Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik "Ich kann ihn nicht ausstehen, er ist ein Lügner"

Internationale Politik "Ich kann ihn nicht ausstehen, er ist ein Lügner"

Re: "Ich kann ihn nicht ausstehen, er ist ein Lügner"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf bongoline vom 09.11.2011, 16:12:49
"Doch Lügen kann man ja jedem Politiker nachweisen, wenn man die Wahlreden mit den Umsetzungen der Versprechen vergleicht."


Ich weiß nich, ob das so einfach ist?

Nehmen wir mal den Schröder, der versprach, dass er die Arbeitslosigkeit halbieren wolle.
Nun kam es aber ganz anders, wie wir wissen.
Konnte er überhaupt voraussehen, dass sich die Wirtschaft so schlecht entwickelt?

Oder - in den Wahlaussagen von Schwarz-Rot stand die Tilgung der Schulden im Mittelpunkt und das Erreichen eines ausgeglichenen Haushalts bis zum Ende der Legislaturperiode.
Das konnte nicht erreicht werden, da die Finanzkrise dazwischen kam und alles zunichte machte.
War das mehrere Jahre vorher voraussehbar.
Konnte man nicht trotzdem recht zufrieden sein mit dem Erreichten, wenn man das mal mit den anderen europäischen Partnern vergleicht?

Wenn nun aber die Parteien nichts mehr versprechen, werden sie garantiert nicht gewählt.

Absolut gut stehen in diesm Punkt die kleinen Parteien da, die können das Blaue vom Himmel verprechen und das Paradies auf Erden, denn sie wissen, dass sie nichts beweisen müssen, da sie die Regierungsgewalt nicht übernehmen werden.
Und sollten sie doch mal "ausversehen" als Juniorpartner gebraucht werden, können sie bei Misserfolgen den großen Partner verantwortlich machen.

Also - wie gesagt - machen wir uns das nicht zu einfach, so pauschal von Lügen zu sprechen?




Mitglied_81b4260
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Re: "Ich kann ihn nicht ausstehen, er ist ein Lügner"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.11.2011, 16:41:39
Ne, ich glaube nicht, *ass *er kleine Maxl un* *ie kleine Tru*e es sich zu einfach machen.

Ich nehm mal an, ein naiver un* einfacherer Mensch, zu *essen Kultur *as Lügen von Kin*esbeinen nicht *azu gehört - bringt man nicht schon kleinen Menschlein bei, *ass Lügen eine Sün*e sei? (eine Erziehung ganz ohne Eigennutz .... Ironie ), ist halt immer wie*er von Neuem überrascht un* kann es einfach nicht glauben, *ass *as Volk *erartig unverschämt un* ohne zu erröten belogen wir*.

.... Meine Ansicht!
Re: "Ich kann ihn nicht ausstehen, er ist ein Lügner"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.11.2011, 17:19:31
"Ne, ich glaube nicht, *ass *er kleine Maxl un* *ie kleine Tru*e es sich zu einfach machen."


Bei mir stehen viele kleine Sternchen ( * ) in deinem Text.
Hast du das "d" mit dem Sternchen verknüpft oder hat mein Computer ne Macke?, oder ist das jetzt Mode?

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Mitglied_81b4260
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Re: "Ich kann ihn nicht ausstehen, er ist ein Lügner"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.11.2011, 17:59:46
Hab ich inzwischen reparieren können .... selbst ist die Frau
Dachte schon, ich müßte in Zukunft ohne dem "D,d" auskommen
hugo
hugo
Mitglied

Re: "Ich kann ihn nicht ausstehen, er ist ein Lügner"
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.11.2011, 17:59:46
hm klaus,,und ich hätte nun gerade gedacht das Du Dich hauptsächlich für den nachdenklichen Inhalt bei marts Beitrag interessierst.

