Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Günter Grass macht den Mund auf... »mit letzter Tinte«:

Internationale Politik Günter Grass macht den Mund auf... »mit letzter Tinte«:

dutchweepee
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Mitglied

Re: Ein Gespräch mit Günter Grass
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf miriam vom 06.04.2012, 00:08:44
Das ist mir eine besondere Ehre liebe Miri ...ich wurde zwar von der NVA als Aufklärer in diversen Nahkampf- und Tötungstechniken unterwiesen, jedoch bin ich davon überzeugt, dass ich keine Chance haben werde bis zu den Nuklear-Sprengköpfen Israels vorzudringen oder gar die Vorschungs-Bunker Irans zu erkunden.

Dagegen ist ein Hornissen-Nest sanft wie ein Wellness-Spa.

p.s.:
Ich habe größten Respekt vor dem MOSSAD.
miriam
miriam
Mitglied

Re: Ein Gespräch mit Günter Grass
geschrieben von miriam
als Antwort auf dutchweepee vom 06.04.2012, 00:16:20
Ich habe größten Respekt vor dem MOSSAD.


Frei übersetzt: wenn ich an dem Mossad denke, mach ich mir in die Hosen...

Jetzt folgt, mit 7 Minuten Verspätung, das Gespräch mit GG.

Euch allen eine friedliche Nacht

Miriam
Marija
Marija
Mitglied

Re: Ein Gespräch mit Günter Grass
geschrieben von Marija

letzte Frage ;

wieso hat der Grass keine Tinte mehr ?
Krass !

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Mitglied_bed8151
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Re: Günter Grass macht den Mund auf...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
'Der Kult mit der Schuld' (H. Nawratil) hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte wie Mehltau über Deutschland gelegt. Hierzulande ist es Staatsraison, Israel für etwas ganz Besonderes zu halten, für etwas, was über dem irdischen Recht steht. Das ist sozusagen ein Prosemitismus, der auf alles losgeht, was zum Antisemitismus erklärt wird (und das ist eine ganze Menge, z.B. jegliche Kritik am kriegerischen Gebaren von Israels Mächtigen).

Die Antisemitismus-Leier

Jetzt hat ein Prominenter, Günter Grass, sein Schweigen gebrochen und Kritisches gesagt über Israels Mächtige. Prompt wurde er im offiziellen Deutschland zum Antisemiten. Im inoffiziellen Deutschland bedanken sich viele Menschen bei Grass ob seiner wahren Worte und bewundern seinen Mut. Ich danke ihm auch.

--
Wolfgang
Mitglied_81b4260
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Re: Günter Grass macht den Mund auf...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.04.2012, 04:08:21

...
Doch warum untersage ich mir,

jenes andere Land beim Namen zu nennen,

in dem seit Jahren - wenn auch geheimgehalten -

ein wachsend nukleares Potential verfügbar

aber außer Kontrolle, weil keiner Prüfung

zugänglich ist?
.....
geschrieben von G.Grass


Ja, warum darf darüber nicht gesprochen werden, warum dürfen hier nicht Kontrollen eingefordert dürfen? Ist es antisemitisch, den Gleichheitsgrundsatz auch bei Staaten einzufordern? Ist die Forderung, dass UNO-Beschlüsse von allen Staaten eingehalten werden müssen, antisemitisch?
Ist Israel per se der glaubwürdigere, bessere Staat?
Ist Iran der Schurkenstaat und das Reich des Bösen?
Sind Zweifel an dieser Schwarz-Weißmalerei schon antisemitisch?



....zudem ist zu hoffen,

es mögen sich viele vom Schweigen befreien,

den Verursacher der erkennbaren Gefahr

zum Verzicht auf Gewalt auffordern und

gleichfalls darauf bestehen,

daß eine unbehinderte und permanente Kontrolle

des israelischen atomaren Potentials

und der iranischen Atomanlagen

durch eine internationale Instanz

von den Regierungen beider Länder zugelassen wird.
geschrieben von G.Grass


Ist es bereits antisemitisch, Israel als "Verursacher der erkennbaren Gefahr" zu bezeichnen?

Ist folgendes antisemitisch:

Nur so ist allen, den Israelis und Palästinensern,

mehr noch, allen Menschen, die in dieser

vom Wahn okkupierten Region

dicht bei dicht verfeindet leben

und letztlich auch uns zu helfen.
geschrieben von G. Grass


Ist es antisemitisch zu sagen, dass

....ein weiteres U-Boot nach Israel

geliefert werden soll, dessen Spezialität

darin besteht, allesvernichtende Sprengköpfe

dorthin lenken zu können, wo die Existenz

einer einzigen Atombombe unbewiesen ist,
geschrieben von G.Grass


Ist es antisemitisch zu sagen zu sagen, die "Die Atommacht Israel gefährdet

den ohnehin brüchigen Weltfrieden?"


Israel, bewaffnet bis zu den Zähnen, seine Atomanlagen und Atomwaffen nicht der Aufsicht unterstellend, ja diese nicht einmal zugebend, vom Westen in jeder Weise unterstützt auf der einen Seite und Iran, das nach den US-Geheimdiensten noch nicht einmal begonnen hat, an seiner Atombombe zu bauen.... zwei Staaten, verstrickt in die eigene Notwendigkeit und in Verfolgungswahn, der sowohl bei dem einen als auch bei dem anderen nicht ganz grundlos ist.

