Internationale Politik Krieg in Israel

Michiko
Michiko
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Michiko
als Antwort auf Rispe vom 28.11.2023, 11:56:56

Und jetzt würde ich mir ein ähnliches Konzert wünschen für die vielen Tausend Zivilisten in Gaza, die durch die Bomben umgekommen sind oder jetzt vertrieben wurden, darunter Tausende von Kindern, die nichts mit dem Massaker zu tun hatten und die Hamas nicht gewählt haben.
 
Das Schlimme ist, die Bevölkerung in Gaza hat die Hamas gewählt, natürlich nicht die Kinder, sie wählen ja nicht, aber ihre Eltern und Angehörigen. Aus den palästinensischen Wahlen 2006 ging die Hamas als klarer Sieger hervor. Sie hatte 2006 mit 76 Sitzen deutlich die absolute Mehrheit gewonnen. Die Fatah-Bewegung mit Abbas an der Spitze erhielt nur 43 Sitze. Seit 2007 beherrscht das Terror-Regime Gaza - und die Zivilbevölkerung leidet und wird benutzt. Und ich bin fast sicher, sie würden sie wieder wählen. 
Durch die sukzessive Freilassung verurteilter Palästinenser im Gegenzug für die Geiseln kommen auch wieder Menschen zurück nach Gaza, die auch zukünftig mit dem Staat Israel ihre Probleme haben. sich vlt. der Hamas anschließen und erneut ein Gefahrenpotential darstellen werden. Beide Seiten wissen das, aber es war der einzige Weg, die Rückführung der Geiseln möglich zu machen.


Michiko
Granka
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Granka
als Antwort auf Rispe vom 28.11.2023, 11:56:56
Igor Levit ist ein wunderbarer Pianist und Mensch, ich habe ihn schon einige Male bei uns live gehört, einmal vor einigen Jahren sogar in der Elbphilharmonie in Hamburg. Oft hat er vor Beginn ein politisches Sttement abgegeben, z. B. 2015 (zu Beginn eines Beethoven-Konzerts, bei dem ich dabei war) alle Zuhörer*innen aufgefordert, die Geflüchteten, die jetzt kommen, freundlich zu empfangen. Er hat sich als Jude immer gegen Antisemitismus und Rassismus eingesetzt.
Ich bewundere ihn für alles, auch für diese Initiative in Berlin, bei der ich gerne dabei gewesen wäre.

Und jetzt würde ich mir ein ähnliches Konzert wünschen für die vielen Tausend Zivilisten in Gaza, die durch die Bomben umgekommen sind oder jetzt vertrieben wurden, darunter Tausende von Kindern, die nichts mit dem Massaker zu tun hatten und die Hamas nicht gewählt haben.
Margot Friedländer, die bei dem Konzert dabei war, hat in einem Interview mal gesagt: Lasst uns in anderen den Menschen sehen! Ich denke, sie, die ich für eine große Persönlichkeit halte ohne Rachegedanken, wäre damit einverstanden.
Rispe, sollte dir entgangen sein, dass es vele pro palästinensische Demos gab, aber nur wenige pro Israel und gegen Antisemitismus? Dass die Juden wieder Angst in Deutschland haben müssen? Das ist genau der Grund, dass Künstleren endlich ihre Stimme heben, gegen Antisemitismus und für die Juden..
​​​​​​Granka
Rispe
Rispe
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Rispe
als Antwort auf Granka vom 28.11.2023, 18:26:40

Mir ist gar nichts entgangen.
Und sei getrost, dass ich über alles mindestens so gut informiert bin wie du.
Ende der Durchsage.


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olga64
olga64
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von olga64
als Antwort auf Michiko vom 28.11.2023, 17:59:19
Durch die sukzessive Freilassung verurteilter Palästinenser im Gegenzug für die Geiseln kommen auch wieder Menschen zurück nach Gaza, die auch zukünftig mit dem Staat Israel ihre Probleme haben. sich vlt. der Hamas anschließen und erneut ein Gefahrenpotential darstellen werden. Beide Seiten wissen das, aber es war der einzige Weg, die Rückführung der Geiseln möglich zu machen.


Michiko
Ich sehe das genau so: durch diese Freilassung palästinensischer Inhaftierter (im Verhältnis 1 israelische Geisel ./. 3 Häftlinge) kann sich die Hamas wieder reorganisieren.
Bei dem letzten grossen Austausch gegen einen israelischen Soldaten und 1.000 palästinensische Häftlinge kam übrigens ein Mann frei,der 20 Jahre in einem israelischen Gefängnis eingesessen hatte und nun bei der Hamas verantwortlich ist für die israelischen Geiseln und das Prozedere für deren sukzessive Freilassung.
Diese Dilemmata muss eine gegenwärtigen israelische Regierung auflösen - wie lange sie diesen Austausch noch akzeptieren wird, ist sehr, sehr unsicher. Olga
aixois
aixois
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von aixois
als Antwort auf olga64 vom 28.11.2023, 18:42:26

kann sich die Hamas wieder reorganisieren.

Also wenn Hamas jetzt schon die aus israelischen Gefangnissen Freigelassenen braucht, um sich zu "re-organisieren", dann wären aber erhebliche Zweifel angebracht, was Hamas' Schlagkraft und kämpferische Überlebensfähigkeit' angeht.

Israel lässt niemand frei, der wichtig wäre, um die Terroristen zu stärken, d.h.der/die eine auch nur potentielle Gefahr darstellen könnte.

