Internationale Politik Kann Lebensrettung falsch sein?
Es ist relativ einfach, die Prioritäten sind, die Würde des Menschen sowie in DE das Grundgesetz.
Das ist meines e.a. die Basis und darf keine Grauzonen enthalten.
Und diese Werte kann man nicht in Frage stellen, egal in welcher Situation, wo Frau Merkel immer wieder auch betont hat. Werden diese nicht beachtet so wird es ein Fall für die Justiz.
Phil.
Vielleicht hast du ja Glück und kannst vermitteln, daß hier niemand gegen Lebensrettung ist........wird wohl ein vergebliches Unterfangen sein, dazu haben gewisse User nur ihre Vorstellungen über
die Bewältigung der mittelbaren Lebensbedrohungen.
Möchte zwar keinen weiteren "Konfliktherd" aufzeigen, aber zumindest einen Gedankengang einfliesen lassen.
Da sterben täglich in Afrika hunderte Kleinkinder an Hungersnot ohne eigenes zutun. Die Bootsflüchtlinge haben Geld und noch einen eigenen Willen, wenn auch angetrieben vom Wunsch auf besseres menschenwürdigeres Leben.
sammy
OK PschroedDu weißt aber schon, daß das eben nicht so ist, wenn man einzelne Abschnitte kopiert, denn warum soll man den Link noch mal anklicken, wenn schon alles dasteht!?
ich gehe immer davon aus, dass Interessierte den Link anklicken.
Wir bewegen uns in dem Spannungsfeld Moral und Vernunft.
Und darum finde ich um so merkwürdiger, daß Du einen eigenen Übertitel wählst, nämlich " Die schnöde Vernunft und Moral "!
Was glaubst Du warum " ZEIT " darauf verzichtet hat eine diesbezügliche Wertung vorzunehmen? Zeit fragt nicht nach Vernunft und Moral , Zeit fragt " Soll man retten oder soll man es lassen " und fragt dann " ob es legitim ", also rechtmäßig " sei, daß private Helfer Flüchtlinge aus Seenot retten ", nichts von Vernunft, oder Moral - einfach nur rechtmäßig!
Und dann kopierst Du obendrein nur das, was - wie wir wissen, nur Deiner Meinung entgegen kommt, und das finde ich nicht nett, wo doch Frau Lobenstein, wie ich finde, die besseren Argumente liefert!
Edita
Du magst es merkwürdig finden, aber es ist mein Anliegen meine Ansichten etwas deutlicher darzustellen, so wie es von Dir und anderen auch praktiziert wird.
Du magst es merkwürdig finden, aber es ist mein Anliegen meine Ansichten etwas deutlicher darzustellen, so wie es von Dir und anderen auch praktiziert wird.Das ist in Ordnung und durchaus legitim, darum diskutieren wir ja, aber ...... dabei darf man den Beitrag eines Anderen, und das ist dieser Beitrag aus der Zeit, nicht fremdbestimmen und so tun, als ob er nur die eine Meinung darstellt, auch nicht in der Annahme, daß man das ja selber richtigstellen könnte, wenn man denn anklicken würde, nur das finde ich nicht ganz koscher.
Edita
Schaue Dir meinen Link an:
Zitat aus: https://www.zeit.de/2018/29/seenotrettung-fluechtlinge-privat-mittelmeer-pro-contra/komplettansicht
Da steht seeeehr deutlich Pro-contra/komplettansicht
Aha, die war wohl die Sprecherin von allen Geretteten.
Natürlich provozierend wenn jemand solche Bemerkung einer Person als allgemeingültig mit Überzeugung als Beweis schreibt.
Ich muss gestehen dass ich deine Beiträge nicht stündlich zu lesen versuche . Entschuldige
!
lupus
Für mich ist das einerseits enttäuschend, andererseits auch entlarvend. Es zeigt mir, daß es nicht um das Beste (nach der Rettung) für die Flüchtlinge geht, sondern nur ums Rechthaben, ohne Rücksicht auf Verluste, wie Respekt und Ansehen.Vielleicht hast du ja Glück und kannst vermitteln, daß hier niemand gegen Lebensrettung ist........wird wohl ein vergebliches Unterfangen sein, dazu haben gewisse User nur ihre Vorstellungen über
die Bewältigung der mittelbaren Lebensbedrohungen.