Es stehen die Zeichen auf Präventivkrieg, - die Umdeutung von Worten ist im Westen bereits im Irankrieg akzeptiert worden.

Wie gut eignet sich doch das Schlagwort "antisemitisch", um Kritikern den Mund zu stopfen. Israel ist nicht sakrosankt.
(Ich habe hier bewußt nicht zwischen dem Staat, der Regierung und seinen Bewohnern unterschieden. - Das wird auch nicht in dieser penetranten Weise eingefordert, wenn von anderen Staaten gesprochen wird.)
Marija
Marija
Mitglied

Re: Günter Grass macht den Mund auf...
geschrieben von Marija
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.04.2012, 08:47:26

Liebe mart1,

ich danke dir persönlich für deine obige Darstellung.

Meine Frage an dich :

Sind zwei verschiedene Denkweisen

a/ die alttestamentalische
b/ die neutestamentalische


überhaupt kompatibel ?

Ich bin Laie und frage deshalb so naiv.

LG
Marija

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Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
Mitglied

Re: Günter Grass macht den Mund auf...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Marija vom 06.04.2012, 08:55:56
Ich bin totaler Laie, aber habe sehr, sehr viel nachgedacht. Trotzdem verstehe ich deine Frage nicht und weiß keine Antwort darauf.

Ich denke, das im Westen durch den Antisemitismus, der sich wie ein roter Faden durch die Geschichte des Abendlandes zieht, ein Knäuel an inneren Verstrickungen ergibt, der dieses Weiß-Schwarzdenken verursacht; dieses Mobile kann aber auch wieder in Bewegung geraten. Vor den daraus folgenden Konsequenzen fürchte ich mich.
adam
adam
Mitglied

Re: Ein Gespräch mit Günter Grass
geschrieben von adam
als Antwort auf dutchweepee vom 05.04.2012, 19:45:16
Kontrolliert gefälligst Israels Atomwaffen!


@dutch,

eigentlich ist die Frage, wer die Kontrolle über die nuklearen Waffen Irans hat, wenn es dem Mullah-Regime gelingt, die Bombe zu bauen und die Beantwortung der Frage ist einfach: Niemand!

Über Israels atomare Bewaffnung wachen die bestmöglichen Kontrolleure der Welt: Die Selbsterhaltung und die Verbündeten Israels.

Sollte Israel einen atomaren Erstschlag führen, würden sich seine Verbündeten von ihm abwenden und es sähe sich der zu erwartenden Vergeltung allein gegenüber. Das wäre das Ende des Staates Israel, denn wer würde sich noch für diesen Staat verwenden, der seine Berechtigung auf dem Massenmord des Holocaust begründet, dann aber selber einen Massenmord begeht? Jeder israelischen Regierung, und sei sie noch so militant eingestellt, sind die Hände gebunden, was eine aggressive Verwendung seines nuklearen Potentials anbelangt. Nicht einmal die Angst dürfte sie dazu verleiten. Im Falle Israels gilt ganz besonders: Wer zuerst angreift, verliert als Zweiter.

Was Grass bewegt hat, diese parteiische, antiisraelische Stellung zu beziehen und der Öffentlichkeit auf dem silbernen Tablett seine Unkenntnis über die Zusammenhänge in Nah- und Mittelost zu präsentieren ist mir ein Rätsel. Wahrscheinlich ist für mich, daß er bisher intellektuell überschätzt wurde. Was die Überschätzung anbelangt, reiht er sich unter eine ganze Reihe Nobelpreisträger ein.

--

adam

Karl
Karl
Administrator

Re: Ein Gespräch mit Günter Grass
geschrieben von Karl
als Antwort auf adam vom 06.04.2012, 09:12:47
eigentlich ist die Frage, wer die Kontrolle über die nuklearen Waffen Irans hat
geschrieben von adam
Mit Verlaub, diese einseitige Konzentration auf den Iran, die Grass anprangert, ist m. E. das Übel, um das es geht.

Wenn dem einen alles und dem anderen nichts erlaubt ist, dann ist diese Ungleichbehandlung der Ursprung von Frustration und Hass in dieser Region. Wieso wird den Israelis eigentlich ein rationaler Umgang mit vorhanden Atomwaffen zugestanden und den Iranern ein vermuteter irrationaler Umgang mit nicht vorhandenen Atomwaffen zum Verhängnis?

Das ist eine Ratio, die ich nicht mehr verstehe und die zutiefst irrational (und die Menschen ungleich behandelnd) ist. Es gibt keine Über- und Untermenschen!

Karl
Marija
Marija
Mitglied

Re: Günter Grass macht den Mund auf...
geschrieben von Marija
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.04.2012, 09:09:29


Danke mart für die Antwort.

Ja, die obige Frage beschäftigt mich seit langer Zeit.

Das alttestamentalische Denken bezieht die RACHE ein.
Das neutestamentalische Denken verwirft die Rache.

Deswegen vermute ich, dass diese unterschiedlichen, ja gegensätzlichen Standpunkte Ursache des "Nichtverstehens" sein können.

Marija

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