Internationale Politik Krieg in Israel

CharlotteSusanne
CharlotteSusanne
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von CharlotteSusanne
als Antwort auf Mareike vom 27.10.2023, 12:11:48
Unbenannt.PNG
Liebe Mareike, was machst Du da für gedankliche Sprünge !

Doch, in diesem Fall kannst Du unserer Außenministerin zustimmen, denn es ist genauso
symbolisch gemeint, wie es damals Kennedy ausgerufen hat und damit sagen wollte, daß
er in dieser Notlage  -  der Abriegelung Westberlins im August 1961   -  an der Seite der
Berliner steht.

Genauso haben es ja hier unsere "Berlinerinnen" schon beschrieben.

So meint es auch unsere Außenministerin, ein symbolischer Ausspruch der Solidarität :

Unbenannt.PNG



Und daß Du kein Israeli bist, daß Du ein Mensch bist    -   das kann ganz leicht zu Interpredationen
führen, die Du bestimmt nicht im Entferntesten meinst.
C.S.
Ingrid60
Ingrid60
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Ingrid60
als Antwort auf CharlotteSusanne vom 27.10.2023, 22:21:02
Charlotte-Susanne, ich gehe mal davon aus, dass sie es SO nicht gemeint hat.

Manchmal (oder eigentlich immer), sollte man seinen Text nochmal in Ruhe durchlesen, bevor man ihn losschickt.

Aber wer macht das schon? Ich nicht.

Eine gute Nacht wünsche ich dir und allen Mitlesern.

Gruß Ingrid60 

 
Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Mareike
als Antwort auf CharlotteSusanne vom 27.10.2023, 22:21:02

Liebe C.S.

Man kann alle Sätze so oder so oder so auslegen.

Ich verstehe meinen Satz im Sinne der Menschenwürde.
Das braucht im Grunde keine weitere Erläuterung.

Menschenwürde, Menschenrechte und Grundrechte sind aufs Engste miteinander verbunden: “Darum”, um der Würde des Menschen willen, bekennt sich das Deutsche Volk zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten, die allen Menschen um ihrer selbst, um ihrer Würde willen zukommen.

Mareike


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CharlotteSusanne
CharlotteSusanne
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von CharlotteSusanne
als Antwort auf Ingrid60 vom 27.10.2023, 22:29:45

Ich glaube zu wissen, wie es @Mareike gemeint hat.

Daß man in erster Linie ein Mensch  und als solcher ganz normal von dieser Tragödie in
Israei betroffen und solidarisch ist, sodaß es dieser symbolischen Worte nicht bedarf.

(Aber in diesem Fall konnte es unsere Ministerin nicht kürzer und präsiser sagen.......)

Ich hoffe, daß es so o.k. ist, liebe Mareike

C.S.

CharlotteSusanne
CharlotteSusanne
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von CharlotteSusanne
als Antwort auf Mareike vom 27.10.2023, 22:37:38

ach, Mareike, da bist Du ja.....

Ja, so verstehe ich das auch.

C.S.

Alkmar
Alkmar
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Alkmar
als Antwort auf Michiko vom 27.10.2023, 18:58:01

Sorry Michico-san, 😉
es kann jetzt ein Problem der neuen Rechtschreibung sein, früher hätte ich überunparteiisch geschrieben. Auch da wird man meckern, weil ich korrekt schreiben müsste: „nicht unparteiisch“.
Denn nach gut, kommt schlecht!
Allerdings träfe das nicht das, was geschah und was ich ausdrücken wollte. Denn das waren absolut keine Glanzleistungen der Diplomatie und auch nicht seine anschließende Unterstützung, die ihm zuteilwurde. Aber ich sage: Dennoch notwendig, weil einem vernünftigen Zwang folgend!

Diese Unterstützung in der Abstimmung wird auch vielfach falsch interpretiert, denn ihn jetzt abzuberufen, wäre ein sehr großer Fehler und sogar eine große Schwächung, eine Katastrophe in der Sache selbst, gewesen.
Das hätte ein böses Vakuum erzeugt oder sollte ich besser vom "Luftleeren Raum" schreiben?
 
Aber darf man einen solchen terroristischen Angriff überhaupt mit einer Silbe relativieren oder gar entschuldigen?
Mein Gott, soll dieser Mann nicht fähig sein, einen besseren Satz zu finden, der die Sache beschreibt, jedoch nicht noch eine Terrorgruppe indirekt in die Arme spielt und sie ermutigen könnte, sich noch im Recht zu sehen?
Denn was ist eine Opferrelativierung, die wir doch aus dem täglichen Leben überall kennen, wo z.B. Frauen bei erlittenen sexuellen Gewalttaten ihr Verhalten oder Kleidung vorgehalten wurde und vielfach in den Köpfen zumindest immer noch als "selbst schuld" gesehen wird. 

