Internationale Politik Krieg in Israel

Rispe
Rispe
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Rispe
als Antwort auf Anna842 vom 27.11.2023, 10:11:13

Die Vergleiche mit dem Holocaust taugen weder in der einen noch in der anderen Richtung.Weder übt Israel eine gewaltsame Kolonialherrschaft mit „nazi-ähnlicher Gewalt“ über die Palästinenser aus, die dem Holocaust gleichzusetzen ist, noch war dieses Massaker der Hamas mit dem Holocaust vergleichbar.
Jetzt benutzt jede Seite den Holocaust, um die eigenen Argumente damit zu untermauern, das ist widerwärtig.Gerade eben habe ich einen Offenen Brief von prominenten Wissenschaftlern dazu gelesen, der in der jüdischen Wochenzeitung „Tachles“ veröffentlicht wurde: Widerspruch gegen «Missbrauch der Holocaust-Erinnerung
 

pschroed
pschroed
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von pschroed

Interessantes Video von Bärbel Bas. Phil.


BÄRBEL BAS
Bundestagspräsidentin besorgt über mangelnden Rückhalt in Deutschland für Israel
Stand: 08:57 Uhr | Lesedauer: 2 Minuten

QUELLE WELT

Anna842
Anna842
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Anna842
Kurze Anmerkung zu dem Buch, welches ich gerade lese.
Im Untertitel heißt es : " (Um)-Deutung des Holocaust und der
Historikerstreit 2.0 "

In diesem befinden sich 16 Beiträge verschiedener Autoren/Autorinnen.

Unter anderem geht es, wie beim 1. Historikerstreit, um die Frage, ob
der Holocaust eine Singularität innerhalb der Geschichte darstellt bzw.
bei dem heutigen heisst es  " präzedenzlos ".

Der Holocaust wird, besonders in bestimmten linken Kreisen, als eine Art
" kolonialer Genozid " kommuniziert.
Er war also einer von vielen kolonialer Genozide.
Und mit dieser Umdeutung ist der Weg frei zur seiner Auflösung.

Und genau auf diese Theorie stützt sich eine Greta Thunberg und viele andere,
wenn sie das Schild " Genozid " in Richtung Israel hochhält.

Aber auch die vorgegebenen Parameter für die Feststellung, ob ein
Völkermord / Genozid vorliegt, werden in bestimmten politischen
Kreisen komplett aufgelöst.

Ein Merkmal ist z.B. der Vorsatz.
Das heißt, ich töte alle, die einem bestimmten Volk angehören und das
ausnahmslos. Niemand soll überleben.

Und damit ist der Begriff Völkermord/ Genozid, in bestimmten politischen Strukturen, der politischen Beliebigkeit anheim gegeben.

Anna

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Tina1
Tina1
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Tina1
als Antwort auf Lenova46 vom 27.11.2023, 09:56:42
Ich habe schon gelesen, worum es in deinem Beitrag geht.

Du erlaubst bestimmt, dass es in meinem Kommentar um ein anderes Mädchen geht.
Es gibt noch viele Schicksale.
Ja es gibt viele Schicksale, auch darüber sollte gesprochen werden. Sorry, ich dachte nur, dass du deinen Kommentar auf meinen beziehen wolltest. Das war aber ein Missverständnis, wie ich jetzt weiß. Alles gut.
Tina
olga64
olga64
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von olga64
als Antwort auf Bruny_K vom 26.11.2023, 07:45:07
Die Hintergründe liegen eigentlich auf der Hand, man muss sie nur öffnen um sie zu sehen. Einst kamen Juden nach Israel weil sie aus Europa vertrieben wurden und nun vertreiben die Nachfolger der einst Vertriebenen die Palästinenser, die allerdings kein Land haben um sich niederzulassen. Das ist die Kurzform.
Palästinenser und Kurden sind gleichermaßen unwillkommen und kämpfen um ihre Existenz.
Berichtet wird nichts über deren Probleme, nur wenn es zu terroristischen Anschlägen kommt.
Bruny
DAs ist schon eine sehr verkürzte Form,bzw. relativiert völlig den Holocaust - warum auch immer:

