Internationale Politik Krieg in Israel

Rispe
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Rispe
als Antwort auf Granka vom 24.11.2023, 16:03:33
Aber ehrlich, ich habe gar keine Lust mehr hier etwas zu schreiben.
 
Das ist dein Schlusswort unter fast jedem Beitrag. Nicht nötig, wir wissen das inzwischen längst. 😉
Deine Unterstellungen sind übrigens falsch. Niemand hier hat Habermas in seiner Meinung angegriffen oder von ihm verlangt, dass er sie ändern soll.
Es gibt allerdings das Recht, ihm nicht in allem zuzustimmen, nur das wurde hier von einigen (u. a. von mir) geschrieben.
Ich hoffe sehr, dass du die Meinungsfreiheit nicht in Abrede stellen willst, auch wenn du mit anderen als deiner Meinung nicht umgehen kannst.
olga64
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von olga64
als Antwort auf Lenova46 vom 24.11.2023, 15:05:14

ich würde es mir als deutsche, hier lebende Seniorin nicht getrauen, die juristische Situation palästinenscher Gefangener in Israel beurteilen zu wollen.
Wenn sie z.B. im Gefängnis sind, ohne dass bisher über ihre mutmassliche Schuld verhandelt und geurteilt wurde, erinnert mich das auch an unseren Rechtsstaat; auch bei uns kommen Menschen in Untersuchungshaft, bis die Ermittlungen abgeschlossen sind und die Anklage vor Gericht zugelassen ist.

WEr jetzt z.B. bei den inhaftierten Palästinensern aus Gaza stammt,dürfte innerlich sogar ein wenig froh darüber sein, sich nicht den Gefahren in diesem Hamas-Gebiet aussetzen zu müssen. Auch wenn von Gaza täglich Raketen auf Israel abgeschossen werden, ist es dort vermutlich ungefährlicher für das eigene Überleben als in Gaza.
Aber dorthin werden sie jetzt sicherlich zurückkehren, wenn sie nicht aus Westjordan-Land oder Ostjerusalem stammen sollten. Olga

aixois
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von aixois
als Antwort auf Nordlicht 55 vom 24.11.2023, 12:19:37
Noch immer hoffe ich, dass es nicht dahin kommt!
Das tue ich im Grunde ja auch, aber glauben kann ich es nicht, einfach weil ich nichts sehe, was dafür spräche. dafür sind zu viele Leichen auf den Schlachtfeldern geblieben und die Hassenergie, über Generationen hinweg aufgeladen,  ist auf beiden Seiten einfach zu gross.

Leider gibt es heute keine überragenden  Identifikationsfiguren mit Charisma und Power, wie es (leider damals Antagonisten) Nasser und Ben Gurion waren.

Staatenbilder, diesmal halt nicht im Zwist, sondern in Eintracht . da fänden sich Lösungen, aber da ist weit und breit keiner, wohl Dritte von Außen, die in Israel kein Subjekt, sondern Objekt ihrer Einflusssphären sehen.

Aber wenn man öffentlich die Meinung vertreten kann, dass es "nicht Aufgabe der Politik ist, zu sagen, dass "die ,Waffen schweigen sollen " wer soll das denn sonst, wenn nicht die  'Politik' ?

Eine Möglichkeit , die der "kleinen Schweiz im Osten des Mittelmeers" sehe ich rein theoretisch noch immer , aber die wäre kostspielig und setzte ein langfristiges Engagement und neutrales Interesse von Investoren und ausländischen Partnern voraus.

Die Palästinenser dadurch für ihre Verluste zu entschädigen, dass man aus Gaza, aus der Westbank,  eine Art 'off shore Staat', einen Staat sui generis, neu erfunden und komponiert,  bildet, der zu dem wird,  was einst z.B. der , Beirut/Libanon war, ein kulturell und wissenschaftlich hochstehende,  attraktive Stadt mit Umland,  mit einem Flair des Bohemiens, wie es einst Beirut war, ein Landstrich, eine Stadt,, eine Region der Kultur, der Innovation mit viel Charme  und Liebe, mit viel lukrativen Bildungs- und Jobangeboten für die Jugend, Perspektiven für ihr Leben, Familiengründungen usw., so dass sie nicht mehr den Fidelklängen der Hamas und Konsorten hinterher rennen müssen, wenn sie was erleben, wenn sie was aus ihren Leben machen wollen.