Doch gewiss! Er hätte andere Worte finden können, davon bin ich überzeugt!
Dazu wäre er fähig und das hätte er tun sollen!
Und nach meinem Dafürhalten hätte er das auch gekonnt, wenn er es denn gewollt hätte.

Ich wollte zudem darstellen, dass eine Diplomatie, hier Herr António Guterres, der lächelnd einen Blitzbesuch vor Ort machte, Everybody's Darling  sein will, wenn er vorher versuchte, einen der schändlichsten Terrorakt zu relativieren, um letztlich Leben mit Leben aufzurechnen.
Es gibt aber keine Rechtfertigung für Terror einer Hamas!
Denn Taten dieser Art kann man nicht entschuldigen und relativieren, weil man ein Menschenleben nicht mit einem anderen "bezahlen" kann.
Menschenleben sind Unikate.  
 
Auch eine Regierung Israels in die Begründungskette mit einzubeziehen, ist nicht richtig.
Denn noch läuft die Selbstreinigung durch Gerichte in Israel, eine Allmacht einer Regierung zu verhindern.
Und angesichts des Überfalls der Hamas, ist diese rechte Regierung blamiert, dass sich sicher abgewählt werden wird.
 
Auch die Nabelschau der Vergangenheit der Israelkritiker finde ich abstoßend, weil genau Israel sich dahin entwickelte, sich nach außen hin zu befrieden und diplomatische Anerkennung zu erreichen, dass ein friedliches Miteinander gefördert werden würde.

Aber man muss doch fragen dürfen, was seit der Räumung durch Israel gemacht wurde.
Mit den vielen Mitteln fremder Hilfe und nicht wenig aus Deutschland, wurde der Terror bezahlt, die Vorbereitung dieses aktuellen Terrors und des weiter folgenden Terrors.
Wer Zement für Terror- und Anschlagsgänge verbaut, der baut keine Wohnungen.
Der baut keine Infrastruktur für Wasser und Strom.
Baut keine Industrie und Selbstversorgung.

Sollte man da wirklich von: „Die Massaker hätten nicht in einem Vakuum stattgefunden.“ Sprechen?
Wenn man dann über das Wort gleich oder Gleichheit nachtdenkt, wird man schnell erkennen, dass es diese ebenfalls nicht wirklich gibt.

Und ich frage mal ganz böse, wie Herr Guterres denn zu der Vergangenheit seines Landes, seiner Nation, steht?
Macht Portugal es sich nicht ebenfalls sehr schwer mit einer Aufarbeitung, seiner begangenen Unrechte im eigenen Land und in den Kolonien?
Kolonialgeschichte, die vielen Opfer, Rassismus und Diskriminierung.
Wie würde man denn sprechen, würde es Portugal treffen, der „Vakuum Raum“?

Wo man ja auch trefflich drüber nachdenken kann, ob damit der Weltraum oder Gottes Refugium gemeint ist.
 

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aixois
aixois
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von aixois
als Antwort auf CharlotteSusanne vom 27.10.2023, 21:49:00

Kann sich jemand von uns vorstellen, daß es in den nächsten 100 Jahren einen DEMOKRATISCHEN Palästinenser-Staat  geben könnte ?

Ja, theoretisch ist das machbar. Welche 'Staatsform' das dann sein wird sollte sekundär werden, denn der Streit Eine oder eine binational oder eine Konföderative oder eine reine Zwei-Staatenlösung ist in vielen Jahrzehnten nicht geschlichtet worden und wird jetzt erst recht nicht weiterführen.

