Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Günter Grass macht den Mund auf... »mit letzter Tinte«:

Internationale Politik Günter Grass macht den Mund auf... »mit letzter Tinte«:

Karl
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Re: Ein Gespräch mit Günter Grass
geschrieben von Karl
als Antwort auf adam vom 07.04.2012, 20:10:42
Es geht sehr wohl darum, daß der Iran versucht, die A-Bombe zu bauen,
geschrieben von adam
nein, es geht darum, dass ihm das unterstellt wird.

In seinem ZDF-Interview sagte Ahmadinedschad zwei wichtige Sätze dazu. Im ersten Satz sagte er, dass der Iran keine Atombombe baue. Im zweiten, direkt nachfolgenden Satz sagte er, dass der Iran, würde er eine Atombombe bauen, sich vor niemandem fürchten werde und den Bau dann auch bekennen würde. Der zweite Satz wurde ihm im Kommentar des ZDF negativ ausgelegt. M. E. ist er aber eine Bekräftigung des ersten Satzes.

Wahrscheinlich müsste hier die originale persische Version analysiert werden, um endgültig zu klären, wie das gemeint war. Mit unabhängigen Übersetzungen ist das so eine Sache, wie wir wissen - und der Manipulation sind Tür und Tor geöffnet.

Karl

P.S.: Ich fühle mich übrigens voll auf der Linie von Obama, der ein ziviles Atomprogramm auch akzeptieren würde und keinen Krieg will.
silhouette
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Re: Ein Gespräch mit Günter Grass
geschrieben von silhouette
als Antwort auf margit vom 07.04.2012, 21:02:12
Friede, Freude, Eierkuchen? Lenk nicht ab!
Für eine gebürtige Karlsruherin hasst du nur noch wenig Kontakt mit der Wirklichkeit. Dein Beispiel galt mehr der Agitation als der Argumentation, da beißt keine Maus den Faden ab.

Ich hätte da andere Referenzen, aber ich heiße nicht Olga und kann sie für mich behalten, brauche auch kein stadtwiki, bin näher dran.

Sag mir lieber, in welcher deutschen Forschungseinrichtung auf Staatskosten noch Kernforschung (mit radioaktivem Mateiral) außer der nuklearen Sicherheitsforschung für stillgelegte Anlagen betrieben wird. Und sag nicht Jülich. Das ist auf gut rheinisch Kappes.

Jaja, und der Iran macht auch nur nukleare Sicherheitsforschung, wie? Und braucht dazu hochangereicherten Brennstoff, ja? Für einen so schnellen Brüter, dass er sich selber überholt? Und U-Boot-gestützte, mit Atomsprengköpfen ausrüstbare, ferngelenkte Mittelstreckenraketen sind imstande, unterirdische Bunker zu knacken??????????????????
Ja?????????

Zum Thema Grass eine letzte Bemerkung (deine Behauptung über "Karlsruhe" hat mich provoziert, also musst du dir das noch anhören, ich hätte sonst zu diesem Thema, das längst zu einem Tanz um den Maibaum geworden ist, nichts mehr geschrieben):

Ihr könnt noch ein Dutzend Augsteins verlinken, Ihr rettet den Freund nicht mehr. Der hat sich literarisch und politisch definitiv selber demontiert. Das Internet ist groß und besteht nicht nur aus Augsteins, aber da sage ich dir nichts Neues.

Und ganz fröhliche Ostern, verbunden mit einer herzlichen Umaarmung, wünscht dir

Silhouette

Karl
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Re: Ein Gespräch mit Günter Grass
geschrieben von Karl
als Antwort auf justus39 vom 07.04.2012, 18:37:19
Hallo Justus,

danke für Deinen Link. Ich zitiere daraus
Wir, die Mitglieder der Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in Nahost, gratulieren Günter Grass für seine aufrichtige Aussage in bezug auf die Atompolitik Israels. Auch wenn Günter Grass durch sein langes Schweigen über seine ehemalige Angehörigkeit zur Waffen-SS Glaubwürdigkeit in Sachen NS-Aufarbeitung einbüßt, so zeigt die hysterische Reaktion jüdischer und nicht-jüdischer Deutscher deutlich, dass er ins Ziel getroffen hat. Mit Recht weist Grass auf die überlegene Stärke der vierten Atommacht des Staates Israel und die Gefahr eines tödlichen Kriegs, der mit oder ohne Unterstützung der USA den ganzen Nahen Osten in Mitleidenschaft ziehen und möglicherweise auf die restliche Welt übergreifen würde. Der Wunsch der im Iran Herrschenden, dass das “zionistische Regime” verschwinden möge, hat seine genaue Entsprechung im Wunsch der USA und Israels, dass das “islamistische Mullah-Regime” verschwinden möge. Unsere Medien und Politiker verteufeln das eine als “Vernichtungsdrohung gegen die Bevölkerung” und spielen das andere als “berechtigte Forderung” herunter. Quelle
geschrieben von www.juedische-stimme.de


