Internationale Politik Krieg in Israel

Mitglied_162e28b
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Der-Waldler vom 20.10.2023, 11:12:48
Hallo, @Enya,

ich sprach ja nicht von "NUR" an der Sprache festmachen, und ich sprach auch nicht vom Idealuser. Die gibt es nicht.

Aber es wäre ein großer Schritt für das Forum, wenn jeder mal bei sich selbst anfinge und zwar OHNE gleichzeitig auf andere zu verweisen, die "es" ja auch (nicht) tun...

Ein alter Zen-Spruch sagt: "Wer mit einem Finger auf andere zeigt, zeigt mit dreien auf sich selbst". Wenn man das ein wenig beachten würde, könnte was draus werden.

Schönen Gruss

DW


Zum "alten ZEN Spruch":
erstens habe ich meinen Finger auf niemanden gerichtet - das besorgen schon andere hier zuverlässig.
Zweitens hast du irgendwie Geschmack daran gefunden, deine Repliken an nebenher geäusserten Feststellungen anzudocken als den eigentlichen Kern des Gesagten auch nur zu streifen.
Nun ja, du wirst schon wissen warum...

"jeder soll bei sich anfangen..."
Womit denn? habe ich etwas geäussert, das diesen durchaus abgegriffenen Spruch rechtfertigt?
Manchmal komme ich mir vor wie in der Sonntagsschule, dabei ist doch erst Freitag! 😇
Michiko
Michiko
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Michiko
als Antwort auf aixois vom 20.10.2023, 12:48:57

Wenn ich mich auf die Knesset Rede von BKin Merkel beziehe, dann habe ich verstanden, dass es eine besondere, uns von anderen Ländern unterscheidende, 'historisch' bedingte Verantwortung gibt, dafür,  dass Juden nicht mehr Angst um ihre Existenz haben müssen, dass sie in Sicherheit leben können. Sie nannte das Staatsräson.

Jedenfalls ist es meiner Ansicht nach nicht Ausdruck dieser Staatsräson, alle Massnahmen, die eine Regierung Israels beschlossen hat, für richtig zu halten und sich daran aktiv zu beteiligen.

Das schriebst Du in Deinem Beitrag, der erste Absatz ist mir völlig klar, aber der 2. nicht. Welche Maßnahmen Israels hält denn D für richtig und woran beteiligt sich D aktiv? Olaf Scholz sagte gestern noch in Tel Aviv: »Kein Akteur sollte es für eine gute Idee halten, von außen in diesen Konflikt einzugreifen«. Außer humanitärer Hilfe ist von deutscher Seite mMn nichts geschehen.


Michiko
ingo
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Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von ingo
als Antwort auf aixois vom 20.10.2023, 12:48:57

@aixois: """ Es bedeutet aber nicht, dass DE dadurch den Einsatz 'beliebiger Mittel', oder gar Verletzungen der Menschenwürde bzw. von Menschenrechten gutheißen oder gar aktiv unterstützen muss. ""

Meine Interpretation: Es bedeutet aber, dass Deutschland alle Mittel einsetzen wird, um Zu verhindern, dass Israel vernichtet wird. Uns o, und nicht anders, ist es m.E. zu verstehen, wenn gerade von "Staatsraison" geredet wird.


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Juro
Juro
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Juro
als Antwort auf Michiko vom 20.10.2023, 10:21:02

Hallo Michiko,

da greift der Vorschlag von Frau Kiziltepe (Senatorin für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration) wohl etwas zu kurz. Der Schutz unserer jüdischen Mitbürger gilt für ganz Deutschland und wie für jeden Bürger, unabhängig von seiner Herkunft und seinem religiösen Bekenntnis.

Juro

ingo
ingo
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von ingo
als Antwort auf ingo vom 20.10.2023, 14:13:00
Korrektur/Richtig: "Und so...."   Das ist ein Problem, wenn man 10-Finger-Blind schreibt.
Juro
Juro
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Juro
als Antwort auf Michiko vom 20.10.2023, 13:58:57

Michiko,

 »Kein Akteur sollte es für eine gute Idee halten, von außen in diesen Konflikt einzugreifen«.

