Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Günter Grass macht den Mund auf... »mit letzter Tinte«:

Internationale Politik Günter Grass macht den Mund auf... »mit letzter Tinte«:

silhouette
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Re: "Günter Grass macht den Mund auf... »mit letzter Tinte«
geschrieben von silhouette
als Antwort auf hafel vom 09.04.2012, 11:29:41
. Irgendwie erinnert mich das ständige Korrigieren, an Wulff und Guttenberg.
Hafel

Nicht nur dich, hafel. Aber nicht nur sein Zurückrudern, sondern auch die hysterische Hatz auf den Mann trägt dasselbe Muster.
hafel
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Re: "Günter Grass macht den Mund auf... »mit letzter Tinte«
geschrieben von hafel
als Antwort auf Marija vom 09.04.2012, 11:39:58
@ Marija:


Das es "die richtigen Worte" waren, mag Deine Meinung sein und sei Dir unbenommen, das so zu glauben.


Die Mehrheit in unserem Land ist jedoch der Meinung, dass Grass sehr schlampisch recherchiert und alles in einen Topf geworfen hat. Neues aus der Weltgeschichte, hat er eh nicht gebracht. Er sollte seine letzte Tinte lieber dafür benutzen, einen schönen kurzweiligen Roman zu schreiben.


Hafel
Marija
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Re: "Günter Grass macht den Mund auf... »mit letzter Tinte«
geschrieben von Marija
als Antwort auf hafel vom 09.04.2012, 11:44:12


@hafel - bitte bleib bei den Fakten

so steht es im Artikel.

bitte lesen

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Marija
Marija
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Re: "Günter Grass macht den Mund auf... »mit letzter Tinte«
geschrieben von Marija
als Antwort auf hafel vom 09.04.2012, 11:44:12

@ hafel


Sicher hast du den Artikel nun gelesen.

Ich schrieb bereits, dass ich einige "Schnitzer" in seinem Prosagedicht entdecke, die Auswertung Historikern überlasse.

Es gibt aber anscheinend sehr viele Menschen, auch in Israel, die finden, dass er nichts grundsätzlich Falsches gesagt hat.
Ob alles richtig ist, was er schrieb, wer weiß.

Die Angst vor Krieg aber ist doch Fakt.
Und dass im Irak ein auf Lügen aufgebauter Krieg geführt worden ist, das ist doch auch längst bewiesen.


Schlimm empfinde ich, und das war auch in der Inquisition schon so, dass
nur eine Seite im vollen Recht und Besitz der vollen Wahrheit sein durfte - der Angeklagte hatte keine Chance.

So ähnlich empfinde ich nun auch das Kesseltreiben um Grass.

Marija
justus39
justus39
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Re: "Günter Grass macht den Mund auf... »mit letzter Tinte«
geschrieben von justus39
als Antwort auf Marija vom 09.04.2012, 11:39:58

Es war ein richtiges Wort

Grass hat die Friedensbewegung hoffentlich gestärkt .



Er hat zumindest damit auch international mehr Aufsehen erregt als er wahrscheinlich erwartet hatte. Er hat auch nichts Neues gesagt, aber etwas, was endlich einmal gesagt werden musste.
Es nützt nichts, aus Höflichkeit oder falschem Schuldgefühl seine berechtigte Meinung zu unterdrücken. Über das Einreiseverbot für Günter Grass macht sich in Israel schon der Karikaturist Amos Biderman lustig.

Günter Grass die Einreise nach Israel zu verbieten ist so sinnlos und lächerlich als ob man einem Abstinenzler ein Alkoholverbot aussprechen würde.

miriam
miriam
Mitglied

Re: "Günter Grass macht den Mund auf... »mit letzter Tinte«
geschrieben von miriam
als Antwort auf silhouette vom 09.04.2012, 11:42:21
Wie wir auch hier feststellen können, eines bewirkt Grass ganz sicher: er polarisiert.

Wenn dies dazu führen würde, dass man sich etwas besser über Israel informiert - insofern das Thema für einige von Interesse ist - dann wäre diese Polarisierung ja zu begrüßen.

