Internationale Politik Krieg in Israel

Edita
Edita
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Edita
als Antwort auf Granka vom 25.10.2023, 11:44:34

Ich bemerke aber erstaunt, dass sich zwar die Meinungen nicht geändert haben, aber die Vertreter für Kampf und Freiheit zumindestens hier im ST einen Seitenwechsel vollzogen haben. Im Fall der Ukraine war ein Teil der Mitglieder für einen Stopp von Waffenlieferungen eingetreten, was einer Kapitulation gleich käme, " denn wenn die Ukraine aufhört zu kämpfen, hört sie auf zu existieren" sind die Worte vieler Politiker und es sind auch meine Gedanken. Was ist bei Israel anders? Der Kampf der Israelis geht auch ums überleben, sie kämpfen auch gegen eine terroristische Vereinigung, die Hamas und ein Teil der Mitglieder des ST die noch für die Ukraine und ihren Kampf ums überleben waren, stehen jetzt auf der anderen Seite, sie möchten den Kampf gegen die Terroristen am liebsten sofort beenden, da es zivile Opfer unter den Palästinenser und natürlich immenses Leid gibt, das haben aber die Terroristen billigend in Kauf genommen. Das gleiche geschieht in der Ukraine. Was wäre wenn die Hamas mit ihrem Terror weitermachen würde? Weder Israel noch die Palästinenser könnten friedlich leben. 


Granka

Wie kommst Du darauf zu behaupten, daß "ST-Mitglieder" einen Seitenwechsel vollzogen haben???
So etwas zu behaupten ist unfair, niemand hat hier einen Seitenwechsel vollzogen, denn ich habe nirgendwo was von Pro-Hamas-Meinung lesen können!

Israel kämpft nicht nur gegen "die Terroristen", Israel läßt seit Jahrzehnten den Gazastreidfen am ausgestreckten Arm verhungern und ausbluten, hat die Palästinenser der Hamas zum Fraß vorgeworfen!

Israel ist eines der ganz wenigen Länder, daß sich nicht an der Orga­ni­sa­tion von Waf­fen­lie­fe­run­gen an die Ukraine betei­ligt hat. Warum nicht???

Die israe­li­sche Zivil­ge­sell­schaft sam­melte und lie­ferte der Ukraine viermal mehr Hilfe durch Frei­wil­lige als die Regie­rung zur Ver­fü­gung stellte!
Manche internationale Experten und Kommentatoren bezeichneten Israels Haltung in der Frage der mili­tä­ri­schen Unter­stüt­zung der Ukraine generell sogar als "Sabo­tage"!

Die Zivilisten in Israel zahlen den Preis für die Terroranschläge der Hamas und die Zivilisten im Gazastreifen zahlen für die Blockaden Israels und den Terror der Hamas!

Neben der desaströsen wirtschaftlichen Lage leiden die Menschen im Gazastreifen auch unter stark eingeschränktem Zugang zu sauberem Trinkwasser und Energie, unzureichender Gesundheitsversorgung, einem schlechten Bildungssystem und einer maroden Infrastruktur. Verantwortlich für diese Situation sind neben der seit Jahren anhaltenden Blockade durch Israel und Ägypten vor allem auch die seit 2007 bestehenden politischen Machtverhältnisse im Gazastreifen.

All das zur Sprache zu bringen bedeutet weder daß man "die Seiten" gewechselt hat, noch daß man
antisemitisch eingestellt ist!!!


Edita


 
Juro
Juro
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Juro
als Antwort auf Rispe vom 25.10.2023, 11:41:12

Hallo Rispe, niemand ist gegenwärtig gegen Freud immun. 

Juro

Rispe
Rispe
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Rispe
als Antwort auf Edita vom 25.10.2023, 14:37:32

Hallo @Edita,
das Problem ist, dass die meisten Menschen gar nicht informiert sind über die besetzten Gebiete und über die Situation der Menschen im Gazastreifen

Ich geb's auf!
Habe genug Infos dazu eingestellt, die ignoriert wurden.


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olga64
olga64
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von olga64
als Antwort auf Rispe vom 25.10.2023, 15:26:36
Hallo @Edita,
das Problem ist, dass die meisten Menschen gar nicht informiert sind über die besetzten Gebiete und über die Situation der Menschen im Gazastreifen

Ich geb's auf!
Habe genug Infos dazu eingestellt, die ignoriert wurden.
Liebe Rispe,

es ist nicht immer gesagt, dass eingestellte Infos und/oder Links ignoriert werden, nur weil nicht genügend Menschen darauf eingehen. Ich denke, in unseren schrecklichen Zeiten, wo wir von einer Katastrophe in die nächste geraten, bleiben manche Menschen auch einfach mal eine gewisse Zeit stumm und wortlos, weil sie alles noch nicht richtig einordnen können.