Da ich einer bin, der gerne über den Tag hinaus denkt, frage ich mich natürlich, was wird nach dem Tag X sein ? Wenn Hamas , die PA und 2/3 der Infrastruktur kaputt sein werden , wenn es darum geht,  "Wiederaufzubauen". Das kann eine Perpetuierung des Leidens und Elends sein, es könnte aber auch die Gelegenheit sein, etwas völlig Neues aufzubauen.
Im Sinne des alten Ökonomen SChumpeter, der sinngemäß meinte, das Wohlstand (Wachstum, ökonomischer qualitativer Fortschritt) auf der Basis der 'schöpferisch-kreativen Zerstörung des Alten aufbaut. Heute würde man sagen Innovation durch high tech,start-ups., ökotech usw. Prozesse.
Schon heute erarbeitet Israel 1/5 seines BIP durch seine Öko-Tech Industrie.
Das Interesse an weiteren Investitionen ist vorhanden, auch in (natürlich stabilen) Palästina. Auch für Grünen Strom. Warum nicht auch eine Art "Klein-Desertec" in Palästina ? Oder eine Art kleines Silicon Valley mit Exzellenz Forschungsi- und Bildungsinstituten für den nahöstlichen Raum (und darüber hinaus).
Durch Lieferkettenverknüpfungen und Integration von Firmen, können gegenseitige (Nutzen) Abhängigkeiten geschaffen werden, so dass sich langsam ein tragfähiger Mittelstand und eine international agierende Wirtschaft entwickeln kann.

Es ist m.E. immer noch gültig was die BZ 2007 in einem Artikel schrieb :

" Den Palästinensern soll gezeigt werden, dass es etwas zu gewinnen hat, wenn sie Präsident Abbas und nicht der Hamas folgen. Ziel ist letztlich die Formierung einer soliden palästinensischen Mittelschicht, die irgendwann Friedenskompromisse tragen könnte.Doch ob dies gelingen kann, ist bestenfalls in zweiter Linie eine Frage des Geldes. Nichts hemmt die palästinensische Ökonomie so sehr wie die mehr als 400 Straßensperren und Kontrollpunkte der israelischen Armee im Westjordanland und die Blockade des Gazastreifens. Sollte Israel diese Restriktionen aufheben, prognostiziert die Weltbank ein wirtschaftliches Wachstumspotenzial im zweistelligen Bereich".

Energie investieren in gute Ideen, in den Aufbau einer modernen Wirtschaft,  Nischen besetzen , wo andere noch nicht sind, statt sich weiter darüber zu streiten, wer wem das Land weggenommen hat und wer wem was zurückgeben muss.
Ich weiss, das ist illusorisch. Aber die Frage stellt sich auch für die Ukraine. Der Aufbau. Das Geld. Ein friedliche Zukunft.
Es muss ja nicht gleich die größte Waffenindustrie sein.

Es wird einiges an Kapital kosten, aber wenn es sich lohnt, wird das Geld auch kommen.
Krieg kostet viel, aber Frieden auch.

Wenn alles kaputt ist, kann man leichter neue Wege beschreiten, kann man die ersten "Schritte unternehmen auf  dem Weg zur Utopie einer friedlichen Welt" (courage für Frieden - Motto).
Die Palästinenser , die im im Laufe der Jahren kennengelernt habe, haben betont, dass die palästinensische Gesellschaft  sehr bildungsbewusst ist , auch aus dem Glauben heraus, dass Bildung der Weg ist zur nationalen Befreiung.

Angeblich sollen die palästinensischen SchülerInnen bei PISA Studien sogar besser abgeschnitten haben, als die in Israel, will sagen, bei besseren Bedingungen, könnte ein großes, brachliegendes Bildungspotential genutzt werden. Und ein Schüler, der auf die Matheklausur büffelt, oder der für das Barenboim West-Eastern Divan Orchester probt, der denkt eher nicht ans Tunnel-Graben, vermute ich mal.


 
Nordlicht 55
Nordlicht 55
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Nordlicht 55
als Antwort auf aixois vom 27.10.2023, 16:50:16

Die Mehrheit hatte die Schnauze voll, wollten einen Wandel, aber sie haben Hamas gewählt, nicht gegen ihren Willen oder unter offenem Zwang, weil sie es wollten und es keine überzeugende kraftvolle Alternative gab. Ich spreche den Wahlergebnissen nicht ihre Aussagekraft ab, bezweifle daher , dass die Wähler eigentlich etwas anderes wollten , als was sie bekommen haben. Dass sie möglicherweise getäuscht wurden, schließe ich nicht aus. Was ich aber für nicht plausibel halte, ist dass sich demokratisches Verhalten einüben kann, dass sich politische Gegenpositionen aufbauen können, die was zu sagen haben, in einem Umfeld, wo grundsätzliche Freiheitsrechte nicht gegeben sind.
 

