Internationale Politik Krieg in Israel

Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Mareike
als Antwort auf aixois vom 27.10.2023, 13:19:36

Lieber Aixois

Nun freue ich mich wahrhaftig sehr über Deine Antwort!

Es erhellt mir Einiges.

Ganz am Anfang meiner ST-Mitgliedschaft wurde ich hier im Forum mal deftig gerügt wegen einem angeblichen Nazivergleich.
Dabei war es nur ein naiver Versuch meinerseits auf historische Entwicklungen VOR den Weltkriegen hinzuweisen.

Es macht deutlich, dass Geschichte immer gefärbt ist von "Erzähllungen" im selbst erlebten Kontext.

Ich sehe für den Palästina Konflikt auch nicht die Shoa als ursächlich.
Aber schon die Frage nach den Ursachen für die tausendjährige Verfolgung der Juden ist in DE schon mehr oder weniger tabu - zumindest empfinde ich es so.
Es wird sehr schnell als versuchte Relativierung der Shoa gebrandmarkt.

Herzliche Grüße
Mareike

Granka
Granka
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Granka
als Antwort auf hobbyradler vom 27.10.2023, 12:42:54
........................................

Deutschland hat gegenüber den Juden eine Schuld, die nicht zu relativieren ist und wer nicht trennen kann zwischen persönlicher Schuld und der Schuld Deutschlands, will es offenbar nicht.

Ich stimme der Aussenministerin zu
"Wir sind alle Israelis".

Granka
 

Gerade wer unterscheiden kann, wird es als Floskel der Außenministerin verstehen. Wer ist denn „wir“? Etwa auch die Deutschen mit palästinensischer Herkunft die den Überfall auf die Israelis feierten?

Ich selbst habe keinerlei Schuld an allem was bis 1945 geschehen ist.
Ich bin und muss auch kein Israeli sein. um zu verstehen und zu akzeptieren, dass Deutschland große Schuld auf sich geladen. Deshalb hat Deutschland die moralische Verpflichtung Israel zu unterstützen.

Ciao
Hobbyradler
 
@Hobbyradler, für dich mag A. Baerbocks Satz eine Floskel sein, für mich sagt es etwas anderes aus: Deutschland hat mit dem Holocaust  große Schuld auf sich geladen, deshalb sind wir in der Schuld Israels, was macht ein Land aus? Seine Bürger und deshalb stimmt der Satz für mich und für alle hier lebenden. Ob du oder andere es so siehst oder nicht, ist zweitrangig.Im übrigen, meine Eltern sind weder in Deutschland geboren, noch waren sie zur Zeit als die Judenhetze begann, in Deutschland, sie kamen 1945 hier an und ich wurde 1946 in Deutschland gebore, aber wir sind trotzdem Deutsche in einem Land das einst schreckliches den Juden antat.

​​​​​Granka, so nun ibin ich weg.
 
Michiko
Michiko
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Michiko
als Antwort auf Granka vom 27.10.2023, 13:49:59
@Hobbyradler, für dich mag A. Baerbocks Satz eine Floskel sein, für mich sagt es etwas anderes aus: Deutschland hat mit dem Holocaust  große Schuld auf sich geladen, deshalb sind wir in der Schuld Israels, was macht ein Land aus? Seine Bürger und deshalb stimmt der Satz für mich und für alle hier lebenden. Ob du oder andere es so siehst oder nicht, ist zweitrangig.Im übrigen, meine Eltern sind weder in Deutschland geboren, noch waren sie zur Zeit als die Judenhetze begann, in Deutschland, sie kamen 1945 hier an und ich wurde 1946 in Deutschland gebore, aber wir sind trotzdem Deutsche in einem Land das einst schreckliches den Juden antat.

​​​​​Granka, so nun bin ich weg.
 

Ich wundere mich nur, warum bis jetzt noch nicht einer darauf Bezug genommen, dass dieser Satz eigentlich geklaut ist. John F. Kennedy sagte im Juni 1963 vor dem Rathaus Berlin-Schöneberg "Ich bin ein Berliner" und wollte den Westberlinern damit sagen, dass er nach dem Bau der Mauer auf ihrer Seite stand. Natürlich war er kein Berliner, aber sein Zitat machte Runde, die Leute klatschten Beifall und nun hat sich Frau Baerbock an diesen geschichtsträchtigen Satz erinnert und ihn umfunktioniert. Aber andere Zeiten - andere Hintergründe, es will nicht recht klappen mit der Zustimmung.
Nein, ich bin kein Israeli und trotzdem bin auf der Seite dieser Menschen, dort oder überall, wo sie derzeit leben und wieder Angst haben müssen.