Wenn man die jahrzehntelange Situation der Palästinenser überdenkt, so fehlen mir ebenfalls seit Jahrzehnten hierzu die Hilfsmassnahmen und auch Stellungnahmen der arabischen Welt. Keiner dieser Staaten möchte hier helfen - aktuell weigert sich auch Ägypten strikt,d iese leidenden Menschen im Gaza aufzunehmen und fordert die EU auf, dies zu tun und sie auf deren Länder zu verteilen.
Das bedeutet dann wiederum,dass Palästinenser vertrieben werden sollen, was vermutlich mit Überlebenden nach einem blutigen Krieg im Gaza sowieso der Fall sein dürfte.

M.W. gibt es weltweit ca 300 Mio Araber (verteilt auf viele Staaten) und ca 16 Mio Juden, hauptsächlich lebend in Israel. Da kann man auch sehen, wie gefährlich es ist, in Israel zu (über)leben, umgeben von gewaltbereiten Nachbarstaaten, die diesen Staat seit Jahrzehnten zerstören wollen.

Ich empfinde derzeit,das Mr Biden und auch Anthony Blinken ein sehr gutes Bild auch in diesem Krieg abgeben,d er die USA ebenfalls nur bedingt betrifft.
Es war Mr Biden,der mühsam mit Herrn Netanjahu aushandelte,d ass Hilfstransporte in den Gaza gelangen müssen. Und es sind vermutlich auch Mr Biden und Mr Blinken,die versuchen,dass diese Bodenoffensive,die auf beiden Seiten unsägliches Leid und viele Opfer fordern würden, ausbleibt.
Mr Biden hat Erfahrung auf diesem Gebiet,da er zu Obama`s Zeiten stark in diese Palästinenser-Frage eingebunden war und er ist auch der lebenserfahrene, sachliche und vorausschauende Politiker,der hoffentlich hier viel bewirken kann.
Ich mag mir gar nicht vorstellen, dass wir in Zeiten mit Herrn Trump auch diesen Krieg in Nahost bewerkstelligen müssten - gut ,dass er derzeit mehr vor Gericht erklären muss als in der Weltpolitik. Olga

 
Leutnant_der_Reserve
Leutnant_der_Reserve
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Leutnant_der_Reserve
als Antwort auf olga64 vom 25.10.2023, 17:21:06

Die USA treten in diesem Krieg überraschend besonnen in Erscheinung, auch weil sie ganz offensichtlich keinerlei Interesse an einer Eskalation haben. Leider scheint ihr mäßigender Einfluss nicht alle israelischen Politiker erreicht haben, denn was sich der israelischen Außenminister Cohen gestern mit seinen frechen Anwürfen dem UNO-Generalsekretär Guterres gegenüber erlaubte, kann nicht tolerabel sein.

aixois
aixois
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von aixois
als Antwort auf Granka vom 25.10.2023, 12:48:21

Es gibt immer Ausnahmen, das muss man nicht immer und überall betonen

Doch , das muss man, wenn man nicht immer zu denen gehören will, die einfach mit dem Strom der Massen schwimmen, der sie trägt, der sie nichts riskieren lässt, es bequem ist, weil man sich nicht anstrengen muss.

Es könnte nämlich sein, dass die Ausnahmen, die Minderheiten, die,  die gegen den Stachel löcken, diejenien sind , die Recht haben, die Antriebskräfte für Veränderungen, für Neues, für Fortschritt sind, und solche Leute kann man nicht genug hervorheben als beispielgebend,als wahre 'Helden' , die meist ausgegrenzt und verfolgt werden.

Das sind aber keine der dumpfen Masse vorauseilende Stiefellecker, sondern welche, denen die Massen früher oder später nachfolgend müssen.

Obwohl, es soll ja noch heute Überbleibsel geben von den Massengläubigen ,die einst an die scheibenförmige Erde glaubten.

Ich jedenfalls halte die mutigen 100 Berliner Kulturschaffende  jüdischen Glaubens,die diesen Brief geschrieben haben,  für alles andere,  als für Leute, die es nötig hätten , sich "in vorauseilendem Gehorsam" zu äußern.

