Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Günter Grass macht den Mund auf... »mit letzter Tinte«:

Internationale Politik Günter Grass macht den Mund auf... »mit letzter Tinte«:

justus39
justus39
Mitglied

Re: Ein Gespräch mit Günter Grass
geschrieben von justus39
als Antwort auf Marija vom 06.04.2012, 09:59:20

Die ( fast ) Gleichschaltung der Medien wäre eigentlich kein Zeichen von Freiheit.

fast Gleichschaltung




Es ist zumindest sehr bedenklich und erinnert mich an die Meinungsmanipulation in der DDR.
Gerade das kürzlich gesendete Interview mit der Margot hat deutlich gezeigt, wie für manche Politiker eine Welt zusammenbricht, wenn sie erfahren müssen, dass sich ihre Theorie meilenweit von der Realität entfernt hat.
Günter Grass hat sich Gedanken über die Kriegspläne Israels gemacht, und gewagt, diese zu äußern. Ich lese in den Lesermeinungen zu veröffentlichen Kommentaren viel Zustimmung für Günter Grass.
Wenn schon ein Gedicht genügt, um derartige Reaktionen hervorzurufen, dann ist es Zeit, sich über die angebliche Meinungsfreiheit Gedanken zu machen, bevor es zu spät ist.
Der Bundespräsident hat viel über seine Freiheit gefaselt, er sollte eigentlich jetzt erstaunt sein, dass diese schon bei einen Gedicht endet.

Es wagt sich ja auch kaum jemand, den Inhalt es seiner Aussagen zu analysieren. Man beschränkt sich da eher auf die Beurteilung der literarischen Qualität des Gedichtes und der Person des Autors, oder bedient sich wieder der Antisemitismuskeule.

Es ist auf jeden Fall kein Gutes Zeichen von der angeblichen Demokratie in unserem Lande.

justus
Marija
Marija
Mitglied

Re: Ein Gespräch mit Günter Grass
geschrieben von Marija
als Antwort auf justus39 vom 06.04.2012, 11:05:36
Doch justus,

schau mal bei den mainstream media

faktencheck ftd
Handeslblatt judenfeindliche.....
focus

etc

da wird analysiert und
alles als falsch bezeichnet.

Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
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Re: Ein Gespräch mit dem Historiker Tom Segev
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf miriam vom 06.04.2012, 11:02:20
Die "wohltuende Gelassenheit in Israel" ist für mich gut verständlich.

Die Zeichen stehen auf Präventivkrieg, die westliche Öffentlichkeit zeigt sich ensprechend willig ---- nur mehr warten und Teetrinken bzw. die Schaffung eines Anlaßfalles ist nötig.

Davon werden wir früher als uns lieb sein kann, hören.


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Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
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Re: Günter Grass macht den Mund auf...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Hier ist noch ein Beispiel dafür, dass sie im offiziellen Deutschland, in der gleichgeschalteten Presse, dort, wo es besonders schuldkultig zugeht, mit Schaum vor dem Mund herumlaufen. Arno Frank will dem unbotmäßigen Dichter gar "den Griffel entwinden": Hoffentlich die letzte Tinte

--
Wolfgang
Marija
Marija
Mitglied

Re: Ein Gespräch mit dem Historiker Tom Segev
geschrieben von Marija
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.04.2012, 11:14:57
Die "wohltuende Gelassenheit in Israel" ist für mich gut verständlich.

Die Zeichen stehen auf Präventivkrieg, die westliche Öffentlichkeit zeigt sich ensprechend willig ---- nur mehr warten und Teetrinken bzw. die Schaffung eines Anlaßfalles ist nötig.

Davon werden wir früher als uns lieb sein kann, hören.



Gab es zum "ERstschlag" nicht auch schon Presseverlautbarungen lange vor Grassens krassem Gedicht ?

Gab es dazu nicht hier im ST schon Diskussionen, karl hatte eine angestoßen -
sie war heiß und heftig ?
silhouette
silhouette
Mitglied

Re: Ein Gespräch mit dem Historiker Tom Segev
geschrieben von silhouette
als Antwort auf Marija vom 06.04.2012, 11:18:53


Gab es zum "ERstschlag" nicht auch schon Presseverlautbarungen lange vor Grassens krassem Gedicht ?

