Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Günter Grass macht den Mund auf... »mit letzter Tinte«:

Internationale Politik Günter Grass macht den Mund auf... »mit letzter Tinte«:

olga64
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Re: "Günter Grass macht den Mund auf... »mit letzter Tinte«
geschrieben von olga64
als Antwort auf Medea vom 11.04.2012, 16:50:37
Medial ist es ja nachvollziehbar, wenn ein Thema alles beherrscht: erlebten wir ja bei zu Guttenberg, bei Herrn Wulff und jetzt Grass. Karl Valentin (der grosse bayerische Humorist und Philosoph) sagte ja schon: es ist alles gesagt, nur noch nicht von jedem.
Bei Herrn Gauck beobachte ich auch sehr, wann er den Ehrensold, für sich erstmals, abschaffen wird, bzw. hier eine Initiative gründen wird. Aber vermutlich ist es doch schwieriger, bei sich selbst de facto Daumenschrauben anzulegen. Olga
Marija
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Re: "Günter Grass macht den Mund auf... »mit letzter Tinte«
geschrieben von Marija
als Antwort auf olga64 vom 11.04.2012, 16:54:20
Presse gestern

olga64
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Re: "Günter Grass macht den Mund auf... »mit letzter Tinte«
geschrieben von olga64
als Antwort auf Marija vom 11.04.2012, 17:02:38
Das ist die deutsche Presse. Im Ausland wird dies - wenn überhaupt - als typisch "Deutsch" betrachtet und/oder hämisch kommentiert (natürlich mit Vermerk auf die SS-Zugehörigkeit des Herrn Grass).
Im Nachhinein ist man immer schlauer - so wird sicher auch Israel denken. Hätten sie Herrn Grass doch nach Israel eingeladen, um mit ihm über diesen Leserbrief zu diskutieren. Herr Grass hätte diese Debatte verloren - er wäre vorgeführt worden. Dies hätte Israel sicher mehr geholfen - man darf aber nicht vergessen,dass Israel derzeit noch grössere Sorgen hat als einen alten Mann, der noch einmal zur Tinte greifen möchte. Olga

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Re: "Günter Grass macht den Mund auf... »mit letzter Tinte«
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 11.04.2012, 14:05:20
"Wir unterstützen also die sogenannte Opposition in Syrien, um "Teheran" zu bekämpfen?Ich denke, dass es falsch ist, diese sogenannte Opposition zu unterstützen. "


Interessanter Begriff, den du hier wählst :"sogenannte Opposition"!
Bei den Aufständen in Ägypten oder Libyen oder... wurde ganz einfach von Opposition gesprochen.
Wir haben Beifall geklatscht, weil die Oppositionellen mit oder ohne Hilfe korrupte Regime gestürzt haben.

Das "sogenannte" soll sicher ausdrücken, dass du meinst, dass es sich hier NICHT um politische Gegner des Regimes Assad handelt, sondern um v. Westen organisierte "Terroristen" , wie das auch Assad ausdrückt.
Dann wäre natürlich der UN-Sicherheitsrat, der in einer Erklärung vom 3. August 2011 die Menschenrechtsverletzungen und den Einsatz von Gewalt gegen Zivilisten verurteilt und viele andere Organisationen, die ähnlich reagierten - Heuchlertruppen.

Oder sehe ich das mit der "sogenannten Opposition" falsch?

Waren nicht auch in Ägypten und Libyen sehr unterschiedliche oppositionelle Strömungen dabei - auch solche, die in Richtung "Gottesstaat" gingen?
Ich hab den Eindruck, dass in dem Moment, wo Herrscher sich als krasse Gegner Israels auszeichnen und mit dem Iran paktieren, diese von einigen Diskutanten unter einem anderen - positiveren- Licht gesehen werden.


olga64
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Re: "Günter Grass macht den Mund auf... »mit letzter Tinte«
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 11.04.2012, 17:09:34
Was hat das bitte mit der Causa Grass zu tun? Oder schreibt er gerade ein Gedicht über die Lage in Ägypten, Syrien, Libyen oder hilft ihm ein wieder mal Experte aus dem Seniorenkreis hierbei? Fragen über Fragen.... Olga
carlos1
carlos1
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Re: "Günter Grass macht den Mund auf... »mit letzter Tinte«
geschrieben von carlos1
als Antwort auf Marija vom 11.04.2012, 10:23:52
"Da reden sie und reden sie und reden sie.
Sie unterstellen einem Schriftsteller,
er sei nicht gut informiert,
weil er die Dinge anders sieht als der Mainstream.
Ich aber sage:
Gerade weil er so gut informiert ist,
und immer ein politischer Schriftsteller war,
sieht er die Gefahren deutlich,
deutlicher als die
sich der „political Correctness“ Unterwerfenden." Parodie von marina


Auch das diffuse Gefühl einer Ahnung drohenden Unheils ist eine Information. Der Dichter und Schriftsteller Grass hat das Recht sich dazu zu äußern, denn er liest und deutet die Verlautbarungen der Mächtigen. Die Dichter galten in der Antike als die Seher und Propheten, die vor Unheil warnten ("Ich aber sage:....). Wir nennen es verächtlich Bauchgefühl und empfehlen den Gebrauch des Kopfes, als ob aus den Köpfen immer die beste Lösung entspringen würde. Je mehr Recht die Köpfe zu scheinen haben oder haben wollen, desto gefährlicher wird oft die Entwicklung.

