Internationale Politik Krieg in Israel
Ja nun Karl, wenn hier jemand Jurist ist oder Juristin ist, dann irre ich mich vielleicht und dann weiß ich immer und trotzdem noch nicht, ob juristische Texte dann auch so verstanden werden, wie sie verstanden werden müssten.
Ist es nicht vielmehr so, dass Juristen selbst, trefflich und zudem sehr ausdauernd über solche Texte streiten und es Gerichte gibt, die dafür bemüht werden, sie entsprechend auszulegen?
Daher empfinde ich wiederum deine anmaßende Bemerkung gegen mich und auch leider gegen andere Schreiber, die nicht deiner Meinung sind, für eher deplatziert oder sogar unwürdig.
Zudem dann, wenn meine Meinung harmlos und wohlwollend gemeint war, aber letztlich DEINER persönlichen Meinung, ohne vermutlich Wehrdienst geleistet zu haben, widerspricht.
Ich sehe zudem darin ein Missbrauch deiner Funktion, weil du das nur bei den Usern machst, die sich pro Israel bekennen.
Ich sehe allerdings auch den Tag kommen, wo vermutlich alle Deutschen deiner Meinung sein werden und unser Volk schutzlos einem Imperator ausgeliefert sein wird.
Denn was Frau Merkel machte, war im höchsten Maße eine törichte Fahrlässigkeit und Schwächung unseres Staates und seiner Sicherheit.
Dem Diensteid: „Schaden vom Volke abwenden“ entsprach das jedenfalls nicht.
Proteste dagegen wurden ignoriert und eigentlich noch mehr Geld in den Sand gesetzt.
Wir sehen zudem, wie schnell oder besser gesagt, wie langsam eine Verteidigung unseres eigenen Landes in Gang käme.
Wir werden vier Jahre, nach meiner Schätzung, brauchen und zudem einen starken politischen Willen!
Denn wer will schon was für andere tun?
Dabei ist das absolut nicht neu und reicht bis in die 60er Jahre des vergangen Jahrhunderts zurück, wo der Deutsche Michel meinte: Wir schießen nicht“!
„Wir lassen die USA und andere für uns schießen“!
Wenn Du beklagst (ich auch!) dass man aus Versehen Geiseln erschoss, dann ist das bedauerlich und natürlich auch tragisch.
Doch wer nie in solch einer Ausnahmesituation war, wer Heldensoldaten nur aus Spielfilmen kennt, sollte vorsichtig sein, über solche Menschen vorzeitig den Stab zu brechen.
Soldaten unterliegen im Kampfeinsatz dem Gedanken "Du oder ich"!
Sie sind zuvor einfache Menschen gewesen, keine Rambo‘s oder Menschen ohne Schwächen und Ängste. Im Zivilleben eben wie Du und Ich.
Im Einsatz werden sie getrieben und nur Befehl und Gehorsam unterworfen und das dient sogar dem eigenen Überleben im Einsatz.
Ich maße mir also nicht an, wie andere das vorschnell tun, diese komplizierte Sachlage unter schwierigsten Bedingungen, wo ja auch nicht feststeht, ob es Gegenfeuer gab, zu beurteilen.
Dazu braucht man nur einen Journalisten, der das kann und vor Ort im Moment der Tat, dabei war?
Wie oft mag also diese Meldung umformuliert worden sein?
Soldaten im Einsatz unter Beschuss sind in diesem Moment in einer Ausnahmesituation voller Adrenalin und bisweilen nicht Herr ihrer eigen Taten und Handlungen.
Abweichungen im Vollzug an sich fehlerfrei durchführbarer Leistungen.
Diese kommen durchaus öfters vor, allerdings nicht so tragisch.
Sie haben ihre Ursache in Abgelenktheit, Ermüdung, besonderer Erregtheit und Angst, um nur einige zu nennen.
Es war ja zweifellos eine Fehlhandlung, eine besondere Abweichung der Erwartung, wem man begegnet.
Diese Menschen sind manchmal sogar psychisch völlig fertig und so traumatisiert, dass sie eine Gefahr für sich und andere aber auch sogar für eigene Kameraden sein können.
Das zu erkennen ist nicht einfach.
Ja, dies kommt leider auch vor und soll mit absoluter Befehlskette unter Befehl und Gehorsam minimiert werden.
Ich denke daher, dass es hier niemanden zusteht, darüber vorschnelle Urteile zu fällen, wenn man nicht zuvor in ihren Stiefeln marschiert ist.
