann, werden von verschiedenen Machthabern und Geldgebern massiv dabei unterstützt zu destabilisieren und Terror auszuüben.
Und „vernichten“ ist wortwörtlich auch so gemeint, denn wie könnte es sonst sein, dass sich Menschen wie im ekelhaftesten Horrorfilm verhalten?

Jetzt sollte und müsste man den Humanismus hochhalten und natürlich Mitleid mit Unschuldigen äußern und dies auch durchaus bekunden, denn auch das wurde geschrieben, dass die rechtsgerichtete Regierung Israels unmöglich ist.
Ich kenne aber keinen Krieg, keine Vertreibung oder sogar Aufarbeitung mit Rache an der eigenen Bevölkerung, wo der Starke oder Sieger nicht großes Unrecht beging!
Das war auch bei den Alliierten Mächten so.
Und das war selbst bei friedliebenden Menschen so, die sich einmal in der Macht sahen, selbst stark zu sein und zu terrorisieren.
Normale Menschen die zu Bestien werden, weil sie meinen, im Recht zu sein.
Da muss man einfach mal die Schilderungen der Frauen aus den Vertreibungen des zweiten Weltkrieges angehört haben, sofern sie überhaupt darüber sprechen konnten.

Warum lieber Karl, differenziert man nicht mehr und erkennt nicht an, dass die Opposition in Israel dabei war, diese ultrarechte Regierung demokratisch abzusetzen, bzw. abzuwählen.
Welchen Sinn ergab es von Seiten des Hamas und anderer unzähliger Radikalgruppierungen die Abwahl zu stören und sogar damit diese rechte Regierung zu stützen?
Israel war doch auf dem Weg sich eine Koexistenz aufzubauen. Doch genau das wollte man nicht.
Meine Antwort: Weil man den Terror so wollte und weil man das Feindbild Israels erhalten wollte. Man ist nicht an einer friedlichen Koexistenz interessiert, weil gemeinsamer Feind einen Freund finden lässt!

Warum musste man feiernde Menschen überfallen und ich spare mir hier nun weitere Schilderungen entmenschlichter Brutalitäten. Wo ich nicht umhinkomme zu bemerken, wenn ich aus meinem Herzen keine Mördergrube machen möchte, dass sich hier und überall, dieses Mitleid sich doch stark in Grenzen hielt.
Und zudem Juden auf der ganzen Welt verfolgt und geächtet sehen müssen.
Aber viel Leid relativiert sich, wenn man den Fokus lieber auf bestimmte Dinge der Einzelheiten richtet. Und warum muss man dann den Finger heben, obwohl die extremistischen Gruppen sich wie Schlächter verhalten und auch gegen das eigene Volk.
Sollte die Gegenpartei dann nur mit Wattebäuschen werfen dürfen?
Einseitig und in jedem Falle alle Regeln beachtend, die natürlich nach wie vor gelten und da sind.
Den meisten Menschen die Israel kritisieren, sehen die ständigen Bedrohungen gegen diese nicht, weil man sich entweder daran gewohnt hat, weil man vielleicht judenfeindlich ist oder weil es nicht publiziert wird.
Wir sehen doch auch anderswo die Folgen!
Es geschehen Kriegsverbrechen und kaum ein Staat ist bereit Schutztruppen zu entsenden.
Nicht weil sie feige sind oder nicht opferbereit. Nein! Weil ihre Handlungen dann noch Jahrzehnte lang aufgewärmt und auf die Goldwaage gelegt werden.
Ich wundere mich immer über Appelle von Politikern und Ländern, wenn sie zur Mäßigung aufrufen, die alle richtig sind, doch von ihnen selbst, wie oft schon (?), gebrochen wurden.
Doch unschuldig waren Israelis im Laufe der Geschichte über tausende Jahre auch und daher meine ich, dass man unbedingt den Terrorismus bekämpfen sollte, die Länder im Hintergrund und sofort UN Truppen hätte schicken sollen.
Denn dieser Überfall und die Reaktion sind Stellvertreterkriege anderer Mächte, wo man sich zuerst hätte kümmern müssen.
Und Karl, ich wünschte mir so, du hättest Recht damit, dass es einen nachhaltigen Frieden geben könnte, doch das war der wahre Grund des Angriffes der Hamas!
Diesen eingeleiteten Frieden zu vernichten!