Und wenn sie auch heute noch mutige Ausnahmen sein sollten, so habe ich doch die Hoffnung, dass aus solchen Ausnahmen einst die Regel werden wird, getreu dem Motto von Luther "tritt fest auf, mach's Maul auf, hör bald auf".
Letzteres scheint so manchen 'gehorsamen' auf allen Kanälen permanent Daherschwätzern nicht leicht zu fallen.

Übrigens : Gehorsam , wem eigentlich gegenüber ?

 

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olga64
olga64
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von olga64
als Antwort auf Leutnant_der_Reserve vom 25.10.2023, 17:42:52
Die USA treten in diesem Krieg überraschend besonnen in Erscheinung, auch weil sie ganz offensichtlich keinerlei Interesse an einer Eskalation haben. Leider scheint ihr mäßigender Einfluss nicht alle israelischen Politiker erreicht haben, denn was sich der israelischen Außenminister Cohen gestern mit seinen frechen Anwürfen dem UNO-Generalsekretär Guterres gegenüber erlaubte, kann nicht tolerabel sein.
Leutnant, das ist natürlich sehr missverständlich, was Sie hier schreiben:
die UNO ist ein zwischenstaatlicher Zusammenschluss von 193 unterschiedlichen Staaten und Herr Guterres ist portugiesischer Staatsbürger.
Wenn dann bei der UNO differierende Meinungen artikuliert werden, geht es eigentlich immer hoch her, was auch ein positives Zeichen für die Demokratie ist.
Aber Israel hat kein Vetorecht in der UNO - und kann also Forderungen stellen ,die aber nicht umgesetzt werden müssen. Olga
Juro
Juro
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Juro
als Antwort auf Rispe vom 25.10.2023, 15:26:36

Hallo Rispe,
ich denke nicht, dass sie ignoriert wurden. Da die Geschichte und die aktuelle Situation des Palästina/Israel-Konfliktes sehr kompliziert ist, wird der eine oder andere sich scheuen, tiefer einzusteigen. Man müsste sehr viel lesen und vor allem sich in die jeweilige Zeit hineinversetzen können, um alles zu erfassen. 
Als am 29.11.1947, nach heftigem Druck seitens der Befürworter eines Teilungsplanes auf die Mitglieder der UN-Vollversammlung, die Resolution 181 (II) anzunehmen, geschah dies mit Mehrheit. Der Teilungsplan wurde seitens der Arabischen Staaten heftig kritisiert und war durchaus noch nicht für sie annehmbar gewesen. Nach deren Ansicht bekam der jüdische Staat mehr und besseres Land als der arabisch-palästinensische. 
Das Abstimmungsverhalten war:
33 Länder dafür
13 Länder dagegen (darunter alle Nachbarn Israels)
10 Stimmenthaltungen
1 Land (Thailand) ferngeblieben.

Während der Staat Israel ausgerufen wurde, unterblieb dieser Schritt für den Staat Palästina. Sofort nach der Ausrufung begann der sogenannte Palästinakrieg, den die arabischen Staaten aus Protest begannen. Israel aber war darauf vorbereitet und siegte gegen die untereinander uneins agierenden arabischen Armeen. Außerdem erhielt nur Israel auf illegalen Wegen Waffen und Freiwillige.
Im Endeffekt besetzte Israel weite Teile des für den palästinensischen Staat vorbehaltene Gebiete und machte so den Teilungsplan zunichte. Die zweite Etappe der Landnahme folgte dann mit dem Sechstagekrieg 1967.
Die arabische Bevölkerung wurde systematisch aus ihren Gebieten vertrieben und israelische Siedler übernahmen Gebiete. So wurde das Westjordanland zersiedelt, Galiläa übernommen und der Gazastreifen auf die heutige Größe zusammengeschrumpft. Die Bevölkerung der syrischen Golanhöhen wurde vertrieben und dort eine israelische Besatzung sowie Siedler etabliert.
Nachzulesen: https://de.wikipedia.org/wiki/UN-Teilungsplan_f%C3%BCr_Pal%C3%A4stina

"Israel hat 1967 unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Dort leben heute mehr als 600.000 israelische Siedler. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen unabhängigen Staat Palästina mit dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems als Hauptstadt. Israel sieht dagegen in seiner Siedlungspolitik keinen Rechtsbruch."
90 Länder verurteilten Sanktionen des Staates Israel gegen die Bevölkerung der Palästinensergebiete, bei denen Geld entwendet wird das für humanitäre Zwecke eingesetzt werden sollte.
"So sollen rund 37 Millionen Euro aus Steuereinnahmen, die Israel für die palästinensische Autonomiebehörde einsammelt, an israelische Familien abgeführt werden, die Angehörige bei Terroranschlägen von Palästinensern verloren. Zudem seien Maßnahmen gegen Organisationen geplant, die „unter dem Deckmantel der humanitären Arbeit“ terroristische Aktivitäten förderten, hieß es."
Nachzulesen:https://www.welt.de/politik/ausland/article243258679/UN-Resolution-Mehr-als-90-Laender-verurteilen-Israels-Sanktionen-gegen-Palaestinenser-auch-Deutschland.html

