Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Israel verweigert Palästinensern Trinkwasser !

Internationale Politik Israel verweigert Palästinensern Trinkwasser !

adam
adam
Mitglied

Re: Israel verweigert Palästinensern Trinkwasser !
geschrieben von adam
als Antwort auf hockey vom 31.10.2009, 21:09:17
Hockey,

ich schreibe auf Deinen Beitrag, weil ich mich in eine derartige Diskussion nicht mehr einmische. Wahrscheinlich sind wir uns einig, daß ich es für unanständig halte, über die Einmaligkeit des Holokaust diskutieren zu wollen.

Um was geht es in diesem Thread? Es wird sich darüber ereifert, daß eine Kriegspartei der anderen kein Wasser liefert, daß die andere nicht wirklich haben will, weil ihr sonst eine medienwirksame Argumentation fehlt.

Carlos hat es angeschnitten: Frieden muß her, dann erst wird über die Verteilung der Ressourcen gesprochen, alles andere Gerede ist heiße Luft.

Meinetwegen soll die Weltgemeinschaft beide Kriegsparteien entmündigen, wenn es nicht anders geht, mit Gewalt. Ab ins Gefängnis mit den Führungen und Ruhe ist. Wer nicht pariert, kriegt ein paar hinter die Ohren.

Schauen wir nach Europa: Europa und der Welt hat die zeitweise Entmündigung Deutschlands gut getan. Ohne dieses Vorgehen der Siegermächte des 2. Weltkrieges, wäre das heutige Europa nicht vorstellbar. Vielleicht ist einigen entgangen, daß Deutschland seine volle Souveränität erst mit dem Inkrafttreten des 2+4 Vertrages, am 15. März 1991, wieder erlangte.

Für Deutschland, in diesem Fall die Bundesrepublik, gab es nie eine bessere Zeit als diese 46 Jahre der teilweisen Unmündigkeit. Ein wegweisendes Beispiel für den Nahen Osten, für dessen Verwirklichung nur die führenden Mächte dieser Erde erkennen müssen, daß auch sie nur Vorteile haben, wenn in diesem Sandkasten endlich Ruhe ist.

--

adam
miriam
miriam
Mitglied

Re: Israel verweigert Palästinensern Trinkwasser !
geschrieben von miriam
als Antwort auf adam vom 01.11.2009, 00:00:29
... daß auch sie nur Vorteile haben, wenn in diesem Sandkasten endlich Ruhe ist.

--

adam
geschrieben von adam



Das mit dem Sandkasten stimmt im doppelten Sinne, Adam: die ganze Region ist ein riesiger, heisser Sandkasten - und man kann leider nicht mit seinem Eimerchen immer wieder zum Wasserhahn gehen, um dem Sand das nötige Wasser hinzuzufügen (natürlich gesehen beim Enkelchen Mathias!).

Die Klimaveränderungen kommen noch hinzu - es wäre viel sinnvoller gewesen darüber zu sprechen: wie sieht die Zukunft aus für diese ganze Region, wenn der Wassermangel immer bedrohlicher wird?

Irgend jemand schrieb in einem Beitrag wie oft die Israelis in Vergleich zu den Palästinensern douchen würden...
Wieder so eine Vorstellung vom kleinen Moritz über ein dramatisches Problem und seine Ursachen.

Ich denke, dass nur die Weiterentwicklung der in Israel schon vorhandenen Systeme wie z.B. die Entsalzung des Meereswassers, eine Lösung bringen können.

--
miriam
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Israel verweigert Palästinensern Trinkwasser !
geschrieben von schorsch
als Antwort auf miriam vom 01.11.2009, 00:33:21
@: "....Ich denke, dass nur die Weiterentwicklung der in Israel schon vorhandenen Systeme wie z.B. die Entsalzung des Meereswassers, eine Lösung bringen können...."

Denke ich auch.

Aber wie willst du den Israelis beibringen, dass sie den Palästinensern den Import der dazu benötigten Apparaturen gestatten resp. gebaute Anlagen nicht schon beim geringfügigsten Anlass zerbomben?