Möchte zwar keinen weiteren "Konfliktherd" aufzeigen, aber zumindest einen Gedankengang einfliesen lassen.
Da sterben täglich in Afrika hunderte Kleinkinder an Hungersnot ohne eigenes zutun. Die Bootsflüchtlinge haben Geld und noch einen eigenen Willen, wenn auch angetrieben vom Wunsch auf besseres menschenwürdigeres Leben.
sammy
--
adam
RE: Kann Lebensrettung falsch sein?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Hallo Edita,
dieser Artikel von Lobenstein und Lau wurde in den anderen Medien sehr kritisch beleuchtet, vor allem wegen der tendenziösen Überschrift, die durch die Fragestellung suggiert, Lebensrettung sei vernachlässigbar, das habe ich am Rande verfolgt.
Es gibt dazu einen guten Artikel der SZ:
Zitat
Mit einem in ihrer aktuellen Ausgabe veröffentlichten Pro & Contra zur Frage der Legitimität privater Seenotrettung hat die Zeit massive Kritik ausgelöst. Diese entzündete sich an der in der Überschrift formulierten Frage "Oder soll man es lassen?" und an der Position von Mariam Lau. Die Korrespondentin im Berliner Hauptstadtbüro der Hamburger Wochenzeitung problematisierte in ihrem Text die Rolle der privaten Helfer in der Flüchtlingskrise, die "längst Teil des Geschäftsmodells der Schlepper" seien.
Das Ertrinken im Mittelmeer nennt sie "ein Problem aus der Hölle", betrachtet es allerdings als "politisches Problem, zu dessen Lösung die private Seenotrettung null und nichts beizutragen hat". Zu den zahlreichen Kritikern gehörte etwa SPD-Vize Ralf Stegner, der twitterte: "Beängstigender Titel der Zeit. Als ob es wirklich eine offene Frage wäre, Seenotrettung ja oder nein. Seenotrettung ist humanitäre Pflicht. Alles anderenorts Barbarei!"
Quelle: "Zeit" gerät nach Pro-und-Contra zur Seenotrettung in die Kritik
Die Zeit hat sich für die Überschrift inzwischen entschuldigt, hier nachlesbar: "Die Zeit" entschuldigt sich für umstrittene Überschrift
Außerdem hat mein Lieblingskommentator, Heribert Prantl einen ausgezeichnete Kritik dazu geschrieben. Er bestätigt genau das, worauf Phil. Immer unermüdlich hinweist: dass die Menschenwürde an erster Stelle stehen muss.
Zitat:
In einem "Pro und Contra" diskutiert "Die Zeit", ob private Helfer Flüchtlinge aus Seenot retten sollen - und ob das überhaupt legitim ist. Damit relativiert das Blatt eine der grundlegendsten Normen überhaupt.
Die Zeit kommt zwar aus der Hafenstadt Hamburg, sie ist aber kein privates Schiff, sondern eine private Wochenzeitung. Sie ist nicht an Flüchtlingen, die gerade im Mittelmeer ertrinken, vorbeigefahren; das wäre ja strafbar, das wäre unterlassene Hilfeleistung, das wäre ein Verstoß gegen alle Konventionen, die auf hoher See gelten. Sie hat sich aber sozusagen an den ertrinkenden Flüchtlingen vorbeigeschrieben.
In der jüngsten Ausgabe, die den Titel "Sei mutig" trägt, hat sie auf Seite 3 unter der Überschrift "Oder soll man es lassen?" ein "Pro und Contra" darüber publiziert, ob private Helfer Flüchtlinge aus Seenot retten sollen - und ob solche Rettung überhaupt legitim ist. Später, wohl auch nach heftiger Kritik, hat sie dann die Überschrift geändert und nur noch gefragt, ob private Hilfe für Flüchtlinge wirklich gut, "oder nur gut gemeint ist". So ein Pro und Contra ist vielleicht gut gemeint, aber nicht gut. Es relativiert die Menschenwürde.
(. . . )
Menschen ertrinken zu lassen, weil das der Abschreckung dient - das macht den Menschen zum Objekt. Man kann darüber diskutieren mit dem Argument, dass man über alles reden muss. Aber auch dabei gilt die Grundnorm, dass die Menschenwürde unantastbar ist. Menschenwürde ist ja nicht etwas, das sich der Mensch durch Wohlverhalten verdienen muss.
