Internationale Politik Krieg in Israel

Juro
Juro
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Juro
als Antwort auf Granka vom 08.11.2023, 08:26:41

Hallo Granka,
deinen Worten stimme ich zu. Die Hamas muss verschwinden, genauso wie die radikalen und immer offener mit Waffen vorgehenden Siedler im Westjordanland.

Früher, während des Kalten Krieges, haben meine Großeltern und Eltern sowie viele andere ihrer Generationen gesagt, man solle diesen Scharfmachern aller Couleur einen Knüppel geben und in einen Raum sperren, wo sie sich gegenseitig verprügeln können wie sie wollen. Aber sie sollen die Völker in Ruhe lassen. 
Wer nicht in diesen Raum möchte, solle friedlich handeln.

Juro
 

aixois
aixois
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von aixois
als Antwort auf Granka vom 08.11.2023, 08:26:41
Und? Wurde der Krieg dadurch beendet?
Nein, wurde er nicht.
Aber lag das etwa an den Soldaten, von denen,  unter der Androhung der Todesstrafe, erwartet wurde, dass sich sich für die Befehle ihrer Obigkeiten , ihrer Kaiser und KönigInnen opferten ?

Da hat Mareike doch recht: Völker können (muss nicht immer der Fall sein) ohne ihre Regierungen sich friedlich einigen, sich irgendwie wieder 'vertragen', wenn man sie lässt.

Was heisst schon "Realist" sein ? 

War das nicht die sogenannte Merkelsche (u.a.) Alternativlosigkeit ?  Waren das nicht die angeblichen 'Sachzwänge", auch wenn sie jeder Logik widersprachen ?
Ist das nicht die Verkrustung des Denkens in den Bürokratien, die sich nicht anpassen , nicht über den Tellerrand hinausehen können, weil man das, was man  macht, schon immer so gemacht hat,  und das Neue allein schon deshalb nicht machen will, weil man es nicht kennt - wo kämen wir denn da hin ?

Realisten sind im Grunde aber Träumer, weil sie sich ihre Realität, die ja nicht gottgegeben und auch kein Naturgesetz ist, selbst schaffen bzw. sich einbilden, was ihnen bequem erlaubt, alles Verändernde zu verfolgen, zu verschmähen oder als pathologisch abzutun ( = "wer Visionen hat, wie die Zukunft besser gestaltet werden könnte, sollte besser zum Augenarzt zu gehen").

Und wenn es Realismus sein soll, zu glauben, man könne die Hamas niederkartätschen, so dass sie aufhört zu existieren, für immer verschwindet und deshalb nie mehr in der Lage sein wird,  Terroranschläge zu begehen, dann bin ich lieber ein Träumer, weil  ich das als naives Wunschdenken bezeichne, das im Widerspruch zu allen Erfahrungen steht. 
Seit 1948 sind auf einen Israeli, 20- 30 Palästinenser getötet worden.
Hat es als Abschreckung gewirkt, wurde die  Lage dadurch friedlicher, oder sicherer ?

Und überhaupt : wäre Galilei ein 'Realist' seiner Zeit gewesen, dann glaubte der Papst heute  noch, die Erde sei eine Scheibe.

Fortschritt kam nie von denen, die am ewig Gestrigen festhielten, sondern von den Querdenkern, von den Mutigen, die es wagten, es mal anders zu versuchen. Damit konnten sie scheitern, aber dann wären sie ja nur so gewesen, wie  die 'Realisten' , die glauben , dass Dinge nur so sein können,  wie sie sind, aber den Mumm nicht haben, sich anderen Gedanken zu öffnen, sich zu fragen,  warum etwas so ist wie es ist,  und warum es nicht anders, nicht besser sein könnte gemäß des Mottos,  dass das " Bessere des Guten Feind ist".

Netanjahu und die Terroristen bezeichnen sich als pragmatische Realisten, deshalb können sie ja auch zu keiner friedlichen Lösung kommen.
Nur wer wagt, gewinnt.
Krieg ist im Grunde Feigheit, weil man Angst davor hat,etwas anderes zu probieren als das was man kennt. 

Und zu Habeck und der "Häutung"  der Grünen was den Vorrang friedlicher Konfliktlösungen angeht, sage ich jetzt mal lieber nichts, außer: wer hoch steigt, kann auch tief fallen.
 
