Internationale Politik Interessiert euch der erste Weltkrieg?

o.k. ich respektiere ja deine Meinung, nerida, bin froh, dass es Meinungen wie deine gibt, ich hab halt auch eine, meine eigene Einschätzung.

Servus

passt scho...heigl

Leider kommen in einem Seniorenforum junge Leute nicht zu Wort.

Auf sie beziehen wir uns doch in unseren Kommentaren zum Thema Kriege.
Gegenseitig brauchen wir "Alten" uns doch nicht zu diesem Thema zu agitieren.

Crimmscher

Vor einigen Wochen wurde - ich glaube in "Arte"?- eine fünfteilige sehr beeindruckende Dokumentation von je 90 Minuten zum 1.Weltkrieg unter dem Titel "Apokalypse -Der erste Weltkrieg" ausgestrahlt. Geschildert wurde die Situation vor,während und nach diesem Weltkrieg anhand von Schilderungen von Menschen aus allen beteiligten Ländern, die auf Familienchroniken und Dokumentationen zurückgreifen konnten.
Ich kann mich nicht erinnern, dass ich je bei einer Doku-Reihe so erschüttert war wie bei dieser.

Mit welch unglaublicher Dummheit, Arroganz und Geltungssucht durch Monarchen und andere Regenten hier die Völker aufeinander gehetzt wurden.

Nie zuvor hat mich etwas mehr vom angestrebten Zusammenschluss von ganz Europa inkl. Russland überzeugt als diese Dokumentation.

Sollte diese Doku irgendwo wiederholt werden, kann ich sie nur empfehlen. Ich wünschte, sie würde in Schulen gezeigt, um den jungen Menschen zu zeigen, wie wichtig ein geschlossenes Europa ist und dass es sich dafür zu kämpfen lohnt.

Luchs

Wobei ich, liebe Luchs35, davo ausgehe, dass Du "kämpfen" nicht wörtlich gemeint hast, sondern im Sinne, "dafür lohnt es sich einzusetzen" und zwar - auch meine Meinung - mit voller Kraft.

Danke, dass Du Russland zu Europa gezählt hast!

Karl

Ich glaube die junge Generation geht viel offener mit allem um. Sie begegnen den Menschen aus fremden Ländern unvoreingenommener als z.B. unsere Generation. Wenn ich meinen Enkel (16) und seine Freunde betrachte, dann sind das Deutsche, Russen (Spätaussiedler), Albaner, Nord- und Südafrikaner, etliche Südamerikaner, Türken usw. Sie alle gehen in eine freie Schule, sie verbringen ihre Freizeit miteinander, sind einmal im Jahr 14 Tage mit dem Schulschiff unterwegs und alles funktioniert. Ich habe noch nie miterlebt, dass einer aufgrund seiner Hautfarbe, Religion oder Herkunft abgelehnt wurde. Ich habe fast den Eindruck, dass sie den "Unterschied" nicht sehen und so soll es auch sein.

Natürlich gibt es auch bei den Jungen Ausnahmen, aber die sind meistens vom Elternhaus geprägt.

Selbstverständlich finden die statt, aber nicht in Deutschland, sondern in Staaten, die das Wort Demokratie seit Jahren zu buchstabieren versuchen.

...grundsätzlich kann man DIR nur beipflichten. Außerdem sind die Zeiten von früher mit jetzt (Medienwelt/Internet) nicht zu vergleichen.
Lediglich "ideologische Verbissenheit" zeigt manchmal groteske Züge....

sammy

Auch in unserer Generation gab und gibt es hier immer Ausnahmen. Wir dürfen ja nicht vergessen, dass wir noch im Nazi-Sinne erzogen wurden, d.h. alle anderen sind Untermenschen, nur wir gehören zur Herrenrasse. Auch bei mir war das so - als ich dann mit ca 19 Jahren Au Pair Girl in England und Frankreich war - also eine Ausländerin, die damals noch sehr negativ von den Gastländern behandelt und betrachtet wurde - prägte mich dies mein gesamtes Leben lang. Ich begegne Menschen nur dann negativ - egal welcher Nationalität sie sind - wenn es sich um Idioten o.ä. handelt. Und so handhaben es viele in meiner Altersgruppe - wir sind ja alle viel gereist, sprechen ausser Deutsch noch andere Sprachen und haben versucht, unseren Horizont zu erweitern. Dies führte dann auch dazu,dass die Kinder ebenfalls liberaler aufwuchsen - Auslands-Schuljahre, Auslands-Studienaufenthalte usw. sind doch seit vielen Jahren ein Muss für den Lebenslauf. Olga

Wobei ich, liebe Luchs35, davo ausgehe, dass Du "kämpfen" nicht wörtlich gemeint hast, sondern im Sinne, "dafür lohnt es sich einzusetzen" und zwar - auch meine Meinung - mit voller Kraft.

Danke, dass Du Russland zu Europa gezählt hast!

Natürlich habe ich "kämpfen" im Sinne sich für das Ziel einzuseztzen gemeint. Wäre ja auch papadox, sich mit dem Gewehr in der Hand eine europäische Gemeinschaft vorzustellen Und Russland sehe ich immer auch als Europa zugehörig, auch wenn der Ural die Grenze bildet. Uns verbindet mit Russland mehr, als es manche sehen wollen.

Luchs

Für die , die sich für Geschichte interessieren , gibt es aus dem I.WK zwei tragische Lehren :

1.: Dieser Krieg fand zwischen den gebildetsten Nationen dieser Zeit statt ( Deutschland , Frankreich K.U.K Österreich , England , Italien....Rußland war vielleicht noch etwas rückständig )...das mal an die Adresse all derer , die immer meinen , man könne mit BILDUNG Kriege verhindern....

2.Den Mittelmächten Deutschland und K.U.K Österreich die ALLEINIGE Kriegsschuld im Versailler Vertrag zu geben --- war ein schwerer Fehler.
das sagen heute ALLE Historiker , auch die der damaligen " Siegermächte ".
denn die NAZIs hätten viel weniger Zulauf bekommen , wenn nicht gerade SIE die " einhellige Volks-Meinung " vertreten hätten , daß " Versailles " ein schweres Unrecht war.
Schuld am Krieg waren ALLE .

Als Österreich Serbien den Krieg erklärte , und es dabei geblieben wäre , wäre das ( leider ) ein lokaler Krieg von Vielen gewesen.
Als aber Rußland Serbien beistand , Deutschland Österreich , und Frankreich und England dann Rußland---wurde daraus ein Weltkrieg.
Kein Land aber war gezwungen , Bündnis-Verpflichtungen einzugehen , oder dann auch einzuhalten ...man hätte aus Vernunft-Gründen das Bündnis ---
ruhen lassen können.

Aber das ist heute ---- Geschichte .