Die UNO-Resolutionen, welche Israel zum Frieden, zur Achtung der Menschenrechte usw. aufforderten, kann man hier nachlesen. Kaum eine wurde bisher von Israel umgesetzt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_UN-Resolutionen

Eine Anmaßung finde ich den Vergleich der "Welt" vom heutigen Tage mit dem Titel 
„Über 100 Israel-kritische Resolutionen von 2015 bis 2021 – und nur fünf gegen den Iran“.
Was hat das eine mit dem anderen zu tun?
https://www.welt.de/politik/ausland/video248187078/Doppelte-UN-Standards-Ueber-100-Israel-kritische-Resolutionen-von-2015-bis-2021-und-nur-fuenf-gegen-den-Iran.html

Juro
 

Michiko
Michiko
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Michiko

Gestern Abend war ich doch etwas schockiert, was der Herr Guterres mal eben so verlauten ließ. Und die Reaktion des israelischen Botschafter war nur zu verständlich, er war wie man so sagt:  von den Socken. Dass er mit Worten etwas überreagiert, ist nur zu verständlich. Natürlich leiden die Menschen in Gaza immens und es muss geholfen werden. Aber man sollte Ursache und Wirkung oder Aktion und Reaktion nicht aus dem Blick verlieren.
Die ganze Welt hat erfahren müssen, dass wieder jüdische Menschen getötet und verschleppt werden und die Attentäter und Terroristen sich damit brüsten. Ob der Judenhass angeboren ist? Das müsste dann schon seit der Antike so gewesen sein, die Juden hatten neben allen anderen Menschen einen schlechten Stand, wurden verfolgt (Juden in der Diaspora) und sogar massenweise einfach so umgebracht. Wir in D wissen das gut. Der Grünenpolitiker Omid Nouripour (Er ist gebürtiger Iraner) erzählte gerade erst, dass er in seiner Schulzeit täglich vor Unterrichtsbeginn mit allen anderen Schülern rufen musste:  Tod den Israelis. In Deutschland ist Schutz der jüdischen Menschen Staatsraison und in vielen arabischen Ländern gehört offenbar zur Staatsräson die Juden und ihren Staat zu beseitigen.

Warum appelliert Guterres nicht an die Hamas, dass die Geiseln freigelassen werden oder an Abbas, dass er seinen Einfluss auf die Hamas geltend macht? Es geht den Israelis nicht um das Töten von Zivilisten, sie wollen die Hamas beseitigen und die verstecken sich feige in ihrem Untergrundlabyrinth unter Gaza. Für die Menschen in Gaza ist die Situation ganz schrecklich, natürlich brauchen sie Hilfe und sie sollen sie auch bekommen, aber eine zukünftige Lösung ist das nicht, solange es die Hamas und ihre Anhänger gibt.


Michiko

 

olga64
olga64
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von olga64
als Antwort auf Michiko vom 25.10.2023, 19:18:05

Mitglieder der Terroristen der Hamas versuchten heute, über das Meer in Israel einzudringen und zwar schwer bewaffnet. Aber dieses Mal war das Militär vorbereitet und erschoss diese Leute. ABer ob alle getroffen wurden, weiss man vermutlich auch nicht.
Die Gefahr ist nicht gebannt und es geht mit der Verunsicherung der Israelis und dem Morden weiter. Von oben mit Raketen und dann noch über die offenen Flanken usw.

Abbas, der sture alte Mann, hat übrigens schon lange keinen Einfluss mehr auf die Palästinenser und vermutlich gar keinen auf die Hamas.
Über die Geiseln verhandeln anscheinend die USA und Katar. Ist auch besser, wenn diese Bemühungen nicht öfffentlich geführt werden, um die Rettung evtl. doch noch zu ermöglichen.
Aber wie nun die Israelis reagieren werden mit der geplanen Bodenoffensive, wenn die Hamas sie wiederum provoziert und sich vermutlich noch einiges einfallen lässt?
Es ist zum Verzweifeln. Olga


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