Gab es dazu nicht hier im ST schon Diskussionen, karl hatte eine angestoßen -
sie war heiß und heftig ?

So isses.
Das Stichwort "Israel" ruft hier dasselbe Diskussionsprogramm auf wie das Stichwort "DDR".

Nicht nur dein "Faktencheck"-link aus der ftd, auch ein früher Spiegelkommentar, den ich am Anfang dieses Threads verlinkt habe, setzt sich (Punkt für Punkt) mit den Falschaussagen auseinander.

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Marija
Marija
Mitglied

Re: Günter Grass macht den Mund auf...
geschrieben von Marija
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.04.2012, 11:15:39
Ein Leser Teil- Kommentar auf den Artikel :

18 Heute 10:09 von mr_spock



" Dass sieht man doch ganz klar daran, dass nicht über die Fakten in seinem Gedicht diskutiert wird, sondern über seine Person.
Die angesprochenen Kritikpunkte bleiben unerwähnt."


Das ist auch mein Fazit -

Rückzug.

M.
adam
adam
Mitglied

Re: Ein Gespräch mit Günter Grass
geschrieben von adam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.04.2012, 10:43:49
Stimmt, in die Situation des Irans (auch hier unterscheide ich jetzt nicht zwischen Staat, Regierung, Politiker, Menschen) hineinversetzt, würde ich auch daran bauen. Ein Gleichgewicht des Schreckens war lange Zeit die Maxime der westlichen Welt.

Wenn allerdings aus diesem für mich logisch klingenden Schluß, die Rechtfertigung für einen Krieg konstruiert werden sollte, dann muß heftigst Widerspruch einlegen.
Es wird damit die Basis unseres Rechtssystems unterminiert - und darauf sind WIR? - ich zumindest - absolut nicht stolz. Ich finde diese Tendenz, die bereits an die Türe unserer Gesetzgebung klopft bzw. sogar schon Eingang gefunden hat, brandgefährlich.


mart,

wer versucht einen Krieg gegen den Iran zu rechtfertigen? Bisher höre und lese ich nur von einem möglichen Angriff gegen die Nuklearanlagen des Iran, in denen die Anreicherung von Uran betrieben wird und wo der Logik zufolge die Bombe entwickelt oder gebaut wird. Das wäre zwar militärische Gewalt, aber noch lange kein Krieg.

Für wen wäre ein "Gleichgewicht des Schreckens" von Vorteil? Und vor allem wem gegenüber? Einen Vorteil hätte allein der Iran. Weil er sich gegen Israel verteidigen muß? Warum? Wenn er beweist, daß er nicht an der A-Bombe baut, braucht er von Israel nichts zu fürchten. Aber wenn Ahmadinedschad seine Weigerung, die Kontrollen zuzulassen, damit begründet, daß durch die Kontrollen Staatsgeheimnisse des Iran an seine Feinde verraten werden, gießt er natürlich Öl auf`s Feuer derer, die sicher sind, daß der Iran nukleare Waffen entwickelt, denn wie man Uran anreichert, kann kein Staatsgeheimnis sein.

Israel gegenüber kommt also das Gleichgewicht des Schreckens nicht in Frage. Bleibt nur noch ein, vom Iran ausgemachter und gepflegter, Gegner: Der Westen.

Der Westen, vor allem die USA, ist für das schiitische Regime der Scheitan auf Erden, auch oft so genannt. Wie kann der Westen in seiner Übermacht entscheidend getroffen werden, wenn man nicht in der Lage ist, Krieg gegen ihn zu führen? Die Wirtschaft, die ökonomische Stärke ist es, die den Westen samt USA so mächtig macht. Die wiederum ist abhängig vom Öl. Ist man in der Lage, den Westen vom Öl zu trennen, bedeutet das eine eminente Schwächung seiner wirtschaftlichen Fähigkeiten, einen Haircut der Macht.

