Internationale Politik Krieg in Israel

Anna842
Anna842
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Anna842
als Antwort auf Nordlicht 55 vom 25.11.2023, 19:34:51
Ja, Katja, ich stimme dir zu.
All das Leid der Zivilisten ist unerträglich.
Bilder, die nicht mehr zu ertragen sind.
Ich weiß nicht, wie ich das aushalten soll.
In der Tagesschau waren die beiden kleinen Kinder zu sehen.
Bei dem jüngsten gingen die Augen verwirrt hin und her.
Sie werden allesamt schwer traumatisiert sein.....

Ein Bild aus den Gaza, schon Wochen her:
Ich sah einen Mann, vielleicht 42 Jahre alt.
Er trug eine zusammengerollte Matratze auf der Schulter.
In der anderen Hand einen Plastikbeutel mit seinen Habseligkeiten.
Hinter ihm war nur Schutt und Asche und Zerstörung zu sehen.
Der Mann sah erschöpft aus, voller Verzweiflung, voller Zerstörung
in seinem Gesicht, ohne Hoffnung.
An seiner Seite ging ein ca. 8 jähriger Junge.
Der sah nicht so unglaublich fertig aus wie dieser Mann.
Tagelang bekam ich dieses Bild nicht aus meinem Kopf.
Es ist heute noch drin. Sehe es deutlich vor mir.

Und dann die ganzen Angehörigen all dieser Geiseln.

Anteilnahme , Mitgefühl hat seine Grenzen...
Es geht mir unter die Haut, es klebt mir fest in meinem Gehirn,
es ändert rein gar nichts...

Anna
Lenova46
Lenova46
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Lenova46
als Antwort auf Nordlicht 55 vom 25.11.2023, 19:34:51

Alleine zu hoffen genügt nicht.
Wie wollen wir Mitgefühl ausdrücken?

Mich beschäftigen immer wieder die Hintergründe des Israel-Krieges. Die sind, ich bitte mir das zu gestatten zu schreiben, nicht alleine im Terror-Überfall vom 7.10. zu finden. 

Warum drehen wir uns hier immer wieder im Kreise? Warum nur wird ständig etwas einseitig herausgestellt?

Wer hat in den letzten Jahren von dem unübersichtlichen Leid der Palästinenser berichtet? 

Auch über diese Fragen darf nachgedacht werden. 
 

Bruny_K
Bruny_K
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Bruny_K
als Antwort auf Lenova46 vom 26.11.2023, 06:56:39

Die Hintergründe liegen eigentlich auf der Hand, man muss sie nur öffnen um sie zu sehen. Einst kamen Juden nach Israel weil sie aus Europa vertrieben wurden und nun vertreiben die Nachfolger der einst Vertriebenen die Palästinenser, die allerdings kein Land haben um sich niederzulassen. Das ist die Kurzform.
Palästinenser und Kurden sind gleichermaßen unwillkommen und kämpfen um ihre Existenz.
Berichtet wird nichts über deren Probleme, nur wenn es zu terroristischen Anschlägen kommt.
Bruny


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Nordlicht 55
Nordlicht 55
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Nordlicht 55
als Antwort auf Anna842 vom 25.11.2023, 20:42:14

Anteilnahme , Mitgefühl hat seine Grenzen...
Es geht mir unter die Haut, es klebt mir fest in meinem Gehirn,
es ändert rein gar nichts...
 

@ Anna,

Jeder muss in dieser Situation auf sich selbst und seine Grenzen achten, da hast Du vollkommen Recht!
Auch mir geht es so, dass ich manchmal vor lauter Entsetzen keine Worte finde, mich gar nicht artikulieren kann.
Dann muss ich mir selbst eine Gedankenpause verschaffen und ich finde es richtig, wenn Du das ebenso hältst. Geht manchmal gar nicht anders..

Gestern war seit dem Nachmittag zu lesen, dass die gesamte Vereinbarung zu kippen drohte!
Es war wieder einmal den zufällig(?) anwesenden Katarern und auch Ägypten zu verdanken, dass sie die aufgetretenen Probleme "zurecht bügeln" konnten..
Am späten Abend sind die Geiseln dann glücklicherweise doch noch frei gegeben worden.

Die Gefahr, dass der Waffenstillstand bereits gestern hinfällig werden konnte, war mit Sicherheit nicht nur mir bekannt - aber keinem Einzigen war sie auch nur ein Wort wert...

Katja
Michiko
Michiko
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Michiko
als Antwort auf Nordlicht 55 vom 26.11.2023, 10:18:30

Die Gefahr, dass der Waffenstillstand bereits gestern hinfällig werden konnte, war mit Sicherheit nicht nur mir bekannt - aber keinem Einzigen war sie auch nur ein Wort wert...

Katja

Ja Katja, weil alle die Luft angehalten haben und hofften, dass die Hamas einlenken würden, was dann GsD auch geschah. Alles andere wäre entsetzlich gewesen, weil Israel sofort reagiert hätte.