Die aus israelischer Haft Freigekommenen sind fast ausschließlich Frauen und (auch mehrheitlich weibliche) Jugendliche , der jüngste Teenager soll gerade mal 14 jahre alt sein.
Wichtige Funktionsträger für die Re-Organisaton ??? Wer's glaubt ...

Dazu schreibt die ARD ."Die bislang Freigekommenen waren unter anderem wegen Messerattacken auf Israelis, Brandstiftung sowie Attacken mit Brandbomben oder Steinen verurteilt worden."

Ich vermute mal stark, dass diese Taten nicht in Gaza , sondern in erster Linie auf israelischem Territorium oder Jerusalem begangen worden sind.

Nick42
Nick42
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Nick42
als Antwort auf aixois vom 28.11.2023, 19:37:28
 
....Israel lässt niemand frei, der wichtig wäre, um die Terroristen zu stärken, d.h.der/die eine auch nur potentielle Gefahr darstellen könnte.....

.....Die aus israelischer Haft Freigekommenen sind fast ausschließlich Frauen und (auch mehrheitlich weibliche) Jugendliche , der jüngste Teenager soll gerade mal 14 jahre alt sein.....
 
Hallo aixois,
wenn das jetzt so ist, dann ist es auch eine neue Situation in Sachen "Gefangenenaustausch". Denn ich kann mich erinnern, dass früher auch schon mal sehr viele Gefangene aus israelischen Gefängnissen "ausgetascht" wurden, um einen einzigen entführten israelischen Soldaten freizubekommen. Darunter auch viele, von denen die Israelis wussten, dass es feindliche Kämpfer sind, die wieder gegen Israel kämpfen werden.

Hast du eine Antwort, warum die Hamas jetzt "großzügiger" in Sachen  Austausch ist? Dass jetzt israelische und ausländische Geiseln freikommen, gegen fast gleichviel inhaftierte palästinensische Jugendliche oder Frauen, die nur vergleichsweise harmlose Straftaten begangen haben, zB Steinewerfen auf israelische Siedler im Raum Jerusalem oder Westjordanland? 

Kann es so sein wie ich jetzt vermute, dass das jetzt Kuweit "vermittelt" und die der Hamas Auflagen diktieren kann? Weil die Hamas von Kuweit abhängig ist und Kuweit auch an besseren Beziehungen mit dem Westen interessiert ist um mit dem Westen gute Geschäfte zu machen? Und die Hamas auf das eingehen muss, was Kuweit fordert.

Nick42

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Michiko
Michiko
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Michiko
als Antwort auf aixois vom 28.11.2023, 19:37:28


Die aus israelischer Haft Freigekommenen sind fast ausschließlich Frauen und (auch mehrheitlich weibliche) Jugendliche , der jüngste Teenager soll gerade mal 14 jahre alt sein.
Wichtige Funktionsträger für die Re-Organisaton ??? Wer's glaubt ...
 
Nein, keine Funktionsträger und uU muss überhaupt nicht re-organisiert werden, aber die Hamas wird zweifellos Zulauf haben, denn in der Haftzeit werden sich die Einstellungen der jungen Leute zu Israel nicht geändert haben. Bei der großen Mehrheit der gelisteten Häftlinge handelt es sich tatsächlich um Jugendliche und Erwachsene im Alter von 17 oder 18 Jahren, bis auf das14jährige Mädel. Unter den jungen Frauen befindet sich z.B. die 16-jährige Nafoz Hamad, die Anfang Dezember 2021 festgenommen und vor zwei Wochen zu einer zwölfjährigen Haftstrafe verurteilt worden war. Hamad wurde schuldig gesprochen, weil sie ihre 26-jährige jüdische Nachbarin in Ostjerusalem mit einem 30 Zentimeter langen Messer angegriffen haben soll, die jedoch glücklicherweise nur leichte Verletzungen davon trug.
Das sind unverhältnismäßig hohe Strafen, die noch nicht einmal abschreckende Wirkung haben, denn dieser Umstand ist bekannt.

Um auf die Gefahr hinzuweisen, die die Freilassung potenziell gewalttätiger Gefangener darstellt, wird immer wieder das Beispiel von Jahja Sinwar angeführt. Der wegen mehreren Morden an anderen Palästinensern verurteilte Sinwar wurde 2011 als einer von mehr als 1000 Gefangenen im Austausch für den von der Hamas als Geisel entführten Soldaten Gilat Schalit freigelassen und nach Gaza abgeschoben. Er stieg in der Folgezeit zum mächtigsten Mann der Hamas (neben Mohammed Deif)  im Gazastreifen auf und gilt als Mastermind hinter dem Terrorangriff vom 7. Oktober.
Nick42
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Nick42
als Antwort auf Nick42 vom 28.11.2023, 20:33:58
 

... dass das jetzt Kuweit "vermittelt"
 
Ich meine Kuwait
Rispe
Rispe
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Rispe
als Antwort auf Nick42 vom 28.11.2023, 22:00:23

Das war nicht Kuwait, sondern Katar.
Hier sitzen die führenden Köpfe der Hamas.

Nick42
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Nick42
als Antwort auf Rispe vom 28.11.2023, 22:08:53
Das war nicht Kuwait, sondern Katar.
Hier sitzen die führenden Köpfe der Hamas.
Ich danke für die Richtigstellung. Ich meinte Katar, das als Unterstützer der Hamas gilt.

Nick42

 

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