Internationale Politik Krieg in Israel
Auf den thread bezogen, könnte man doch ma dlei Frage stellen, wie es um die "Tragfähigkeit" der Landfläche des südlichen Teils Gazas bestellt ist, was die Maximalzahl der aus dem Norden vertriebenen Menschen angeht.So einfach ist es bei der Mathematik. Aber hier geht es um Politik.
Ausreichende Wasserquellen gibt es für 1,5 Millionen jedenfalls so gut wie keine.
Da sind jetzt die Logistiker der Hilfsorganisationen gefragt, die mit sehr viel angewandter 'Mathematik' versuchen unter der herausfordernden Berücksichtigung aller Variablen, Konstanten, Grenzwerten, usw. so etwas wie eine minimalistische Hilfe zu planen und dann nur auf die gnädige Großzügigkeit der Kriegsherren hoffen dürfen, die Grenzen (oder die Wasserleitung) stundenweise aufzumachen, mit ohne ohne limitierende Schikanen ...
Da stimmt es. Mathematik ist rel. einfach, sofern die Politik zulässt, das die Rechenergebnisse in der Wirklichkeit umgesetzt werden dürfen.
bleiben. Das geht nicht. Wir wissen das.
Anna
Was das fehlende Wasser angeht, da dürften sie auf Sinai deutlich weniger, bis gar nix haben. Für den Fall, dass eine Deportation dahin geplant wäre. Ich hoffe jedoch inständig, dass es dazu nicht kommen wird.
Deshalb habe ich ja nach der "Tragfähigkeit" gefragt. Wenn Nord-Gaza 'palästinenserfrei' bleibt, dann müssen doch alle 2,2 Millionen in Süd-Gaza in Zukunft ihr Dasein fristen, wenn "freiwillige Deportationen" in den Sinai oder sonstwohin, nur nicht Gaza, ausgeschlossen sind..
Das sehe ich ganz genauso Kristine! Neue politische Kräfte auf beiden Seiten... Es gibt sicher keine zwei Meinungen, dass es mit der Hamas keinen Frieden geben wird und nun auch gar nicht mehr geben kann.Eine "Konfliktlösung" im Nahen Osten sehe ich erst dann, wenn neue politische Kräfte am Ruder sind..., Leute, die wirkliche Friedensabsichten haben und die auch mit den Nachbarn versuchen, gemeinsam umzusetzen.
Aber auch mit einem Herrn Netanjahu wird es keine "Friedensabsichten" geben und schon gar nicht mit seiner derzeitigen Regierung..
Wir werden sehen, wie sich alles weiter entwickelt. Ohnehin sind derartige Prozesse jetzt in entsetzlich weite Ferne gerückt.
Ich bin jetzt erstmal gespannt, was bei dem heutigen Sondergipfel aller islamischen Staaten in Riad heraus kommt... Ob die sich wohl eine "einhellige" Meinung zu dem Krieg in Gaza bilden werden? Und wenn ja, welche?
LG Katja
Tut mir leid, aber irgendwie finde ich nicht die richtigen Worte um auf dieses Thema einzugehen. Ich würde wahrscheinlich meine vorurteilsfreie Objektivität verlieren.
Vor einigen Tagen wurde die Frage gestellt warum die arabischen Staaten die Palästinenser so wenig unterstützen. Kaum ein Land ist bereit sie aufzunehmen. Aber warum..?
Asyl in den arabischen Nachbarstaaten...?
Mangelndes Vertrauen..?
' Palästinenserfrei ' klingt verdammt nach ' Judenfrei ' , nur dass
die Bedeutung eine völlig andere war. Auf die Palästinenser wartet
kein Treblinka....
Da könnt ich ja noch eher " Jesidenfrei " schreiben, weil dort ein
Genozid nachweislich stattgefunden hat.
Ich habe jetzt noch mal den Kampf der Aborigines nachgelesen.
Denen wurde Land genommen, sie wurden in Reservaten zusammen
gepfercht, die Kinder wurden ihnen über einen langen Zeitraum weggenommen.
Von den Ureinwohnern Kanadas, USA...auch, was solls.
Die Palästinenser sind leider nicht die einzigen.
Da, wo sie jetzt sind, das ist nix.
Man muss ihnen Angebote machen.
Vermutlich wollen sie das, was die meisten wollen: Eine sichere Zukunft
für sich selber und ihre Kinder.
Das wird da nix mehr.
Nach all den Jahrzehnten sehe ich das nicht mehr.
Ich fände es ja schon gut, wenn der Siedlungsbau gestoppt würde.
Der hat bereits vor Netanjahu angefangen.
Die meisten Leute, die 2015/2016 hierher kamen, sind auch nicht
" freiwillig deportiert " worden.
Ja, sie mussten ihr Land aufgeben. Es ging nicht mehr anders.
Hoffe, dass die meisten hier eine neue Heimat und Zukunft
gefunden haben.
Am Dürener Busbahnhof kam ich vor etlichen Monaten mit einer
Frau ins Gespräch. Sie ist erst vor kurzem aus Syrien geflohen.
Mit ihrem Mann und einer Tochter.
Sie hatte noch eine weitere Tochter, die getötet worden ist.