Israel, mit seinen vielen Facetten, mit seiner Bevölkerung die aus so vielen Ländern stammt, Israel als hauptsächlich traditionalistisch-orientiertes Land, nicht aber unbedingt religiös geprägt, ist ein so umfangreiches Thema, welches man wenigstens zum Teil kennen sollte, wenn man über dieses Land schreibt.

Ganz zu schweigen über die Geschichte des Landes - mit der sich anscheinend auch Grass nicht belastet hat.

Miriam

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justus39
justus39
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Re: "Günter Grass macht den Mund auf... »mit letzter Tinte«
geschrieben von justus39
als Antwort auf senhora vom 09.04.2012, 06:07:58

Dabei erfuhr ich zu meiner Überraschung, dass auch Daniel Barenboim schon einmal zur Persona non grata erklärt wurde.

Senhora


Daniel Barenboim hatte sich den Unmut der Zionisten zugezogen als er sein Unverständnis darüber äußerte, dass die Werke von Richard Wagner nicht gespielt werden durften.
Das hatte ich auch schon einmal in einem Beitrag angedeutet, der aber offensichtlich nicht richtig verstanden wurde.
Dafür dass Wagner nun der Lieblingskomponist des Braunauer Diktators war konnte er ja selbst nichts, und er musste es auch nie erfahren.

Das erinnert mich wieder daran, dass wir in der DDR Karl May nicht lesen duften, weil der ebenfalls zu Adolfs Bettlektüre zählte.
Überhaupt erkenne ich in den Verhalten Israels und in der Reaktion unserer Medien auf das Thema Grass viele alte bekannte Gewohnheiten unseres Arbeiter und Mauernstaates wieder.

justus
adam
adam
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Re: "Günter Grass macht den Mund auf... »mit letzter Tinte«
geschrieben von adam
als Antwort auf justus39 vom 09.04.2012, 12:03:41
Er hat zumindest damit auch international mehr Aufsehen erregt als er wahrscheinlich erwartet hatte. Er hat auch nichts Neues gesagt, aber etwas, was endlich einmal gesagt werden musste.
Es nützt nichts, aus Höflichkeit oder falschem Schuldgefühl seine berechtigte Meinung zu unterdrücken.


Justus,

Du hast es offenbar immer noch nicht realisiert. Von den Fakten her, war das, was Grass gesagt hat, falsch. Deshalb hat er die berechtigte Kritik erschwert und das ist auch dann noch ärgerlich, wenn längst hohes Gras über die Worte seiner letzten Tinte gewachsen ist.

--

adam
silhouette
silhouette
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Re: "Günter Grass macht den Mund auf... »mit letzter Tinte«
geschrieben von silhouette
als Antwort auf justus39 vom 09.04.2012, 12:27:33

Dafür dass Wagner nun der Lieblingskomponist des Braunauer Diktators war konnte er ja selbst nichts, und er musste es auch nie erfahren.
justus

Seine Musik konnte nichts dafür. Aber er war ein Blut- und Bodenromantiker und ein Antisemit wie aus dem Bilderbuch, er lebte nur eine Generation früher. Cosima (geb. Liszt), seine Frau, hat ihn dabei kräftig unterstützt. Manchmal kann man auch lesen, sein Judenhass hätte Hitler inspiriert. Und Sohn und Schwiegertochter waren ausgemachte Adolf-Fans.
Seine Musik konnte nichts dafür.

Es war wahrscheinlich auch kein Zufall, dass die Radiomeldungen von der Kriegsfront ("Siegermeldungen") von einem bombastischen Stück von Liszt, Les Préludes, eingeleitet wurden.
justus39
justus39
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Re: "Günter Grass macht den Mund auf... »mit letzter Tinte«
geschrieben von justus39
als Antwort auf miriam vom 09.04.2012, 12:19:03

Ganz zu schweigen über die Geschichte des Landes - mit der sich anscheinend auch Grass nicht belastet hat.

Miriam


Sicherlich wird auch Günter Grass viel über die wechselvolle Geschichte des Volkes Israel gelesen haben.
Aber man muss nicht unbedingt bis zum König David zurückgehen, um sich Sorgen über die Kriegspläne dieser Regierung zu machen.

justus

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