Internationale Politik Krieg in Israel

pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von pschroed

Es ist schon negativ beeindruckend was in einigen Städten in der EU abläuft, niemals konnte ich mir so einen Juden-Hass vorstellen, noch gestern schaute ich mir eine Dokumentation (ARTE) von Anne Frank an, was mich zu tiefst berührte.

Der erste Schritt wäre, würde man die gegenseitige Kämpfe Israel - Hamas einzustellen und versuchen eine diplomatischn Lösung zu finden, solange beide Seiten dazu noch bereit sind. 
Wenn nicht so wird der Judenhass auch die EU erschüttern. Der Hass wird keine Lösung sein.
Wenn wenigsten die kleinen Brandtstifter wie David Precht - Lanz ihre Klappe halten würden. Phil.

QUELLE ZEIT

Antisemitismus:Annalena Baerbock verurteilt Anschlag auf Synagoge in Berlin
Die Attacke auf eine Synagoge sorgt für Entsetzen. "Nie wieder ist jetzt", sagt die Außenministerin. Angriffe auf jüdisches Leben in Deutschland nennt sie "unerträglich".
Aktualisiert am 19. Oktober 2023, 8:15 Uhr

Ingrid60
Ingrid60
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Ingrid60
Auf diplomatischen Weg ist augenblicklich nicht viel zu erreichen. Biden hat Absagen erhalten.

Mein persönlicher Eindruck ist, dass der amerikanische Präsident nicht ganz gesund ist. Er läuft schlecht und sein Gesichtsausdruck ist oft starr. Auf seine geistige Fitness hat das keinen Einfluss. Dennoch Frage ich mich, ob seine Wiederwahl vernünftig wäre.

Ingrid60 


 
Bruny_K
Bruny_K
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Bruny_K
als Antwort auf pschroed vom 19.10.2023, 08:17:43

Weißt du Phil, mich wundert immer wieder wie überrascht jetzt reagiert wird auf den Hass gegen jüdisches Leben. Unterschwellig war er immer präsent, nicht nur in Deutschland sondern weltweit. Ich verstehe gar nicht, wie das angeblich nicht bemerkt werden konnte. „Nie wieder ist jetzt“ ist für mich eine Aussage von einer Außenministerin, die dem Volk nicht nahe genug ist um zu hören und zu sehen. Die auf ihren vielen Reisen nicht beobachtet und analysiert. Es ist eine Schande für Deutschland wieder einmal bekennen zu müssen, dass die alarmierenden Zeiten ignoriert wurden.


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Der-Waldler
Der-Waldler
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf pschroed vom 19.10.2023, 08:17:43

Lieber Phil,

es ist schrecklich, wirklich schrecklich. Selbst Menschen, die ich seit mehr als 50 Jahren kenne, sprechen plötzlich von "den Juden, die ja nicht schuldlos an ihrem Schicksal sind" Hä???

Natürlich hat Israel Mitverantwortung für dieses ganze Drama, natürlich hat Israel schwere Fehler gemacht. An so einem Konflikt sind immer mehrere beteiligt.

Aber solche Sätze wie der oben Zitierte hauen mich um. Sie erinnern mich an eine Aussage eines Religionslehrers in meiner Volksschule, der von der "ewigen Schuld der Juden" faselte,  weil sie "unseren Heiland ermordet haben". Aber das war in den späten 1950er Jahren!  Dass ähnlicher Dreck immer noch in den Köpfen von Menschen (wenn auch unreligiös und milder ausgedrückt, inhaltlich aber Ähnliches aussagt) vorhanden ist, erschüttert mich.

Vor allem kommen solche Sätze wie "Verantwortung der Juden" (wobei es nicht "die Juden" sind, sondern israelische Regierungen!) nicht irgendwann im Laufe eines Gesprächs, sondern als erstes, wenn man das Thema anspricht. Und die "Schuld" der Israelfeinde wird gar nicht erst erwähnt.

Relativierung, Verharmlosung, immer dieses "Ja, aber...", und das endet dann im Judenhass. Im Antisemitismus. Und als Gegenposition werden dann auf der Buchmesse (!!!), dem Hort von Gedankenfreiheit und Liberalität, eine palästinensische Autorin stigmatisiert (und quasi ausgeladen) und  ein slowenischer Philosoph ausgebuht, wobei letzterer nichts anders tat, als zu erwähnen, dass zu so einem Konflikt/Krieg mindestens zwei Seiten gehören, und dies zu analysieren versuchte. Rechtsextreme Verlage dürfen aber weiter ausstellen.

Und wo endet das? Wieder im Hass.

Niemals, NIEMALS hätte ich es für möglich gehalten, dass so ein Hass auf allen Seiten in Europa und anderswo entstehen kann. Man argumentiert nicht mehr, wenn man anderer Meinung ist, man hasst. Man diskutiert nicht mehr um eine wohlbegründete Meinung, man hasst. Man kämpft nicht mehr um den richtigen Weg, man hasst.