Vor Gründung des Staates Israels kamen Juden nach Palästina und lebten dort in meist gutem Einvernehmen mit den dortigenBewohnern, obwohl es auch seinerzeit blutige Angriffe wie z.B. in Hebron gab.
Als sich dann die Nazis gründeten, kamen immer mehr Juden nach Palästina,d ie berechtigt um ihr Leben fürchteten. Die damalige Mandatsmacht Grossbritannien schränkte diese Zuzüge dann ein. Nach Ende des 2. Weltkrieges "wurden Juden nicht aus Europa vertrieben", sondern es kamen diejenigen, die den industriellen Massenmord der deutschen Nazis überlebten und - aus verständlichen Grüssen - nicht im Lande der Täter und Mörder leben wollten.
Die UN und die Briten strebten ein Zusammenleben zwischen diesen Juden und den Arabern an; die Araber weigerten sich und verliessen grossenteils das Land, um sich z.B. im benachbarten Jordanien anzusiedeln.
Einen Tag nach Staatsgründung von Israel griffen die arabischen Truppen dann das jüdische Israel an und so ging es in Phasen immer weiter bis zum heutigen Tag.

Darüber wird immer wieder berichtet (man muss es nur lesen oder verinnerlichen) - also nicht nur, wenn die Terrorbande Hamas wieder mal exzessive Massaker an unschuldigen jüdischen Zivilisten durchführt.

Ich finde,gerade wir Deutsche haben eine hohe Verpflichtung, hier nicht Geschichte im Schnellraffer zu skizzieren, um evtl. doch besser dabei wegzukommen. Ein Grossteil der Dramen, die sich jetzt in dieser Region abspielen, haben ursächlich mit unseren deutschen Verbrechen zu tun. Olga
Bruny_K
Bruny_K
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Bruny_K
als Antwort auf olga64 vom 27.11.2023, 12:45:54

WIR Deutsche?? Ich ziehe mir keine fremden Schuhe an, aber von der Geschichte habe ich viel Ahnung und darum scheue ich mich nicht Unrecht zu erkennen wo Unrecht geschieht. 


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Granka
Granka
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Granka

"Am Nürnberger Opernhaus hängen seit dem Überfall der Hamas auf  Israel, drei Flaggen mit dem blauen Davidstern. Das Staatstheater bezeugt seine Solidarität - und hat dafür, das erzählt Jens-Daniel Herzog,"nicht nur Beifall erhalten, wohl aber Dankbarkeit der jüdischen Gemeinde der Stadt gespürt. Dank? Wofür? In Deutschland und gerade in Nürnberg" meinte der Staatsindentant, "sollte es doch selbstverständlich sein, sich offen und deutlich gegen Antisemitismus zu stellen."
So ist es aber leider nicht Man sieht nicht viele israelische  Flaggen in der Stadt der Menschenrechte.  Solidarität ist eher selten.

Im Opernaus Nürnberg hatte der Indentant zu einer Gesprächsrunde geladen, mit MP Söder,  der Iranerin Sharhzad Osterer und  Nasser Ahmed SPD,  u.a. der erzählt, dass schon seiner Mutter klar war, "dass  die wenigsten Menschen Antisemiten seien"±. "Gemeinsam aufschreien gegen den Terror der Hamas- da kann es nur eine Seite  geben, auf der man stehen kann, gemeinsam mit allen friedliebenden  Menschen in Deutschland, in Israel und im Gaza.
​​​​​"Das Leiden der Menschen in Gaza ruft Emotionen hervor, bei mir auch, erklärt er, " aber niemand darf unter der Flagge der Hamas für Gaza demonstrieren". Shahred Osterer meint, " solange die islamische Republik in Teheran an der Macht ist, wird es keinen Frieden im Nahen Osten geben."

Aus der NN zitiert. Leider kann ich diesen lesenswert Artikel nicht online finden. 

Was auch zu lesen ist und auch mir zu schaffen macht, warum muss Israel stets beweisen, was passiert ist, dass es um seine Existenz kämpft und rechtfertigen, warum es sich wehrt? , "Israel  gebe sich unheimlich viel Mühe transparent zu sein." meint dazu MP Söder. Wird aber offensichtlich nicht geglaubt, nachdem was unterschiedlich online zu lesen ist, 

Unsere Regierung steht solidarisch an der Seite Israels, niemand wird ihnen vorwerfen, blind gegen das Leid der Gaza Bewohner zu sein. 
​​​​Warum muss aber jeder "normale" Mensch der Solidarität für Israel zeigt, ständig beteuern, dass er auch das leiden und sterben der Menschen im Gaza sieht? Niemand wird hier des Antisemitismus bezichtigt und umgekehrt sieht  niemand hier gerne  Menschen im Gaza leiden. Aber muss  man ständig von der einen Seite, noch auf die andere weisen?
Granka




 

Anna842
Anna842
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Anna842
als Antwort auf Granka vom 27.11.2023, 14:07:12
Nein, Granka, das muss man bestimmt nicht.
Ich setze voraus, dass hier niemand ist, der den zivilen Kriegsopfer
gleichgültig gegenübersteht.
Ich selber unterscheide auch nicht nach Geschlecht oder Alter.

