Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Günter Grass macht den Mund auf... »mit letzter Tinte«:

Internationale Politik Günter Grass macht den Mund auf... »mit letzter Tinte«:

Re: Grass ist ein mutiger Mann
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 05.04.2012, 17:32:23

Ich setze meine Gedanken dazu mal andersfarbig dazwischen.




@ Nordstern,

ich denke die Mehrheit der Bevölkerung in Israel wie im Iran möchte keinen Krieg.

Ein Standpunkt, den wir teilen.

Es gibt Unterschiede bei der Beurteilung der "iranischen Gefahr". Wenn der iranische Präsident seine verbalen Keulen gegen Israel schleudert, dann ist das zu verurteilen. Er hat allerdings auch darauf hingewiesen, dass die Beseitigung des südafrikanischen Apartheitstaates nicht Südafrika von der Landkarte getilgt hat.

Das kann nicht beruhigend wirken. Und es ist auch fraglich, ob es denn ebenso einträfe.
Ich überlege mir an der Stelle, wie der Iran reagieren würde. Wie er jetzt schon reagiert.


Die postulierte Vernichtung Israels ist bereits des öfteren als tendenziöser Übersetzungsfehler gebrandmarkt worden, angesichts der historischen Erfahrungen der Israelis ist es allerdings mehr als verständlich, dass sie hier sensibel reagieren und sich solche Töne nicht gefallen lassen wollen. Mahmud Ahmadinedschad ist mehr als ein Dummkopf, dass er so missverständliche Formulierungen verwendet. Aber ich glaube, es war adam, der einmal schrieb, dass diese Kraftmeierei vor allem innenpolitische Gründe hat.

Übersetzungsfehler oder nicht. Iran beteiligt sich aktiv gegen Israel.
Auf verschlungenen Wegen gelangen immer wieder Waffen in das Krisengebiet.
Umgekehrt setzt aber Israel doch keine Waffen über Dritte gegen den Iran ein.
Jedenfalls ist es meines Wissens nicht bewiesen.
Möglicherweise wäre der Friedensprozess weiter vorangekommen, wenn nicht immer wieder
neu der Krieg mit Raketenbeschuß begonnen würde.
Zumindest behindert oder stoppt es Verhandlungen.
Umgekehrt, wie würde der Iran reagieren,
wenn Dritte ihn immer wieder mit Raketen beschießen würden


Der Iran würde eine Atombombe, würde er sie denn jemals bauen (der amerikanische Geheimdienst ist sich ja sicher, dass damit noch nicht begonnen wurde), niemals einsetzen; denn dies wäre ja seine eigene sichere Vernichtung. Iraner sind keine Dummköpfe.

Das ist umgekehrt aber die gleiche Situation, es ist die gleiche Entfernung.
Die Wirkung wäre gleich. Israelis sind auch keine Dummköpfe und die Bombe kennt nicht Freund und Feind.
Die tötet jeden.


Wenn Israel den Iran bombardieren würde, dann hätte dies also allein strategische, machtpolitische Gründe. Die Existenzangst würde m. E. nur vorgeschoben und missbraucht, um endgültig Hegemonialmacht in Nahost zu werden.

Ist das denn im Iran nicht ebenso.
Wenn es hauptsächlich innenpolitische Machtkämpfe sind ? (s. Adam)
Muß man das nicht auch in Israel so vermuten mit der jetzigen Regierung,
dort an der Macht zu bleiben ?


Ich habe diese Überzeugung aufgrund der mir zugänglichen Informationen gewonnen. Ich schließe nicht aus, nicht alle Fakten zu kennen. Ich kann das Kriegsgeschrei der westlichen Medien aber nicht nachvollziehen und hoffe, dass Grass noch rechtzeitig eine aufklärende Wirkung entfalten kann.

Das Kriegsgeschrei der westlichen Medien, ich glaube, da geben sich die Medien beider Seiten nichts. Wenn ich mir nur einige Medien ansehe, so ist es entscheidend, welcher Redakteur dort schreibt.
Es ist wie Feuer und Wasser und widerspricht sich in ein und derselben Zeitung.
Ich würde mir wünschen, dass die Initiativen beider Völker Erfolg haben, darin sehe ich eine Chance.
Ich befürchte allerdings, dass es da die jungen Iraner sehr viel schwerer haben.
Es gab diese Versuche schon.


