Internationale Politik Krieg in Israel

Nordlicht 55
Nordlicht 55
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Nordlicht 55
als Antwort auf Elbling vom 23.11.2023, 10:01:40
Auch ich will, dass das Existenzrecht Israels gewahrt bleibt und die Menschen endlich in Frieden und Sicherheit leben können...
Allerdings spare ich dabei die Palästinenser nicht aus! Auch die haben Gleiches verdient, denn auch sie sind Menschen wie "Du und ich"!
Katja, leider haben wir hier es nicht in den Händen und wir können es auch nicht ändern - ganz egal wie wir denken und fühlen, was wir wünschen.
Dieses Problem in Palästina können nur die Israeli und die Palästinenser nur gemeinsam lösen, nur sie allein sind dafür zuständig.

Und klagen vor dem internationalen Gerichtshof..? Was sollen die bringen..? Wird ein Urteil auch nur eine einzige Granate, nur einen einzigen Gewehrschuß verhindern..? Wunschdenken ist es, mehr nicht.
@ Elbling,

wenn Du Dich und mich und alle, die hier diskutieren meinst, hast Du natürlich recht! Wir können unsere Meinung schreiben, aber "weltpolitisch" nichts beeinflussen...😊
Natürlich müssten sich letztendlich Israel und Palästina einigen und beide Seiten sich für Frieden entscheiden!
So ganz ohne Hilfe und Vermittlung von außen wird das jedoch nicht funktionieren!
Ich hoffe da durchaus auf USA und einflussreiche arabische Staaten...
Es gibt zahlreiche Probleme zu lösen, wenn es nicht so weiter gehen soll wie bisher. Was allerdings einem Herrn Netanjahu vorschwebt - er spricht bereits gegenwärtig wieder von dauerhafter Besetzung des Gazastreifens...

Ich stelle hiermit einen guten Meinungsbeitrag eines ehemaligen Soldaten der israelischen Armee ein, der die Dinge beim Namen nennt und es lohnt sich, diesen zu lesen:

https://www.medico.de/blog/geplatzte-blase-19279

Einige kurze Auszüge, die ich wichtig finde:

Das schreckliche Massaker, das die Hamas im Süden Israels verübt hat, hat jede:n, wirklich jede:n Israeli schockiert. 

 Denn man darf nicht zulassen, dass Zorn und Emotionen die Politik bestimmen, die rational und realistisch sein sollte.
Es besteht kein Zweifel, dass Israel das Recht, ja sogar die Pflicht dazu hat, seine Bürger:innen zu verteidigen. Wozu haben wir sonst einen Staat?
Aber das humanitäre Völkerrecht wurde genau für Zeiten wie diese geschrieben: für den Krieg, nicht für den Frieden. Gerade in solch emotionalen Situationen müssen wir einen klaren Kopf bewahren. 

Nach dem 7. Oktober wird nun klar, dass Netanjahus Politik der letzten 15 Jahre gescheitert ist. Sie bestand darin, das palästinensische Volk zwischen Hamas und Fatah zu spalten, die Palästinensische Autonomiebehörde zu schwächen und die Hamas zu stärken – alles nur, weil er sich nicht auf einen Friedensprozess einlassen wollte, der zu einem palästinensischen Staat hätte führen können.
Warum gescheitert?
Wenn man seine nationale Sicherheit ausschließlich auf Gewalt gründet, muss man 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche „gewinnen“. Für immer. Und es reicht, wenn man es eines Morgens nicht tut. 😪

Wir müssen – immer noch und weiterhin – den israelisch-palästinensischen Konflikt lösen und seine Ursachen angehen:
über ein halbes Jahrhundert Besatzung, 16 Jahre Abriegelung Gazas, 75 Jahre Vertreibung. Wenn wir das nicht tun, werden wir keinen Frieden und keine Sicherheit finden.

Wir müssen also realistisch statt rachsüchtig werden: Wenn wir ohne Exitstrategie nach Gaza gehen, um etwas Unerreichbares zu erreichen, wird das die Frustration erhöhen und uns zu noch mehr irrationalem Handeln verleiten.
Was am 7. Oktober geschah, muss in die Suche nach einer politischen Lösung kanalisiert werden, die wirklich Frieden und Sicherheit bringen kann.

Katja

P.S.: Fandest Du also Anklage und Verurteilung Putins auch sinnlos??
Bruny_K
Bruny_K
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Bruny_K
als Antwort auf Nordlicht 55 vom 23.11.2023, 13:38:13

Ich greife diese beiden Sätze auf: „Wir müssen – immer noch und weiterhin – den israelisch-palästinensischen Konflikt lösen und seine Ursachen angehen:

über ein halbes Jahrhundert Besatzung, 16 Jahre Abriegelung Gazas, 75 Jahre Vertreibung. Wenn wir das nicht tun, werden wir keinen Frieden und keine Sicherheit finden.