Ich frage mich auch öfter, warum Israel sich legitimieren muss:
Ist das noch angemessen? Müssen die jetzt schon wieder vertreiben?
Israel bringt damit nur neue Terroristen hervor!

Natürlich kann Israel kritisiert werden. Ich hätte politisch anders
gehandelt und eine andere Regierung vielleicht auch.
Jedoch mag ich diese Pauschalisierungen nicht: Israel ist eine
Besatzungsmacht, die schlimmste sogar, und sonst gar nichts.
Betreibt Völkermord an den Palästinensern.....
Aber letztendlich kenne ich es gar nicht anders.
Unter lauter Deutschen und das Thema Israel----

Für die Sicherheit und für die Unversehrtheit der Zivilisten im Gaza-Streifen
ist einzig und allein die Hamas zuständig.
Sie hat für die Bevölkerung Sorge zu tragen, dass sie in Sicherheit leben.
Und ich kann nicht erkennen, dass sie dazu viel beigetragen hat.

Anna



 
Lenova46
Lenova46
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Lenova46
als Antwort auf Anna842 vom 27.11.2023, 14:48:06

Ich zitiere dich:

"Für die Sicherheit und für die Unversehrtheit der Zivilisten im Gaza-Streifen
ist einzig und allein die Hamas zuständig.

Sie hat für die Bevölkerung Sorge zu tragen, dass sie in Sicherheit leben.
Und ich kann nicht erkennen, dass sie dazu viel beigetragen hat."

Seit wann werden die Hamas in zuständiger Ordnungs- und Wirtschafts- und sonstiger Funktion für Gaza anerkannt? 

Das israelische Militär hat bei seinen Angriffen für die Sicherheit der Zivilbevölkerung in Gaza zu sorgen. 

Im Hinblick auf deinen Bücherkonsum interessiert mich: 

Ist bei den Bezeichnungen Rassismus und Antisemitismus nicht eine Bezeichnung zu viel?
Genügt nicht die Bezeichnung Rassismus?
 

Granka
Granka
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Granka
als Antwort auf Anna842 vom 27.11.2023, 14:48:06
Nein, Granka, das muss man bestimmt nicht.
Ich setze voraus, dass hier niemand ist, der den zivilen Kriegsopfer
gleichgültig gegenübersteht.
Ich selber unterscheide auch nicht nach Geschlecht oder Alter.

Ich frage mich auch öfter, warum Israel sich legitimieren muss:
Ist das noch angemessen? Müssen die jetzt schon wieder vertreiben?
Israel bringt damit nur neue Terroristen hervor!

Natürlich kann Israel kritisiert werden. Ich hätte politisch anders
gehandelt und eine andere Regierung vielleicht auch.
Jedoch mag ich diese Pauschalisierungen nicht: Israel ist eine
Besatzungsmacht, die schlimmste sogar, und sonst gar nichts.
Betreibt Völkermord an den Palästinensern.....
Aber letztendlich kenne ich es gar nicht anders.
Unter lauter Deutschen und das Thema Israel----

Für die Sicherheit und für die Unversehrtheit der Zivilisten im Gaza-Streifen
ist einzig und allein die Hamas zuständig.
Sie hat für die Bevölkerung Sorge zu tragen, dass sie in Sicherheit leben.
Und ich kann nicht erkennen, dass sie dazu viel beigetragen hat.

Anna



 
Anna, danke, für diesen Kommentar, es geht ja auch nicht um die Regierung Netanjahus, sondern um die Bürger Israels, die leiden nämlich unter solchen Pauschalierungen .  
"Eine Shoa kann auch wieder          stattfinden".  sagte einer der bunten Gesprächsrunde aus Politik und Kultur in dem von mir zitierten Artikel. 
Granka
​​​​​

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