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Granka
Granka
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Granka
als Antwort auf Michiko vom 27.10.2023, 14:04:22
@Hobbyradler, für dich mag A. Baerbocks Satz eine Floskel sein, für mich sagt es etwas anderes aus: Deutschland hat mit dem Holocaust  große Schuld auf sich geladen, deshalb sind wir in der Schuld Israels, was macht ein Land aus? Seine Bürger und deshalb stimmt der Satz für mich und für alle hier lebenden. Ob du oder andere es so siehst oder nicht, ist zweitrangig.Im übrigen, meine Eltern sind weder in Deutschland geboren, noch waren sie zur Zeit als die Judenhetze begann, in Deutschland, sie kamen 1945 hier an und ich wurde 1946 in Deutschland gebore, aber wir sind trotzdem Deutsche in einem Land das einst schreckliches den Juden antat.

​​​​​Granka, so nun bin ich weg.
 

Ich wundere mich nur, warum bis jetzt noch nicht einer darauf Bezug genommen, dass dieser Satz eigentlich geklaut ist. John F. Kennedy sagte im Juni 1963 vor dem Rathaus Berlin-Schöneberg "Ich bin ein Berliner" und wollte den Westberlinern damit sagen, dass er nach dem Bau der Mauer auf ihrer Seite stand. Natürlich war er kein Berliner, aber sein Zitat machte Runde, die Leute klatschten Beifall und nun hat sich Frau Baerbock an diesen geschichtsträchtigen Satz erinnert und ihn umfunktioniert. Aber andere Zeiten - andere Hintergründe, es will nicht recht klappen mit der Zustimmung.
Nein, ich bin kein Israeli und trotzdem bin auf der Seite dieser Menschen, dort oder überall, wo sie derzeit leben und wieder Angst haben müssen.
Michiko, natürlich weiss ich, woher der Satz der AM stamnt, ich finde ihn trotzdem richtig, warum habe ich gerade @Hobbyradler erklärt. Es ist für mich nicht wichtig, ob der Satz für andere stimmig ist, man ist hier in vielen Dingen unterschiedlicher Meinung, warum nicht auch hier. 
Granka
​​​​
werderanerin
werderanerin
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf Michiko vom 27.10.2023, 14:04:22

Ich denke oft, wir alle sollten solche Sätze nicht überbewerten..., sie werden ja oft nur deshalb gewählt, um eine gewisse Dramatik aufzuzeigen, zu verdeutlichen   -  "Ihr seid nicht allein"❗️

Kristine


 

Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf hobbyradler vom 27.10.2023, 12:42:54
Ich selbst habe keinerlei Schuld an allem was bis 1945 geschehen ist.
Ich bin und muss auch kein Israeli sein. um zu verstehen und zu akzeptieren, dass Deutschland große Schuld auf sich geladen. Deshalb hat Deutschland die moralische Verpflichtung Israel zu unterstützen.

Ciao
Hobbyradler
 

Das bringt es für mich auf den Punkt, @hobbyradler, und dass das "Wir sind alle Israelis" eine Floskel war, ist auch klar. Aber ich verstehe, dass Frau Baerbock etwas sagen wollte, das an jenem Tag passt und angemessen war. Leider dürfen ja auch Politiker heute nicht mehr selbst in den Augenblicken schweigen, in denen Schweigen das beste wäre. Es wird ihnen sofort als Schwäche oder fehlende Empathie ausgelegt

LG

DW

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Nordlicht 55
Nordlicht 55
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Nordlicht 55
als Antwort auf aixois vom 26.10.2023, 18:53:01

Wäre ich ein junger Palästinenser, welche freundvolle Erfahrungen könnte ich mir vorstellen, mit welchen mich seelisch berührenden Liebesbeweisen käme ich in Berührung ?
Die Hamas macht mir da Angebote und Versprechungen - welche anderen Optionen hätte ich ? 
Welche Hilfs-Signale empfange ich von aussen, und was soll ich von ihnen halten, von den,  die Menschenrechte angeblich so überzeugt verteidigenden "Demokratien" ?

Welche 'Friedens'-Zeichen kommen aus den Kreisen der UN, von der EU, von Deutschland, das mit einigen anderen hardlinern, ja dem Waffeneinsatz einen höheren (weil 'essenziellen') Rang einräumt als den im Vergleich eher zweitrangigen  Massnahmen zur Überlebenssicherung ?

