Internationale Politik "Hitler" laeßt grueßen
Roma-Morde in Ungarn
Nur die "Garde" marschiert
Die Vorgehensweise der Mörder erinnert an die Methoden des Ku-Klux-Klan
Es ist eine in ganz Europa beispiellose Mordserie: Seit rund einem Jahr verüben bisher unbekannte Täter gezielte Anschläge gegen ungarische Roma. Sie zünden ihre Häuser mit Molotow-Cocktails an und erschießen die flüchtenden Menschen. Oder sie verwenden gleich, wie im vergangenen November in Pécs, Handgranaten. Acht Roma starben bisher, dutzende wurden schwer verletzt.
Erschreckend sind aber nicht nur die Morde selbst. Problematisch ist auch die Apathie, mit welcher die ungarische Gesellschaft bisher auf die Mordfälle reagiert hat. So gab es keine großen Solidaritätsbekundungen mit der schockierten Roma-Gemeinde, keinen öffentlichen Protest. Die einzigen, die weiter marschieren, sind die Anhänger der
rechtsextremen "Ungarischen Garde". Die bürgerlichen und linken Kräfte sind derart schwach, dass ihnen eine Mobilisierung nicht einmal im Ansatz gelingt. Der über alle Schichten hinwegreichende Hass auf Roma tut sein Übriges.
Das längerfristige Ziel muss es sein, das Gesellschaftsklima zu verändern.
(András Szigetvari/DER STANDARD, Printausgabe, 7.8.2009)
**************************************
Nix mit Multi-Kulti, nix mit miteinander, nix mit Toleranz!
Wer "uns" nicht passt, wird ermordet.
Wie in Rio, in Teheran. In China war´s so und anderswo auch.
Faengt alles wieder von vorne an?
--
hema
Nur die "Garde" marschiert
Die Vorgehensweise der Mörder erinnert an die Methoden des Ku-Klux-Klan
Es ist eine in ganz Europa beispiellose Mordserie: Seit rund einem Jahr verüben bisher unbekannte Täter gezielte Anschläge gegen ungarische Roma. Sie zünden ihre Häuser mit Molotow-Cocktails an und erschießen die flüchtenden Menschen. Oder sie verwenden gleich, wie im vergangenen November in Pécs, Handgranaten. Acht Roma starben bisher, dutzende wurden schwer verletzt.
Erschreckend sind aber nicht nur die Morde selbst. Problematisch ist auch die Apathie, mit welcher die ungarische Gesellschaft bisher auf die Mordfälle reagiert hat. So gab es keine großen Solidaritätsbekundungen mit der schockierten Roma-Gemeinde, keinen öffentlichen Protest. Die einzigen, die weiter marschieren, sind die Anhänger der
rechtsextremen "Ungarischen Garde". Die bürgerlichen und linken Kräfte sind derart schwach, dass ihnen eine Mobilisierung nicht einmal im Ansatz gelingt. Der über alle Schichten hinwegreichende Hass auf Roma tut sein Übriges.
Das längerfristige Ziel muss es sein, das Gesellschaftsklima zu verändern.
(András Szigetvari/DER STANDARD, Printausgabe, 7.8.2009)
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Nix mit Multi-Kulti, nix mit miteinander, nix mit Toleranz!
Wer "uns" nicht passt, wird ermordet.
Wie in Rio, in Teheran. In China war´s so und anderswo auch.
Faengt alles wieder von vorne an?
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hema
na da wäre es doch mal an der Zeit, dass die ehemaligen Herrscher über Ungarn usw eingreifen und sich solidarisch erklären und endlich mehr Sinti und Roma wieder in Österreich aufnehmen statt sie wie üblich wieder ausser Landes zu schaffen!
Als Gegengewicht zu den meist sehr verquasten Artikeln in hemas Hauspostille hier ein lesen- und nachdenkenswerter Artikel der Süddeutschen zum selben Thema.
Auszug:
"Ungarn ist Prüfstein einer neuen europäischen Gemeinschaftsaufgabe: Wieder Leben lernen mit den Roma. Zuerst aber muss alle Härte aufgeboten werden, um Hass, Verfolgung und sogar Mord als Folge von schlichtem Unverständnis zu verhindern. Not und Frustration dem vermeintlich fremden Nachbarn anzulasten, hat in Europa schaurige Tradition."
--
cundinamarca
Als Gegengewicht zu den meist sehr verquasten Artikeln in hemas Hauspostille hier ein lesen- und nachdenkenswerter Artikel der Süddeutschen zum selben Thema.
Auszug:
"Ungarn ist Prüfstein einer neuen europäischen Gemeinschaftsaufgabe: Wieder Leben lernen mit den Roma. Zuerst aber muss alle Härte aufgeboten werden, um Hass, Verfolgung und sogar Mord als Folge von schlichtem Unverständnis zu verhindern. Not und Frustration dem vermeintlich fremden Nachbarn anzulasten, hat in Europa schaurige Tradition."