Vor allem aber hätte ich es NIEMALS für möglich gehalten, dass noch so viele antisemitische Gefühle, Gedanken in den Köpfen der Menschen Deutschland, in Europa und in der Welt vorhanden sind.

LG

DW

Michiko
Michiko
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Michiko
als Antwort auf Bruny_K vom 19.10.2023, 09:22:57
Weißt du Phil, mich wundert immer wieder wie überrascht jetzt reagiert wird auf den Hass gegen jüdisches Leben. Unterschwellig war er immer präsent, nicht nur in Deutschland sondern weltweit. Ich verstehe gar nicht, wie das angeblich nicht bemerkt werden konnte. „Nie wieder ist jetzt“ ist für mich eine Aussage von einer Außenministerin, die dem Volk nicht nahe genug ist um zu hören und zu sehen. Die auf ihren vielen Reisen nicht beobachtet und analysiert. Es ist eine Schande für Deutschland wieder einmal bekennen zu müssen, dass die alarmierenden Zeiten ignoriert wurden.
Wurden alarmierenden Zeiten ignoriert oder wurden Umstände und Realitäten geschaffen, die uns hätten alarmieren müssen? Die auch so manchen durchaus beunruhigt haben und hätten ahnen lassen können, was passieren könnte (würde?). Ich erinnere mich an ein Wahlplakat der Grünen mit dem Satz von Annalena Baerbock: "Wir schaffen ein neues Europa" oder "Wir ändern die Politik". In "nie wieder ist jetzt" sehe ich auch nur ein Sprachhülse, was jetzt folgt ist lediglich Schadensbegrenzung. Ich stimme Dir zu Bruny, aber was hier in Berlin aktuell passiert, wundert mich nicht.
Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Bruny_K vom 19.10.2023, 09:22:57
Weißt du Phil, mich wundert immer wieder wie überrascht jetzt reagiert wird auf den Hass gegen jüdisches Leben. Unterschwellig war er immer präsent, nicht nur in Deutschland sondern weltweit. Ich verstehe gar nicht, wie das angeblich nicht bemerkt werden konnte. „Nie wieder ist jetzt“ ist für mich eine Aussage von einer Außenministerin, die dem Volk nicht nahe genug ist um zu hören und zu sehen. Die auf ihren vielen Reisen nicht beobachtet und analysiert. Es ist eine Schande für Deutschland wieder einmal bekennen zu müssen, dass die alarmierenden Zeiten ignoriert wurden.

Guten Morgen, Bruny,

wie tief und verbreitet das antisemitische Denken und Fühlen, aber auch (und das gehört immer zusammen!) das rechtsradikale und rechtsextreme, noch in den Köpfen vorhanden ist, nein, das habe ich jedenfalls in DEM Maße nicht erwartet.

Dass es das in Ansätzen immer gab, war ersichtlich. Man denke nur an die Proteste gegen den NPD 1965ff. Aber das war damals eine extreme Minderheit, meist lagen die zwischen 1 und 2 %, lediglich einmal bestand eine (kleine) Gefahr, dass sie in den Bundestag kommen könnten.

Haben die Deutschen all die Jahrzehnte nichts dazu gelernt? Und haben sie in all den Jahrzehnten ihren Antisemitismus so gut tarnen können. Ich weiß es nicht, zumal dieser Antisemitismus ja nicht nur in Deutschland fröhliche Urständ feiert... War das alles immer da, nur gut getarnt?

Schönen Gruss

DW

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CharlotteSusanne
CharlotteSusanne
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von CharlotteSusanne
als Antwort auf Nordlicht 55 vom 19.10.2023, 03:56:05

Liebe Nordlicht,
auch die auf @aixois`und Deinen nachfolgenden Beiträge zeigen immer wieder darauf, daß
es vom deutschen Staat und allen seinen demokratischen Macht-Organen nur WORTHÜLSEN
sind, deren man sich befleißigt, sobald etwas geschehen ist.

Ich denke an den 9.10.2019, an Jom Kippur, den höchsten Feiertag der Juden, als ein
Rechtsextremer versucht hat, in einer Synagoge in Halle einen Massenmord an Juden
durchzuführen, was ihm aus "technischen" Gründen nicht gelang.

Immer die öffentliche Reaktion  NIE WIEDER.........

Und dabei bleibt es auch.

Wir Deutschen sind im Laufe der Jahre unglaubwürdig geworden, sodaß sowohl von
rechtsextremen als auch von "arabischen" Tätern diese ausgerufene "Staatsräson"
gegenüber jüdischen Lebens immer wieder auf den Prüfstand gehoben wird.

Schaut Euch die Liste der antisemitischen Vorfälle der letzten Zeit an, die die
AMADEU ANTONIO STIFTUNG veröffentlicht hat.

Meiner Meinung nach ist es Ausdruck dieser Unglaubwürdigkeit, daß es zu solchen Aktionen
wie bei der Buchmesse in Frankfurt kommt.
Man will im Sinne der "Staatsräson"  Position beziehen und erreicht aber genau das Gegenteil........