Da ist mir ehrlich gesagt, der alte Abbas und sein ganzer korrupter Laden, doch so was von wurscht, ob er nun 'regiert' oder nicht, welchen Unterschied macht es , wo sind die 'anderen' Parteien o.ä. ,die es besser machen könnten, am Ende gar 'demokratischer', in einem Land,  das keine Freiheit kennt, nicht einmal über eine eigene,  unabhängige,  zivile Polizei verfügt ?

 

@ aixois,

kann sein, dass ich Dich gerade völlig falsch interpretiere.
Aber wenn Du wirklich meinst, was Du schreibst, muss ich Dir widersprechen!

Wer wollen wir denn sein, dass wir Menschen, weil sie keine demokratischen Prozesse kennen, die Aussagekraft von Wahlen absprechen wollen?!
Menschen, die sich genau darauf gefreut hatten, ENDLICH ihre eigene Stimme laut werden zu lassen! Überhaupt mal gehört zu werden!
2021 gab es diese Aufbruchstimmung! Es standen nicht allein Fatah und Hamas zur Wahl - und es gab das verlogene Versprechen der beiden "Großen", dass weitere Bewerber und Bewerberlisten zur Wahl zugelassen und jegliches Wahlergebnis anerkannt werden sollten! 
Es ging doch nicht gleich um unsere westliche Demokratie! 
Sie wollten bessere Lebensbedingungen und die Erneuerung von Friedensprozessen mit Israel..
Beides haben weder Fatah noch Hamas gewährleistet! 
Deshalb hatten sie ja um Unterstützung der "Weltgemeinschaft" gebeten!
Die EU hatte Mut zu dieser Wahl gemacht, dann aber keine Vorkehrungen für eine Wahlbeobachtung getätigt. Mit der Begründung, dass Israel keinen Zugang zu den Palästinensergebieten genehmigt. 
Ich glaube, es war dann sehr bequem, dass Abbas auch diese Wahl wieder abgesagt hatte!

Was nach diesem Krieg von dieser Stimmung übrig bleiben wird, steht in den Sternen... Keine Ahnung, wir wissen ja nicht einmal, wer überhaupt übrig bleiben wird!

Mir ist aber wichtig, auf diese Menschen aufmerksam zu machen! Weil es genau die und deren Kinder sind, die gegenwärtig in Gaza den Hauptanteil der Bevölkerung ausmachen! Denen hier unterstellt wird, sie hätten die Hamas "zugelassen" und sie hätten den Hass auf Israel bereits in ihren Genen.. und all das eben...

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1418081/umfrage/altersstruktur-im-gazastreifen/

Katja
Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Michiko vom 27.10.2023, 14:04:22

Für mich sind Sätze wie: "Ich bin ein Berliner" oder " "Ich bin ein Israeli" politische Sätze, einseitige Positionierungen.

Ich habe Mitgefühl mit allen Unterdrückten und Verfolgten und wünsche mir nichts sehnlicher, als dass Mittel und Wege gefunden werden, dass das blutige Gemetzel endlich ein ENDE findet.

Mareike

Michiko
Michiko
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Michiko
als Antwort auf Mareike vom 27.10.2023, 14:22:24
Für mich sind Sätze wie: "Ich bin ein Berliner" oder " "Ich bin ein Israeli" politische Sätze, einseitige Positionierungen.

Ich habe Mitgefühl mit allen Unterdrückten und Verfolgten und wünsche mir nichts sehnlicher, als dass Mittel und Wege gefunden werden, dass das blutige Gemetzel endlich ein ENDE findet.

Mareike
Selbst wir Ost-Berliner haben das damals nicht überbewertet Mareike😉. Es soll ausdrücken, wie die Werderanerin bereits sagte: "Ihr seid nicht allein" - nicht mehr und nicht weniger.


Michiko
werderanerin
werderanerin
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf Michiko vom 27.10.2023, 14:48:28

Man spürt ja regelrecht, wie unglaublich aufgeladen die Stimmung , nicht nur im Nahen Osten ist...selbst Worte, gar Buchstaben können schon dazu führen, dass Menschen die Nerven verlieren, ausrasten.

Niemand möchte Krieg - aber eine Befriedung im Nahen Osten war bis heute nicht möglich und wird wohl...falls die Bodenoffensive kommt..., niemals kommen können.


Kristine


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