Tina1
Tina1
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Tina1

Roni Romann spricht über ihre von der Hamas entführte Schwester Yarden | maischberger


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jeweller
jeweller
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von jeweller
als Antwort auf Juro vom 08.11.2023, 11:19:13

Hi@Juro und hat sich in der Zwischenzeit etwas geändert? Na siehste, und es wird sich auch nicht. Nur der Schauplatz wird sich verlegen. Das ist leider so.
Hab noch einen schönen Tag.

LG Hubert
 

Michiko
Michiko
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Michiko
als Antwort auf aixois vom 08.11.2023, 11:37:03


Und wenn es Realismus sein soll, zu glauben, man könne die Hamas niederkartätschen, so dass sie aufhört zu existieren, für immer verschwindet und deshalb nie mehr in der Lage sein wird,  Terroranschläge zu begehen, dann bin ich lieber ein Träumer, weil  ich das als naives Wunschdenken bezeichne, das im Widerspruch zu allen Erfahrungen steht. 
Seit 1948 sind auf einen Israeli, 20- 30 Palästinenser getötet worden.
Hat es als Abschreckung gewirkt, wurde die  Lage dadurch friedlicher, oder sicherer ?

geschrieben von aixois
Jetzt sind wird in diesem thread schon bei solcher Art Aufrechnungen und Gegenüberstellungen angekommen!  So und so viel palästinensisch Kinder verlieren täglich ihr Leben und seit 1948 also auf einen Israeli kamen 20 - 30 Palästinenser um!  Getötete Kinder werden in täglichen Raten bemessen. Solche Gedanken scheinen angesichts der Größenordnung dieses Krieges opportun zu sein.

Die eigentliche Frage bei aller Schreiberei ist doch "Wie kann die Hamas ausgeschaltet werden"? Abbas ist in der Versenkung verschwunden, hat sowieso nicht viel zu sagen. Eine Antwort habe ich hier noch nicht lesen können. Es würde mich wirklich interessieren, wie Du aixois das mal realistisch siehst. Mit klugen Worten und Diplomatie (von welcher Seite?) wird dieser Krieg kein Ende finden.


Michiko
aixois
aixois
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von aixois
als Antwort auf Juro vom 08.11.2023, 11:19:13

während des Kalten Krieges, haben meine Großeltern und Eltern sowie viele andere ihrer Generationen gesagt, man solle diesen Scharfmachern aller Couleur einen Knüppel geben und in einen Raum sperren, wo sie sich gegenseitig verprügeln können wie sie wollen.

Da kommt natürlich die Frage auf, hatten diese "Scharfmacher" eigentlich keine Eltern, Großeltern und andere ?

Und wenn doch, warum haben sie als Stammväter/-mütter ihre Nachfahren dann nicht in diese Räume gesperrt ?

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olga64
olga64
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von olga64
als Antwort auf Granka vom 08.11.2023, 08:26:41
 
​​​​​
"Mit pazifistischen Gedanken kann man Konflikte nicht lösen" sagte R. Habeck zum Krieg in Israel und " die Hamas muss zerstört werden". Dann wird eine Lösung gefunden werden und ich bin weder Pazifist, noch Kriegsbefürworter, aber Realist, der die Fakten sieht, die Hamas ist eine Terrororganisation und nur wenn die verschwindet wird eine Regelung gefunden werden.
Granka
 

 
Danke Granka.

Als Putin die Ukraine überfiel und einen mörderischen Krieg begonnen hatte, waren sich doch mehrheitlich alle klar, dass die Ukraine alles Recht der Welt hatte, sich gegen den Aggressor zu wehren.
Als die Terrorbande Hamas Israel überfiel,ca 1500 unschuldige Menschen bestialisch ermordete und 250 als Geiseln nahm, war sicher auch allen klar,dass die israelische Armee Gaza militärisch angreifen wird mit dem Ziel, diese Terrorbande zu vernichten oder was auch immer.
Eine Terrorbande, der es mutmasslich völlig gleichgültig ist, dass das eigene Volk dies mehrheitlich nicht überleben wird.
Es waren dann die Israelis, die Fluchtkorridore in den Süden von Gaza schufen, das Volk aufriefen, dorthin zu flüchten, während die Hamas umgekehrt das Volk im Norden nicht fliehen lassen wollten,weil sie als Schutzschilde gegen die israelischen Angriffe gelten sollten.

