Internationale Politik gute nachricht -> big data

Mitglied_bed8151
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gute nachricht -> big data
geschrieben von ehemaliges Mitglied
fortschritt, fortschritt, fortschritt... schöne neue welt... der leviathan wächst und gedeiht. der datenschutz bleibt auf der strecke (linktipp). - schlapphüte allerorten jubeln ob der technischen entwicklung. - "Die einstige Kapazitätsbegrenzung beim Speichern von Daten ist heute keine Verbündete des Datenschutzes mehr." (Peter Schaar, Bündnis 90/Die Grünen, Bundesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI)) - ich ahne die "lösung" der fortschrittler: mehr davon! bigger data!
Karl
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Re: gute nachricht -> big data
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.06.2013, 11:00:08
Hätte das jetzt nicht eigentlich "Schlechte Nachricht" heißen sollen? Dazu passend:
Mitglied_bed8151
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Re: gute nachricht -> big data
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 08.06.2013, 13:20:20
fortschrittler sehen die welt bekanntlich anders. dem wollte ich schon im titel rechnung tragen. man beachte den spott. - fortschrittler bringen es ja fertig, den fortschrit zu bejubeln, ihn gar als alternativlos hinzustellen, jeden zu maßregeln, der vor der ideologie 'fortschritt' und seinen ideologen warnt, und gleichzeitig das zu kritisieren, was unschön ist, aber untrennbar mit dem fortschritt verbunden ist.
das paradies versprechen, die hölle in kauf nehmen und gelegentlich beklagen
schnell wird aus der ersehnten utopie eine dystopie. die totale überwachung ist ein wesentlicher baustein in huxleys 'schöner neuer welt'. sein buch (linktipp, pdf, 260 s., 1 mb) aus dem jahr 1932 ist brandaktuell.
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w.

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Karl
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Schlechte Nachricht -> big data
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.06.2013, 14:50:06
Aldous Huxley habe ich auch verschlungen.

Wird man verhindern können, dass Geheimdienste in Zukunft praktisch alles mitlesen? Ich vermute, dass es sehr schwer werden wird zu verhindern, dass das, was technisch machbar ist, von den Geheimdiensten auch (zumindest im Geheimen) getan werden wird.

Wie geht man in Zukunft dann mit dem Wissen um, dass man quasi keine Privatsphäre mehr hat? Ist eine mögliche Strategie, dass alle alles preisgeben, damit es alle wissen können, nicht nur Geheimdienste? Das klingt absurd, aber es wäre eine mögliche Schutzstrategie in einer Welt, in der sonst der Willkür keine Grenzen gesetzt wäre. (?)

Ein anderes Problem beschäftigt mich in dem Zusammenhang mit der Datenerfassung. Die ungeheuren Datenmengen können von menschlichen Gehirnen nicht erfasst und ausgewertet werden. Hierzu werden äußerst komplexe Programme geschrieben, die auf Großcomputern laufen und die die Schlüsse ziehen, letztlich also über Menschen urteilen.

Um es sarkastisch auszudrücken: Die christliche Religion hat die Menschen mit dem Satz, dass es einen gibt, der alles sieht und alles weiß, hervorragend auf die Zukunft vorbereitet, in der dies für eine technische Intelligenz zutreffen wird.