Brutal gesagt, auch Terrorismus kann durch 'Käuflichkeit' unschädlich gemacht werden, durch Wohlstand, durch ein zufriedenes Leben, ein sicheres Familieneinkommen kann man den Hasspredigern den Boden unter den Füßen wegziehen. Sie fürchten nichts mehr als , dass Menschen  zufrieden sind mit ihrer Situation, sie erhalten wollen, nicht wegen irgendwelchen Tötungsphantasien auf Spiel setzen wollen. Ein kleines Häuschen mit Frau und Familie hienieden, macht allemal glücklicher als noch so viele Jungfrauen im weit entfernten Paradies.


 

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Der-Waldler
Der-Waldler
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Granka vom 24.11.2023, 16:03:33
Mir geht es um etwas anderes, auch nicht um meine Meinung oder recht behalten, sondern darum, ob man nicht einfach seine  Worte einmal auf sich wirken lassen, wenn man den Artikel sorgfältig gelesen hat, auch um darüber nachzudenken ob man  vielleicht immer auf dem richtigen Weg ist.

Granka, das tu ich seit dem 7.10. Und glaube mir, ich bin so zerrissen wie kaum ein Mitglied dieses Forums, denn ich arbeite nicht auf, was meine Eltern oder Großeltern eventuell getan haben, sondern ich leide bis heute darunter, was ihnen angetan WURDE.

Nichtsdestotrotz leide ich auch mit den Palästinensern. Und da fehlt mir bei Dir und anderen selbst das kleinste Wort des Mitgefühls oder gar der Trauer: Auch palästinensische Frauen, Mütter, Eltern, Großmütter und vor allem Kinder leiden zur Zeit Höllenqualen. Und MIR jedenfalls gelingt es nicht, das eine mit dem anderen aufzuwiegen. Im Leid gibt es für mich kein Aufwiegen. Und kein sich im Recht fühlen.

DW
Rispe
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Rispe
als Antwort auf olga64 vom 24.11.2023, 17:01:46
ich würde es mir als deutsche, hier lebende Seniorin nicht getrauen, die juristische Situation palästinenscher Gefangener in Israel beurteilen zu wollen.
Wenn sie z.B. im Gefängnis sind, ohne dass bisher über ihre mutmassliche Schuld verhandelt und geurteilt wurde, erinnert mich das auch an unseren Rechtsstaat; auch bei uns kommen Menschen in Untersuchungshaft, bis die Ermittlungen abgeschlossen sind und die Anklage vor Gericht zugelassen ist.
 

Nein, Olga.
Da muss ich, die ich in meiner Menschenrechtsgruppe seit Jahren mit diesen Dingen zu tun habe und damit vertraut bin, dir ganz entschieden widersprechen.
Die Administrativhaft, wie sie in Israel gegenüber den Palästinensern üblich ist, hat nichts mit der deutschen Rechtsprechung zu tun, sie genügt nämlich nicht den Erfordernissen eines Rechtsstaats.
Hier werden Menschen monatelang ohne Anklage festgehalten, sie erfahren nicht, warum, und die Haft kann beliebig verlängert werden ohne Anklage, ohne Gerichtsverfahren und ohne Angabe von Gründen.

Hier mal ein ein kurzer Text von NDR vom 7.8.2023: Keine Anklage, kein Prozess: Administrativhaft in Israel

Zitat:
Derzeit sind rund 1.100 Menschen in israelischen Gefängnissen in Administrativhaft - vor allem palästinensische Männer. Für sie gibt es kein ordentliches Gerichtsverfahren, denn die Prozessakten unterliegen in der Regel der Geheimhaltung und können auch von ihren Anwälten nicht eingesehen werden. Die Inhaftierten wissen in der Regel nicht, was gegen sie vorliegt und wie lange ihre Haft dauern wird. Maximal sechs Monate sind erlaubt, aber die Anordnungen können von den Militärkommandeuren immer weiter verlängert werden. Israel begründet das mit der Gefahr für die Sicherheit. Menschenrechtsorganisationen in Israel und in den palästinensischen Gebieten vermuten, dass die Haft vor allem auch dazu genutzt wird, um politisch unliebsame Personen ruhig zu stellen“.