C.S.

Anna842
Anna842
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Anna842
Im Radio WDR5 hörte ich gestern, dass der Ministerpräsident
von NRW eine große jüdische Gemeinde, in Bielefeld, besucht hat.
Er wollte mir ihnen sprechen, wie es ihnen geht.
Sie erzählten, dass sie nun noch mehr Furcht haben vor antijüdischen
Übergriffen und besonders die Kinder ängstlicher geworden sind, wenn
sie zum jüdischen Gemeindezentrum kommen.

Die jüdische Synagoge/Gemeindezentrum in Bielefeld hat immer
Polizeischutz vor ihrer Tür.
Was sich verändert hat ist, dass dieser Polizeischutz nun verstärkt worden
ist.

Vor ein paar Monaten hat der Vorsitzende Schuster allen Juden ans
Herz gelegt oder angeraten, öffentlich keine Kippa zu tragen.
Er bekam viel Kritik für diese Ansage, DE sei doch sicher für Juden.

Nun wird aus Sicherheitsgründen geraten, weder Kippa, noch Anhänger
mit dem Davidstern zu tragen.

Ich denke auch, dass der Antisemitismus nie weg war.
Zur Zeit eskaliert er.

Ich denke noch immer an Gauland " Fliegenschiß ", öffentlich gesagt.
Hätte ich mir niemals vorstellen können.
Und das war nur ein Marker.

Anna
Edita
Edita
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Edita
als Antwort auf Bruny_K vom 19.10.2023, 09:22:57

Wer tut denn jetzt überrascht und wo??? 
Seit Jahrzehnten mußten in Deutschland jüdische Einrichtungen überwacht und extra gesichert werden! Ich habe in Stuttgart in der Nachbarschaft gewohnt. Durchgangsverkehr an diesen Einrichtungen wurde eingeschränkt vorbei geleitet, davor Parken wurde mit Pollern unmöglich gemacht! 
Dann gab es bis 2019 ein paar Jahre Lockerungen, d.h. Polizei war nicht mehr sichtbar, aber die anderen Sicherungen blieben bestehen! 
Dann kam der Anschlag auf die Synagoge in Halle und seither wurden verstärkt alle Sicherungsmaßnahmen wieder  hochgefahren! 
Daß sich jetzt die Wut auf den Straßen entlädt ist keine großartige Überraschung, überraschend ist das Ausmaß und die Brutalität, denn das wird gar nichts ändern, im Gegenteil, die die jetzt auf den Straßen randalieren und Juden bedrohen sind Kriminelle, die Lust auf Randale haben und keine Leute, die politisch etwas bewegen wollen, von solch kriminellem Verhalten wird es im Gazastreifen keinem einzigen Palästinenser besser gehen! 



Edita

Michiko
Michiko
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Michiko
als Antwort auf Anna842 vom 19.10.2023, 10:15:13
Im Radio WDR5 hörte ich gestern, dass der Ministerpräsident
von NRW eine große jüdische Gemeinde, in Bielefeld, besucht hat.
Er wollte mir ihnen sprechen, wie es ihnen geht.
Sie erzählten, dass sie nun noch mehr Furcht haben vor antijüdischen
Übergriffen und besonders die Kinder ängstlicher geworden sind, wenn
sie zum jüdischen Gemeindezentrum kommen.

Die jüdische Synagoge/Gemeindezentrum in Bielefeld hat immer
Polizeischutz vor ihrer Tür.
Was sich verändert hat ist, dass dieser Polizeischutz nun verstärkt worden
ist.

Vor ein paar Monaten hat der Vorsitzende Schuster allen Juden ans
Herz gelegt oder angeraten, öffentlich keine Kippa zu tragen.
Er bekam viel Kritik für diese Ansage, DE sei doch sicher für Juden.

Nun wird aus Sicherheitsgründen geraten, weder Kippa, noch Anhänger
mit dem Davidstern zu tragen.

Ich denke auch, dass der Antisemitismus nie weg war.
Zur Zeit eskaliert er.

Ich denke noch immer an Gauland " Fliegenschiß ", öffentlich gesagt.
Hätte ich mir niemals vorstellen können.
Und das war nur ein Marker.

Anna

Anna, ich glaube nicht, dass man die Übergriffe auf jüdische Menschen und Einrichtungen hier in D der AfD anlasten kann. Und auch nicht, dass die Deutschen plötzlich alle judenfeindlich denken und agieren. Man sollte vor bestimmten Tatsachen nicht die Augen verschließen und so lange man die nicht bekämpft, wird sich nichts ändern. Von wem gehen denn die Übergriffe aus, das ist doch nicht so schwer zu erkennen. Die Lösung kann nicht sein, das Sicherheitspersonal vor jüdischen Einrichtungen zu verstärken und Betroffenheitserklärungen zu veröffentlichen.

Michiko

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