Internationale Politik Krieg in Israel

Rispe
Rispe
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Rispe
als Antwort auf Der-Waldler vom 02.11.2023, 07:09:06

Respekt! So etwas finde ich gut, wenn man mal bereit ist, etwas zurückzunehmen.
Und dabei war ich drauf und dran, dir dann doch wieder mehr Recht zu geben, nachdem ich das Interview mit Luisa Neubauer gelesen habe: "Es ist offensichtlich, dass gerade einiges zerbricht"

Greta ist ganz bestimmt keine Antisemitin, auch wenn sie hier etwas gesagt hat, dass sie etwas anders hätte sagen müssen. Man muss eben höllisch aufpassen in dieser Zeit mit seinen Worten, ich steck ja auch längst drin in diesem Vorwurf, das ist mir sowieso klar. 😉
Aber da ich ganz genau weiß, dass das nicht stimmt, kann ich das sehr gut ignorieren. 😉
Trotzdem werde ich mir meine Kritik an dem Vorgehen der rechtsextremen Regierung Israels und dem Rassismus ganz pauschal Palästinensern gegenüber nicht verbieten lassen.

Gleich werde ich mir erst mal die Lanz-Sendung von gestern reinziehen, da hat nämlich Deborah Feldman, deren Bücher ich mit großem Interesse gelesen habe, offenbar viel Richtiges gesagt: Habeck warnt vor "Weltbrand" und "Armageddon"

hobbyradler
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf skys vom 02.11.2023, 06:33:51
Thunberg distanzierte sich in dem neuen Post von einer antisemitischen Intention: "Wir sind natürlich gegen jede Art von Diskriminierung und verurteilen Antisemitismus in allen Formen und Ausprägungen. Das ist nicht verhandelbar." .
geschrieben von skys



Die Frage ist - was ist diese nachträgliche „Richtigstellung“ nach der massiven Kritik wert?

Hat sie sich auch zu dem Überfall der Hamas und deren Gemetzel geäußert? Da habe ich bisher nichts gelesen. Oder reicht dazu die Fantasie der Leser aus, den Hinweis "....in allen Formen und Ausprägungen..."  entsprechend zu interpretieren?  

Ciao
Hobbyradler

 

Und weiter: „Wir sind natürlich gegen jede Art von Diskriminierung und verurteilen Antisemitismus in allen Formen und Ausprägungen. Dies ist nicht verhandelbar. Aus diesem Grund habe ich den letzten Beitrag gelöscht.“ Das Foto teilte sie schließlich noch einmal neu - ohne das Plüschtier darauf.
Zuvor war sie bereits scharf kritisiert worden. Autor und Blogger Sascha Lobo schrieb auf X. „Es ist traurig und schlimm, dass sich Greta Thunberg immer mehr als Antisemitin entpuppt.“

https://www.tagesspiegel.de/internationales/das-ist-beschamend-thunberg-teilt-propalastinensische-beitrage-im-netz-und-wird-scharf-kritisiert-10658353.html
Der-Waldler
Der-Waldler
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Rispe vom 02.11.2023, 09:14:16
Trotzdem werde ich mir meine Kritik an dem Vorgehen der rechtsextremen Regierung Israels und dem Rassismus ganz pauschal Palästinensern gegenüber nicht verbieten lassen.

geschrieben von Rispe

Liebe Rispe,

da bist Du nicht allein.

LG

DW

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Der-Waldler
Der-Waldler
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf hobbyradler vom 02.11.2023, 09:21:44

Lieber hobbyradler,

warten wir doch erstmal die weitere Entwicklung ab. Fürs erste kann ich mit dieser Rücknahme bzw. Klarstellung ihrerseits leben, denn ich fände es eine Katastrophe für die Umweltbewegung der Jugend, wenn ihr dieses Leitbild genommen würde. Ich hoffe, da kommt nichts mehr, und sie ist sich ihrer großen Verantwortung bewusst.