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cundinamarca
lässt "Hitler wieder grüßen", wie Du schreibst, Hema. Der Rassismus ist erneut hoffähig geworden. Er war ja nie ganz weg. Er war nur zurückgedrängt. Aus den Schmuddelecken der Gesellschaft hörte man was. Mangels Juden ging es gegen Muslime. Und Arbeitslose waren noch nie wohlgelitten, schon gar nicht, wenn es arbeitslose Zigeuner waren. Mit der Zeit, vor allem seit der Wendezeit, hörten die in den neuen Parlamenten und neuen Regierungen zunehmend auf die in den braunen Ecken und machten Gesetze gegen die ungeliebten Minderheiten.
Die Mehrheiten europaweit schwiegen und wählten immer rechtsradikalere Regierungen.
"Wir sind Zeugen einer Barbarisierung", so beschreibt der ungarische Philosoph Gáspár Miklós Tamás die Entwicklung nicht nur in Ungarn (Linktipp). Diskriminierung und Rassenhass würden nicht mehr bekämpft, sondern - auch staatlicherseits - gefördert. Es ist wohl so! Leider!
--
Wolfgang
Die Mehrheiten europaweit schwiegen und wählten immer rechtsradikalere Regierungen.
"Wir sind Zeugen einer Barbarisierung", so beschreibt der ungarische Philosoph Gáspár Miklós Tamás die Entwicklung nicht nur in Ungarn (Linktipp). Diskriminierung und Rassenhass würden nicht mehr bekämpft, sondern - auch staatlicherseits - gefördert. Es ist wohl so! Leider!
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Wolfgang
Die Mehrheiten europaweit schwiegen und wählten immer rechtsradikalere Regierungen
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Wolfgang[/quote]
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Hallo Wolfgang, das ist eine böse unterstellung, die Du mir bitte untermauern mußt.
Also bitte Fakten, wo regieren rechtsradikale?
Welche mehrheiten haben rechtsradikal gewählt?
Ist die Bundesregierung als gemisch von SPD/CDU/CSU Deiner meinung nach rechtsradikal?
marg
Re: Überall in Europa
lässt "Hitler wieder grüßen", wie Du schreibst, Hema. Der Rassismus ist erneut hoffähig geworden. Er war ja nie ganz weg. Er war nur zurückgedrängt. Aus den Schmuddelecken der Gesellschaft hörte man was. Mangels Juden ging es gegen Muslime. Und Arbeitslose waren noch nie wohlgelitten, schon gar nicht, wenn es arbeitslose Zigeuner waren. Mit der Zeit, vor allem seit der Wendezeit, hörten die in den neuen Parlamenten und neuen Regierungen zunehmend auf die in den braunen Ecken und machten Gesetze gegen die ungeliebten Minderheiten.
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Wolfgang
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Wenn du vielleicht die Gesetze gegen die ungeliebten Minderheiten benennen würdest?
meritaton
@ hema,
ich habe davon vor ein paar Tagen im Deutschlandradio auf der Heimfahrt gehört. Ich muss nicht betonen, wie ich die Zunahme der Gewalt gegen Minderheiten (übrigens nicht nur in Osteuropa) beurteile. Was mich in deinem Beitrag stört ist der Titel "Hitler lässt grüßen". Wir sollten aufhören, allein bei einer historischen Person die Gründe für Rassenwahn und Fremdenhass zu suchen. "Hitler" wurde nur möglich, weil dieses Denken tief in der menschlichen Natur verwurzelt ist. Das macht diese Tendenzen so schwer zu bekämpfen, deshalb sind sie so gefährlich.
Ich persönlich glaube nicht, dass es richtig ist, diese Beurteilung nur auf die osteuropäischen Gesellschaften zu beschränken. Fehlende Empathie für Minderheiten zeichnet auch viele Menschen in unserer Gesellschaft aus.
--
karl
ich habe davon vor ein paar Tagen im Deutschlandradio auf der Heimfahrt gehört. Ich muss nicht betonen, wie ich die Zunahme der Gewalt gegen Minderheiten (übrigens nicht nur in Osteuropa) beurteile. Was mich in deinem Beitrag stört ist der Titel "Hitler lässt grüßen". Wir sollten aufhören, allein bei einer historischen Person die Gründe für Rassenwahn und Fremdenhass zu suchen. "Hitler" wurde nur möglich, weil dieses Denken tief in der menschlichen Natur verwurzelt ist. Das macht diese Tendenzen so schwer zu bekämpfen, deshalb sind sie so gefährlich.
Ursachenforschung kommt freilich nicht umhin, den Blick auf die vielleicht entscheidendsten Punkte für das Ausmaß der Gewalt zu lenken: zum einen die nahezu völlig fehlende Empathie osteuropäischer Gesellschaften für Roma, auch für Opfer der Gewalt, zum anderen die häufige Untätigkeit von Behörden. Nirgendwo in Osteuropa gibt es einen "Aufstand der Anständigen", und kein Politiker versucht ihn auszurufen. Zugleich ermitteln Behörden in Fällen von Gewalt gegen Roma vielfach nicht oder nur schlampig und geben Tätern so das Gefühl, auf sicherem Terrain zu sein. Wäre das anders, sagt die Budapester Roma-Aktivistin und Rechtsanwältin Tímea Borovszky, gebe es womöglich weniger Gewalt gegen Roma.
