Internationale Politik Israel verweigert Palästinensern Trinkwasser !

Natürlich ist es richtig, dass die Wasserversorgung Israels ein politisches Thema seit den 50er Jahren ist. Israel hat mit den Nachbarstaaten Jordanien und Syrien deswegen diplomatische und militärische Konflkte ausgetragen. Es ging un den Zugang zu den Quellen des Jordan und die Nutzng des Jordanwassers. Seit Ende der 50er Jahre besteht der National Water Carrier, die große Landeswasserversorgung, die am See Genezareth beginnt und das Wasser durch ganz Israel bis in den Süden der Negevwüste transportiert.

Eine Karte dieser Wasserversorgungsleitungen sagt viel aus. Sie überzieht in einem dichten Netz Israel, endet aber mit ihren Stichleitungen an Grenzen der Pal. Gebieten. Israelische Siedlungen werden nicht ausgespart aber palästinensische. Ich habe versucht eine Karte zu ergoogeln, was mir nicht gelungen ist. Bei dem israelischen Historiker Wolffssohn fand ich eine brauchbare Karte in einem Buch über Israel.

Israel ist nicht allein auf das Quellwasser des Jordans angewiesen. Das Land verfügt über große Meerwasserentsalzungsanlagen. Die Landwirtschaft ist auf große Mengen Wasser angewiesen, entsprechend hoch ist der Verbrauch, das gleiche gilt für die Industrie. Die Zahlen in den Links geben darüber Auskunft.

Das Wasserproblem jetzt aufzuwerfen und sich darüber zu entrüsten zeugt von Schlafmützigkeit der westliche nÖffentlichkeit und vor allem von Zweckdenken. Es handelt sich um ein sehr altes Problem. Staaten handeln immer im eigenen Interesse. Israel wird heute niemals denjenigen, die sie mit Selbstmordanschlägen heimsuchen, das Existenzrecht verweigern und mit Raketen bechießen Wasserleitungen bauen. Daraus ergibt sich zwingend die Notwendigkeit eines Kompromisses in diesem verfahrenen Konflikt. Es ist Zeit das Gebiet Palästinas in erster Linie als eine geographische und wirtschaftliche Einheit zu betrachten unter Ausklammerung der politischen und religiösen Konflikte. Eine Illusion sicher. Heute noch. Aber die Wasserversorgung zeigt, dass bis jetzt die militärischen Konflikte immer nur eine Verschlechterung der Versorgung der Palästinenser zur Folge hatten.

Ähnliche Notlagen bei der Wasserversorgung zeigen sich am Schatt-el-Arab im Irak ab. Die Türkei zweigt durch Dammbauten im Oberlauf von Euphrat und Tigris für Bewässerungsanlagen so viel Wasser ab, dass das Flussdelta auszutrocknen beginnt. Syrien bedient sich auch am Euphratwasser. Geschädigt ist der Irak.

Der Bau der Mauer zur Terroriwstenabwehr fürht auch dazu, dass wichtige Brunnen und Quellgebiete für die Pal, nicht mehr zugänglich sind.

Hier einige Links zum National Water Carrier:

Israels Water Carrier

http://de.wikipedia.org/wiki/Jordan-Wasserfrage
http://www.scinexx.de/dossier-detail-86-11.html
http://www.rz.shuttle.de/rn/sae/water/israel.htm
http://www.gtai.de/fdb-SE,MKT200907228028,Google.html
http://www.ufz.de/index.php?de=16859
http://friedensbewegung.zionismus.info/verhandlungen/genfer-initiative/wasserressourcen.htm
http://www.israelheute.com/default.aspx?tabid=124

c

Hallo Carlos,

unter dem Artikel von ai London (s. Link), den ich bereits verlinkt hatte, befindet sich eine PDF-Datei mit dem ausführlichen Bericht von 112 Seiten. Ich weiß nicht, wie ich die PDF-Datei direkt in den ST verlinken soll, du kannst sie aber auf der Seite ganz unten unter der Überschrift "Israel/Occupied Palestinian Territories: Demand Dignity: Troubled waters - Palestinians denied fair access to water" abrufen. In diesem Bericht finden sich Karten, auch eine der Wasserverteilung.