Wir müssen also realistisch statt rachsüchtig werden: Wenn wir ohne Exitstrategie nach Gaza gehen, um etwas Unerreichbares zu erreichen, wird das die Frustration erhöhen und uns zu noch mehr irrationalem Handeln verleiten.
Was am 7. Oktober geschah, muss in die Suche nach einer politischen Lösung kanalisiert werden, die wirklich Frieden und Sicherheit bringen kann.“

Meines Erachtens kann weder der israelisch-palästinensische Konflikt noch eine politische Lösung mit B. Netanjahu gesucht werden. Er ist umarmt von den Ultra Orthodoxen und einer rechtsextremistischen Partei. Zusammen werden sie nicht aufhören die Palästinenser aus dem Land zu vertreiben. 
Bruny

Elbling
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Elbling
als Antwort auf jeweller vom 23.11.2023, 10:13:45
Sehr richtig Elbling. Das hätte Deutschland auch der Ukraine und Russland überlassen sollen. Na ja, ihr müsst es jetzt halt mit finanzieren. Viel Spass.
Als ehemaliger Geschäftsmann hatte ich nie in eine Verlasst-Akzie investiert.

LG Hubert
Meiner Ansicht nach ein ziemlicher Blödsinn was Du da schreibst.

In der 'Stalin-Zeit' hatte die Ukraine sehr unter Russland zu leiden (Holdomor). Über einen sehr langen Zeitraum nach dem II.WK waren sie sogar sehr freundschaftlich verbunden. Erst zum Ende der Breshnew-Zeit änderte sich das - Russland hatte die Atomkraftwerke "..hingebaut.." (nicht mal komplett ausgerüstet und mit extrem vielen Mängeln) und eines ist davon noch hochgegangen - Tschernobyl. Die Folgen hatte die Ukraine zu tragen - Moskau zog sich aus der Verantwortung einfach zurück. Danach war's mit der Freundschaft vorbei.
Nach den 'Maidan-Ereignissen' ging der neue Präsident Putin dazu über die Ukraine direkt anzugreifen - der Osten der Ukraine mußte auf Befehl aus dem Kermel putschen.
@jeweler - mit diesen Leuten willst Du noch 'Handel treiben auf friedlicher Basis', Verträge schließen..?

Russland muß sich erstmal "leutern" - ein Paar Jahre 'den Luxus der Steinzeit' mit jagen und sammeln von Früchten "genießen". Deutschland hat das nach 1945 auch gut getan, um den größten Teil der Nazi-Gesinnung loszuwerden.

Juden und Palästinenser haben mal einigermaßen zusammen gelebt. Nur gewissen 'Geschäftsleuten' hat das nicht gefallen. Mit 'Unruhe' ist halt mehr Geld zu verdienen. Geschäftsleute sind schon eigenartig.

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Nordlicht 55
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Nordlicht 55
als Antwort auf aixois vom 23.11.2023, 11:09:51

Jedenfalls werde ich aufmerksam die Aussagen der Politik beobachten , ob und ggf,. inwieweit da mit einem medialen framing begonnen wird (Anfänge sind schon erkennbar) , den Boden vorzubereiten, für das , was uns bevorsteht.
 

@ aixois,

ja, wir können gespannt sein, was da so noch auf uns zu kommt!

Wenn ich Deine letzten Beiträge so lese, scheinst Du davon auszugehen, dass die bewusste "Option C" tatsächlich Wahrheit werden könnte??
Meinst Du denn, dass die arabischen Staaten die Vertreibung einfach so hinnehmen würden?
Und dass die USA das zulassen würden?
Herr Biden bekommt ja jetzt schon Schwierigkeiten im eigenen Land!
Seine demokratischen Wähler laufen ihm weg und aus seinen Ministerien soll es so einige Protestbriefe geben.
Sie alle sind nicht einverstanden mit der nahezu kritiklosen Unterstützung der gegenwärtigen Politik Israels.

Katja
Elbling
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Elbling
als Antwort auf Nordlicht 55 vom 23.11.2023, 13:38:13
Auch ich will, dass das Existenzrecht Israels gewahrt bleibt und die Menschen endlich in Frieden und Sicherheit leben können...
Allerdings spare ich dabei die Palästinenser nicht aus! Auch die haben Gleiches verdient, denn auch sie sind Menschen wie "Du und ich"!
Katja, leider haben wir hier es nicht in den Händen und wir können es auch nicht ändern - ganz egal wie wir denken und fühlen, was wir wünschen.
Dieses Problem in Palästina können nur die Israeli und die Palästinenser nur gemeinsam lösen, nur sie allein sind dafür zuständig.

Und klagen vor dem internationalen Gerichtshof..? Was sollen die bringen..? Wird ein Urteil auch nur eine einzige Granate, nur einen einzigen Gewehrschuß verhindern..? Wunschdenken ist es, mehr nicht.
@ Elbling,

wenn Du Dich und mich und alle, die hier diskutieren meinst, hast Du natürlich recht! Wir können unsere Meinung schreiben, aber "weltpolitisch" nichts beeinflussen...😊
Natürlich müssten sich letztendlich Israel und Palästina einigen und beide Seiten sich für Frieden entscheiden!