Ich ergänze noch dazu: Die „Anordnungen können von den Militärkommandeuren immer ohne Angabe von Gründen weiter verlängert werden, so kenne ich es aus vielen Berichten.

Das alles hat mit der juristischen Praxis in einem Rechtsstaat nichts zu tun.
olga64
olga64
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von olga64
als Antwort auf Der-Waldler vom 24.11.2023, 17:17:12

Lieber D.W.,

ist das nicht ein wenig ungerecht?
Sie schreiben klugerweise, dass Leid nicht gegeneinander aufgewogen werden soll und kann.
Das bedeutet aber auch,dass Trauer, Mitgefühl usw ebenfalls nicht öffentlich gezeigt werden müssen, bzw. die persönliche Intensität und ob  jemand wirklich auch "gerecht" zwischen allen Betroffenen aufteilt und aufzeigt.
Nach meiner persönlichen Beurteilung ging es mir zu schnell ,wie nach einer anfänglichen Trauer für Juden in Israel nach dem Hamas-Massaker auf oft verstörende Art und Weise auf die andere Seite gewechselt wurde. Nie wieder - haben aus gutem Grunde wir Deutsche uns vor Jahrzehnten geschworen - ist das jetzt zu Ende?
Als ich im Zusammenhang mit der Geiselbefreiung heute hörte, dass sich darunter auch ein 8-Monate alter Säugling befinden soll, weiss ich nicht, woher ich mein Mitgefühl für Anhänger dieser Terrorgruppe nehmen soll.
Irgendwann muss das alles politisch aufgearbeitet und aufgelöst werden, wozu aber auch gehört,d ass sich gerade die jetzt betroffenen Palästinenser im Gaza-Streifen endgültig von diesen Terroristen lossagen, die sogar Kommandozentralen unter Krankenhäusern einrichten, um auch damit die eigene Bevölkerung dem Bombardement freizugeben.
Ich habe grosse Angst, wie dieser Krieg nach einigen Tagen weitergehen wird und hörte heute einen Kommentar eines Gaza-Bewohners, der meinte, es wäre eigentlich egal, ob er jetzt oder in 4 Tagen sterben würde.Es ist zum Verzweifeln und wir dürften alle ziemlich zerrissen sein, die wir diesen Krieg beobachten. Aber unterschiedliche Meinungen und Ansichten müssen nicht unbedingt damit was zu tun haben,dass jemand Recht haben möchte - . Dafür ist die Sachlage zu undurchsichtig und auch viel zu schwierig zu beurteilen von uns, die wir mit zensierten Meldungen in den Medien und den sicherlich auch nicht wahrheitsgemässen aus der Terror-Szene zu leben haben. Olga


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Der-Waldler
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf olga64 vom 24.11.2023, 17:32:03
Sie schreiben klugerweise, dass Leid nicht gegeneinander aufgewogen werden soll und kann.
Das bedeutet aber auch,dass Trauer, Mitgefühl usw ebenfalls nicht öffentlich gezeigt werden müssen, bzw. die persönliche Intensität und ob  jemand wirklich auch "gerecht" zwischen allen Betroffenen aufteilt und aufzeigt.


Liebe Olga,

da gebe ich Ihnen vollkommen Recht. Ich deute meine eigene Wut, Trauer, meinen Zorn und meine Verzweiflung hier auch nur an, zeige sie "öffentlich" nur sehr dosiert, jedenfalls nicht in dem Maße, wie mich das Entsetzen manchmal beutelt.

