Internationale Politik Krieg in Israel

aixois
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von aixois
als Antwort auf Michiko vom 29.11.2023, 12:46:04

Es ist eine durchaus verständliche Befürchtung auf der Basis von Erfahrungen.

Dieses akribische Suchen nach Argumenten, die gegen Israel sprechen, empfinde ich als befremdlich.

Vor dem Hintergrund des Vorwurfs , ich suchte bewusst mit Akribie "Argumente, die gegen Israel sprechen", diskutiere ich grundsätzlich nicht.
Soweit ist es noch nicht, dass  es inopportun sein sollte, Argumente zu unterdrücken, nbur weil sie etwas aussagen, das nicht ins gewünschte Bild passt.

Ich beziehe mich auf Informationen, die von mehreren (nicht nur deutschen) Quellen veröffentlicht wurden.Sollten diese Informationen 'fake' sein, dann wäre ein Beweis dafür angezeigt.

Bandagenanderl
Bandagenanderl
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Bandagenanderl
als Antwort auf aixois vom 29.11.2023, 14:29:19

Hallo Aixois!

Eine liberale Sicht auf die Dinge vermitteln, meiner Meinung nach, die Briefe der Schauspielerin, Musikerin und Moderatorin Nirit Sommerfeld. Sicher ist das nur meine Meinung. Ich meine, es ist es Wert ihre Ansichten zu lesen. 
Im Übrigen fällt mir auf, dass sich die Berichterstattung der Medien immer weniger der Situation der Palästinenser, sondern immer mehr dem Krieg Israels gegen die Hamas zuwenden. Manchmal scheint es, man befleißige sich der Sichtweise der rechtsextremen Israelis, dass Palästinenser mit Hamas Terroristen gleichzusetzen wären.  

Anderl

Rispe
Rispe
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Rispe
als Antwort auf Bandagenanderl vom 29.11.2023, 14:42:51

Das stimmt. Ihre Beiträge lese ich auch oft.
Hier ein Link zu ihrer Website: Waffenstillstand — warum nicht für immer?


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Rispe
Rispe
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Rispe
als Antwort auf Bandagenanderl vom 29.11.2023, 14:42:51
Im Übrigen fällt mir auf, dass sich die Berichterstattung der Medien immer weniger der Situation der Palästinenser, sondern immer mehr dem Krieg Israels gegen die Hamas zuwenden. Manchmal scheint es, man befleißige sich der Sichtweise der rechtsextremen Israelis, dass Palästinenser mit Hamas Terroristen gleichzusetzen wären.  

Anderl
Da hast du wohl recht. Auch hier werden immer eifrig die Statements von israelischen Ministern oder Funktionären der Armee wiedergegeben, ohne dabei zu bedenken, dass sie Mitglieder einer rechtsextemen Regierung sind.
Wenn man einzelne Namen von ihnen googelt, erfährt man Näheres. Das sind zum Teil richtige Scharfmacher, die schon immer die Palästinenser vertreiben wollten und jetzt in diesem Krieg eine sehr willkommene Gelegenheit dazu sehen.
Aber das habe ich ja schon einige Male geschrieben. Ich stelle fest, ich wiederhole mich. 😉
Und jetzt erwarte ich die übliche Kritik von immer denselben Leuten an meinem Beitrag. 😉 Auch die wiederholt sich hier regelmäßig. 😉
Macht nix, ich  habe mich daran gewöhnt. 😉
Habe gerade eben neue Beiträge von AI in die Website meiner Gruppe eingestellt, das ist mal eine sinnvolle Aufgabe. Und hier ist man mir dankbar für das, was ich an dieser Stelle tue, das ist doch auch mal schön und entschädigt mich für alles. 😉
Granka
Granka
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Granka
als Antwort auf Michiko vom 29.11.2023, 12:46:04
... welche Befürchtung auf israelischer Seite mit der Freilassung von aggressiven Palästinensern verbunden ist.

Das ist ja genau der Punkt :die Gleichsetzung aller Palästinnser mit Hamas sowie der Generalverdacht aller freigelassenen Gefangenen (von denen alle wegen minder schwerer Taten inhaftiert waren) als "aggressive Palästinensern", sprich potentielle Nachfolger von Sinwar.