Gruß Marina

P.S. Dies zu deiner Bemerkung: "Ich habe versucht eine Karte zu ergoogeln, was mir nicht gelungen ist."
--

@ marina,


ich habe die PDF-Datei im Linktipp direkt verlinkt. Ich persönlich kann Deine Empörung verstehen. Es mag ja sein, dass der Westen das lange Zeit nicht sehen wollte, aber es ist doch zu begrüßen, dass das Thema überhaupt auf den Tisch kommt. Israel ist Besatzungsmacht und deshalb hat Israel auch die Verantwortung für die Palästinenser. Das Westjordanland und Gaza würden sofort bewässert, wenn die Palästinenser sich endgültig und vollständig vertreiben lassen würden. Das ist die Logik hinter allem.
--
karl

Vielen Dank, Karl.
Es ist wie immer: Um von den unangenehmen Nachrichten abzulenken, wird der Überbringer der Nachricht, hier: Amnesty, gescholten und denunziert, in früheren Zeiten geköpft.
Aber davon lassen wir uns nicht kirre machen. Ich weiß ganz genau, wie hundertpro seriös da recherchiert wird und wie hieb- und stichfest sie ihre Recherchen absichern.

Menschenrechte sind unteilbar!!!
--
Herzliche Grüße Marina

Karl - ist das alles was du zu einem solchen Thread zu sagen hast?

Als Webmaster und auch als einfacher Mitdiskutant, solltest du wirklich aufmerksam lesen was in verschiedenen Beiträgen steht.
Natürlich ist eine kontroverse aber auch loyale Diskussion mit solchen Untertönen wie sie hier unschwer zu vernehmen sind, nicht möglich.

Dass trotzdem manche User sich die Mühe machen und die Fakten recherchieren, ist der einzige Grund die Hoffnung nicht ganz zu verlieren.

--
miriam

Ich weiß ganz genau, wie hundertpro seriös da recherchiert wird und wie hieb- und stichfest sie ihre Recherchen absichern.

Das ist richtig und dem ist nichts hinzuzufuegen. !!
Wer da mit dem zombiehaften Reflex Antisemitismus kommt, muss sich fragen lassen, auf wessen "payroll" er denn steht. !!
--
george

Ich weiß ganz genau, wie hundertpro seriös da recherchiert wird und wie hieb- und stichfest sie ihre Recherchen absichern.

Das ist richtig und dem ist nichts hinzuzufuegen. !!
Wer da mit dem zombiehaften Reflex Antisemitismus kommt, muss sich fragen lassen, auf wessen "payroll" er denn steht. !!
--
george

Zombiehaften Antisemitismusreflex habe ich nicht gelesen.

Der Bericht ist sicher seriös recherchiert.

Wenn aber erreicht werden soll,
daß sich möglichst viele User diesen Thread und den Bericht durchlesen sollen,
wäre es eine gute Idee, diese nicht pauschal zu beschimpfen,
wie ich es von der von Dir angesprochenen Userin gerade lese.
Das bewirkt nur das Gegenteil
und das sollte ja wohl eigentlich nicht erreicht werden.
--
nordstern

Es war im doppelten Sinne falsch, dass Schorsch den Begriff "ausrotten" verwendet hat.

1. Ein Vertreiben durch langsames Entziehen der Lebensgrundlage ist nicht das Gleiche wie "ausrotten"="umbringen"; die Palästinenser sollen ja resignieren und aus ihrer Heimat wegziehen.

2. Dieser Begriff "ausrotten" weckt Assoziation an das unvergleichliche Verbrechen des Holocaust an den Juden und aktiviert deshalb die Abwehrreflexe gegen Vorwürfe an Israel, macht also die heutigen Täter wieder einmal zu Opfern, weshalb sie weiter Täter sein dürfen.
--
karl

Hallo marina,

nichts steht im Bericht, was nicht gelegentlich in Fernsehberichten ud anderen Medien bereits festgestellt wurde. An der Seriosität habe ich kein Zweifel. Nur: Die Karte der Wasserversorgung, die in diesem Bericht gezeigt wird, ist mehr als dürftig. Sie informiert nicht. Besser ist die Karte der besetzen Gebiete.

Einen schönen Abend noch

c

Der direkte Link zu dem englischen Originaltext von Amnesty International kann übrigens in dieser Kurzform leicht weitergegeben werden:

http://kurzlink.seniorentreff.de/wasser

Wie Carlos schon erwähnt hat, ist u. a. die Karte des Westjordanlandes (West Bank) auf Seite 4 ein Studium wert. Es stellt sich die Frage, wie es den Palästinenser jemals noch möglich sein soll, ein zusammenhängendes Staatsgebiet zu verwalten. Um diese jüdischen Siedlungen gibt es hohe Mauern, die das Land zerschneiden!


--
karl