Und noch eine Frage: Dein Name Miriam deutet darauf hin, dass du mit Israel irgendwie verbandelt bist. Falls ich richtig liege: Könnte es sein, dass du auf einem Auge blind bist?

--
schorsch

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miriam
miriam
Mitglied

Re: Israel verweigert Palästinensern Trinkwasser !
geschrieben von miriam
als Antwort auf miriam vom 01.11.2009, 00:33:21
Ulrich Sahm, der Nahost-Korrespondent den wahrscheinlich viele hier aus seinen TV-Reportagen über Israel kennen, hat eine treffende Stellungnahme zum Amnesty Internationa Bericht geschrieben, in der er darauf hinweist, dass:

Zitat Ulrich Sahm:


"Amnesty International hat einen großen Report über Wasserknappheit bei den Palästinensern veröffentlicht, wobei allein Israel schuld sei. Manche Angaben stimmen, andere sind plumpe Propaganda.

So wird nicht erwähnt, dass im Westjordanland der Wasserverlust wegen nicht instand gehaltener Wasserleitungen bei 40 (vierzig) Prozent liege, wie mir mal ein Mitarbeiter der GTZ sagte, der als Entwicklungshilfe die Wasser- und Abwassseranlagen in Bethlehem und Salfit renovierte."


Ende des Zitats.

Weiter siehe Link - dieser enthält auch Fotos die beweisen, dass am ai-Report etwas faul ist.

--
miriam

Ach schade, schade! Entdecke erst jetzt, den Beitrag von Schorsch der mich fragt ob ich mit Israel verbandelt sei...

Habe gerade Kaffee gekocht - und hingerissen zwischen Kaffedurst und die Beantwortung dieser Frage, habe ich mich für den Kaffee entschloßen.
Bin auch mit dem Kaffee sehr verbandelt
.
arno
arno
Mitglied

Re: Israel verweigert Palästinensern Trinkwasser !
geschrieben von arno
als Antwort auf miriam vom 01.11.2009, 08:58:26
Hallo, miriam,

dem AI-Bericht ist allemal mehr zutrauen, als diesbezügliche Publikationen
der israelischen Öffentlichkeitsarbeit.
Unabhängig davon, daß Israel die Materialien für die Instand-
setzung des Rohrleitungssystems im Gazaghetto und andere Dinge
be- und verhindert und unabhängig davon wie die Palästinenser ihr
Wasser nutzen ( können, dürfen), sprechen die
Trinkwassermengen einmal für Isarael und einmal für das Gazaghetto
eine klare Sprache!
Daß die Palästinenser-Führung im Gazaghetto anders und viel besser
als der Normalbürger lebt, ist doch klar, oder????

Viele Grüße
--
arno
Re: Israel verweigert Palästinensern Trinkwasser !
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf miriam vom 01.11.2009, 08:58:26
Da ist ja wunderbar, endlich was gefunden, das man ai anhängen kann.
Dieser Sahm-Bericht ist bei bei ai wohlbekannt. Nur leider nicht haltbar, da Ulrich Sahm eine Menge verschweigt. Er verschweigt nämlich, dass die Palästinenser gar nicht in der Lage sind, die Wasserleitungen komplett instand zu halten. Warum wohl?

Vor der Einrichtung der palästinensischen Wasserbehörde hat Israel als Besatzungsmacht die Infrastruktur der Wasserversorgung für die Palästinenser in den besetzen Gebieten nicht entwickelt und gewartet, sondern sich lediglich um die Wasserversorgung der Siedler gekümmert. Außerdem hinterließen sie den Wassersektor in sehr erbärmlichen Zustand.

Zudem zerstört die israelische Armee fortlaufend kleine Wasserversorgungssysteme, die in palästinensischen Dörfern errichtet werden, um dort ein kleines bisschen Regenwasser zu sammeln.

Hinzu kommt, dass der Warenverkehr in die palästinensichen Gebiete von israelischer Seite extrem behindert und zum Teil komplett untersagt ist. Woher sollen die Palästinenser also die Materialien nehmen, um notwendige Instandhaltungen durchzuführen?
--

marina

P.S. Off Topic:
Miriam, weißt du, was ich nicht verstehe? Dass du, die ich für eine intelligente und auch sensible Frau halte, sich ausgerechnet auf die Seite der Rechten stellst, die Israels verbrecherische Poltik verteidigen, statt dich mal mit den Argumenten der israelischen Menschenrechtler zu beschäftigen, die mit Amnesty zusammenarbeiten und ganz und gar gegen die rechtsgerichtete israelische Regierungspolitik sind.