LG

DW

Mohnblume15
Mohnblume15
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Mohnblume15
als Antwort auf Rispe vom 01.11.2023, 11:40:08

Hallo Rispe, wenn das stimmt was die Israelische Menschenrechtsorganisation B`Thselem über die Vorgänge im Westjordanland schreibt, bin ich erschüttert, denn in unseren Mainstraemmedien habe ich davon noch nichts gehört, jedenfalls nicht in diesem Ausmaß. Aber das gehört wahrscheinlich zu unserer
"Staatsraison"!?
Jedenfalls müssen diese Vorkommnisse ja auch dem Außenministerium bekannt sein, unserer "forschen" Außenministerin und BK Scholz, dem bis dahin, wegen seiner ruhigen und abwartenden Art Politik zu betreiben, meine Sympathie galt, ich aber seinen Besuch in Israel, direkt nach dem Anschlag und als erster Politiker und noch vor Biden, als peinlich empfand und unnötig.

Das bedeutet aber für mich, das die Vertreibung der Palästinenser, aus dem Westjordanland, fast unbemerkt unter dem Deckmantel des herrschenden Krieges auch von unserer Regierung toleriert wird!?
Und nicht nur von unserer!

Was die Bevölkerung der umliegenden Staaten und auch anderer muslimischen Regionen, nicht deren Regierungen, in Ihrer Wut und Hass bestärkt und eine gefährliche Situation darstellt.

Ich glaube auch nicht, dass Frau Bärbocks Reputation zur Zeit in diesen Ländern ausreicht um irgendwas zu bewirken und wenn sie noch so viel herumreist.

Rispe
Rispe
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Rispe
als Antwort auf Mohnblume15 vom 02.11.2023, 10:18:51

Diese Dinge erfährt man vorwiegend über Menschenrechtsorganisationen.
Ich verfolge die Berichte seit Jahren, weil ich selber aktiv zu diesem Gebiet mitarbeite. Die Medien halten sich hier wohlweislich zurück, weil dann sofort reflexartig Antisemitismus-Vorwürfe erhoben werden, leider ist der Zentralrat der Juden hier an führender Stelle mit diesen Vorwürfen, die nicht immer berechtigt sind. Die kommen auch dann, wenn nur die Tatsachen selber berichtet und erst recht dann, wenn sie kritisiert werden. Deshalb erfährt man vieles gar nicht über die Medien, was innerhalb der Menschenrechtsorganisationen, auch z. B. von Human Rights Watch, verbreitet wird.
Zwei von vielen Beispielen: Da die Palästinenser so gut wie nie Baugenehmigungen kriegen und dann illegal bauen müssen, werden ihre Häuser regelmäßig abgerissen.Die Siedler zerstören tausend Jahre alte Olivenbäume der Palästinenser regelmäßig, und sie gehen immer straffrei bei solchen Aktionen aus, während Palästinenser für jede kleine Aktion bestraft werden.
Oder hier ein Artikel zu der Zwangsräumung von Beduinen, um mehr Siedlungen Platz zu machen:
500 Palästinenser*innen droht rechtswidrige Zwangsräumung

Man will ihnen das Leben zur Hölle machen, damit sie freiwillig das Land verlassen.
Das sind Tatsachen, ich könnte viel mehr dazu schreiben, aber viel besser findet man diese Informationen auf den Seiten von AI. Hier z. B. der Jahresreport von 2022, da findet man viele Einzelheiten:

Israel und besetzte palästinensische Gebiete 2022


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pschroed
pschroed
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von pschroed

Diese Rede von Habeck bringt es auf den Punkt.
Ich habe diesen Text 1-1 aus  der Medie Focus kopiert. Phil.


Quelle FOCUS

 
Donnerstag, 02.11.2023, 11:15

In einer Videoansprache ruft Vizekanzler Habeck Teile der Linken und der Muslime zur Solidarität mit den Juden auf. Es ist eine Rede, die Bundespräsident oder Bundeskanzler längst hätten halten sollen.

Knapp zehn Minuten wendet sich Robert Habeck an die in Deutschland lebenden Menschen. Er tut das klar, eindringlich, bei aller erkennbaren emotionalen Aufgewühltheit durch und durch rational.

