Internationale Politik Kann ein Boxer neuer Präsident in der Ukraine werden?

Vor allem scheint Klitschko nicht gerafft zu haben, was es mit der Demokratie so auf sich hat. Das beinhaltet eben auch die Akzeptanz der Ergebnisse demokratischer Wahlen, und da haperts beim Hamburger Großmaul. DER würde sich als Präsident vermutlich nie Volkes Wille beugen, wenn es nicht seinem eignen entspricht.
Erwarte ich aber auch nicht wirklich von einem, der seit Jahren Millionen verdient mit inszenierten Shows, die er selbst gern Boxkämpfe nennt.

das Geld hat er sich auch redlich verdient u. sei ihm vergönnt ;)

Über das "redlich verdient" kann man sicher geteilter Meinung sein. Bis zum Jahr 2004, als er vom aktiven Boxsport zurücktrat, bin ich noch bei ihm, im Sinne, dass ich ihn als Sportsmann achte.
Ab seinem comeback 2008 aber war er als Sportler nicht mehr ernst zu nehmen.
Ab diesem Zeitpunkt war er nur noch Show- und Geschäftsmann.
OK, im Showgeschäft wird einem auch nichts geschenkt, keine Frage.
Und sein Geld in dieser Branche zu verdienen ist schwer, und Millionen zu verdienen, sicher ganz schwer. Die Übertragung seiner Kämpfe fällt nunmal eher in die Rubrik Unterhaltungssendung und weniger unter Sport.
Dann soll man doch bitte aber aufhören, und vor allem er selbst nebst seinem arroganten Bruder, ihn als Boxchamp zu bezeichnen.

Ich überlege auch manchmal was wäre bei uns los, wenn die große Koalition zustande gekommen ist, und die Oppositionsparteien veranstalten dann derartige Demonstrationen und Krawalle und fordern den Rücktritt der Kanzlerin und möchten dafür den Oppositionsführer Gregor Gysi in das Amt putschen.

Ob dann das Ausland auch solche Anteilnahme, Sympathie und Unterstützung aufbringen würde?

justus

justus,

Dein Vergleich wäre umgekehrt richtiger, da herrschen nämlich in der Ukraine derzeit die Verfechter der kleinrussischen Idee über den größeren Bevölkerungsanteil der ukrainischen.

Es wird auch weniger darauf ankommen, ob Klitschko Präsident kann. Es wird darauf ankommen, ob ein gewählter Präsident die unterschiedlichen politischen Einstellungen vereinen kann, um die Ukraine voran zu bringen. Da sehe ich keinen Kandidaten in Sicht, auch Klitschko kommt m.E. nicht in Frage.

Einen übertriebenen Einsatz der EU in der Ukraine kann ich nicht erkennen. Es haben sich lediglich einige Politiker gezeigt, um die Ukraine in den Fokus des Weltinteresses zu bringen und so Janukowytsch daran zu hindern, gewaltsam gegen die Demonstranten vorzugehen.

Viel wird von Moskau abhängen. Allerdings ist nicht nur die Ukraine von Russland abhängig, sondern Putin braucht auch die Produkte der ukrainischen Schwerindustrie. Er hat bei der russischen Waffenindustrie jede Menge Panzer bestellt und braucht Material.

Weiterhin wird für Putin die Geschichte wichtig sein. Da sieht es so aus, daß die Staaten Russland, Weißrussland und Ukraine auf einen gemeinsamen Ursprungsstaat zurückblicken, den Staat der Kiew-Rus und dessen Zentrum befand sich in der Ukraine. Wäre die Ukraine nicht mehr an Russland, sondern an Europa gebunden, käme das einer Entwurzelung Russlands von seinen Ursprüngen gleich. Das wird Putin nicht zulassen wollen.

All das ist in der EU auch bekannt und die EU-Staaten werden sich wohl hüten, sich mit der Ukraine mehr Probleme zu machen als lösbar sind. In diesem Sinn tun mir die hoffnungsvollen Ukrainer leid, die sich von der Loslösung von Russland mehr Freiheit versprechen. Das wird schwierig werden, ob mit oder ohne Klitschko.

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adam

Über das "redlich verdient" kann man sicher geteilter Meinung sein. Bis zum Jahr 2004, als er vom aktiven Boxsport zurücktrat, bin ich noch bei ihm, im Sinne, dass ich ihn als Sportsmann achte.
Ab seinem comeback 2008 aber war er als Sportler nicht mehr ernst zu nehmen.
Ab diesem Zeitpunkt war er nur noch Show- und Geschäftsmann.
OK, im Showgeschäft wird einem auch nichts geschenkt, keine Frage.
Und sein Geld in dieser Branche zu verdienen ist schwer, und Millionen zu verdienen, sicher ganz schwer. Die Übertragung seiner Kämpfe fällt nunmal eher in die Rubrik Unterhaltungssendung und weniger unter Sport.
Dann soll man doch bitte aber aufhören, und vor allem er selbst nebst seinem arroganten Bruder, ihn als Boxchamp zu bezeichnen.

vegiß nicht, wenn er die erste Mio. hatte, die anderen kommen von allein dazu - da muss er nichts mehr verdienen ;)

Ich bin kein Fan von Boxkämpfen u. kann fachlich nichts dazu sagen.

