Internationale Politik Krieg in Israel

Juro
Juro
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Juro
als Antwort auf Alkmar vom 17.10.2023, 13:08:14

Soso,

spar dir deine Belehrungen. Du kannst es nicht lassen. Du bist durchaus nicht penetrant rechthaberisch und musst immer weiter machen, um auch den Letzten davon zu überzeugen, dass du recht hast. 
Von den Springminen, die hochhopsen und dann in etwa 1 Meter Höhe explodieren, hat mir mein Vater 1954 schon erzählt. Der hat die an der Westfront kennengelernt. Eine von der Sorte ist nahe unseres Dorfes hochgegangen, als ein Bauer mit seinem Gespann Holz aus dem Wald abfahren wollte. Sie explodierte zwischen den beiden Pferden. Durch die und den Wagen, neben dem er lief, hat er "nur" ein paar Splitter abbekommen, so dass er überlebte. Die Pferde lagen mit zerfetzten Leibern in ihrem Blut.
Diese Mienen haben SS-Leute der Leibstandarte "Adolf Hitler" verbuddelt, auf der Flucht vor den sie verfolgenden Panzerjägern der Sowjetarmee. Deutschland hat diese Mienen als erste gehabt und eingesetzt. Stell dir vor, so perfide waren die!
Die Menschen aus unserem Dorf mussten durch die Wälder gehen und Tote einsammeln, Deutsche und Sowjetsoldaten, sowie Waffen und Munition. Gleichzeitig mussten die Unterstände, Schützenlöcher und Gräben zugeschüttet werden. Aber beim Pilzesammeln fanden sich immer wieder mal Waffen und Sprengmittel. 
Ein paar Jugendliche waren schneller als die Suchtrupps und hatten sich einen Waffen- und Munitionsvorrat angelegt. Sie wollten "Werwölfe" sein. Männer, die genug Krieg gesehen hatten und die Schnauze voll hatten, haben den Kreis geknackt. Für zwei begann danach die kriminelle Karriere, Knast, Straftat, Knast, Straftat ..., einer kam mit einem "blauen Auge" davon. Übrigens Straftat heißt Raub, Schlägereien, Erpressungen, Einbrüche und das bandenmäßig. Ideologie? Du wirst die "Landser"-Hefte kennen. Da findest du diese.


Juro
 

Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Der-Waldler

Meiner Meinung nach müssen wir anerkennen, dass die Palästinenser nicht "die Hamas" sind, und dass Netanjahu und die Ultraorthodoxen nicht "die Juden" sind.

Es geht doch nicht darum, dass nur eine Sicht der Dinge richtig ist, und das schreibe ich, obwohl meine tiefe Ur-Sympathie eher dem jüdischen Volk gilt.  Aber ich versuche, auch nicht zu vergessen, welches Leid die Palästinenser zu tragen haben, dass sie ein Volk sind, das seit Jahrhunderten keine Heimat hat (das ging doch nicht erst 1948/9 los!). Genauso wenig wie ich vergesse, was den Juden seit Jahrtausenden angetan wurde und wird, eine Leidensgeschichte, dessen absoluter Tiefpunkt hier in Deutschland stattfand.

Und dass in diesem Deutschland wieder antisemitische Parolen ungeahndet herausgebrüllt werden dürfen, macht mir große Sorgen um die MENSCHEN in Israel und im Gazastreifen, aber auch eine verzweifelte große persönliche Angst.

DW

Leutnant_der_Reserve
Leutnant_der_Reserve
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Leutnant_der_Reserve
als Antwort auf Rispe vom 17.10.2023, 12:57:48

Zitat:
Ramallah, 16. Oktober 2023 – Mehr als 1.000 palästinensische Kinder in Gaza wurden seit dem 7. Oktober von israelischen Streitkräften getötet, da überlebende Kinder infolge intensiver israelischer Bombardements und beispielloser interner Vertreibungen unermessliche körperliche und emotionale Folgen erleiden.
Israelische Streitkräfte haben etwa alle 15 Minuten ein palästinensisches Kind getötet, seit das israelische Militär am 7. Oktober eine massive Militäroffensive auf den Gazastreifen entfesselte, nachdem bewaffnete palästinensische Gruppen Raketen auf Israel abgefeuert und den israelischen Zaun um Gaza durchbrochen hatten, um Angriffe innerhalb Israels zu starten.
Und diesen Kindermördern gehört unsere uneingeschränkte Solidarität. Ganz gemäß unserer Staatsräson, zu der Israels Recht auf Selbstverteidigung gehört, ebenso aber auch die daraus folgenden Maßnahmen.