Es gibt kein zurück mehr. Sie war froh in Deutschland bleiben zu
können.
Sie macht einen Intensiv-Deutschkurs, damit sie in ihrem Beruf hier
arbeiten kann, als Erzieherin.
Ca. ein halbe Stunde haben wir miteinander gesprochen.
Das Gespräch war so inniglich, dass wir uns zum Schluß spontan
umarmt haben.
" Herzlich willkommen in Deutschland. Schön, dass sie da sind " kam
einfach so aus mir heraus.
Hört sich vielleicht etwas seltsam an, aber so war es.
Es wohnen bereits etliche Palästinenser hier.
Manche seit 40 Jahren. Einer kam mal im Fernsehen zu Wort.
Ich hoffe Europa zieht mit.
Sorry, aixois, habe ich jetzt alles als Antwort mal wieder an dich
geschrieben.
Aber wenn es einmal anfängt, dann geht mir ganz viel durch den
Kopf.
Anna
Liebe Katja,Liebe Michiko,
nicht immer kann man sofort auf einen Beitrag antworten, ich war heute auch unterwegs, denn 34 Jahre nach dem Tag des Mauerfalls gab es Veranstaltungen zum Gedenken an die mutigen Bürger, die damals auf die Straße gingen und sie waren es eigentlich, die die Mauer zu Fall brachten. Zum Gedenken an die Todesopfer an Mauer und Grenzstreifen gab es eine Andacht in der Kapelle der Versöhnung. Der 9. November ist tatsächlich ein Schicksalstag für die Deutschen, 1918 wurde an diesem Tag die Republik ausgerufen und 20 Jahre später ereignete sich die "Reichspogromnacht".
Aber zum Thema Israel. Du schriebst: "Zu erst (!) sollten wir uns gerade jetzt fragen: was tun denn WIR dafür, jüdisches Leben in unserem Land zu schützen und Solidarität zu zeigen??" Du und Deine Tochter, Ihr tragt eine Kette mit dem Davidsstern. Sehr mutig, denn gerade aktuell verzichten viele jüdische Menschen in der Öffentlichkeit auf Kippa u.a., weil sie befürchten, angegangen und beleidigt zu werden.
Vielfach wurde hier im thread bedauert, dass so wenig pro-jüdische Demos stattfinden, das finde ich auch sehr schade. Aber die Solidaritätskundgebung am Brandenburger Tor war für mich Pflicht, auch wenn es in den Augen mancher nur 10.000 Menschen waren.
Noch ein aktuelles Foto von mir, dieser Leuchter ist seit über 40 Jahren in meinem Besitz und in letzter Zeit ist der Verbrauch von Teelichten enorm gestiegen und das liegt nicht nur an der dunklen Jahreszeit.😐 Michiko
auch ich konnte nicht sofort antworten.. Musste mich hier erst einmal etwas zurück ziehen...
Diese Kette zu tragen, ist für mich persönlich ein Zeichen, wie sicherlich für Dich der Menora-Leuchter, den Du zu Recht in Ehren hältst!
Ich bin zwar oft in Berlin, aber ich lebe nicht in einer Großstadt.
Hier auf meinem Dorf ernte ich so einige mitleidige Blicke (😊) und auch ein paar "dumme Texte", aber bedroht fühle ich mich hier nicht.. Von daher empfinde ich mich nicht als besonders "mutig". Ich möchte einfach meine Meinung zeigen.
Für meine Tochter waren (2019) die Worte des Dr. Joffe ausschlaggebend:
"Es wäre ein wunderbares Zeichen der Ermutigung für uns Juden - und der Entmutigung der Antisemiten..."
Sie ist generell kein angstbesetzter Mensch und macht sich garantiert keine Gedanken darum, ob das Tragen der Kette jetzt "mutig" ist.
Darum geht es auch gar nicht, sondern darum, dass Juden in Deutschland und weltweit Angst davor haben, als solche "erkannt" zu werden!
Danke!, dass Du am 09.11. am Gedenken des Mauerfalls, der daran Beteiligten und der Mauer-Opfer teil genommen hast !! 💗
LG Katja
Die Frage wird ja nun recht deutlich in dem verlinkten Artikel beantwortet.Kaum ein Land ist bereit sie aufzunehmen. Aber warum..?
Kanzler Scholz hat Jordanien vorgeschlagen, Flüchtlinge aufzunehmen im Wissen , dass Jordanien mit 2- 2,5 Millionen Flüchtlingen schon die Hauptlast der bisherigen Vertreibungen trägt und dass es zwischen den Jordanieren und Palästinensern -sagen wir mal - gewisse Spannungen gibt. Aber es von Jordanien zu erwarten, da fehlt es entweder am Wissen oder es war einfach politische Chuzpe.
Wenn schon, dann eine Art Lösung à la Erdogan : DE bzw die EU oder auch Israel (USA) bezahlen dafür.
Warum Scholz nicht gesagt hat, dass Deutschland bereit sei, ein paar Hunderttausend Vertriebene aufzunehmen quasi als Hilfsmassnahme zur Unterstützung der Sicherheit Israels , ich weiss es nicht.