Vor allem scheint Klitschko nicht gerafft zu haben, was es mit der Demokratie so auf sich hat. Das beinhaltet eben auch die Akzeptanz der Ergebnisse demokratischer Wahlen, und da haperts beim Hamburger Großmaul.

Die aktuelle Regierung wurde frei und geheim gewählt und hat nun einmal die Mehrheit der Stimmen bekommen. Da kann auch Herr Klitschko mit seinen verschieden Strömungen und Richtungen, die sich in den Oppositionsparteien zusammenfinden, nichts ändern.

Klitschko hat auch zweimal vergeblich versucht, sich zum Bürgermeister von Kiew wählen zu lassen, und ich bin überzeugt, dass sich nur eine kleine Minderheit der Ukrainer einen Vorteil erhofft wenn sie sich an die EU binden.
Man sollte tatsächlich die Ukrainer in einer freien geheimen und demokratischen Wahl selbst entscheiden lassen, von wem sie regiert werden möchten und ob sie sich an Russland oder an die EU binden wollen.

justus

Einen übertriebenen Einsatz der EU in der Ukraine kann ich nicht erkennen. Es haben sich lediglich einige Politiker gezeigt, um die Ukraine in den Fokus des Weltinteresses zu bringen und so Janukowytsch daran zu hindern, gewaltsam gegen die Demonstranten vorzugehen.

Genau so ist es, Adam. Und wenn die Vetreter der EU ehrlicher wären, würden sie zugeben, dass ihnen ein "normales" Verhältnis zu Putin wichtiger ist als die Ukraine in die EU aufzunehmen, die Belastungen wären immens. Die Ukraine selbst in in sich aufgespalten. Hier noch Öl ins Feuer zugießen ist unverantwortlich. Von außen gelenkte beidseitige Protestaktionen führen in einemm Land schneller zu unkontrollierbaren Auseinandersetzungen als den betroffenen Menschen lieb sein kann.

Für den Westen/EU wäre die Ukraine nicht weiter als ein großer Absatzmarkt, für Russland ist das Land zu wichtig,als dass es "kampflos" aus seinem Einfluss entlassen werden könnte.

Aber wenn man den heutigen Äußerungen von der EU-Kommissarin Catherine Ashton glauben kann, strebt man von hier aus eher faire Verhandlungen zwischen allen Parteien- Russland eingeschlossen - an.

Luchs

Sie ist auch mit im Spiel, doch sie bleibt noch im Hintergrund

Ist halt problematisch, wenn frau mit Rückenleiden und Hungerstreiks aus dem Knast heraus noch Massendemos organisieren soll, wo längst die Jungs sich ihre Pfründe sichern. Ist auch schwierig, wenn sich im Nachhinein die Zeit der sog. orangen Revolution genau so korrupt erwiesen hat, wie die aktuelle Regierung und vermutlich auch die nächste.
Mitleid habe ich nicht mit dieser Gefangenen - auch deutsche Knackis können sich keinen Arzt z.B. in der Ukraine raussuchen, von dem sie gerne behandelt werden möchten. Olga

"Denkt denn niemand hier an diese Frau...Sie ist auch mit im Spiel, doch sie bleibt noch im Hintergrund"

Meinst du, dass sie eine Chance hat.
Sie ist doch verurteilt wegen Amtsmissbrauch und Steuerhinterziehung in Millionenhöhe.

Meinst du, dass sie eine Chance hat.
Sie ist doch verurteilt wegen Amtsmissbrauch und Steuerhinterziehung in Millionenhöhe.

Ich möchte blos mit Schamrote im Gesicht erwähnen, das es immer auf das Recht des jeweiligen Landes ankommt. Es gibt kein internationales Recht. Auch der IGH in DenHaag hat keines.

Wenn es das gäbe, würden Bush und paar Andere neben Saddam Hussein lebenslang in strenger Einzelhaft sitzen.

Möglicherweise müssen Merkel, Schäuble und der ganze BER Klüngel sich wegen ähnlicher Delikte auch mal verantworten. So absurd ist die Vorstellung gar nicht. Immerhin ist mein bester Freund und Christ Mappus schon geraume Zeit in Teufels Küche auf Erden und wird dort lebendigen Leibes gegrillt. Das ist auch der Grund weshalb unsere Bundesmerkel für die Freiheit dieser Frau eintritt. Es könnte sie ja mal selbst treffen.