Anzeige

Edita
Edita
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Edita
als Antwort auf Leutnant_der_Reserve vom 17.10.2023, 16:31:12

Meine und vieler anderer Leute uneingeschränkte Solidarität haben sie nicht! 



Edita

MarkusXP
MarkusXP
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf Leutnant_der_Reserve vom 17.10.2023, 16:31:12

 
Und diesen Kindermördern gehört unsere uneingeschränkte Solidarität. Ganz gemäß unserer Staatsräson, zu der Israels Recht auf Selbstverteidigung gehört, ebenso aber auch die daraus folgenden Maßnahmen.
Hast du denn einen guten Tipp was dies "Kindermörder" tun sollen, oder deiner Meinung nach tun sollten?

Bei solchen starken Worten hast du sicher eine Alternative parat ... dann lass mal hören!
MarkusXP
Michiko
Michiko
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Michiko
als Antwort auf Leutnant_der_Reserve vom 17.10.2023, 16:31:12
Und diesen Kindermördern gehört unsere uneingeschränkte Solidarität. Ganz gemäß unserer Staatsräson, zu der Israels Recht auf Selbstverteidigung gehört, ebenso aber auch die daraus folgenden Maßnahmen.
Sagt man jetzt "Kindermörder" zu den Israelis oder Juden und was sind dann die Terroristen der Hamas, die Kinder und Säuglinge ermordet haben?

Anzeige

olga64
olga64
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von olga64
als Antwort auf Der-Waldler vom 17.10.2023, 16:08:12
Meiner Meinung nach müssen wir anerkennen, dass die Palästinenser nicht "die Hamas" sind, und dass Netanjahu und die Ultraorthodoxen nicht "die Juden" sind.

  Aber ich versuche, auch nicht zu vergessen, welches Leid die Palästinenser zu tragen haben, dass sie ein Volk sind, das seit Jahrhunderten keine Heimat hat (das ging doch nicht erst 1948/9 los!). Genauso wenig wie ich vergesse, was den Juden seit Jahrtausenden angetan wurde und wird, eine Leidensgeschichte, dessen absoluter Tiefpunkt hier in Deutschland stattfand.

Und dass in diesem Deutschland wieder antisemitische Parolen ungeahndet herausgebrüllt werden dürfen, macht mir große Sorgen um die MENSCHEN in Israel und im Gazastreifen, aber auch eine verzweifelte große persönliche Angst.

DW
Als ehemalige 68erIn gehörte es auch zu meiner linken Weltsicht, mehr Empathie für die Palästinenser ohne Heimat zu empfinden als für jüdische Israelis, obwohl mir damals schon sehr gut klar war, wie viele Millionen im Holocaust abgeschlachtet wurden.
Als junge Studentin war auch ich vor einem solchen Gruppendruck machtlos.

Bei längerem Nachdenken war mir aber auch bald klar, dass die Ursache für das Übel in dem kleinen Land Israel ebenfalls bei uns Deutschen liegt. Wir mordeten und vertrieben systematisch Menschen jüdischen Glaubens,die dann mit Hilfe der Briten usw. in Israel ein Land erhielten,das ihnen einen entsprechenden Schutzraum bieten sollte. Daraus wurde nur bedingt etwas,denn Israel hat seit Staatsgründung immer nur wenige Jahre am Stück, wo es ohne Attacken aus seiner gewalttätigen Nachbarschaft leben kann.

Als dann die Palästinenser bei uns begannen, Flugzeuge zu entführen, "unsere RAF"-Terroristen auszubilden, ihr Attentat bei den Olympischen Spielen 1972 in München auszuüben und vieles mehr - verabschiedete ich mich von meinem grossen Mitgefühl für die Palästinenser und dies bis heute.

