Internationale Politik Kann Lebensrettung falsch sein?
Wie es mir damit geht?
Ich habe in diesem Thread versucht Stellung zu beziehen und habe auf die Dilemma-Situation hingewiesen.
Es gibt widrige Schicksale in Menschenleben, wo sich nichts tun lässt.
Man hat keinen Einfluss auf das Geschehen.
So kann man nur versuchen sich selber treu zu bleiben und da, wo man lebt und womöglich Einfluss hat, bestmöglich zu handeln.
Möglicherweise ist meine Antwort nicht klar genug.
Ich mag nicht hilflos zwischen Maximalpositionen pendeln.
Ich erkenne, dass ich hier keinen Handlungsspielraum habe.
Ich erkenne auch, dass die Politik nicht all zu viel Spielraum hat.
Was ich nicht mag, ist die Begebenheit, dass es Menschen in DE gibt, die einfach abgeschrieben werden, weil sie in ihrer Verzweiflung ihre hässlichste Seite zeigen.
Auch da wäre Engagement notwendig, fällt allerdings schwerer ..
"Sich in den betroffenen Gebieten (Ostdeutschland - siehe Studie) und auch sonst einsetzen und entgegenstellen.Mareike - Gleichgewicht ist nicht etwas was man zukommen lassen kann, ein Gleichgewicht kann nur von beiden gegenüberstehenden Waagschalen hergestellt werden, und das gilt auch für den ST.
Wenn das schon mal im Gleichgewicht wäre, auch hier im St, dann könnten wir eher einen Konsens finden.
Wann kommt hier diesbezüglich denn Streit auf?
Beim Thema OST-WEST doch immer nur, wenn es heißt,
" im Westen jetzt ist alles schlecht, alles wird vernachlässigt, die Bürger werden ignoriert und ausgebeutet - und von den Ostdeutschen wird die DDR jetzt heroisiert und harmonisiert, obwohl man weiß, daß sowohl rassistische Übergriffe als auch systamatische staatliche Diskriminierung auch in der DDR wirksame Mittel waren, um "Ordnung" und "Gesinnungsreinheit" garantiert zu bekommen.
Ich habe jetzt "die Ostdeutschen" gesagt, das stimmt nur insofern, als es die Mehrheit derjenigen ist, die sich im Polit-Forum zu Wort meldet, ich weiß, daß es auch
"die Ostdeutschen" gibt, auch hier im ST, die die DDR nicht heroisieren, nicht harmonisieren, die froh sind, daß der Diktatur-Spuk vorbei ist, die nicht nur ihre Aufenthalts- Reise- und Entscheidungsfreiheit schätzen und genießen, sondern vor allem die Gesinnungsfreiheit, sie melden sich aber höchst selten öffentlich zu Wort, höchstens per PN, sie wollen keinen Streit, und mit den Ost-Landsleuten schon gar nicht!
In der Studie werden Erstere " nicht mehr erreichbar " genannt, und genau das stellt dann in einem Diskussionsforum das Problem, wenn dann so eine(r) auf eine(n) " nicht mehr erreichbaren Westler(in) trifft, dann jibt's auf die Ohren.
Diese Studie sollten hier alle lesen, die sich im Politforum beteiligen, die Besserwessies und die Besserossies!
Mareike - toll daß Du diese Studie gefunden hast!
Aber ..... wir sind noch nicht fertig mit unserm eigentlichen Anliegen - dem Nationalismus .....
Edita
ps: ich habe sie mir übrigens ausgedruckt und Stellen, die ich für wichtig halte markiert.
STUDIE
Edita
ich habe jetzt wenig Zeit, um 10.00 Uhr stehen die Montagsmalerinnen vor der Tür.