@ aixois,

eigentlich hatte ich ja von den Menschen geschrieben, die mit den letzten möglichen Wahlen im Jahr 2006 nichts zu tun hatten... Auch denen wird unterstellt, dass sie bekommen haben, was sie wollten.. Gefragt hat sie Niemand!
Du wirst schon Recht haben: Wahlen für Menschen, die nicht wenigstens in Ansätzen demokratische Verhältnisse nach unserem Vorbild vorfinden, lohnen sich ganz einfach nicht...
Ich persönlich fand allerdings den Wunsch nach internationaler Wahlbeobachtung als ersten Ansatz dafür. 
Aber ich werde jetzt auch aufhören, damit zu nerven.
Der größte Bevölkerungsanteil in Gaza sind ohnehin Kinder zwischen 0-14 Jahren, auch die haben bekommen was sie wollten und müssen nun die Folgen tragen.
Ich hatte die aktuelle Bevölkerungsstruktur laut "Statista" an meine Antwort an Dich angefügt.

Seit gestern Abend hat Israel nun die Bodenoffensive ausgeweitet. Aber die ganz große soll es noch immer nicht sein...
Sämtliche Kommunikationswege mit dem Gazastreifen sind zusammen gebrochen. Die letzten Kontakte haben wohl von purer Angst und Panik gesprochen. Sämtliche dort tätige Organisationen bangen um ihre Mitarbeiter, die sich auch untereinander nicht erreichen können und der Gazastreifen ist nun (vorerst?) vollständig "von der Welt" abgeschnitten... 
Ich hoffe, dass dieses Mal mehr Hamas-Terroristen, statt unschuldiger Menschen, getötet werden und es wenig Opfer in der israelischen Armee geben wird.
Ich bange um die Geiseln und hoffe gleichzeitig, dass viele von ihnen befreit werden können. Vielleicht gibt es ja Erkenntnisse, wo sie sich befinden.
Und ich hoffe, dass es in Deutschland ruhig bleibt!

Katja
Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf CharlotteSusanne vom 27.10.2023, 21:49:00
Ich stimme Dir voll zu, lieber @aixois, und ich möchte eine Frage nach dem "Danach" aufwerfen :
Obwohl noch kaum daran zu glauben ist, wäre ein Palästinenser-Staat in der Zukunft denn
eine "stabilisierende  Friedens-Kraft" in nahen Osten ?

Kann sich jemand von uns vorstellen, daß es in den nächsten 100 Jahren einen DEMOKRATISCHEN
Palästinenser-Staat  geben könnte ?

Oder würde so ein Staat nicht seine zweifelhaften Vorbilder im Iran und anderen Nachbarn der
Region sehen ?

Insofern werden die Stimmen international lauter, die unter dem Staatsgebilde von Isreal eine
Art Konföderation mit eigenen Palästinenser-Verwaltungsbezirken favorisieren. Nur so könnten
friedenswillige Palästinenser demokratische Strukturen aufbauen  und sich mit ihren jüdischen
Mitbürgern aussöhnen.

Aber vielleicht ist auch das illusorisch........

C.S.

 

Ich weiß gar nicht, ob das illusorisch ist, liebe Charlie. Wenn man bedenkt, wo Deutschland vor 100 Jahren stand. In den wilden 1920er Jahren, dekadent, gerade hysterisch, anarchistisch fast. Dann kam der Nationalsozialismus, wer hätte da gedacht oder gar gehofft, dass Deutschland, ja, Europa mal demokratisch werden könnte? 100 Jahre sind eine lange Zeit, da kann viel passieren... In diesen Zeiträumen gedacht, bin ich sogar ein bisschen optimistisch. wenn Menschen bereit sind, ihr Feind- und Rachedenken aufzugeben. Kann das geschehen? Nun, unmöglich ist es nicht...

LG

DW
Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf CharlotteSusanne vom 27.10.2023, 22:42:12
(Aber in diesem Fall konnte es unsere Ministerin nicht kürzer und präsiser sagen.......)


C.S.

Liebe Charlie,

nun, wie ich an anderer Stelle schrieb, kann (sollte!) man auch mal schweigen. Warum tun das Politiker so selten, besonders wenn sie erschüttert sind. Warum wird dann versucht, geschichtsträchtige, zeitüberdauernde  Formulierungen zu finden, die es sowieso nur alle zig Jahre gibt (wie das Kennedy-Zitat)?

Ja, ich weiß, ist eigentlich OT, aber mir hätte Baerbock mehr imponiert und die ganze Tragik, das unsagbare Drama spürbar gemacht, wenn sie eine Minute lang bei dieser Pressekonferenz einfach nur geschwiegen hätte. DAS wäre ein Zeichen gewesen, wie auch der stumme Kniefall von Brandt in Polen ein Zeichen war.

LG

DW

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