Wir sprechen hier nicht von Spielfilmen, sondern von Realitäten von Einsatz zu Einsatz, Tag für Tag getrieben und unter eigener Existenzangst zu kämpfen und möglichst zu überleben - immerzu den eigenen Tod vor Augen.
Wenn man Bilder sieht, aus dem ersten Weltkrieg, wo Welle für Welle aus den Gräben sprang und im Stacheldraht scheiterte, wie aktuell russische Soldaten in der Ukraine, dann fragt man sich, auch als Soldat, was man da tut oder warum man das überhaupt tun sollte.
Doch man tut es, weil man weiß, dass ansonsten der Feind es tut.
Wenn du wüsstest, wie Menschen unter (nicht realer) Todesangst, selbst in relativ harmlosen Übungen, in Dunkelheit und Gräben, Mann gegen Mann, im Nahkampf, unter höchster psychischer Belastung, reagieren und Nervenzusammenbrüche erleiden, hätte man schon ein wenig Mitgefühl mit diesen Soldaten, die das noch ein ganzes Leben verfolgen wird.
Aber wo wir mal miteinander schreiben Karl, es ist zugegeben nicht einfach zu moderieren, doch deine eigene Meinung ist nicht immer frei davon, nur dann die Keule zu schwingen, wenn es gegen dein persönliches Empfinden, deine Werte und deine Ethik geht.
Du neigst dazu, wie viele und ich nicht ausgenommen, persönliche Werte über die anderer zu stellen.
Das haben andere Schreiber auch bemerkt und schreiben nur noch recht wenig.
Ich finde das schade Karl, wenn du das nötig haben solltest, denn selbst ein Olaf Scholz hat erkannt, dass besondere Notlagen auch besondere Handlungen erfordern.
Man sollte also keinen Soldaten verurteilen, dem man nicht legitim als Richter vorstehen wird.
Und ich wiederhole es gerne, die auf Geheiß und unter ausdrücklichen Vorbehalte der Bomberpiloten ums Leben gekommen Kinder in Afghanistan tun mir immer noch sehr Leid und ich verachte den Kommandeur, der dafür noch befördert wurde.
Wo blieb aber da der Protest der Deutschen?
Außer in der Kritik an Asylanträgen?
Sicher nicht nur ich kann manchmal die fehlende Humanität z.B. im Gazakrieg bei den Ägyptern nicht verstehen, die ihre Grenze in Rafah nicht öffnen wollen, um diese verzweifelten Menschen, die stark vom Tode bedroht sind, in ihr Land zu lassen und diese Solidarität unter Arabern endlich in Kraft treten lassen.
ich las kürzlich ,dass sich auf der ägyptischen Seite von Rafah diverse Panzer befinden ,der Schuss-Rohre in Richtung Gaza zeigen. Soll wohl bedeuten, wenn bedrohte Menschen gewaltsam den Einlass zu Ägypten durchzuführen versuchen, wird es gewaltige Blutbäder geben. Olga
Sicher nicht nur ich kann manchmal die fehlende Humanität z.B. im Gazakrieg bei den Ägyptern nicht verstehen, die ihre Grenze in Rafah nicht öffnen wollen, um diese verzweifelten Menschen, die stark vom Tode bedroht sind, in ihr Land zu lassen und diese Solidarität unter Arabern endlich in Kraft treten lassen.So kann man das natürlich sehen: die Ägypter sollen/müssen ihre Grenze aus humanitären Gründen öffnen, ob sie es denn wollen oder nicht.
ich las kürzlich ,dass sich auf der ägyptischen Seite von Rafah diverse Panzer befinden ,der Schuss-Rohre in Richtung Gaza zeigen. Soll wohl bedeuten, wenn bedrohte Menschen gewaltsam den Einlass zu Ägypten durchzuführen versuchen, wird es gewaltige Blutbäder geben. Olga
Eine andere Lesart könnte auch sein, dass Israel mit Macht versucht Ägypten zu erpressen, die Menschen so lange gegen den Grenzzaun drückt, ja, bis dieser einstürzt oder sich die Schranke in Richtung Sinai doch hebt.
Der Himmel möge verhüten, dass dann tatsächlich die Palästinenser mit Gewalt wieder in den Gaza-Streifen zurück getrieben werden.