Gibt ja immerhin zu denken wenn Sie meint das Lügen Sünde sei,,,ok vielleicht sollten alte Volksweisheiten mal überprüfen z.B Lügen haben kurze Beine und nun die Frage stellen wie lang sind bzw waren die Beine einiger bekannter Politgrößen ??
Immerhin gehts dem dutch ja auch irgendwie um das Stehen sogar um das Ausstehen und dazu braucht man ja wohl seine Beine *g*

also ich hab mal nachgeguckt:
Napoleon 1,67
Stalin 1,65
Merkel 1,64 ?
Lenin 1,64
Berlusconi 1,64
Medwedjew 1,62 Meter
Nicolas Sarkozy 1,60
Nikita Chruschtschow,
Deng Xiaoping
Kim Jong Il
also der Putin mit seinen 1,70 (ob das stimmt?) ist da schon langbeinig und der Schröder mit 1,74 ein Riese unter den gewaltigen Zwergen..*g*

aber mit dem Lügen habens bisher alle nicht so genau genommen,, nicht mal die langbeinigeren welche mir gerade in den Sinn kommen sind davor gefeit, aber die will ich jetzt nicht alle aufzählen.

hugo


Re: "Ich kann ihn nicht ausstehen, er ist ein Lügner"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 09.11.2011, 18:27:20
Man O Man - du hast dir aber eine Arbeit gemacht - alle nachzumessen.
ÜBRIGENS - das Lügen muss gelernt werden.
In den ersten 3-4 Lebensjahren beherrschen Kinder das Lügen noch nicht.
Es ist für die Entwicklung aber wichtig, es zu lernen.
Warum regen wir uns also auf?

Ich muss jetzt zum Skat - das ist die Wahrheit.
Wenn ich das Turnier auswerte, werde ich sicher Lügen müssen


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Robertino
Robertino
Mitglied

Wodurch werden "staatspolitische" Entscheidungen ausgelöst?
geschrieben von Robertino
als Antwort auf dutchweepee vom 08.11.2011, 13:37:17
(...) Es wäre interessant zu wissen, wie oft staatspolitische Entscheidungen von persönlichen Gefühlen gelenkt werden.
Sind Euch signifikante Beispiele und Fälle bekannt?


Einige Anmerkungen

Was heißt hier von "persönlichen Gefühlen"?

Staatspolitische, politische Entscheidungen können ihre Ursachen haben in:

- Interesse am Gemeinwohl, am Volk
Es liegt auf der Hand, dass mit der jweiligen Definition der Schlüsselbegriffe eine Antwort unterschiedlich ausfallen kann. Zumindest ansatzweise spielt/e diese Intention immer eine Rolle, um etwa das Volk/die Gesellschaft/die Bevölkerung ruhig zu halten. Man braucht eine gewisse Zustimmung zur Herrschaft, eine Legitimation durchs Volk. Heute: Man braucht Wählerstimmen, deswegen setzt sich auch immer mehr die Stimmungs- und TV-Demokratie durch.

- Staatsorientiertes Interesse
Erhalt, Stärkung des Staates; sei es im Interesse einer Dynastie, einer bestimmten Oberschicht (Adel, Militär,
machtpolitische und militärische Stellung, Expansion ... etwa im Sinne der Stärkung einer Dynastie, territoriale Erweiterung, wirtschaftliche Interessen (heute vorwiegend Rohstoffinteressen, gegebenenfalls Absatzmärkte)

- innenpolitische Interessen
Sicherung und Stärkung einer Dynastie, Herrschergruppe etc.; aber oft sind diese innenpolitischen Interessen der Auslöser für außenpolitische Aktivitäten (lies: Kriege), um eben - so lapidar es auch klingt - die innenpolitische Stellung zu stärken, indem man Volk und Öffentlichkeit ablenkt und deren Gefühle/Haltung umlenkt (Phänomen der Feindprojektion).

- "Stammesinteressen bzw. ethnische Interessen"
Das spielt in afrikanischen Staaten eine wesentliche Rolle.



Dann die Motivation der herrschenden, politisch entscheidenden Person

Was könnte z.B. heute bei einem Volksvertreter eine Rolle spielen, welche prozentuale Gewichtung?