Das Video des Vizekanzlers ist eine auf den Punkt gebrachte Geschichtsstunde. Er schildert, woran es in Deutschland nach dem Terror gegen Israel mangelt: Solidarität mit dem angegriffenen Staat, vor allem aber Solidarität mit den Juden in Deutschland und einer entschiedenen Haltung gegen Antisemitismus.

„Heute, hier in Deutschland, fast 80 Jahre nach dem Holocaust“ – diese Formel verwendet er immer wieder, schildert die Angst von Juden in Deutschland, dem Land, das die Shoa zu verantworten hat. Gewiss, die Solidarität mit Israel haben viele Deutsche und viele deutsche Spitzenpolitiker, unter ihnen Bundespräsident und Kanzler erklärt, und das durchaus glaubwürdig.

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Habecks Stärke besteht darin, sich den Schwachstellen in Deutschland zu widmen, den Finger in die Wunde des Antisemitismus zu legen. Er verweist auf große Solidaritätswellen nach rassistischen Angriffen, während die Solidarität mit Israel schnell brüchig wurde. „Die Kontextualisierung darf nicht zur Relativierung führen“, sagt Habeck.

Die Einzigartigkeit in Habecks Rede ist sein Appell an Teile der politischen Linken und an Teile der muslimischen Verbände in Deutschland. Er ist glaubwürdig, weil hier ein „Unverdächtiger“ spricht. Ein Mann, der aus der politischen Linken stammt und der keiner Ressentiments gegen Muslime verdächtig ist.

Habeck beklagt, dass unter den muslimischen Verbänden „nicht alle, und manche zu zögerlich und ich finde, insgesamt zu wenige“ sich klar von Antisemitismus distanzierten. Seine Warnung gilt allen, die antisemitische Taten verüben: Deutsche, anerkannte und nicht anerkannte Asylbewerber. Wer Deutscher ist, werde sich für antisemitische Taten „vor Gericht verantworten müssen, wer kein Deutscher ist, riskiert außerdem seinen Aufenthaltsstatus. Wer noch keinen Aufenthaltstitel hat, liefert einen Grund, abgeschoben zu werden.“

Damit „fordert“ Habeck nichts, keine Verschärfung des Rechts oder dergleichen. Er beschreibt die Rechtslage. Gut, dass das jemand aus der Spitze des Staates so unumwunden tut.

Habeck verliert sich nicht in gefälligen Floskeln
Gleiches gilt für seinen Hinweis, dass die hier lebenden Muslime zu Recht Anspruch auf Schutz vor rechtsextremer Gewalt haben. Und er nimmt sie in die Pflicht. Sie müssten sich klipp und klar von Antisemitismus distanzieren, um nicht ihren eigenen Anspruch auf Toleranz zu unterlaufen, sagt Habeck. Ja, was denn sonst? Die Verfassung kennt Rechte und Pflichten.

Mit dem Hinweis auf den Antisemitismus von ganz rechts ruft Habeck in Erinnerung, was im Schweigen der teils rechtsextremen AfD dieser Tage vergessen wird.

Der Ehrenvorsitzende der Partei, Alexander Gauland, sieht im Nationalsozialismus einen „Fliegenschiss“. Ganz zu schweigen von den Freunden Putins, dem Mann also, der mit der Hamas und dem Iran kuschelt.

Klare Worte findet Habeck auch für Teile der politischen Linken. „Anti-Kolonialismus darf nicht zu Antisemitismus führen“, sagt er und rät den jungen Aktivist*innen, ihre Argumente zu überprüfen. Bitte nicht vergessen: Die Hamas ist eine mordende Terrorbande.

Mit dem Hinweis auf den bitteren, armen, gefährlichen, lebensbedrohlichen Alltag in Gaz a widersteht der Vizekanzler der Gefahr, dieses Elend zu relativieren. Er erwähnt, wie sehr die jüdische Siedlerbewegung Unfrieden schürt und Leben nimmt. „Jedes tote Kind ist eines zu viel“, sagt Habeck, verweist auf das Völkerrecht und internationale Abkommen, an die sich Israel zu halten habe. Und, ganz nebenbei: „Wer würde solche Erwartungen je gegen Hamas formulieren?“

Robert Habeck hat mit seiner Rede der Versuchung widerstanden, sich auf gefällige Floskeln zu beschränken. Er hat Dinge zum Ausdruck gebracht, die in Teilen seines politischen Milieus als übertrieben und unangemessen gelten. Er hat eine Ansprache gegen die innere Spaltung gehalten. Er wird sich mit dieser Rede nicht nur beliebt machen. Vielleicht brauchte es eines Grünen-Spitzenpolitikers, um jenen Deutschen, die vom Sofa aus Israel Ratschläge erteilen wollen und mit „Ja, aber“ kommen, ins Gewissen zu reden.