Ob es jemals gelingen wird, die Hamas völlig auszurotten, weiss vermutlich aktuell niemand.
Es ist ja ebenso unklar, ob Befürworter solcher Terrorgruppen oder Befürworter eines Kalifats z.B. auch in Deutschland auf irgendeine Art und Weise gestoppt werden können.
Gestern hörte ich,dass die Demogruppen in Essen (deren Demogrund überhaupt nichts mit der Situation derPalästinenser zu tun hatte, sondern reiner Islamismus war) seit mehr als 20 Jahren verboten sind.
Damals waren sicher diejenigen, die jetzt Allah lobten und ein Kalifat fordern, noch sehr kleine Kinder. ABer in ihren Familien lebte die alte Hass-Ideologie weiter fort und ausserhalb der Familien fand sich anscheinend niemand, der sie davon abbringen konnte.
DAs sind dann deutsche Staatsbürger, die nirgendwo abgeschoben werden können, sondern "ihr Ding" sicher weiter in verschärfter Form betreiben werden. Olga
Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Michiko vom 08.11.2023, 12:02:56

Hamas kann nicht an Namen festgemacht werden.

Die Ideologie baut auf auf Koranlehren, die im radikalen Sinne sagen, dass die Ungläubigen bekämpft werden sollen. Und zwar zuerst im eigenen Land: Palestina.

Und je größer die Gegensätze zwischen "Gläubigen" und "Ungläubigen"werden, um so größer wird die Gefahr der Radikalisierung - auf BEIDEN Seiten.

Michiko
Michiko
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Michiko
als Antwort auf Mareike vom 08.11.2023, 12:20:13
Hamas kann nicht an Namen festgemacht werden.

Die Ideologie baut auf auf Koranlehren, die im radikalen Sinne sagen, dass die Ungläubigen bekämpft werden sollen. Und zwar zuerst im eigenen Land: Palestina.

Und je größer die Gegensätze zwischen "Gläubigen" und "Ungläubigen"werden, um so größer wird die Gefahr der Radikalisierung - auf BEIDEN Seiten.
Organisatorisch gliedert sich die HAMAS neben ihrem bewaffneten Arm in zwei Entscheidungsgremien. Der Shura-Rat besteht aus 77 Mitgliedern und wählt das Politbüro. Das Politbüro stellt die oberste Entscheidungsinstanz dar und umfasst 15 Mitglieder. Bei den Neuwahlen zur Führung der HAMAS 2022 wurden auch Verantwortliche der Qassam-Brigaden in das Politbüro gewählt. Die Hamas besitzt sowohl einen politischen Arm, der von Ismail Haniyya geführt wird, als auch einen militärischen, welcher Mohammed Deif untersteht. Durch ihren bewaffneten Arm war die HAMAS im Laufe ihrer Geschichte fortlaufend in der Lage, durch Selbstmordschläge und durch Raketenangriffe den Staat Israel in seinem Sicherheitsanspruch herauszufordern.
Der eliminatorische Antisemitismus stellt ein wesentliches ideologisches Strukturmerkmal der HAMAS dar, wodurch sie in der Traditionslinie vieler anderer djihadistischer Organisationen steht. Bereits seit ihrer Gründung unterhält sie Schulen, in denen sie Schüler im Geiste des Antisemitismus und des bewaffneten Djihad erzieht. Hierfür wird sie durch verschiedene arabische Staaten finanziell unterstützt. Die Izzaddin al-Qassam-Brigaden stellen den bewaffneten Arm der HAMAS dar, benannt nach einem Scheich, der laut HAMAS Mitte der 1930er Jahre an der Seite von Muslimbrüdern gegen die britischen Besatzungstruppen sowie gegen die Juden in Palästina gekämpft haben soll und dabei den Märtyrertod gestorben sei. Sowohl Selbstmordattentate und Raketenangriffe als auch Entführungen von israelischen Soldaten gehören zur terroristischen Raffinesse der Qassam-Brigaden.

Quelle:  HAMAS
 
Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Michiko vom 08.11.2023, 12:31:15

Ich weiß zwar nicht, ob mein Vergleich akzeptabel ist, ich schreibe es dennoch:
Das Nazi-Gedankengut in seiner extremen Form wurde auch in einem "Politbüro" entwickelt und in Schulen und Medien unters Volk gebracht. Wohin es führte ist uns nur all zu gut gegenwärtig.


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