Ich kann mir nicht helfen Olga: in diesem Fall instrumentalisiert Israel die Bevölkerung von Gaza für seine Zwecke. Ich vermeide bewusst das Wort "Geisel", aber weit davon entfernt ist dieses Verhalten m.E. nicht.
MarkusXP
@Alkmar,
ich wundere mich sehr über Deinen ellenlangen ausführlichen Beitrag, der scheinbar eine Antwort an mich darstellen soll. Ich habe aber nirgendwo ein Urteil über den (oder die) israelischen Soldaten gesprochen, die die Geiseln erschossen haben, denn ich kenne die genauen Umstände nicht. Ich erinnere mich nicht dazu überhaupt konkret geschrieben zu haben. Ich beurteile Beiträge auch keinesfalls danach, auf welcher kriegerischen Seite der Verfasser steht, sondern möglichst nach der argumentativen Konsistenz.
Karl
Hallo Karl, ich verstehe den Satz von Joggerin keineswegs unangebracht, denn man kann es in zahlreichen Berichten und Dokus doch nachlesen und hören, dass die GIs in Vietnam Menschen einfach umgebracht haben, weil sie Vietnamesen waren oder so aussahen. - nachzulesen u.a. in Berichten und Aussagen von GIs zum Massaker von My Lai@malinka
Bitte richtig lesen. Wo habe ich das bestritten? Es ging doch darum, ob das gerechtfertigt war oder nicht. Es war doch nicht gerechtfertigt und eine Verletzung der Menschenrechte. Da sind wir beide uns doch scheinbar einig!
Karl
Denn was Frau Merkel machte, war im höchsten Maße eine törichte Fahrlässigkeit und Schwächung unseres Staates und seiner Sicherheit.
Dem Diensteid: „Schaden vom Volke abwenden“ entsprach das jedenfalls nicht.
Proteste dagegen wurden ignoriert und eigentlich noch mehr Geld in den Sand gesetzt.
Guten Morgen Alkmar,
ich möchte nur zu obigem von Dir Geschriebenen etwas sagen. Zu vielen Gedanken in Deinem Beitrag findest Du meine Zustimmung und in einigen anderen nicht, aber Du hast Dir die Zeit genommen zu dem, was Dir wichtig erschien.
Nachdem 2015 Angela Merkel ihre Entscheidung getroffen hatte, was die Flüchtlinge betraf, die in Deutschland Asyl begehrten, erschien Monate später in der New York Times der Artikel eines Journalisten. Er schrieb:
"Wenn Sie glauben, dass eine alternde, säkulare und weitestgehend homogene Gesellschaft eine Zuwanderung von solcher Größe und mit einem solchen Ausmaß an kulturellen Differenzen friedlich integriert, dann haben Sie eine große Zukunft als Sprecher der derzeitigen deutschen Regierung. Und außerdem sind Sie ein Narr. […] Das bedeutet, dass Angela Merkel gehen muss, damit ihr Land und der Kontinent, dem es angehört, nicht einen zu hohen Preis zahlen müssen für ihren wohlgemeinten Wahnsinn."
Es war eine Antwort auf einen anderen Beitrag und leider habe ich die links der Quellen nicht mehr. Oft musste ich an diese Worte denken in der Vergangenheit und auch jetzt 2023.
Michiko
(Jerusalem) – Die israelische Regierung setzt das Aushungern von Zivilisten als Methode der Kriegsführung im besetzten Gazastreifen ein, was ein Kriegsverbrechen darstellt, so Human Rights Watch heute. Die israelischen Streitkräfte blockieren absichtlich die Lieferung von Wasser, Lebensmitteln und Treibstoff, während sie vorsätzlich humanitäre Hilfe behindern, anscheinend landwirtschaftliche Flächen dem Erdboden gleichmachen und der Zivilbevölkerung Gegenstände vorenthalten, die für ihr Überleben unerlässlich sind.
Seit dem Angriff der Hamas-geführten Kämpfer auf Israel am 7. Oktober 2023 haben hochrangige israelische Beamte, darunter Verteidigungsminister Yoav Gallant, Minister für nationale Sicherheit Itamar Ben-Gvir und Energieminister Israel Katz, öffentliche Erklärungen abgegeben, in denen sie ihr Ziel zum Ausdruck brachten, der Zivilbevölkerung in Gaza Nahrung, Wasser und Treibstoff zu entziehen – Erklärungen, die eine Politik der israelischen Streitkräfte widerspiegeln. Andere israelische Regierungsvertreter haben öffentlich erklärt, dass die humanitäre Hilfe für Gaza entweder von der Freilassung der von der Hamas unrechtmäßig festgehaltenen Geiseln oder von der Vernichtung durch die Hamas abhängig gemacht würde.