Weißt du eigentlich, dass der zur Zeit amtierende Außenminister Israels, Avigdor Liebermann, ein Rassist und Faschist ist?
Zitat aus Wikipedia: Er "nennt die israelischen Araber (Palästinenser mit israelischer Staatsbürgerschaft) eine „fünfte Kolonne“. Er und seine Partei fordern offen ihren „Transfer“. Liebermans Plan sieht vor, zehntausenden israelischen Arabern die Staatsbürgerschaft zu entziehen und sie „mit den Arabern im Westjordanland wieder zu vereinigen.“ Die übrigen israelischen Araber sollen einem Loyalitätstest unterzogen werden um zu entscheiden, ob sie in Israel bleiben dürfen. Israelische Siedlungen im Westjordanland sollen annektiert werden, kleinere, arabisch besiedelte Gebiete in Israel könnten an das Westjordanland abgetreten werden.!"

PPS. Danke Arno, Du hast das ja auch schon geschrieben, das mit der Behinderung des Warenverkehrs, sehe ich jetzt erst.

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Karl
Karl
Administrator

Re: Israel verweigert Palästinensern Trinkwasser !
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 01.11.2009, 09:40:01
@ marina,

es ist eben schwierig, eine einmal eingenommene Parteilichkeit aufgrund der Faktenlage zu revidieren. Deshalb ist für viele alles gut, was Israel tut und Kritik wird als Antisemitismus diffamiert. Dass durch diese Haltung jedoch gerade faschistisches Denken gestärkt wird, wird leider übersehen.
--
karl
Re: Israel verweigert Palästinensern Trinkwasser !
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf adam vom 01.11.2009, 00:00:29
Hockey,

ich schreibe auf Deinen Beitrag, weil ich mich in eine derartige Diskussion nicht mehr einmische. Wahrscheinlich sind wir uns einig, daß ich es für unanständig halte, über die Einmaligkeit des Holokaust diskutieren zu wollen.

Um was geht es in diesem Thread? Es wird sich darüber ereifert, daß eine Kriegspartei der anderen kein Wasser liefert, daß die andere nicht wirklich haben will, weil ihr sonst eine medienwirksame Argumentation fehlt.

Carlos hat es angeschnitten: Frieden muß her, dann erst wird über die Verteilung der Ressourcen gesprochen, alles andere Gerede ist heiße Luft.

Meinetwegen soll die Weltgemeinschaft beide Kriegsparteien entmündigen, wenn es nicht anders geht, mit Gewalt. Ab ins Gefängnis mit den Führungen und Ruhe ist. Wer nicht pariert, kriegt ein paar hinter die Ohren.



adam
geschrieben von adam


Hallo Adam,

Aus von Dir zitierten Gründen schreibe ich auch nur zu Deinem Beitrag.
Eigentlich wollte ich hier auch nicht mehr schreiben, habe es gestern auch durchgehalten.
Wenn die Führungen auf beiden Seiten mal raus wären aus dem bösen Spiel, dann hätten vielleicht Bemühungen von betroffenen Menschen beider Seiten eine Chance, selber miteinander zu reden und voranzukommen.
Ansätze gibt es dafür schon, aber die sind chancenlos.
Berichte dazu gab es auch in Spiegel online.
Es macht aber keinen Sinn, die zu verlinken, würde sowieso gleich vom Tisch gefegt werden.
Außerdem, googlen kann ja jeder, wenn er will.
Ansonsten stimme ich Deinem Beitrag voll zu.
--
nordstern
miriam
miriam
Mitglied

Re: Israel verweigert Palästinensern Trinkwasser !
geschrieben von miriam
als Antwort auf Karl vom 01.11.2009, 09:47:32
@ marina,

es ist eben schwierig, eine einmal eingenommene Parteilichkeit aufgrund der Faktenlage zu revidieren. Deshalb ist für viele alles gut, was Israel tut und Kritik wird als Antisemitismus diffamiert. Dass durch diese Haltung jedoch gerade faschistisches Denken gestärkt wird, wird leider übersehen.