Also diese warnenden Worte unseres Bundeskanzlers habe ich mehr wie an die arabischen Nachbarn Israels gerichtet empfunden. Alle sollen sich raushalten. Nur Deutschland, die USA, der wir eh nichts zu sagen haben, und vielleicht paar Nato-Länder dürfen sich da einmischen, wie auch immer.
Nachricht von dieser Woche:

Israel bittet Deutschland um Munition für Kriegsschiffe
12.10.2023, 08:17 Uhr
Politische Unterstützung statt Waffenlieferung heißt es am Mittwoch von Verteidigungsminister Pistorius. Einen Tag später stellt Deutschland Israel im Krieg mit der Hamas Kampfdrohnen und Munition zur Verfügung.
Israel hat Deutschland angesichts der Terrorangriffe der Hamas um Munition für Kriegsschiffe gebeten. Das sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius am Rande eines NATO-Treffens in Brüssel. Zudem sollen nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur unter anderem auch Blutkonserven und Schutzwesten angefragt worden seien. Über die Anfragen werde man sich mit den Israelis nun austauschen, sagte Pistorius. "Wir stehen an der Seite der Israelis."
Zuvor hatte das Bundesverteidigungsministerium am Mittwochabend bereits bestätigt, dass Deutschland Israel mit bis zu zwei von der Bundeswehr geleasten Kampfdrohnen vom Typ Heron TP unterstützen wird. Die Bundeswehr least derzeit fünf Drohnen dieses Typs. In Israel werden an ihnen deutsche Soldaten ausgebildet. Das israelische Drohnen-Modell gibt es in der Aufklärungsvariante, aber auch als mit Präzisionsraketen ausgestattete Kampfdrohne.
Noch am Mittwochnachmittag hatte Pistorius gesagt, es gebe keine Hinweise darauf, dass Israel von Partnern wie Deutschland Waffen und Ausrüstung für den Kampf gegen die Hamas anfragen wolle. Im Fall der Fälle werde man sich dann aber selbstverständlich mit den Partnern dazu beraten.
https://www.n-tv.de/politik/Israel-bittet-Deutschland-um-Munition-fuer-Kriegsschiffe-article24458768.html

Ampelpolitiker für Waffenlieferung an Israel offen
Fachpolitiker von SPD, FDP und Union im Bundestag haben sich bereit gezeigt, Israel militärische Hilfe aus Deutschland zukommen zu lassen. Dabei gehe es zunächst vorrangig um die Unterstützung bei der medizinischen Versorgung, eventuell auch die Lieferung medizinischer Ausrüstung, sagte der außenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Nils Schmid, gegenüber Medien. "Wenn Israel eine Lieferung von militärischer Ausrüstung wünscht, dann werden wir uns dem nicht verschließen." Es gebe derzeit aber keine solche Anfrage. Ähnlich äußerte sich sein FDP-Kollege Ulrich Lechte.

USA liefern Munition und verlegen Flugzeugträger ins östliche Mittelmeer
Ein erstes Flugzeug mit US-Munition ist nach Angaben der israelischen Streitkräfte bereits in Israel gelandet. Zudem hat ein Flugzeugträger der USA das östliche Mittelmeer erreicht ...
https://www.zeit.de/politik/ausland/2023-10/israel-ueberblick-1200-tote-ampel-waffenlieferung-usa-flugzeugtraeger-hamas-lufthansa-evakuierungsfluege

Auch Interpretationen bedürfen des Faktenschecks.

Juro

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Malinka
Malinka
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Malinka

vorhin  suchte ich dieses Thema unter der Stichwortsuche und stieß dabei auf diesen etwas ältere Diskussion zum Thema Antisemitismus in Deutschland und auch, wenn ich noch nicht alles gelesen habe, so glaube ich doch, dass diese ganze Diskussion hier zu nichts führen wird - außer zu noch mehr Streit im Forum. Eigentlich ein Armutszeugnis für alle Beteiligten.