Auf Habecks knapp zehn Minuten hat Deutschland fast vier Wochen lang gewartet. Robert Habeck hat noch einmal in Erinnerung gerufen, was politisch, intellektuell, rhetorisch in ihm steckt. Hier sprach ein Staatsmann. Es war die Rede, die der Bundespräsident oder der Bundeskanzler längst hätten halten sollen.
Das Original zu diesem Beitrag "Habecks Appell an Linke und Muslime - eine Rede, die der Kanzler vermissen ließ" stammt von Tagesspiegel.
Ein Kommentar von Daniel Friedrich Sturm/Tagesspiegel
Nordlicht 55
Nordlicht 55
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Nordlicht 55
als Antwort auf olga64 vom 01.11.2023, 17:08:54
 
Sie formulieren hier etwas eigenartig: wenn um Israel viele Hundert Millionen Araber in ihren meist gewalttätigenStaaten leben und Israel seit Jahrzehnten bedrohen, bzw. eliminieren wollen - was haben dann "wir" (also wir Europäer und auch Deutsche) in der Praxis damit zu tun?
Oder möchten Sie anregen,dass z.B. Deutschland ca 2 Mio Palästinenser übernimmt, die diesen Krieg überleben werden? Das birgt nur eine Gefahr in sich,dass sich darunter auch terroristische Hamas mischen, die dann mitkommen. Bei uns leben übrigens ca 200.000 Palästinenser; viele von denen kamen vor Jahrzehnten während des Bürgerkriegs im Libanon zu uns, sind staatenlos usw. Deren Kinder wurden dann aber schon in Deutschland geboren und sind somit auch Deutsche.

Genau solche Dinge befürchtet übrigens Ägypten.Diese Hamas verortet man bei den Muslimbrüdern, gegen die der ägyptische Präsident Al Sisi schon vor Jahren brachial vorgegangen ist.

Aber -welche gute, hoffentlich umsetzbare Idee hätten Sie denn, um den Gaza und seine auch zukünftigen Bewohner zu befrieden?An wen soll nach einem Krieg der"Schlüssel" übergeben werden, damit dort ein Leben für etwas längere Zeit möglich sein könnte? Bin gespannt - welche Vorschläge Sie unterbreiten können.Olga
@ Olga,

natürlich möchte ich all das nicht! Wie kommen Sie denn darauf?
Ich hatte die Situation dargestellt, wie sie sich (zumindest für mich persönlich) darstellt - in Bezug auf die umliegenden arabischen Länder. Denen Sie eine Verantwortung zuschreiben, die jedoch von diesen Ländern nicht anerkannt wird... Mehr nicht.

Wenn ich von "uns" schreibe, meine ich eigentlich die gesamte Weltöffentlichkeit, die nach diesem entsetzlichen Terrorangriff auf Israel wie gelähmt zuschaut was jetzt nun wiederum in Gaza passiert und keine Lösungen kennt... 
Insbesondere natürlich die UN, die EU, die USA und natürlich auch Deutschland! Schon allein auf Grund der Staatsraison gegenüber Israel!

Die Teilung Palästinas in zwei unabhängige Staaten wurde 2047 von der UNO beschlossen.

Vor vielen Jahren (2002) gab es mal einen "Nahost-Fahrplan", der zunächst ganz vernünftig klang. Ausgearbeitet von USA, der UNO, der EU und Russland.

https://www.dw.com/de/der-nahost-fahrplan/a-854418

"Wir" (wie oben beschrieben) sind also durchaus seit Jahrzehnten an diesem Konflikt beteiligt... 