Aber warum zeigen einige hier diese Trauer über das Leid der Menschen in Israel durchaus "in der Öffentlichkeit", aber mit keinem Wort über das Leid der Palästinenser? Ich habe von einigen schon viel berechtigten Zorn, berechtigte Trauer um das Leid der Juden in Israel, und auch über die Angst der Juden in Deutschland gelesen, der "neue" (?) Antisemitismus macht mir große Angst, ja, er versetzt mich manchmal in Panik. Aber ich lesen von einigen Menschen, die hier durchaus öffentlich das Leid der Menschen in Israel beklagen nicht einen HAUCH von Bedauern über das Leid der "anderen Seite".

Und leider scheinen auch Sie Hamas und Palästinenser gleichzusetzen, wenn Sie sagen, sie vermögen es nicht, Mitgefühl für die Hamas-Mörder aufzubringen. ICH auch nicht!!! Kommt das nicht aus all meinen Beiträgen der letzten 7 Wochen immer wieder und klar zum Ausdruck? Aber die palästinensische Bevölkerung des Gaza sind nicht "die Hamas". Der größte Teil wäre sicherlich froh, wenn diese Mörderbande weg wäre.

Ich wünsche Ihnen und allen hier einen wirklich schönen Abend, obwohl von "schönen" Abenden ja kaum noch die Rede sein kann...

DW
Edita
Edita
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Edita
als Antwort auf Anna842 vom 24.11.2023, 16:49:58

Welchen Zweigen und in welchen Bereichen Du wo anhängst ist mir relativ wurrscht, ich habe für mich entschieden, daß es keinen Sinn macht, auf Deine nach meinem Empfinden zum Teil sehr konfusen und stets Deine Person mit einbeziehenden Kommentare, einzugehen! 
Um ein allgemeinpolitisches Thema zu diskutieren sind die immer gleichen biografischen Ausflüge einer Anna842 einfach störend, dahingehend hättest Du gewiß mehr Verbesserungspotenzial ….. nur ein Denkanstoß! 
Eigentlich wollte ich das alles für mich stillschweigend so handhaben, aber wenn Du mich so direkt ansprichst, muß es halt auch so gehen!



Edita

Rispe
Rispe
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Rispe
als Antwort auf Der-Waldler vom 24.11.2023, 17:45:54

Lieber @Der-Waldler,
eigentlich wollte ich endlich draußen bleiben und weiter meine dicke SZ lesen, aber dieser dein Beitrag spricht mir so aus der Seele, dass ich mich doch nochmal angemeldet habe, um dir mitzuteilen:
Das hast du sehr gut formuliert, ich unterstreiche jedes Wort, dem ist für mich nichts mehr hinzuzufügen.

Einen schönen Abend wünsche ich dir auch.
Und danach ein schönes Wochenende. Ich bin morgen ab Mittags den ganzen Nachmittag weg, dann habt ihr Ruhe vor mir. 😉

Michiko
Michiko
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Michiko
als Antwort auf Edita vom 24.11.2023, 17:48:22
Welchen Zweigen und in welchen Bereichen Du wo anhängst ist mir relativ wurrscht, ich habe für mich entschieden, daß es keinen Sinn macht, auf Deine nach meinem Empfinden zum Teil sehr konfusen und stets Deine Person mit einbeziehenden Kommentare, einzugehen! 
Um ein allgemeinpolitisches Thema zu diskutieren sind die immer gleichen biografischen Ausflüge einer Anna842 einfach störend, dahingehend hättest Du gewiß mehr Verbesserungspotenzial ….. nur ein Denkanstoß! 
Eigentlich wollte ich das alles für mich stillschweigend so handhaben, aber wenn Du mich so direkt ansprichst, muß es halt auch so gehen!

Edita

Obwohl ich in Deinen Worten in Richtung Anna einiges als ungerecht empfinde, muss ich doch sagen, dass es nicht nur Anna ist, die mit selbstbezogenen Worten in ihren Beiträgen mitunter auf ihre Person hinweist bzw. von sich selbst ausgeht, was Empfinden oder Sichtweise auf die Dinge betrifft und was manches bei ihr auslöst. Sollte man das nicht einfach überlesen, jeder hat eben seinen eigenen Schreibstil.

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