"Seit mehr als zwei Monaten entzieht Israel der Bevölkerung des Gazastreifens Nahrung und Wasser, eine Politik, die von hochrangigen israelischen Beamten vorangetrieben oder gebilligt wird und die Absicht widerspiegelt, Zivilisten als Methode der Kriegsführung auszuhungern", sagte Omar Shakir, Direktor für Israel und Palästina bei Human Rights Watch. "Die Staats- und Regierungschefs der Welt sollten sich gegen dieses abscheuliche Kriegsverbrechen aussprechen, das verheerende Auswirkungen auf die Bevölkerung von Gaza hat."
Human Rights Watch interviewte zwischen dem 24. November und dem 4. Dezember elf vertriebene Palästinenser in Gaza. Sie schilderten ihre großen Schwierigkeiten bei der Sicherung der Grundbedürfnisse. "Wir hatten kein Essen, keinen Strom, kein Internet, überhaupt nichts", sagte ein Mann, der den Norden des Gazastreifens verlassen hatte. "Wir wissen nicht, wie wir überlebt haben".
Hier der gesamte Artikel: Hunger als Kriegswaffe
Der Himmel möge verhüten, dass dann tatsächlich die Palästinenser mit Gewalt wieder in den Gaza-Streifen zurück getrieben werden.In einem Krieg werden die Kriegsteilnehmer immer die verzweifelten, betroffenen Zivilisten instrumentalisieren, um ihren Kriegszielen näherzukommen.
Ich kann mir nicht helfen Olga: in diesem Fall instrumentalisiert Israel die Bevölkerung von Gaza für seine Zwecke. Ich vermeide bewusst das Wort "Geisel", aber weit davon entfernt ist dieses Verhalten m.E. nicht.
MarkusXP
Schauen wir nur auf den fast vergessenen Ukraine-Krieg und die Gräueltaten der Russen in Butscha usw. Auch das war und ist Geiselnahme.
Aber nicht nur Israel instrumentalisiert; auch alle umliegenden arabischen Staaten machen die seit vielen Jahren, in dem sie das Palästinenser-Problem nur als reine Symbolik verwenden, um den Westen und die USA zu attackieren.
Oder hat jemals der Iran irgendwelche humanitären Gesten gezeigt, um den Palästinensern wirkich zu helfen oder sie nicht auch instrumentalisiert auf ihrem grossen Weg, Israel zu zerstören?
Olga
Deine unermüdlichen Kommentare werden respektiert. Die Frage stellt sich, wie darauf eingegangen werden kann.
Diesmal hast du dich u. a. mit dem Militärwesen im Allgemeinen beschäftigt.
Um beim Thema "Israel im Krieg" zu bleiben, fällt mir eine Überschrift in einer Online-Zeitung ein. Dort heißt es:
"Wer in Israel nicht dient, gehört nicht dazu"
Nicht überall müssen Menschen dienen, um dazuzugehören.
In Israel hat die Armee einen hohen gesellschaftlichen Wert. Kein Wunder. Ist das Land doch von "Feinden" umgeben und muss sich ständig wehren. Dabei muss eben berücksichtigt werden, dass die Anforderungen an Soldatinnen und Soldaten einen anderen Stellenwert haben.
In der BRD sind die Verhältnisse glücklicherweise andere. Auch "Minderheiten" werden bei uns geachtet.
Sorry, aber das beantwortet doch nicht die Frage, ob DU tatsächlich glaubst, dass due Kriegsverbrecher und Mörder von My Lai wirklich eine angemessene Strafe bekommen haben - ich kann kaum glauben, was DU da antwortest, so ganz "diplomatisch"
Gerade angesichts der nicht mehr überschaubaren Grausamkeiten, die da jetzt im Nahen Osten stattfinden, sollte man sich das, was damals in Vietnam geschah, in Erinnerung rufen.
Du schreibst:
das liest sich wie eine Durchhalteparole aus der Feder von Bellizisten -Ein Volk kann nie ganz unterjocht werden. Es wird immer wieder Mittel und Wege des "Aufstandes" finden.
Zwar kann einem Volk vieles genommen werden. Niemals aber der Widerstand.