Meine Position ist nah an der von Julian Nida-Rümelin dran:
"Nida-Rümelin: In der Tat, ich glaube, dass dieser neue Nationalismus nicht immer fremdenfeindliche, chauvinistische oder sonstige Motive hat, sondern es gibt ein verbreitetes Besorgnis der Bevölkerung, die Kontrolle zu verlieren. Und da ist was Wahres dran. Es sind die Nationalstaaten, die bislang noch am ehesten in der Lage waren, einen Ausgleich zwischen ökonomischen und sozialen Interessen zu organisieren. Es sind nur die Nationalstaaten, die staatlich garantierte Solidarität praktizieren. Das ist nicht die Europäische Union. Die Europäische Union hat keinerlei sozialstaatliche Komponente. Und deswegen verstehe ich dieses Bedürfnis der Menschen, erklärt doch erst mal, wer übernimmt denn dann diese Rolle, wenn wir denn als Nationalstaaten etwas preisgeben. Die Europäische Kommission in ihrer jetzigen Form ist demokratisch nicht hinreichend kontrolliert, sie ist nicht wirklich eine europäische Regierung. Sie steht massiv unter dem Einfluss ökonomischer Interessen. Da ist dieses Unbehagen absolut verständlich. Deswegen habe ich auch in Publikationen dafür plädiert, beides zu praktizieren. Das, was die Nationalstaaten besser können, soll auch dort verbleiben. Die EU hat uns keine Vorschriften zu machen, zum Beispiel die Stadtsparkassen abzuschaffen, was der Wettbewerbskommissar vorgeschlagen hat vor einiger Zeit. Das ist jetzt unterdessen vorbei seit der Krise. Hat uns keine Vorschriften zu machen, ob wir berufliche Bildung haben oder nicht. Auch das wird ja sehr kritisch gesehen in Europa. Aber dieses Europa muss sich einigen in Gestalt einer gemeinsamen Außenpolitik, gemeinsamer Grundprinzipien einer solidarischen Europapolitik. Da darf niemand fallen gelassen werden. Und das heißt also, es geht beides zusammen. Stärkung Europas im Sinne einer politischen Union, im Sinne einer gemeinsamen Verantwortlichkeit, und Verlagerung aller Kompetenzen, die am besten in den Nationalstaaten oder darunter, in den Kommunen oder Ländern aufgehoben sind, nach unten."
Link: https://www.deutschlandfunkkultur.de/philosoph-julian-nida-ruemelin-liberale-weltordnung-auf-dem.1008.de.html?dram:article_id=379837
Liebe Mareike
Werfe einen Blick zu den Briten, dort siehst du ein Fallbeispiel wie weit man mit Nationalismus kommt und es ist noch nicht ausgestanden, die einzigen welche sich vom Acker machen sind die Anführer unter anderem UKIPE Farage, sowie auch Boris Johnson der plötzlich einen Rückzieher macht, GB ist auf dem Weg die Kontrolle zu verlieren, besonders die Wirtschaftliche.
Jetzt ist GB am ertrinken und so langsam realisieren die Bürger was sie mit ihrer rechten Wahl bzw. Unterstützung angerichtet haben.
Stünde DE vor dem gleichen Desaster wer würde wohl von der Bildfläche verschwinden ?
Natürlich die Politiker mit den einfachen primitiven Lösungen sowie Gauland, Höcke, Weidel usw.
Phil.
Nun, das wäre doch schon mal ein erster Erfolg, wenn die verschwinden würden!
Daran sieht man, dass man etwas genauer hinschauen muss.
Es geht um die Balance, um den Ausgleich zwischen ökonomischen und sozialen Interessen ...
Ich habe es schon gleich nach der Abstimmung gesagt: Wenn sie - die eigen-sinnigen Briten - dann merken, über was sie überhaupt abgestimmt haben, kommt bei ihnen das Kalte Grausen auf - und dann wären/sind sie froh, wenn sie nochmals abstimmen könn(t)en!
Die EU ist ein Konstrukt der Grossen: Sie geben den Takt an und die Gesetze und Vorschriften, die ihnen, den Grossen, nützen. Die Kleinen aber müssen parieren -, sonst werden sie bestraft. Und im Wiederholungsfall zermalmt von den Grossen!
Ist das die angestrebte Demokratie!
Die, die froh und dankbar sind, halten sich still - und schütteln ihrer Köpfe über jene, die sich unter der neuen Freiheit das Paradies vorgestellt haben - und jetzt merken, dass auch in der neuen Freiheit einem die gebratenen Tauben nicht in den Mund fliegen....
....und irgendwie sind sie enttäuscht darüber, dass ihnen das Vor-Denken genommen wurde. Weil es halt doch einfach so bequem war, am Morgen seinen Tramp in die Fabrik oder das Büro zu absolvieren und zu wissen, dass untertags und -nachts Väterchen Staat alles Übrige regelte!
Eben!
Drum muss die EU reformiert werden.
All das, was die Nationalstaaten intern besser geregelt kriegen, soll den Nationalstaaten überlassen werden.
Zum Nationalismus: Die Deutschen haben kein "unverkrampftes Verhältnis" zu ihrem Vaterland und das ist sehr gut nachvollziehbar. So gesehen verstehe ich die Ängste "es könnte sich etwas wiederholen, was nie mehr sein darf." Und das man sich berufen fühlt mit allen Mitteln dagegen zu halten, verstehe ich auch.
Aber
auch in den 20er und 30er Jahren hat man sich gestritten wie die Kesselflicker und genau der fehlende Konsens, der nötig gewesen wäre, hat die Nazis an die Macht gebracht.
Meine unmaßgebliche Meinung ...