Aber lest selbst

 

aixois
aixois
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von aixois
als Antwort auf ingo vom 20.10.2023, 14:13:00

Meine Interpretation: Es bedeutet aber, dass Deutschland alle Mittel einsetzen wird,

Die Entscheidung, wie und mit welchen Mitteln der Staatsräson entsprochen werden soll, obliegt der Bundesregierung bzw. einem Beschluß des Parlaments (z.B. was einen Militäreinsatz angeht).

Meine Interpretation von 'alle Mittel ' wäre : alles,  was zumutbar und zielführend ist und außerdem dem Verständnis dessen entspricht , was Merkel  erläuternd und hinweisgebend vor  15 Jahren gesagt hat  :
  • die historische Verantwortung und das Eintreten für unsere gemeinsamen Werte – das bildet das Fundament der deutsch-israelischen Beziehungen
  • Diese historische Verantwortung Deutschlands ist Teil der Staatsräson meines Landes. Das heißt, die Sicherheit Israels ist für mich als deutsche Bundeskanzlerin niemals verhandelbar.
  • Das Engagement für Israel ist mehr als nur ein politisches Ziel, es ist ein elementarer Bestandteil des Selbstverständnisses deutscher Politik.
  • Die Kraft zu vertrauen hat ihren Ursprung in den Werten, die wir, Deutschland und Israel, gemeinsam teilen: den Werten von Freiheit, Demokratie und der Achtung der Menschenwürde.
  • das [ dürfen] in der Stunde der Bewährung keine leeren Worte bleiben. Deutschland setzt gemeinsam mit seinen Partnern auf eine diplomatische Lösung.
  • wir [unterstützen ]  alle Bemühungen  die dazu beitragen, diese Vision [ einer Zwei Staaten Lösung] in die Tat umzusetzen und die helfen, Frieden in der Region herzustellen.
  • zur Umsetzung der Vision von zwei Staaten [bedarf es ] Kompromisse bedarf, die von allen Seiten akzeptiert werden.
  • [ dazu braucht es]  auch  der Kraft zu schmerzhaften Zugeständnissen.
Unter Beachtung dieses Rahmens lassen sich dann viele Maßnahmen vorstellen bzw. gestalten.
Anna842
Anna842
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Anna842

Tränenreich jener Tag
an welchem auferstehen wird
aus dem Staube zu Gericht
der Mensch als Schuldiger...

Tränenreich jener Tag....

Verschone diese Menschen
Barmherziger,  Jesus
Gebe ihnen Ruhe... ( Mozart: Requiem)

Habe zur Zeit wenig Worte, daher:

Dona eis pacem

( mal wieder )

Anna
aixois
aixois
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von aixois
als Antwort auf Michiko vom 20.10.2023, 13:58:57

Außer humanitärer Hilfe ist von deutscher Seite mMn nichts geschehen.

Ich denke schon, dass neben den üblichen verbalen Solidaritäts Versicherungen und Besuchen der Opfer vor Ort, dass außer humanitärer Hilfe zumindest in den letzten Stunden und Tagen sich einiges tut , nach Absprache bzw. Zustimmung der USA insbesondere, was die Freilassung von Geiseln, und seien es auch nicht alle, angeht.
Das ist wirklich nicht viel und kommt auch erst jetzt, nachdme das 'Kind in den Brunnen gefallen' ist. Aber besser spät, als gar nicht.

Da man auch mit Katar, dem Haupt-Geldgeber für Waffen, mit denen Hamas Israelis töten, einen (wegen des LN-Gasabkommens) Gesprächskanal offen hat, kommt es jetzt eben auf den Versuch an, das Schlimmste abzuwenden und danach zu signalisieren, dass man Nethanjahu nicht besonders mag, auch nicht als weiteren Gesprächspartner ...

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