Eigentlich, so vermute ich, wollte Grass eine Diskussion anstoßen, als er den Text (das Gedicht) an die Presse schickte (SZ). Die Kritik wurde jedoch sehr persönlich und verletzend. Ich schätze Grass sehr, bei allen Fehlern, die er hat.


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Marija
Marija
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Re: "Günter Grass macht den Mund auf... »mit letzter Tinte«
geschrieben von Marija
als Antwort auf carlos1 vom 11.04.2012, 17:44:55
Stimme dir zu, carlos1.

Auch ich bin der Meinung, dass Grass unter Zuhilfenahme des Prosagedichtes seinem
" Bauchgefühl" Ausdruck verleihen wollte.

Die Wahl des lyrischen Prosa wählte er ja nicht einfach so !
Er war sich wohl bewusst, dass er mit sehr harscher Kritik zu rechnen hatte.

Die Form des "lyrisch Warnenden" ist in etwa als eine Art kompositorische Analogie zur Antike zu sehen. Und somit als eine Art Kassandraruf. Kassandra, eine Warnerin, die ja auch geschmäht wurde.

Sehr wenige Zeitgenossen wissen um den internen Streit unter den Juden - wenige wissen , dass zu den Semiten auch die Araber gezählt werden.


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usw usw usw

Marija
justus39
justus39
Mitglied

Re: "Günter Grass macht den Mund auf... »mit letzter Tinte«
geschrieben von justus39
als Antwort auf Marija vom 11.04.2012, 18:38:31

Auch ich bin der Meinung, dass Grass unter Zuhilfenahme des Prosagedichtes seinem
" Bauchgefühl" Ausdruck verleihen wollte.


Marija



Es ist doch auch mehr als verständlich, dass Günter Grass wie viele Menschen ebenfalls, kein gutes Gefühl hat, wenn Israel mit permanenter Hartnäckigkeit von einem unbedingt notwendigen Angriff auf den Iran spricht.
Die Empörung gegen das Gedicht zeigt doch auf erschreckende Weise, wie sich die westliche Politik mit einem solchen Überfall abgefunden hat.
Selbst wenn Israel seine Atomwaffen nicht einsetzt, dürften auch konventionelle Waffen bei der Zerstörung von Aufbereitungsanlagen eine atomare Katastrophe auslösen, und das nur, weil es ja sein könnte, dass der Iran vorhat, die Voraussetzungen für die Herstellung einer Atombombe zu schaffen, die er dann eventuell auch bauen könnte.

Ich habe viel mehr Angst vor den Atomwaffen, die es bereits in Mengen gibt und die auch schon bedenkenlos eingesetzt wurden, als vor denen, deren Existenz auch in Zukunft nur auf Vermutungen beruht.

Justus




Mitglied_bed8151
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Re: Günter Grass macht den Mund auf...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
grass gibt sich nicht geschlagen. erneut macht er den mund auf und sagt, was sache ist. zum beispiel, dass ihm, wie jetzt israel, damals die ddr das einreisen verbot (linktipp). das "delikt": den herrschern den spiegel vorhalten.

--
Wolfgang
dutchweepee
dutchweepee
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Re: "Günter Grass macht den Mund auf... »mit letzter Tinte«
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 11.04.2012, 17:09:34
klaus: "Das "sogenannte" soll sicher ausdrücken..."

Bitte fang nicht schon wieder an, Diskussionsbeiträge in Deinem Sinne zu interpretieren. Die Krieger in Syrien werden von den Saudies bezahlt. Die Saudie-Fürsten sind so ziemlich das undemokratischste, mittelalterlichste und bürgerrechtsfeindlichste Regime im arabischen Raum. Die dulden im eigenen Land keine Opposition - warum sollten sie "Opposition" in einem anderen Land toll finden? Der Begriff klingt mir zu demokratisch.

Ich habe lediglich die Befürchtung geäußert, dass sich die sogenannte Opposition in Syrien zu einem ebensolchen Bumerang, wie die einst von den USA unterstützten Mudschaheddin in Afghanistan entwickeln werden.


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