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ingo
ingo
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von ingo
als Antwort auf Alkmar vom 05.04.2024, 08:54:20
Meine zusätzliche Meinung:

Dass es diese entsetzlich vielen Toten Zivilisten gibt, liegt daran, dass die Hamas sich feige zwischen der Bevölkerung versteckt und das sogar noch, nachdem sie auf Aufforderung Israels nach Norden geflohen ist. Mir war sofort klar, dass die Hamas mitziehen würde. Und deshalb stehen die Israelis vor dem Dilemma, dass sie 1,5 Mio. Menschen nochmal "evakuieren" wollen. Ein Ding der Unmöglichkeit.
Ich hatte kürzlich schonmal gesagt, dass, wenn morgen diese Irsinns-Schlacht beendet würde, die Hamas schon sehr bald wieder Raketen auf Israel schießen und neue Tunnel bauen würde. Die wollen Israel, ebenso, wie der Iran u.a. es wollen, Israel vernichten.

Worüber hier noch nie gesprochen wurde: Die palästinensische Bevölkerung und die palästinensische Regierung sind an für die Anwesenheit der Hamas im Gaza im Grunde alleine verantwortlich, weil sie sie nicht "vom Hof jagen".
Wir haben die RAF, ebenfalls eine Terror-Organisation, damals nach zu vielen Toten immerhin in ihrem Keim erstickt bekommen, weil die Regierung hart geblieben ist. Ich möchte nicht wissen, was hier passiert wäre, wenn die RAF sich damals mit Hilfe der arabischen Terror-Konsorten ausgebreitet hätte. Jetzt wird mein "Ausflug" aber zu weit.....Aber ich habe halt sehr komplexe Gedanken zu den derzeitigen Geschehnissen.

 
Karl
Karl
Administrator

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Karl
als Antwort auf Alkmar vom 05.04.2024, 08:54:20
...
Und Karl, ich wünschte mir so, du hättest Recht damit, dass es einen nachhaltigen Frieden geben könnte, doch das war der wahre Grund des Angriffes der Hamas!
Diesen eingeleiteten Frieden zu vernichten!
Lieber @Alkmar,


Du hast ja Recht mit dem, was Du schreibst. Ich stimme Dir explizit zu! Aber bedeutet dies, dass ich falsch liege, wenn ich mir wünsche, dass die Israelis es der Hamas nicht gleich tun?

Das Alte Testament dürfte keine Handlungsanweisung für heute mehr sein.

Karl
Elbling
Elbling
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Elbling
als Antwort auf Karl vom 05.04.2024, 07:01:22
Fragt sich, ob ein " Rache-Krieg" Israel nicht auf die gleiche Stufe erniedrigt wie die Hamas. Ist es eine zivilisatorische Errungenschaft jeden wahllos getöteten Israeli mit einer unbestimmten Vielzahl wahllos getöteter Palästinenser zu rächen?


Karl
geschrieben von Karl
@Karl, Gewalt erzeugt immer Gegengewalt, nur hier sind die Palästinenser nur die "ausführende Truppe" (das Bauernopfer) der Machtintressen relligiöser Kreise in anderen Staaten.
Von der Ukraine wird erwartet das sie verhandelt..? Von den Palästinensern wird es nicht erwartet..? Ist da nicht ein gewaltiger Widerspruch zu erkennen..? Beide Seiten hätten schon längst auf 'Augenhöhe' ihre Probleme miteinander beilegen können. In Palästina war es schon mal sehr weit vor sehr vielen Jahren. Ob und wie jetzt die Gräben noch zugeschüttet werden können.... ich weiß es nicht. Und das sehe ich so auch in der Ukraine so. Diese Erde braucht eine extrem starke UN und nicht diesen zahn- und machtlosen Tiger, diese Quasselbude..! Dann könnte man vieleicht mal über Frieden in der Welt hoffen.