Karl

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margit
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Administrator

Re: Ein Gespräch mit Günter Grass
geschrieben von margit
als Antwort auf silhouette vom 07.04.2012, 21:30:43
Hallo Silhouette,

vielleicht kann ich so für etwas mehr Klarheit sorgen:

wer versucht einen Krieg gegen den Iran zu rechtfertigen? Bisher höre und lese ich nur von einem möglichen Angriff gegen die Nuklearanlagen des Iran, in denen die Anreicherung von Uran betrieben wird und wo der Logik zufolge die Bombe entwickelt oder gebaut wird. Das wäre zwar militärische Gewalt, aber noch lange kein Krieg.
geschrieben von adam


Im Prinzip ging es um diese Aussage, über die im weiteren Verlauf des Threads diskutiert wurde.

Ich machte mir Gedanken über den Unterschied zwischen "militärischer Gewalt" und "Krieg" und stellte anhand eines Beispiels eine Frage. Von einer Hypothese kann ich in meinem Beitrag nichts finden.

Zu dem eigentlichen Thema des Threads habe ich mich nicht geäußert. Alles, was Du nun schreibst, sind Angriffe und Unterstellungen. Ich lese aus Deinen Angriffen heraus, dass Du mich als Person nicht ernst nimmst, sondern unter Sippenhaft stellst.

Deine persönlichen Angriffe gegen mich sind unsachlich und lenken von der eigentlichen Diskussion ab.

Margit



adam
adam
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Re: Ein Gespräch mit Günter Grass
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 07.04.2012, 21:03:18
In seinem ZDF-Interview sagte Ahmadinedschad zwei wichtige Sätze dazu. Im ersten Satz sagte er, dass der Iran keine Atombombe baue. Im zweiten, direkt nachfolgenden Satz sagte er, dass der Iran, würde er eine Atombombe bauen, sich vor niemandem fürchten werde und den Bau dann auch bekennen würde. Der zweite Satz wurde ihm im Kommentar des ZDF negativ ausgelegt. M. E. ist er aber eine Bekräftigung des ersten Satzes.
geschrieben von karl


Und ich glaube, daß Ahmadinedschad lügt, daß sich die Balken biegen, um Zeit zu gewinnen und die Bombe zu realisieren.

Es bleibt die Frage, was getan werden soll. Die iranischen Atomanlagen zerstören, mit dem Risiko, daß der Iran wirklich keine Bombe entwickelt hat? Oder dem Regime zu glauben und in nicht ferner Zeit den Test einer Bombe zu erleben? Als dritte Möglichkeit ergibt sich, daß angenommen wird, der Iran habe die Bombe, der dies aber leugnet. Wie lange kann solch eine Gratwanderung gut gehen?

Ausschlaggebend kann sein, daß der Iran die Waffe nicht allein als Abschreckung sieht, sondern als Möglichkeit, seine aggressive Politik abzusichern. Dann wird es brandgefährlich, ob die Welt nur glaubt, daß der Iran die Bombe hat oder er sie wirklich hat. Wir diskutieren hier eine Entscheidung, die, falls sie sich als falsch erweist, im gnädigsten Fall Hundertausenden das Leben kostet und im schlimmsten Szenario die Welt ins Chaos stürzt.

Und da schreibt Herr Grass ein paar Zeilen und scheint zu glauben, daß die Welt nur aus einer bösen israelischen Regierung besteht und einem Dummschwätzer Ahmadinedschad, den niemand ernst zu nehmen braucht. Im Intersse von Herrn Grass nehme ich an, daß er nicht weiß, was er da ungebeten von sich gegeben hat.

--

adam
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Re: Günter Grass macht den Mund auf...
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Ostermarschierer: Weil Grass Recht hat ...

Pressemitteilung des Bundesausschusses Friedensratschlag

Kassel, 6. April 2012 - Zu der medialen Aufregung um Günter Grass erklärte der Sprecher des Bundesausschusses Friedensratschlag in einer ersten Stellungnahme:

Selten ist ein Literaturnobelpreisträger von den Medien und der herrschenden Politik so schlecht behandelt worden wie Günter Grass nach Veröffentlichung seines Poems "Was gesagt werden muss". Darin rückt Grass ein paar Tatsachen ins rechte Licht, die hier zu Lande nur zu gern verschwiegen werden:

- dass nicht der Iran, sondern Israel über Atomwaffen verfügt und somit in der Lage ist, den Iran zu vernichten;
- dass nicht Iran, sondern Israel dem Atomwaffensperrvertrag nicht beigetreten ist und keinerlei internationale Kontrolle über sein Atomprogramm zulässt;
- dass Deutschland mit der Lieferung eines weiteren Atom-U-Boots an Israel sich zum Beihelfer eines möglichen Präventivkrieges gegen Iran machen würde;
- dass von der realen Atommacht Israel eine Gefahr für den "brüchigen Weltfrieden" ausgeht;
- dass die Politik des Westens gegenüber Iran und Israel von Heuchelei geprägt ist; und
- dass, wer Israels Politik kritisiert, all zu leicht unter das Verdikt des "Antisemitismus" fällt.