 
Einspruch Euer Ehren! Es ist weder eine Gleichsetzung aller Palästinenser noch eine Generalverdacht gegen alle Freigelassenen. Es ist eine durchaus verständliche Befürchtung auf der Basis von Erfahrungen. Dieses akribische Suchen nach Argumenten, die gegen Israel sprechen, empfinde ich als befremdlich.
 
Wer freigelassen werden darf, kann auf der Internetseite der israelischen Regierung* sehr genau nachgelesen werden. Dort ist eine Liste mit 300 Namen veröffentlicht, die zur Freilassung in Frage kommen. Auf der Liste stehen hauptsächlich männliche Jugendliche unter 18, die Jüngsten sind 14 Jahre alt. Außerdem sind auch 33 Frauen auf der Liste, sie sind teilweise auch älter, die Älteste ist 59 Jahre alt.
Die meisten der Inhaftierten wurden bisher nur verhaftet, aber noch nicht verurteilt. Der Vorwurf lautet in vielen Fällen recht vage "Beeinträchtigung der Sicherheit des Gebiets". Einigen wird das Werfen von Steinen zur Last gelegt.
Es gibt aber auch drastischere Vorwürfe: Schwere Körperverletzung, die Herstellung von Sprengsätzen oder Brandstiftung. In zwei Fällen geht es aber auch um versuchte Morde durch Messerattacken. Oder die 37-jährige Israa Jaabis, die verurteilt wurde, weil sie an einem Kontrollpunkt im Westjordanland eine Gasflasche in ihrem Auto zur Explosion gebracht und dabei einen Polizeibeamten verletzt haben soll.

*Link in hebräischer Sprache
Nicht nur du, Michiko, das war auch ein Punkt  des Gesprächkreises
"Gegen das Schweigen" 
"Gegen Antisemitismus" aus Kultur und Politik und hatte u.a. das zum Thema, "Israel muss sich ständig beweisen" "Selbst das Recht auf Verteidigung wird angezweifelt", "Israel bemüht sich um Transparenz", aber alles was Palästinenser betrifft und oft von der Hamas herausgegeben wird, ist sofort bare Münze, letzten Satz füge ich an
 

@Nordlicht55, ob deine Behauptungen, dass nur wenige Palästinenser die Hamas unterstützen, stimmen, wag ich mal zu bezweifeln, da müssten Journalisten alle Idioten sein, die das Gegenteil behaupten und die haben bekanntlich Kontakte, gerade die Kriegsberichtertstatter. Der Bundespräsident hat bei seinem Besuch im verwüsteten Kibuz erschüttert gesagt, dass bei der Barbarei Palästinenser geholfen haben und ganze Familien lebendig verbrannt wurden.

​​​​​​Dies nur mal zur Erinnerung, damit die Hamas vor lauter anzweifeln nicht noch als  unschuldig erklärt wird.
Granka
Michiko
Michiko
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Michiko

Das Vermittler-Land Katar übermittelt heute eine schlechte Nachricht: 40 der israelischen Geiseln sollen im Gazastreifen spurlos verschwunden sein. Wo diese Geiseln verblieben sind, könne nicht mal die Hamas selbst sagen, berichtete Katars Premierminister Mohammed bin Abdulrahman al-Thani im Interview mit der Financial Times. Damit seien etwa 40 Frauen und Kinder nicht ausfindig zu machen. Grund dafür könnte die Involvierung weiterer radikal-islamischer Gruppen sein. Die Hamas habe vermutlich keinen Überblick über Geiseln, „die von der Al-Aqsa-Märtyrer-Brigade, dem PIJ [Palästinensischer Islamischer Dschihad] und anderen kleineren Gruppen festgehalten werden“, sagte der leitende Analyst des Salafi-Jihadi-Teams des AEI-Projekts für kritische Bedrohungen gegenüber Business Insider. Der Islamische Dschihad in Palästina habe angegeben, 30 der entführten Geiseln in seinem Besitz zu haben.

40 israelische Geiseln im Gazastreifen spurlos verschwunden


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Tina1
Tina1
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Tina1

"Wir danken Meron Mendel und Saba-Nur Cheema, die uns mit hilfreichen Anmerkungen zu unserem Video unterstützt haben.