P.S.: Fandest Du also Anklage und Verurteilung Putins auch sinnlos??
Was diesen Konflikt dort angeht können wir für uns nur daraus lernen es erst garnicht soweit kommen zu lassen.

Und was Putin anbelangt - es ist nur ein Haftbefehl ausgestellt. Eine Anklage und Verurteilung hat noch nicht statt gefunden. Und selbst wenn die mal erfolgen sollte - davon wird kein einzige Mensch wieder lebendig. Und Putin hat bereits mit seinem Leben abgeschlossen - er zögert seinen Tod nur hinaus. Er hat nämlich eine 'Riesenschiß' vor einem Attentat. Aber beeindrucken läßt sich dieses Subjekt nicht, dafür ist er zu egomanisch.
Karl
Karl
Administrator

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Karl
als Antwort auf Elbling vom 23.11.2023, 10:01:40

...
Und klagen vor dem internationalen Gerichtshof..? Was sollen die bringen..? Wird ein Urteil auch nur eine einzige Granate, nur einen einzigen Gewehrschuß verhindern..? Wunschdenken ist es, mehr nicht.

@Elbling

Ich halte deine grundsätzliche Infragestellung der internationalen Gerichtsbarkeit für sehr problematisch und rückwärtsgewandt. Wir müssen die internationale Gerichtsbarkeit so stärken, dass jeder Staat und Staatenlenker weiß, dass er nicht im luftleeren Raum agiert und zur Rechenschaft gezogen werden kann.

Wir sollten deshalb internationale Institutionen nicht schwach reden, sondern alles tun, um sie zu stärken.

Karl

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Elbling
Elbling
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Elbling
als Antwort auf Bruny_K vom 23.11.2023, 13:52:46

".. Meines Erachtens kann weder der israelisch-palästinensische Konflikt noch eine politische Lösung mit B. Netanjahu gesucht werden. Er ist umarmt von den Ultra Orthodoxen und einer rechtsextremistischen Partei. Zusammen werden sie nicht aufhören die Palästinenser aus dem Land zu vertreiben..."

Das sehe ich genauso. Netanjahu und diese Regierung und die arabischen Extremisten werden kaum an einen Tisch finden.
Aber sind beide Völker nicht dazu in der Lage friedlich miteinander umzugehen..? Ich denke sie können es, diese Hoffnung hab ich.

Elbling
Elbling
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Elbling
als Antwort auf Karl vom 23.11.2023, 14:04:18
Wir sollten deshalb internationale Institutionen nicht schwach reden, sondern alles tun, um sie zu stärken.

Karl
geschrieben von Karl
Ich rede sie nicht schwach - sie sind es. Genauso die UN und der Sicherheitsrat. Es sind zahnlose Tieger.
Der IGH kann nur 'Einzelpersonen' verantwortlich erklären und zur Rechenschaft ziehen. Das hat er schon im Jugoslawien-Konflikt getan. Ergebniss: Es gibt schon wieder dort ein sehr erhebliches Konfliktpotenzial. Und da ist das letzte Wort noch nicht gefallen.
Was hat also der IGH nun bewirkt..? Eigentlich nur ein Paar 'Verantwortliche des 1. Konfliktes aus dem Verkehr gezogen - und wie hat es auf die "Nachfolger" gewirkt..?
Nordlicht 55
Nordlicht 55
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Nordlicht 55
als Antwort auf Rispe vom 23.11.2023, 11:11:07

 

Man kann nicht nur eine Seite bedauern, die leidet, und für die anderen Seite null Einfühlung an den Tag legen, wenn man den Anspruch erhebt, ein fühlender Mensch zu sein.

@ Rispe,

das stimmt absolut!
Ich hoffe, dass Du diesen Satz eher allgemein und nicht speziell an mich geschrieben hast...😉
Denn mein Denken (und schreiben) ist alles Andere als einseitig. Daher kommt ja auch diese ganze Zerrissenheit bei diesem Krieg...

Ich gebe aber zu: als ich heute Morgen gelesen hatte, dass sich Geiselbefreiung noch weiter hinziehen wird, war ich in diesem Moment tatsächlich gedanklich ausschließlich bei den Geiseln und den Angehörigen!

Ich verstehe nicht, weshalb man nicht längst die Gelegenheit "beim Schopfe" nimmt und die Menschen nach Hause holt!
Wozu braucht man nun noch eine "Ratifizierung" irgendeins Schreibens?? Mit TERRORISTEN!
Sollten die sich nicht an die Vereinbarung halten wollen, interessiert die dieses Schreiben auch nicht...

Aber gut, ein bisschen "eingekriegt" habe ich mich inzwischen und hoffe, dass trotzdem alles wie vereinbart laufen wird...

Katja
Rispe
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Rispe
als Antwort auf Nordlicht 55 vom 23.11.2023, 14:17:48

Aber natürlich warst du nicht gemeint. Das dürfte doch klar sein nach meiner Zustimmung zu deinem Text.😉
Es waren die gemeint, die uns ständig kritisieren, weil wir diesen Krieg, so wie er geführt wird, nicht gutheißen können und uns immer wieder dagegen positionieren.

Alles klar jetzt? 😉


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