Michiko
Rispe
Rispe
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Rispe
Jewish Voice for Peace schreibt:

Wir, die Unterzeichnenden, fordern Präsident Biden auf, einen sofortigen Waffenstillstand zu fordern und zu ermöglichen. Die Biden-Regierung muss auch davon absehen, weitere Waffen an die israelische Regierung zu schicken.
Wir trauern um die getöteten palästinensischen und israelischen Zivilisten und kämpfen weiter mit allem, was wir haben, für die Lebenden.
Es gibt keine völkerrechtliche Rechtfertigung für die gezielte Tötung von Zivilisten oder die Inhaftierung von Zivilgeiseln. Das war der Fall, als die Hamas israelische Zivilisten angriff. Wir müssen den gleichen Maßstab auf das israelische Militär anwenden, das eine gefangene Bevölkerung in Gaza einem massiven Luftangriff aussetzt: Es zielt auf Krankenhäuser ab, verwendet weißen Phosphor und zwingt 1,1 Millionen Menschen zur Flucht nach Süden, während es sowohl die ausgewiesenen Evakuierungsrouten als auch den südlichen Gazastreifen bombardiert.
Die israelische Regierung droht mit Völkermord an den Palästinensern und spricht ihnen die Menschlichkeit ab. Der israelische Ministerpräsident Netanjahu versicherte: "Was wir unseren Feinden antun werden, wird noch Generationen nachhallen." Der israelische Verteidigungsminister bezeichnete die Palästinenser als "menschliche Tiere" und kündigte an, dass die 16 Jahre andauernde drakonische Belagerung des Gazastreifens nun zu einer totalen Schließung werden soll, und schwor: "Kein Strom, keine Nahrung, kein Wasser, kein Treibstoff. Alles ist geschlossen." Es gibt über zwei Millionen Palästinenser in Gaza, die Hälfte davon sind Kinder. Ohne Intervention droht diese Katastrophe unvorstellbar verheerender zu werden.
Das Undenkbare wird akzeptabel, wenn wir den Menschen ihre Menschlichkeit absprechen. Wir müssen dafür kämpfen, dass diese verheerende Gewalt sofort beendet wird.
Präsident Biden: Hören Sie auf, dem israelischen Militär mehr Waffen zu schicken. Erleichterung eines sofortigen Waffenstillstands. Millionen von Menschenleben hängen davon ab."

Dieser Appell kann von jedem und jeder mit unterschrieben werden.

Quelle: Präsident Biden, rufen Sie jetzt einen Waffenstillstand aus.

 

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Lenova46
Lenova46
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Lenova46
als Antwort auf Michiko vom 26.11.2023, 10:44:28

Hoffen nicht viele, dass die Waffenruhe und der Austausch über den vereinbarten Zeitraum hinweg verlängert werden kann.

Trotzdem hält Israel bereits mit Drohungen nicht hinter dem Berg, wie die Zukunft aussehen mag. 

Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Nordlicht 55 vom 26.11.2023, 10:18:30

Liebe Katja,

ich weiß nicht, ob Du mit dem letzten Satz das Forum oder Medien oder wen auch immer meinst.

Ich kann nur für mich sagen, dass ich mir hin und wieder einen Tag lang Pause vom Weltgeschehen erlaube. Dann schaue ich keine Nachrichten, höre kein Radio, lese keine Zeitung. Das BRAUCHE ich manchmal, denn meine Belastbarkeitsgrenze ist dann erreicht. Dann habe ich nur die Wahl: Entweder schade ich mir massiv selbst, oder ich pausiere.

LG

DW

Nordlicht 55
Nordlicht 55
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Nordlicht 55
als Antwort auf Lenova46 vom 26.11.2023, 06:56:39
Alleine zu hoffen genügt nicht.
Wie wollen wir Mitgefühl ausdrücken?

Mich beschäftigen immer wieder die Hintergründe des Israel-Krieges. Die sind, ich bitte mir das zu gestatten zu schreiben, nicht alleine im Terror-Überfall vom 7.10. zu finden. 

Warum drehen wir uns hier immer wieder im Kreise? Warum nur wird ständig etwas einseitig herausgestellt?

Wer hat in den letzten Jahren von dem unübersichtlichen Leid der Palästinenser berichtet? 

Auch über diese Fragen darf nachgedacht werden. 
 
@ Lenova,

ich glaube, wenn Du mich liest, dann weißt Du, dass wir beide ähnlich denken.
Den Grund für meinen Text gestern habe ich gerade an Anna geschrieben.

Wenn ich auch der Meinung bin, dass es eben genau dieser Terrorüberfall vom 07.10. mit seiner grausamen Unmenschlichkeit war, der dann diesen unbarmherzigen Krieg in Gaza in Gang gesetzt hat, stimme ich Dir zu, dass die Hintergründe für den Nahostkonflikt eine Rolle spielen, wenn wir darüber diskutieren wollen, wie es mit den Palästinensern weiter gehen könnte oder sollte..
Dabei ist zu beachten, dass es nicht allein die Hamas war, die friedliche Lösungen für diesen Konflikt seit Jahren unmöglich gemacht haben.
Auch von israelischer Seite gab es daran keinerlei Interesse. Genau aus diesem Grund hat Herr Netanjahu sehr viel und sehr bewusst dazu beigetragen, die Hamas stark werden zu lassen..

Im Kreise drehen wir uns nicht nur in diesem Thread, wenn es darum geht, dass bestehende Konflikte nicht gelöst werden können, wenn die Ursachen dafür nicht anerkannt und beseitigt werden...

Katja
Nordlicht 55
Nordlicht 55
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Nordlicht 55
als Antwort auf Bruny_K vom 26.11.2023, 07:45:07
Die Hintergründe liegen eigentlich auf der Hand, man muss sie nur öffnen um sie zu sehen. Einst kamen Juden nach Israel weil sie aus Europa vertrieben wurden und nun vertreiben die Nachfolger der einst Vertriebenen die Palästinenser, die allerdings kein Land haben um sich niederzulassen. Das ist die Kurzform.
Palästinenser und Kurden sind gleichermaßen unwillkommen und kämpfen um ihre Existenz.
Berichtet wird nichts über deren Probleme, nur wenn es zu terroristischen Anschlägen kommt.
Bruny
Kurz und knapp auf den Punkt gebracht!

Danke Bruny_K !!

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