In den Morgenstunden des 7. Oktobers 2023 feuert die Terrororganisation Hamas Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel. Es scheint der Beginn eines neuen Krieges gegen ihren Erzfeind Israel. Das erklärte Ziel der Hamas ist die Auslöschung des israelischen Staates und die Errichtung einer islamischen Nation Palästina. Seit Jahrzehnten schon kämpft die Hamas mit Anschlägen, Raketenangriffen und Terror gegen Israel. Doch woher kommt die Organisation? Wie entsteht sie und warum hat sie im Gazastreifen einen so großen Einfluss? Diese und viele weitere Fragen beantwortet euch Mirko in diesem Video."


 

"Seit dem Hamas-Angriff auf Israel ist die islamistische Szene zurück auf deutschen Straßen. Und nicht nur dort. Auch im Internet verbreiten Islamisten antisemitische Parolen. Religiöse Fanatiker machen mobil, führen einen Propagandakrieg - via TikTok, via Instagram, via X. Aber auch auf öffentlichen Straßen und Plätzen. Wer sind die radikalen Kräfte in Deutschland und was unternimmt der Rechtsstaat dagegen? "
olga64
olga64
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von olga64
als Antwort auf Michiko vom 29.11.2023, 15:44:55
Das Vermittler-Land Katar übermittelt heute eine schlechte Nachricht: 40 der israelischen Geiseln sollen im Gazastreifen spurlos verschwunden sein. Wo diese Geiseln verblieben sind, könne nicht mal die Hamas selbst sagen, berichtete Katars Premierminister Mohammed bin Abdulrahman al-Thani im Interview mit der Financial Times. Damit seien etwa 40 Frauen und Kinder nicht ausfindig zu machen. Grund dafür könnte die Involvierung weiterer radikal-islamischer Gruppen sein. Die Hamas habe vermutlich keinen Überblick über Geiseln, „die von der Al-Aqsa-Märtyrer-Brigade, dem PIJ [Palästinensischer Islamischer Dschihad] und anderen kleineren Gruppen festgehalten werden“, sagte der leitende Analyst des Salafi-Jihadi-Teams des AEI-Projekts für kritische Bedrohungen gegenüber Business Insider. Der Islamische Dschihad in Palästina habe angegeben, 30 der entführten Geiseln in seinem Besitz zu haben.

40 israelische Geiseln im Gazastreifen spurlos verschwunden
Ich befürchte, solche Mitteilungen werden wir künftig noch mehr lesen müssen, wenn die Anzahl der festgehaltenen Geiseln sinkt, man aber mutmasslich keine Stellungnahme zu bereits Verstorbenen abgeben möchte.
Allerdings kann man auch  sagen, dass sicherlich keine in Israel inhaftierten Palästinenser einfach so aus den Knästen verschwinden werden - .

Aber Katars pragmatische Diplomatie, die die Gesprächskanäle sowohl zur Hamas als auch zu Israel geöffnet hält und damit Menschenleben rettet, ist derzeit unersetzlich.
Katar beherbergt die Hamas-Exilführung (wie früher auch die der Taliban) auch auf Wunsch der US-Regierung. Als die Hamas Führungsriege 2012 Damaskus verliess, intervenierte Washington beim US-Verbündeten in Doha, damit diese die Hamas im Blick behalten und die nicht abwandern nach Teheran oder Beirut. Katar beherbergt zusätzlich einen der grössten US-Militärstützpunkte im Nahen Osten.
Auch Netanjahu hat die Rolle Katars als Geldgeber für die Hamas jahrelang akzeptiert - die Hamas waren für ihn neben der Bedrohung auch sehr nützlich, um die palästinenische Frage auszublenden und sich keiner Zweistaatenlösung nähern zu müssen.
Für diese Fehleinschätzung wird er sicherlich noch politisch büssen müssen.
Katar kann sich der Welt als unverzichtbarer Gesprächspartner weiter anbieten und sich etablieren; dazu gibt es auch wieder Kontakt zu Saudi-Arabien und dem Iran, wo man die weltweit grössten Gasfelder betreibt.