Menschenwürde hat der Mensch nicht nur, solange er in Syrien oder in Libyen lebt, solange er also nicht flieht. Menschenwürde hat er auch nicht nur dann, wenn er keine Straftat begeht. Das Recht auf Achtung seiner Würde kann ihm nicht abgesprochen werden, "mag er sich in noch so schwerer und unerträglicher Weise gegen alles vergangen haben, was die Wertordnung der Verfassung unter ihren Schutz stellt" - so schrieben die Richter des Bundesverfassungsgerichts, als es um die Resozialisierung von Straftätern ging.
Das heißt: Man darf Menschen nicht als Sache betrachten und behandeln. Wer sich auf eine solche Denkweise einlässt, der landet bei der Folter und bei der Todesstrafe. Gewalt, Wut und Hass fallen nicht vom Himmel. Ihre Entfesselung bedarf - das weiß man aus dem Wahnsinn des Jugoslawien-Kriegs - der Rechtfertigung durch entlastende Denksysteme. Der Philosoph und Ökonom Ottmar Edenhofer hat jüngst, als ihm in München der Romano-Guardini-Preis verliehen wurde, darüber geredet; Edenhofer hat da Erfahrung, weil er einst eine humanitäre Hilfsorganisation in Bosnien und Kroatien geleitet hat.
Die Würde des Menschen ist unantastbar. Dieser Satz muss der sicherste aller sicheren Sätze sein und bleiben.
Quelle: Menschenwürde steht nicht im Konjunktiv
dieser Artikel von Lobenstein und Lau wurde in den anderen Medien sehr kritisch beleuchtet, vor allem wegen der tendenziösen Überschrift, die durch die Fragestellung suggiert, Lebensrettung sei vernachlässigbar, das habe ich am Rande verfolgt.
Es gibt dazu einen guten Artikel der SZ:
Zitat
Mit einem in ihrer aktuellen Ausgabe veröffentlichten Pro & Contra zur Frage der Legitimität privater Seenotrettung hat die Zeit massive Kritik ausgelöst. Diese entzündete sich an der in der Überschrift formulierten Frage "Oder soll man es lassen?" und an der Position von Mariam Lau. Die Korrespondentin im Berliner Hauptstadtbüro der Hamburger Wochenzeitung problematisierte in ihrem Text die Rolle der privaten Helfer in der Flüchtlingskrise, die "längst Teil des Geschäftsmodells der Schlepper" seien.
Das Ertrinken im Mittelmeer nennt sie "ein Problem aus der Hölle", betrachtet es allerdings als "politisches Problem, zu dessen Lösung die private Seenotrettung null und nichts beizutragen hat". Zu den zahlreichen Kritikern gehörte etwa SPD-Vize Ralf Stegner, der twitterte: "Beängstigender Titel der Zeit. Als ob es wirklich eine offene Frage wäre, Seenotrettung ja oder nein. Seenotrettung ist humanitäre Pflicht. Alles anderenorts Barbarei!"
Quelle: "Zeit" gerät nach Pro-und-Contra zur Seenotrettung in die Kritik
Die Zeit hat sich für die Überschrift inzwischen entschuldigt, hier nachlesbar: "Die Zeit" entschuldigt sich für umstrittene Überschrift
Außerdem hat mein Lieblingskommentator, Heribert Prantl einen ausgezeichnete Kritik dazu geschrieben. Er bestätigt genau das, worauf Phil. Immer unermüdlich hinweist: dass die Menschenwürde an erster Stelle stehen muss.
Zitat:
In einem "Pro und Contra" diskutiert "Die Zeit", ob private Helfer Flüchtlinge aus Seenot retten sollen - und ob das überhaupt legitim ist. Damit relativiert das Blatt eine der grundlegendsten Normen überhaupt.
Die Zeit kommt zwar aus der Hafenstadt Hamburg, sie ist aber kein privates Schiff, sondern eine private Wochenzeitung. Sie ist nicht an Flüchtlingen, die gerade im Mittelmeer ertrinken, vorbeigefahren; das wäre ja strafbar, das wäre unterlassene Hilfeleistung, das wäre ein Verstoß gegen alle Konventionen, die auf hoher See gelten. Sie hat sich aber sozusagen an den ertrinkenden Flüchtlingen vorbeigeschrieben.