Wenn meine militärischen Kenntnisse stimmen, wären schon Mittelstreckenraketen ausreichend, um vom Iran aus Europa zu erreichen. Greift der Iran nach dem Öl Arabiens, wäre das ein Grund für den Westen, militärisch einzugreifen. Bei einer Atommacht Iran, die mit Raketen Europa erreichen kann, wäre dem ein Riegel vorgeschoben.

Soweit mir bekannt ist, arbeitet der Iran, in Sachen Raketentechnik, mit Nordkorea zusammen. Auch das ist nicht gerade vertrauenserweckend.

Ich werde es immer wieder schreiben, möglicherweise auch bei anderen Gelegenheiten: "Im Übrigen bin ich der Meinung, daß der Iran am Bau der Atombombe gehindert werden muß!"

--

adam

justus39
justus39
Mitglied

Re: Ein Gespräch mit Günter Grass
geschrieben von justus39
als Antwort auf Marija vom 06.04.2012, 11:11:28
Doch justus,

schau mal bei den mainstream media

faktencheck ftd
Handeslblatt judenfeindliche.....
focus

etc

da wird analysiert und
alles als falsch bezeichnet.



Dort wird das Gedicht zeilenweise zitiert, die Aussage verdreht und dann kommentiert:

"Die Atommacht Israel gefährdet den ohnehin brüchigen Weltfrieden."

Das ist richtig aber eben nicht gleichbedeutend mit „Israel ist der Aggressor“!
Israel gefährdet aber den Weltfrieden durch seine ständigen Kriegsdrohungen gegenüber dem Iran!

"Es ist das behauptete Recht auf den Erstschlag, der das (...) iranische Volk auslöschen könnte"
Das ist unbestrittene Tatsache, auch das Israel schon Termine nannte, aber Grass schreibt nichts von einen atomaren Erstschlag!

"Israels Spezialität" sei, "allesvernichtende Sprengköpfe dorthin lenken zu können, wo die Existenz einer einzigen Atombombe unbewiesen ist"
Auch das ist eine Tatsache Es gibt keinerlei Beweise, dass der Iran über Atomwaffen verfügt, aber Grass behauptet auch nicht, dass der Iran keine Atombombe hat.

"Das von einem Maulhelden unterjochte (...) iranische Volk"

Ist nicht gleichbedeutend wie "Die Diktatur des Iran ist nicht ernst zu nehmen"
Auch das stimmt bezüglich Ahmadinedschad und wenn der tatsächlich nichts zu sagen hat, dann frage ich mich, warum man sich immer wieder auf seine angeblichen Äußerungen beruft und sie als Bedrohung interpretiert.

"Aus meinem Land soll ein weiteres U-Boot nach Israel geliefert werden, dessen Spezialität darin besteht, allesvernichtende Sprengköpfe dorthin lenken zu können"

Das ist auch richtig und wurde durch die Ausstattung mit Kurzstreckenraketen nicht widerlegt.

Wenn man Punkt für Punkt durchgeht muss man feststellen, dass die Aussagen von Günter Grass völlig entstellt und verdreht werden.
Das hätte auch Karl Eduard nicht besser gekonnt.

Gerade wieder dieses Beispiel der Tatsachenverfälschung bestätigt meine Sorge um den Wahrheitsgehalt unserer Medien noch mehr.






justus39
justus39
Mitglied

Re: Günter Grass macht den Mund auf...
geschrieben von justus39
als Antwort auf Marija vom 06.04.2012, 11:34:48
Ein Leser Teil- Kommentar auf den Artikel :

18 Heute 10:09 von mr_spock

" Dass sieht man doch ganz klar daran, dass nicht über die Fakten in seinem Gedicht diskutiert wird, sondern über seine Person.
Die angesprochenen Kritikpunkte bleiben unerwähnt."

Das ist auch mein Fazit -

Rückzug.

M.


Das ist auch meine Meinung.
Ich denke, wenn sich die allgemeine Entrüstung über die von Grass angesprochenen Tatsachen gelegt haben wird, kommt auch wieder etwas Sachlichkeit auf.

justus

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