Wollen wir hoffen,dass es Katar weiterhin gelingt, Menschenleben zu retten - sei es durch Geiselbefreiung oder weitere Kampfpausen in Gaza. Olga (teilweise entnommen dem Artikel "Die Vermittler" von Dunja Ramadan in der heutigen SZ)
Nordlicht 55
Nordlicht 55
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Nordlicht 55
als Antwort auf Michiko vom 29.11.2023, 11:33:32

Hier hat noch niemand die ganze Zivilbevölkerung in Gaza zu Terroristen erklärt, wie kannst Du so etwas schreiben. Ein tendenziöser Satz, der Dir natürlich angesichts des Pro und Contra hier Beifall beschert.
 

@ Michiko,

jetzt hatte ich meine Antwort an Dich fertig und weg war sie plötzlich..

Mag sein, dass Dir mein Satz (besser meine Frage) tendenziös erscheint.

Sie ist entstanden, weil ich es NICHT verstehen kann, weshalb eine Wahl von 2006 immer wieder heran gezogen wird, um zu begründen, dass die Palästinenser in der Mehrzahl hinter dem Terror der Hamas steht!

Wir sind doch hier alle demokratisch eingestellt und in jedem anderen Land, in dem sich Irgendwer gewaltsam an die Macht bringt und danach nie wieder Wahlen erfolgen, sagen wir, dass solche Machthaber keine demokratische Legitimation haben.
Nur "komischerweise" in Palästina gilt das nicht - warum nicht ???
Diese Frage beantwortet mir leider Niemand - Du leider auch nicht. Ich würde mich wirklich freuen, wenn Du mir dazu Deine Gedanken schreibst. Denn ich schätze Deine überlegten Texte..

Die Palästinenser haben seit Jahren KEINE demokratisch legitimierte Vertretung. Weder ist das der korrupte Abbas, der an seiner Macht hängt und deshalb keine Wahlen zulässt - weil er weiß, dass er dann "weg vom Fenster" ist.
Noch ist das die Hamas, die sich damals mit Gewalt in Gaza durchgesetzt hatte, obwohl sie die Gesamtwahl nicht gewonnen hatte.

Und ja, genau das ist im Interesse von Herrn Netanjahu, der dadurch jeder Zeit behaupten kann, dass es ja keinen Verhandlungspartner gäbe, mit dem über eine friedliche Lösung verhandelt werden könnte!

Über all das, was Du mir geantwortet hast, habe ich mir hier in diesem Thread bereits die Finger wund geschrieben!
Aber das interessiert Niemanden... Immer wieder neu heißt es : aber 2006 haben sie ja mal die Hamas gewählt!
Ohne zu beachten, wie viele Jahre inzwischen vergangen sind! Dass die Kinder von damals heute junge Erwachsene sind und sich wünschen, dass ihre Stimme überhaupt mal gefragt wäre!

Auch zu der damaligen Wahl wäre einiges zu schreiben!
Die Hamas hatte sich damals zum ersten (und letzten Mal, braucht sie ja mit unserem Einverständnis nicht mehr) als Partei zur Wahl gestellt. Die politische Vertretung stimmte nicht in allem mit dem militanten Teil der Partei überein.
Die Hamas hat damals von einer Protestwahl profitiert, weil viele Menschen die Nase voll hatten von der Fatah und konnte sich trotzdem nicht im gesamten Palästina durchsetzen.
2006 hatten sich bei Umfragen 80% der palästinensischen Bevölkerung für Friedensverhandlungen mit Israel ausgesprochen, 75% wünschten sich, dass die Hamas ihre Position zu Israel mäßigt.

Gut, oder besser schlecht, nun hat die Hamas die Macht in Gaza und ich stimme ja zu, dass sie Unterstützer in der Bevölkerung hat.
Aber dass es die Mehrheit ist, ist einfach eine Behauptung - weiter nichts..
Denn GEFRAGT wurden die Menschen dort seit ewigen Jahren nicht !!

Die letzten Proteste gegen Hamas wurden übrigens im August 2023 gewaltsam nieder geschlagen.

Katja
JuergenS
JuergenS
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf Tina1 vom 29.11.2023, 16:46:00

Ich bin etwas irritiert, unterstellst du, dass wir nicht Bescheid wissen über die Zusammenhänge im nahen Osten, obwohl wir von allen Medien pausenlos informiert werden?


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