In der jüngsten Ausgabe, die den Titel "Sei mutig" trägt, hat sie auf Seite 3 unter der Überschrift "Oder soll man es lassen?" ein "Pro und Contra" darüber publiziert, ob private Helfer Flüchtlinge aus Seenot retten sollen - und ob solche Rettung überhaupt legitim ist. Später, wohl auch nach heftiger Kritik, hat sie dann die Überschrift geändert und nur noch gefragt, ob private Hilfe für Flüchtlinge wirklich gut, "oder nur gut gemeint ist". So ein Pro und Contra ist vielleicht gut gemeint, aber nicht gut. Es relativiert die Menschenwürde.
(. . . )
Menschen ertrinken zu lassen, weil das der Abschreckung dient - das macht den Menschen zum Objekt. Man kann darüber diskutieren mit dem Argument, dass man über alles reden muss. Aber auch dabei gilt die Grundnorm, dass die Menschenwürde unantastbar ist. Menschenwürde ist ja nicht etwas, das sich der Mensch durch Wohlverhalten verdienen muss.
Menschenwürde hat der Mensch nicht nur, solange er in Syrien oder in Libyen lebt, solange er also nicht flieht. Menschenwürde hat er auch nicht nur dann, wenn er keine Straftat begeht. Das Recht auf Achtung seiner Würde kann ihm nicht abgesprochen werden, "mag er sich in noch so schwerer und unerträglicher Weise gegen alles vergangen haben, was die Wertordnung der Verfassung unter ihren Schutz stellt" - so schrieben die Richter des Bundesverfassungsgerichts, als es um die Resozialisierung von Straftätern ging.
Das heißt: Man darf Menschen nicht als Sache betrachten und behandeln. Wer sich auf eine solche Denkweise einlässt, der landet bei der Folter und bei der Todesstrafe. Gewalt, Wut und Hass fallen nicht vom Himmel. Ihre Entfesselung bedarf - das weiß man aus dem Wahnsinn des Jugoslawien-Kriegs - der Rechtfertigung durch entlastende Denksysteme. Der Philosoph und Ökonom Ottmar Edenhofer hat jüngst, als ihm in München der Romano-Guardini-Preis verliehen wurde, darüber geredet; Edenhofer hat da Erfahrung, weil er einst eine humanitäre Hilfsorganisation in Bosnien und Kroatien geleitet hat.
Die Würde des Menschen ist unantastbar. Dieser Satz muss der sicherste aller sicheren Sätze sein und bleiben.
Quelle: Menschenwürde steht nicht im Konjunktiv
Es ist relativ einfach, die Prioritäten sind, die Würde des Menschen sowie in DE das Grundgesetz.
Das ist meines e.a. die Basis und darf keine Grauzonen enthalten.
Und diese Werte kann man nicht in Frage stellen, egal in welcher Situation, wo Frau Merkel immer wieder auch betont hat. Werden diese nicht beachtet so wird es ein Fall für die Justiz.
Phil.
Phil,
das Grundgesetz ist in seiner Aussage über die Grundrechte keineswegs absolut, sondern setzt gerade dort auch Gegensätze gegeneinander, die Auslegung verlangen, was es dafür aber variabel und anpassbar macht. Das kann als Vor- oder Nachteil gesehen werden.
Natürlich, die Würde des Menschen ist unantastbar. Was aber ist vorzuziehen, ein würdevolles Sterben oder ein unwürdiges Überleben? Auch Würde ist ein subjektiver Begriff, wogegen dem Verb leben nur sterben gegenüber steht.
Berücksichtigst du immer die Würde deiner Diskussionsgegner? Wie sehen die das? Welche Sicht gilt?
Noch ein Beispiel, wo sich das Grundgesetz eigentlich widerspricht. Nimm die natürlichen, also angeborenen Grundrechte der körperlichen Unversehrtheit und der Freiheit. Keines kann absolut geschützt werden ohne das andere zu verletzen oder gar außer Kraft zu setzen. Versuche ich einem Menschen das Recht auf Unversehrtheit zu garantieren, muß ich seine Freiheit einschränken. Dem Grundrecht auf Würde und Leben geht es ähnlich. Etwas Absolutes gibt es, so gesehen, nicht. Wir streiten also um Relativitäten und wer diese am engsten beschreibt, kommt der Lösung des Problems am nächsten. Aber keineswegs durch das Beharren auf einen subjektiven Begriff des Grundgesetzes. Notfalls haben wir zur sachlichen und zeitgemäßen Klärung das Bundesverfassungsgericht.
–
adam