> Gemeinwohl (im Sinne der Gesamtgesellschaft)
> Staatswohl (heute wohl mehr im Interesse der Wirtschaft)
> Interessen der Wirtschaft, auch regionalen Wirtschaft (Bundesland, Wahlkreis)
> Vertreter bestimmter Klientel-Interessen (auch Spender, Sponsoren)
> vertritt bestimmte gesellschaftliche Gruppen
> weltanschauliche Beweggründe (etwa religiöse; traditionsorientiert)
> politische Ideale (etwa eben Gemeinwohl, sozialer Asgleich) bzw. Interessen
> Eitelkeit
> Freude an Macht, Machtrausch
> Beachtung, Anerkennung
> eigener Lebenserhalt, Lebensunterhalt (finanzielle und wirtschaftliche Abhängigkeit; man muss unbedingt sein Mandat/seinen Posten behalten);


Jetzt aber die ganz persönlichen Faktoren:

> traumatische Erlebnisse, Prägungen (politisch, familiär, gesellschaftlich)
> psychopatische Strukturen (zerstörte Empathie, Komplexe etc.)
> familiäre Konstellationen und Konflikte (nicht nur innerhalb von Dynastien)
> Aversionen, Hass gegen/über ... (ethnische Konflikte)


Während - hier nur sehr grob skizziert - etwa bis in die sechziger Jahre eine machtpolitische und personenorientierte Geschichtsschreibung (letzteres häufig im Sinne einer Apotheose) dominierte, setzte sich seit den sechziger Jahren eine mehr strukturorientierte Geschichtsschreibung durch: soziale und wirtschaftliche Strukturen wurden als wesentliche "Motoren" der gesellschaftliche und politischen Entwicklung angesehen und untersucht.

Seit zehn, zwanzig Jahren jedoch wird die personenorientierte Geschichtsschreibung wieder betont. Allerdings nicht im Sinne einer Apotheose etc., sondern aus der Erkenntnis heraus, dass die jeweils herrschende Person mit ihrer jeweiligen Struktur, Prägung, Abhängigkeiten etc. mehr oder weniger eine wesentliche Rolle spielt.

Die wilhelminische Ära 1890 bis 1918 ist ohne die genaue Kenntnis der Persönlichkeit Wilhelms II. nur unvollständig zu verstehen; die Tatsache (s)einer englischen Mutter, deren Kälte gegenüber dem verkrüppelten Kind Wilhelm, die Erziehung Wilhelms (dessen Erzieher Georg Ernst Hinzpeter) ... siehe dazu die dreibändige Biographie des deutsch-britischen Historikers John C.G. Röhl über Wilhelm II.

Der ebenfalls britische Historiker Simon Sebag Montefiore hat über Stalin geschrieben: Der junge Stalin. Das frühe Leben des Diktators 1878-1917 (Frankfurt am Main: Fischer 2007); Stalin. Am Hof des roten Zaren (Frankfurt am Main: Fischer 2006).


Und wer politische Vertreter persönlich kennt, erfährt häufig auch, was diese wirklich bewegt und motiviert. Das Motivbündel, denn zweifelsohne spielen mehrere Faktoren eine Rolle, wird oft erst später - wenn z.B. alle Quellen öffentlich zugänglich sind, wenn man möglichst viele Umstände berücksichtigt hat - analysiert und kann dann erst umfassend(er) beurteilt und bewertet werden.


Zur Diskussion hier

So "Ein-zwei-Satz/Sätze"-Urteile, meistens bar jeder historischen Kenntnis und Erkenntnis, sondern iffenbar allenfalls auf eine eigene subjektiv traumatische Erfahrung beruhend, reichen nicht gerade aus, historische Persönlichkeiten und historische Phänome zu erklären und angemessen zu beurteilen.

R.

(1) Der mehr oder weniger unverhüllte "Subjektivismus" politischen Handelns lässt sich anschaulich etwa bei G.W. Bush, Berlusconi und Sarkozy studieren.

(2) Die Betrachtung und vor allem die Beurteilung politischer und historischer Personen sind oft von Halbwissen (Euphemismus!), Vorurteilen und Projektionen geprägt.
Marija
Marija
Mitglied

Re: Wodurch werden "staatspolitische" Entscheidungen ausgelöst?
geschrieben von Marija
als Antwort auf Robertino vom 10.11.2011, 06:59:08
@ robertino

Dein post ist sehr lehrreich und zeugt von großer Kenntnis.