--
karl
geschrieben von karl


Die Unterstreichungen stammen von mir.

Ja Nordstern - du hast völlig Recht. Die obigen Zeilen des Webmasters lasse ich unkommentiert, sie sind eine Beleidigung und ich als Gast muss sie mir leider gefallen lassen. Ich pflege auch sonst aber nicht auf Unterstellungen und Beleidigungen zu antworten - diese gehören m.E. schon zum Bereich ad persona - und nicht mehr zum themenbezogenen Bereich.

Für mich ist die Konsequenz - in jedem Fall keine Teilnahme mehr bei Themen die Israel betreffen.

Dass gerade ich in eine rechte Ecke placiert werde, ist fast schon ein Witz, wenn es nicht so traurig wäre.

Übrigens: die angesprochene eingenommene Parteilichkeit wäre ein gutes und sinnvolles Thema für dieses Forum.

--
miriam
adam
adam
Mitglied

Re: Israel verweigert Palästinensern Trinkwasser !
geschrieben von adam
als Antwort auf miriam vom 01.11.2009, 00:33:21
Die Klimaveränderungen kommen noch hinzu - es wäre viel sinnvoller gewesen darüber zu sprechen: wie sieht die Zukunft aus für diese ganze Region, wenn der Wassermangel immer bedrohlicher wird?



Miriam,

wenn Wasser das Grundproblem wäre, gäbe es keinen Nahostkonflikt. Nach 60 Jahren ist es auch müßig, sich darüber zu streiten, wer mit dem Töten angefangen hat, wer aus welchen Gründen Recht haben könnte.

Tatsache ist, daß es unter den Völkern schon immer zu Vermischung durch Wanderungen und Änderungen der Besitzverhältnisse kam. Selten ging es dabei friedlich zu, niemand vermag zu beurteilen, welches Volk zu Recht über ein anderes dominiert hat, heute dominiert oder eines Tages die Oberhand gewinnen wird.

In früheren Zeiten blieben Konflikte regional in dem Sinn begrenzt, daß nicht die gesamte Menschheit von den Veränderungen und Umwälzungen in einem Gebiet bedroht war. Heute sieht das anders aus und gerade in Nahost werden sich schon bald atomar bewaffnete Gruppen gegenüber stehen, die sich mit der gegenseitiger Vernichtung bedrohen und weniger Beteiligte bis unbeteiligte Teile der Menschheit werden betroffen sein, wenn es zu einem Schlagaustausch kommt. Das gilt es zu verhindern.

Worte, Beteuerungen, beidseitige Hilfen haben in 60 Jahren nicht gefruchtet, von Jahr zu Jahr wurde die Lage in Nahost brisanter und droht jetzt zu eskalieren. Jeder Appell an die Vernunft, jede Hoffnung auf Frieden wurde weggebombt. Die berüchtigte Spirale der Gewalt drehte sich weiter und an ihrer Rotation wird kräftig durch gegenseitige Beschuldigungen gearbeitet, wenn nicht gerade geschossen und gebombt wird.

Jetzt frage ich allen Ernstes, welche Bedeutung die Parteien, von denen der Konflikt ausgeht, für die Menschheit haben. Entspricht die Bedeutung der Gefahr, die von ihnen ausgeht?

Beziehen wir die Frage nur auf Palästinenser und Israelis: Jonglieren sich beide Seite durch die wachsende Gefahr, die sie für die Menschheit bedeuten, nicht selbst in die Bedeutungslosigkeit? Muß es soweit kommen, daß irgendwann in den Geschichtsbüchern steht: Der Anlass war nichtig, die Katastrophe unermesslich?

Mir war es durchaus ernst, auf Deutschland als positives Beispiel zu verweisen, wie man Selbstüberschätzung und Gewaltbereitschaft ein Ende bereiten kann und zwar zum Wohl aller.

--

adam

PS: Auf die inzwischen geschriebenen Beiträge konnte ich nicht eingehen, aber Du hast traurige Wahrheiten angesprochen.

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