Karl

P.S.: Damit sich nicht wieder alle im Kreis aufstellen und auf mich einschlagen: Ich sehe diese Entwicklung voraus, aber zur Bewertung derselben sehe ich mich derzeit nicht in der Lage.
Mitglied_5ccaf87
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Re: Schlechte Nachricht -> big data
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 08.06.2013, 20:14:41
Kaum hast du in die Kugel geschaut, lese ich das in der Zeitung: guardian.co.uk: Obama orders US to draw up overseas target list for cyber-attacks So wie ich das lese machen jetzt USA und China gegen den Rest der Welt gemeinsame Sache. Waren die nicht erst vor kurzen noch Todfeinde und haben sich gegenseitig ausspioniert?
qilin
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Re: Schlechte Nachricht -> big data
geschrieben von qilin
Für wie interessant man das Thema hierzulande hält, kann man hier lesen...
'Big Data' wird vom 1. März an auf Englisch, Portugiesisch, Französisch, Koreanisch, Spanisch, Italienisch, Niederländisch, Japanisch, Taiwanesisch und Türkisch veröffentlicht. Auf Deutsch erscheint es nicht.
Denn obwohl es nur wenige deutschsprachige Wissenschaftler gibt, die sich in der internationalen Debatte über die Zukunft von Internet und Informationstechnologie einen Namen gemacht haben wie Mayer-Schönberger, hat sich hierzulande kein großer Verlag gefunden, der sein Buch herausbringen will. Häuser aus Berlin, Hamburg und München hätten gesagt, die hiesige Öffentlichkeit lese zu wenig Bücher über Internet und Technologie, erzählt der Autor.


() qilin

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Mitglied_5ccaf87
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Re: Schlechte Nachricht -> big data
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf qilin vom 09.06.2013, 05:02:24
Wer wissen will von wo aus die USA alle Nachrichten innerhalb der USA sowie den ganzen Nachrichtenverkehr von und zu den USA, also praktisch die halbe Welt, überwacht kann sich das hier ansehen: nsa.gov1.info: Utah Data Center, code-named Bumblehive. Auf die dort erfassten Daten will jetzt auch China zugriff haben.
heise-News: US-Regierung zapft Kundendaten von Internet-Firmen an
heise-News: Big Data für Big Brother: Liest der US-Geheimdienst immer mit?
heise-News: NSA-Netzspionage: Großbritannien schnüffelte offenbar mit
heise-News: Bericht: Chinesische Hacker spionierten Obama und McCain aus
Bei heise.de: Was-war-Was-wird schreibt man heute: Je nach Berechnung von aktuellen Storagesystemen kommen da 500 Millionen Festplatten zusammen.
Karl
Karl
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Re: Schlechte Nachricht -> big data
geschrieben von Karl
als Antwort auf qilin vom 09.06.2013, 05:02:24
@ Qilin,

danke für Deinen Link zur Zeit. Sehr interessant das UPS Beispiel auf Seite 1, aber auch die "dunkle Seite" von Big Data auf Seite 2. Das ist doch sehr schade, dass solche Bücher wegen Desinteresses nicht ins Deutsche übersetzt werden.



Meine Übersetzung des Titels: Big Data: Eine Revolution, die verändern wird wie wir leben, arbeiten und denken.

Karl
Mitglied_bed8151
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Re: gute nachricht -> big data
geschrieben von ehemaliges Mitglied

FAZ.net
08.06.2013
Überwachungsprogramm "Prism": Welche Daten bekamen Geheimdienste von Google und Facebook?
Amerikanische Internet-Firmen bestreiten, Geheimdiensten direkten Zugriff auf ihre Server ermöglicht zu haben. Aus einem Artikel der New York Times geht jetzt hervor, wie amerikanische Behörden in Einzelfällen auf schnellem Weg entsprechende Daten erhalten können. -> http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/ueberwachungsprogramm-prism-welche-daten-bekamen-geheimdienste-von-google-und-facebook-12214340.html

big brother is watching you (linktipp).
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w.
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Re: gute nachricht -> big data
geschrieben von ehemaliges Mitglied
hätten die mitglieder des komitees anstand und dazu noch eier in der hose, dann würden sie barack obama den friedensnobelpreis ab- und diesen bradley manning und ed snowden, den beiden whistleblowern, zuerkennen. denn obama hat diesen preis nicht verdient, sondern mittels lug und trug erschlichen. manning und snowden dagegen haben sich verdient gemacht um den frieden und werden jetzt dafür von eben diesem obama verfolgt.
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w.

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