Über die Befürchtungen Ägyptens bzgl. der eigenen Sicherheitslage hatte ich bereits schon deutlich weiter vorne geschrieben, Sie brauchen mich darüber also nicht erst aufklären.
Immerhin haben sie inzwischen ein Feldlazarett in Grenznähe auf eigenem Staatsgebiet eröffnet und auch die in der Nähe liegenden Krankenhäuser für die Behandlung verletzter Palästinenser frei gegeben!
Auch das ist Hilfe!

Und nein, wer sollte ich schon sein, dass ausgerechnet ich jetzt die EINE tolle Idee hätte, diesen Konflikt zu befrieden?! 

Ich habe gerade gar nichts!
Außer Angst um die Geiseln, von denen die ersten nun bereits tot aufgefunden wurden.
Und Verzweiflung über all die toten Menschen - die so entsetzlich und grausam in Israel ermordet wurden und die jetzt auch in Gaza nicht weniger grausam getötet werden!
Und auf beiden Seiten werden es immer mehr!
Ansonsten sehe ich gar nichts - außer schwarz!!

Katja
 
Rispe
Rispe
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Rispe
als Antwort auf pschroed vom 02.11.2023, 11:43:27

Man sollte versuchen, gut zu unterscheiden, was wirklich antisemitisch ist und was nicht, das ist leider manchmal nicht so einfach, wie es scheint. Aber dieser offen ausgelebte Rassismus auf unseren Straßen und in den asozialen Netzwerken ist abscheulich, da kann man Habeck nur zustimmen.

Dazu gibt es auch eine neue Veröffentlichung von AI hier: Social Media-Unternehmen müssen gegen Rassismus und Antisemitismus auf ihren Plattformen vorgehen

Leutnant_der_Reserve
Leutnant_der_Reserve
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Leutnant_der_Reserve
als Antwort auf pschroed vom 02.11.2023, 11:43:27
Diese Rede von Habeck bringt es auf den Punkt.
Ich habe diesen Text 1-1 aus  der Medie Focus kopiert. Phil.

 

Habeck beklagt, dass unter den muslimischen Verbänden „nicht alle, und manche zu zögerlich und ich finde, insgesamt zu wenige“ sich klar von Antisemitismus distanzierten. Seine Warnung gilt allen, die antisemitische Taten verüben: Deutsche, anerkannte und nicht anerkannte Asylbewerber. Wer Deutscher ist, werde sich für antisemitische Taten „vor Gericht verantworten müssen, wer kein Deutscher ist, riskiert außerdem seinen Aufenthaltsstatus. Wer noch keinen Aufenthaltstitel hat, liefert einen Grund, abgeschoben zu werden.

 
Diese Aussagen und teils auch Forderungen, für die Hr. Habeck jetzt mehrheitlich bejubelt wird, stammen originär aus der PEGIDA-Bewegung sowie der AfD, für welche diese damals in die rechte Ecke gestellt wurden, eben genau von Jenen, die heute Habecks Rede als gut und wichtig bewerten. Gut, das war möglicherweise etwas zu unpräzise formuliert, Habecks Forderungen beziehen sich ja ausschließlich auf Angriffe, die gegen jüdische Mitbürger gerichtet sind, und momentan in der Mehrzahl von muslimischen Migranten verübt werden. Antisemitische Straftaten, die von Deutschen begangen werden, wurden ja schon immer vom Staatsschutz ermittelt und die Täter hart bestraft. In dieser Hinsicht fordert Habeck nichts neues hinsichtlich der Verfolgung deutschen Antisemitismus'. Dass Migranten ihren Aufenthaltsstatus verlieren können resp. Deutschland verlassen müssen, sollten sie derlei Straftaten begehen, sollte an sich eine Selbstverständlichkeit sein. Weshalb aber werden diese Forderungen erst dann auf's Tapet gebracht, wenn es um antisemitische Straftaten geht, weshalb nicht schon all die Jahre, in welchen die Opfer ganz "normale" Bürger waren?  Habecks Rede jedenfalls vermittelt den Eindruck, dass nichtjüdische Kriminalitätsopfer irgendwie von geringerem Wert sein könnten, als es jüdische sind.

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