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Elbling
Elbling
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Elbling
als Antwort auf Karl vom 05.04.2024, 10:36:05
...
Und Karl, ich wünschte mir so, du hättest Recht damit, dass es einen nachhaltigen Frieden geben könnte, doch das war der wahre Grund des Angriffes der Hamas!
Diesen eingeleiteten Frieden zu vernichten!
Lieber @Alkmar,


Du hast ja Recht mit dem, was Du schreibst. Ich stimme Dir explizit zu! Aber bedeutet dies, dass ich falsch liege, wenn ich mir wünsche, dass die Israelis es der Hamas nicht gleich tun?

Das Alte Testament dürfte keine Handlungsanweisung für heute mehr sein.

Karl
geschrieben von Karl
Im Alten Testament haben die menschlichen Kulturen ihre Sicht- und Erkenntnisweise über die damalige Welt aufgeschrieben. Es kann also eigentlich garnicht auf die heutige Zeit übertragen werden. Den führeren Kulturen diente sie überhaupt eine Art 'Zivilisation' herzustellen, weg vom Recht des 'Gewalttätigeren'. Ohne das Alte Testament würde es heute noch Zustände geben die wir heute als Kriegsverbrechen ansehen.
Rispe
Rispe
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Rispe

Gehört es zur Verteidigung, deutlich gekennzeichnete Teams von Hilfsorganisationen oder Journalisten, die alle vorher Absprachen mit dem israel. Militär hatten und bekannt waren, gezielt anzugreifen?
Gehört es zu einer Verteidigung, Lkws mit Hilfsgütern und Essensrationen nicht in ein Kriegsgebiet zu lassen und die Menschen bewusst dem Hungertod auszusetzen?
Hilfsorganisationen üben massive Kritik an Israels Kriegsführung
Gehört auch das zur Verteidigung, was in diesem Artikel hier geschildert wird? In Gaza posieren israelische Soldaten mit Frauenunterwäsche, die sie in verlassenen Häusern finden. Damit verstoßen sie vermutlich gegen internationales Recht.
Und man behaupte nicht, das seien Ausnahmen, ich habe schon etliche Artikel über solche Verbrechen der israel. Armee (die Armee einer rechtsextremen Regierung übrigens) gelesen.

Auch in einem Krieg gibt es Regeln, und die lauten nicht, willkürlich Rache zu üben für ein Verbrechen einer Terroristengruppe, für das die ganze Bevölkerung kollektiv bestraft wird.

Ich wiederhole: Israel begeht hier Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die Anklage Südafrikas wegen Völkermord steht im Raum und hat gute Aussicht, erfolgreich zu sein.

Amnesty Intern.: Israel missachtet IGH-Entscheid im Genozid-Verfahren: Humanitäre Hilfe für Gaza wird verweigert

ingo
ingo
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von ingo
als Antwort auf Rispe vom 05.04.2024, 10:52:15
Die Soldaten, die sich mit der Unterwäsche gefilmt haben, sind pervers und müssen sofort aus der Armee geworfen werden.....Aber sie sind nicht "die" israelische Armee. Wir haben übrigens gerade vergleichbare Probleme mit den 500 Polizisten, gegen die wegen Rechtsorientierung ermittelt wird.
Nordlicht 55
Nordlicht 55
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Nordlicht 55

Nach Biden-Warnung: Israel will Gaza-Hilfen ausweiten


Am gestrigen Donnerstag hatte US-Präsident Joe Biden mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu telefoniert. Nach Angaben des Weißen Hauses hatte Biden Israel aufgefordert, unverzüglich eine Reihe "spezifischer, konkreter und messbarer Schritte" zu unternehmen, um das Leid der Menschen in Gaza zu verringern und den Schutz von Helfern zu verstärken. 
Davon werde auch die weitere Unterstützung der USA für Israel abhängen, so Biden.

https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/nach-biden-warnung-israel-will-gaza-hilfen-ausweiten,U92W5zM

Endlich mal Klartext von Herrn Biden!

Kriegsverbrechen nicht nur dann Kriegsverbrechen, wenn sie von Russland begangen werden!!

Katja

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