weiter...

ich füge dem noch hinzu, dass erneut für mich erschreckend viele deutsche dem angriffskrieg das wort reden. aber ein angriffskrieg bleibt ein unrechtmäßiger krieg, auch wenn der angreifer israel ist. er wird tod und verderben über die iraner bringen und mindestens die ganze nahöstliche region destabilisieren. vielleicht wird auch ein weltkrieg die folge des netanjahuschen spiels mit dem feuer sein.
--
Wolfgang

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neutron14
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Re: Ein Gespräch mit Günter Grass
geschrieben von neutron14
als Antwort auf adam vom 07.04.2012, 22:09:38
Ich glaube der herr grass hat einen wunden Punkt,wie wir Deutschen glauben,angeschnitten.Wenn wir überlegen ,was Deutschland der Welt,in den beiden letzten Kriegen an Leid zugefügt hat so muß man auch an die Folgen denken.Warum wurde der Staat Israel gerade im gebiet des Islam instaliert?doch nur um Unruhe in diesem Gebiet zu organisieren.Wenn nun jemand ,wie Günter Grass das verhalten Israels in der jetzigen Zeit beschreibt,so muss man feststellen,daß Israel sein ihm zugedachte Funktion voll erfüllt.Siehe Siedlungspolitik,Palestinenser-verleumdung sowie verleumdung des Iran.Hier gibt es gleichnisse mit den transportablen Massenvernichtungwaffen(von den Geheimdiensten der USAausgekundschaftet)im Irak .Die sich dann als harmlose LKW herausstellten.Warum darf denn Israel Atomwaffen besitzen??????????????????
justus39
justus39
Mitglied

Re: Ein Gespräch mit Günter Grass
geschrieben von justus39
Fünf Schwierigkeiten beim Schreiben der Wahrheit

Wer heute die Lüge und Unwissenheit bekämpfen und die Wahrheit schreiben will, hat zumindest fünf Schwierigkeiten zu überwinden.
Er muss den Mut haben, die Wahrheit zu schreiben, obwohl sie allenthalben unterdrückt wird; die Klugheit, sie zu erkennen, obwohl sie allenthalben verhüllt wird;
die Kunst, sie handhabbar zu machen als eine Waffe; das Urteil, jene auszuwählen, in deren Händen sie wirksam wird; die List, sie unter diesen zu verbreiten.

Diese Schwierigkeiten sind groß für die unter dem Faschismus Schreibenden, sie bestehen aber auch für die, welche verjagt wurden oder geflohen sind, ja sogar für solche, die in den Ländern der bürgerlichen Freiheit schreiben.

Bert Brecht
entstanden in Paris 1938.
geschrieben von Bert Brecht
adam
adam
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Re: Ein Gespräch mit Günter Grass
geschrieben von adam
als Antwort auf neutron14 vom 07.04.2012, 23:11:46
Ich glaube der herr grass hat einen wunden Punkt,wie wir Deutschen glauben,angeschnitten.Wenn wir überlegen ,was Deutschland der Welt,in den beiden letzten Kriegen an Leid zugefügt hat so muß man auch an die Folgen denken.Warum wurde der Staat Israel gerade im gebiet des Islam instaliert?doch nur um Unruhe in diesem Gebiet zu organisieren.Wenn nun jemand ,wie Günter Grass das verhalten Israels in der jetzigen Zeit beschreibt,so muss man feststellen,daß Israel sein ihm zugedachte Funktion voll erfüllt.Siehe Siedlungspolitik,Palestinenser-verleumdung sowie verleumdung des Iran.Hier gibt es gleichnisse mit den transportablen Massenvernichtungwaffen(von den Geheimdiensten der USAausgekundschaftet)im Irak .Die sich dann als harmlose LKW herausstellten.Warum darf denn Israel Atomwaffen besitzen??????????????????


Na, in Dir hat ja Günter Grass einen tollen Befürworter. Hätte er das geahnt, wäre ihm wahrscheinlich die Tinte getrocknet, würde ich jedenfalls gehofft haben.

Ich bin gespannt, ob noch jemand aus der Ecke "Israel als Unruhestifter installiert" gekrochen kommt.

--

adam



hafel
hafel
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Re: Ein Gespräch mit Günter Grass
geschrieben von hafel
als Antwort auf neutron14 vom 07.04.2012, 23:11:46
@ neutron:

Israels Staatsgründung geht auf die Balfour-Deklaration von 1917 zurück und wurde nicht gegründet um Streit zu säen. Wo warst Du nur im Geschichtsunterricht? Ich rate Dir mal die Geschichte Palästinas durch zu lesen. Das Internet schafft Dir da einige Möglichkeiten.

Hafel

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