Ich persönlich glaube nicht, dass es richtig ist, diese Beurteilung nur auf die osteuropäischen Gesellschaften zu beschränken. Fehlende Empathie für Minderheiten zeichnet auch viele Menschen in unserer Gesellschaft aus.
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karl
Re: Gewalt gegen Minderheiten nimmt zu
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Erwähnenswert ist noch, dass Ungarn eine lange faschistische Tradition hat (Linktipp) und Minderheiten dort besonders gefährdet waren und offensichtlich immer noch sind.
Ihr aber lernet, wie man sieht statt stiert
Und handelt, statt zu reden noch und noch.
So was hätt einmal fast die Welt regiert!
Die Völker wurden seiner Herr, jedoch
Dass keiner uns zu früh da triumphiert -
Der Schoss ist fruchtbar noch, aus dem das kroch!
Quelle... Brecht, B.: Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui
--
Wolfgang
Ihr aber lernet, wie man sieht statt stiert
Und handelt, statt zu reden noch und noch.
So was hätt einmal fast die Welt regiert!
Die Völker wurden seiner Herr, jedoch
Dass keiner uns zu früh da triumphiert -
Der Schoss ist fruchtbar noch, aus dem das kroch!
Quelle... Brecht, B.: Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui
--
Wolfgang
@ Hema,
zu diesem Thema passt auch dieser Link:
Wahlwerbespot aus Tschechien
Eine Langzeitstudie des Bielefelder Sozialwissenschaftlers Wilhelm Heitmeyer ( die Broschüre ist im Buchhandel erhältlich) besagt, dass 48,5 Prozent der Bundesbürger fremdenfeindlichen Thesen zustimmen.
Ich hielt diese Zahl ursprünglich für überzogen, inzwischen habe ich meine Meinung geändert.
senhora
zu diesem Thema passt auch dieser Link:
Wahlwerbespot aus Tschechien
Eine Langzeitstudie des Bielefelder Sozialwissenschaftlers Wilhelm Heitmeyer ( die Broschüre ist im Buchhandel erhältlich) besagt, dass 48,5 Prozent der Bundesbürger fremdenfeindlichen Thesen zustimmen.
Ich hielt diese Zahl ursprünglich für überzogen, inzwischen habe ich meine Meinung geändert.
senhora
na da wäre es doch mal an der Zeit, dass die ehemaligen Herrscher über Ungarn usw eingreifen und sich solidarisch erklären und endlich mehr Sinti und Roma wieder in Österreich aufnehmen statt sie wie üblich wieder ausser Landes zu schaffen!
Bist schon wieder bösartig! Kannst es wohl nicht lassen.
Also Österreich schafft keine Sinti und Roma außer Landes !!!! Und wenn du sagst, dass < die ehemaligen Herrscher über Ungarn usw. > eingreifen sollen, dann erkundige dich mal bei der UNO ob sowas erlaubt ist.
Vielleicht müssten wir mal da eingreifen wo du wohnst, dass so blöde Meldungen ausbleiben.
--
hema
Bist schon wieder bösartig! Kannst es wohl nicht lassen.
Also Österreich schafft keine Sinti und Roma außer Landes !!!! Und wenn du sagst, dass < die ehemaligen Herrscher über Ungarn usw. > eingreifen sollen, dann erkundige dich mal bei der UNO ob sowas erlaubt ist.
Vielleicht müssten wir mal da eingreifen wo du wohnst, dass so blöde Meldungen ausbleiben.
--
hema
"Wir sind Zeugen einer Barbarisierung", so beschreibt der ungarische Philosoph Gáspár Miklós Tamás die Entwicklung nicht nur in Ungarn (Linktipp). Diskriminierung und Rassenhass würden nicht mehr bekämpft, sondern - auch staatlicherseits - gefördert. Es ist wohl so! Leider!
Fast sieht es so aus. Ich war im März in Budapest und da hat der Reiseleiter kein gutes Haar an den Parlamentariern in Ungarn gelassen. Ist der Zwischenzeit ist die Regierung ja durch eine neue ersetzt worden. Es geht den Ungarn gar nicht gut. Eine katastrophale Inflation ist auch sehr belastend.
Du hast recht, die Regierung - nicht nur in Ungarn tun wenig um ein Zusammenleben der Kuturen zu fördern. Rassenhass hilft nicht weiter! Heute trifft es diese, morgen die anderen. Irgendwer ist anscheinend immer gegen irgendwen. Dabei sollte jeder bei sich selber mit einer besseren Denkweise anfangen. Hier müßte dringend mehr Bildung in die Bevölkerung.
Ich weiß, dass es in Ungarn zwei Gruppen von Zigeunern gibt. Die einen haben keine Schulbildung, keine Arbeit, keine Zukunft, die anderen studierten in der Musikakademie und sind hoch gebildete Musiker, die weltweit Konzerte geben.
Recht und Ordnung müßte in vielen Staaten wieder hergestellt werden, damit Auswüchse dieser Art hintan gehalten werden können.
--
hema