Ich kann es auch nicht verstehen, dass z.B. geschätzt ca 50.000 Hamas-Kämpfer ihrem mörderischen Tun seit Jahren nachgehen können, obwohl die Bevölkerung im Gaza (ca 2 Mio Menschen) darunter leidet und immer mehr leiden wird. Warum ordnen sich diese Menschen trotzdem dieser Mördergruppe unter?
Spätestens bei den Angriffen auf Israel vor etwas mehr als 1 Woche müsste doch allen Bewohnern des Gaza klar geworden sein, dass Israel sich furchtbar rächen wird und sie die Leidtragenden sein werden.

Sollte jetzt noch der Schulterschluss im Libanon mit der Hisbollah hinzukommen, würde ein schwer zu kontrolliender Flächenbrand entstehen - die blutigen Bilder werden uns dann übermittelt. So ist das heutzutage - Kriege werden auch bebildert geführt.

Und als Krönung gibt es dann in europäischen Ländern noch die Bejubler solcher Bluttaten, in deren Gedankengut seit Generationen auch nur ein Gedanke vorherrscht: alle Juden ins Meer stürzen.
Und an einem Platz in Teheran soll eine Uhr stehen, die rückwärts zählt - wie lange es noch dauert,bis Israel vernichtet ist.
Und nun tauchen sogar die totgesagten IS-Schlächter wieder auf und ermorden oder greifen Zivilisten an, so geschehen in Frankreich und Brüssel. Wird nicht mehr lange dauern, bis auch bei uns so etwas passiert. Olga

 
Anna842
Anna842
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Anna842
als Antwort auf Michiko vom 17.10.2023, 16:52:44
Ja, Michiko, wir sind jetzt wieder bei dem Slogan " Kindermörder Israel "
angelangt.
Anna
Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf olga64 vom 17.10.2023, 16:55:07
Ich kann es auch nicht verstehen, dass z.B. geschätzt ca 50.000 Hamas-Kämpfer ihrem mörderischen Tun seit Jahren nachgehen können, obwohl die Bevölkerung im Gaza (ca 2 Mio Menschen) darunter leidet und immer mehr leiden wird. Warum ordnen sich diese Menschen trotzdem dieser Mördergruppe unter?
 

Liebe Olga,

ich glaube, das liegt daran, dass der allergrößte Teil der Palästinenser einfach Leute sind, die keine oder nur wenig Schulbildung haben, ohne die Möglichkeit, Nachrichten zu prüfen und zu modifizieren, usw. Hinzu kommt die Rolle des Islam und seiner Imame.

Solche Menschen sind leicht verunsicherbar und manipulierbar (auch in anderen Gegenden spielt die Verbindung mangelhafter Bildung mit Religion eine verheerende Rolle!). Wie anders wäre es erklärbar, dass ein Teil der Bewohner des Gazastreifens den Aufruf zur Flucht nicht oder nur zögernd folgt, und statt dessen ihren Anführern glaubt, dass der bevorstehende Bodenkampf nicht stattfinden wird, weil das alles nur Propaganda sei?

Anders kann ich mir das auch nicht erklären.

LG

DW
Rispe
Rispe
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Rispe
als Antwort auf Leutnant_der_Reserve vom 17.10.2023, 16:31:12

Mit dem Begriff „Kindermörder“ gehst du wieder entschieden zu weit, das ist ein Kampfbegriff, der auf antisemitischen Demos skandiert wird, damit möchte ich mich trotz meiner Kritik der israel. Vorgehensweise keinesfalls identifizieren, so wie ich überhaupt jeden Antisemitismus entschieden ablehne. Mit dem habe ich nichts am Hut, und mit den Kampfbegriffen aus dieser Kiste will ich nichts zu tun haben.
Es gibt auch in Israel viele Menschen, die mit diesen brutalen Racheakten der israel. Armee nichts zu tun haben wollen und sie ablehnen, die sind alles andere als „Kindermörder“.
Ich sehe schon wieder , dass man sehr vorsichtig sein muss, wenn man die Sichtweise der anderen Seite zur Sprache bringen will.
Dieses Thema ist viel zu heikel, um irgend etwas einfach so sorglos rauszuhauen. Hier sollte man sehr viel Fingerspitzengefühl anwenden, wenn man Begriffe anwendet, vor allem als Deutscher. Es gab nämlich eine Zeit, da waren wir mal Kindermörder.


Anzeige