Aber :
Fragestellungen und Mutmaßungen lassen Überprüfungen zu.
Wenngleich Fragen auch tendenziös sein können ( meistens sogar ), geben sie doch Raum für Diskussionen.

Natürlich haben die meisten user "Halbwissen" .
Iin einer demokratischen Umgebung ist das aber generell kein Grund dafür, " mit seiner Meinung oder seinem Unbehagen" nicht frei heraus reden zu dürfen.
Korrekturen oder Kritik können dann ein Korrektiv sein und werden
sinnvoll.

Zur Sache Politiker und staatspolitische Entscheidungen :

Ins Grobe formuliert:
An anderer Stelle schrieb ich bereits, dass wir oftmals von Psychopathen regiert werden. Sie verfügen über die " genetischen Sonderformen " , die eine andere Empathie ermöglichen.
Ganz einfach formuliert :
Sie agieren oftmals zugewandt und sympathisch, reagieren jedoch konträr kalt, emotionslos und selbstbezogen, wenn es dann um Entscheidungen geht. Ihre "Selbstverliebtheit" bedarf immer neuer, positiver und nährender Spiegelung.

Sarkozy ist nicht anders als der, den er nicht leiden kann und den er als Lügner bezeichnet.
Auch er pokert und trickst, versucht seine Vorteile gegen Merkel auszuspielen .
Obama weiß, dass eigentlich die USA pleite ist und weniger Europa. Auch er muss eine Lüge leben " YES WE CAN " ist zu "yes we can not " geworden. Auch er trickst, täuscht, damit noch Schlimmeres nicht geschieht....

Alle politischen Entscheidungen sind nicht frei von den persönlichen Beweggründen eines Staatsmannes. Die Frage ist doch nur :
Gibt es Menschen an der Seite, die ihm oder ihr ein notwendiges Korrektiv sind, und die, wenn nötig, eingreifen.

Dies im Halbwissen und auf die Schnelle - und im Wissen um demokratische Äußerungsrechte

Marija



Karl
Karl
Administrator

Re: "Ich kann ihn nicht ausstehen, er ist ein Lügner"
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.11.2011, 19:10:22
ÜBRIGENS - das Lügen muss gelernt werden.
In den ersten 3-4 Lebensjahren beherrschen Kinder das Lügen noch nicht.
Es ist quasi eine evolutionäre Errungenschaft. Wenn ich meinen Hund beobachte, dann schafft er es nur sehr selten, mir etwas vorzuspielen. Das bedeutet aber nicht, dass ich mir einen Hund als Kanzler wünsche.

In der Politik kommt es auf die Zielsetzung an. Diese Zielsetzung muss ehrlich kommuniziert werden. Wenn hier schon gelogen wird, um die wahren Ziele zu verbergen, dann fühlen wir uns zu Recht betrogen.

Die Zielsetzung eines guten Politikers muss auch am Gemeinwohl und nicht an seinen persönlichen Eitelkeiten orientiert sein.

Karl
Marija
Marija
Mitglied

Re: "Ich kann ihn nicht ausstehen, er ist ein Lügner"
geschrieben von Marija
als Antwort auf Karl vom 10.11.2011, 08:19:08


In der Politik kommt es auf die Zielsetzung an. Diese Zielsetzung muss ehrlich kommuniziert werden. Wenn hier schon gelogen wird, um die wahren Ziele zu verbergen, dann fühlen wir uns zu Recht betrogen.

Die Zielsetzung eines guten Politikers muss auch am Gemeinwohl und nicht an seinen persönlichen Eitelkeiten orientiert sein.

Karl
geschrieben von karl


......alles richtig.

Frage : Gehen solch geformte Persönlichkeiten in die Politik ? Und wenn sie es tun, werden sie gewählt ?

Ich kenne nur einen, der authentisch und ehrlich ist, und auf den bin ich stolz : unseren hiesigen Landesvater.

Marija

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