Karl
geschrieben von karl


nordstern
miriam
miriam
Mitglied

Re: Ein Gespräch mit Günter Grass
geschrieben von miriam
als Antwort auf hafel vom 05.04.2012, 17:57:01


Danke dir Hafel für deine beiden Beiträge zum Thema.

Achtung! Heute Nacht um 00:15 findet auf dem Sender 3sat eine "Kuturzeit extra" - Sendung statt - und zwar ein Gespräch mit Günter Grass.


Miriam

Tschuldigung Nordsternchen, hatte dich nicht gesehen...
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Ein Gespräch mit Günter Grass
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf miriam vom 05.04.2012, 18:26:00
ÜBRIGENS?

Wo bleibt unser "Freiheits-Präsident", wenn Günter Grass freiheitlich ein paar Worte zur Sache spricht? Es geht klipp und klar darum, dass ein Schriftsteller sich die Freiheit genommen hat, seine Gedanken zur Kriegsgefahr im Nahen Osten mit seinen Mitteln Ausdruck zu verleihen. Das Politik-Gedöns muss natürlich "bilaterale Beziehungen" berücksichtigen, aber ich sage:

Grass hat das gut gemacht!

Kontrolliert gefälligst Israels Atomwaffen!

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Mitglied_5ccaf87
Mitglied_5ccaf87
Mitglied

Re: Ein Gespräch mit Günter Grass
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 05.04.2012, 19:45:16
Grass hat das gut gemacht!

Kontrolliert gefälligst Israels Atomwaffen!

Sehe ich auch so. Immerhin diskutiert die ganze Bundesrepublik über dieses Thema. Selbst wenn ein paar Worte davon falsch sind, so war es doch richtig. Wann geschah sowas das letzte Mal?
silhouette
silhouette
Mitglied

Re: Ein Gespräch mit Günter Grass
geschrieben von silhouette
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.04.2012, 21:54:38
. Immerhin diskutiert die ganze Bundesrepublik über dieses Thema. Selbst wenn ein paar Worte davon falsch sind, so war es doch richtig. Wann geschah sowas das letzte Mal?

Von Dezember 2011 bis Februar 2012: das Objekt des Massenauflaufs und nicht endenden Disputs, dafür oder dagegen, je nach fest konditionierter Denkrichtung, hieß Wulff.

Und was das angeblich endlich nicht mehr verschwiegene Richtige anbelangt, so war absolut nichts Neues oder noch nichts Diskutiertes dabei. Es waren nur

Des Kaisers neue Kleider!
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Ein Gespräch mit Günter Grass
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf silhouette vom 05.04.2012, 23:28:54
?

Es geht um Grass.

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miriam
miriam
Mitglied

Re: Ein Gespräch mit Günter Grass
geschrieben von miriam
als Antwort auf silhouette vom 05.04.2012, 23:28:54
Im Laufe des Nachmittags, wurde Günter Grass von einigen Sendern, zu seinem so genannten Gedicht befragt.

Und da korrigierte sich wiederholt der Nobelpreisträger, betonend er hätte eigentlich nicht Israel gemeint, sondern die jetzige Regierung des Landes!

Kunststück Herr Grass - diese kritisieren alle meine israelischen Freunde - und ich auch!
Muss man dafür ein Gedicht schreiben - um sich so missverständlich zu äußern?
Stellen Sie sich vor, irgendeine bekannte Persönlichkeit, hätte seinerzeit NS-Deutschland, mit DEUTSCHLAND, dem Land, verwechselt!

Das hätte ein Gedöns gegeben...

Miriam
silhouette
silhouette
Mitglied

Re: Ein Gespräch mit Günter Grass
geschrieben von silhouette
als Antwort auf dutchweepee vom 05.04.2012, 23:50:20
?

Es geht um Grass.

Und wen denn sonst??????????????????????
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Ein Gespräch mit Günter Grass
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf miriam vom 05.04.2012, 23:52:11
@miriam

Du hast recht ...ein Gedicht gegen Hitler wird allseits akzeptiert, aber ein Gedicht gegen Deutschland birgt Missverständnisse. So läuft das wohl auch mit Israel und seiner Regierung.

Also gegen wen muss Grass ein Gedicht schreiben, um Israels Kernwaffen unter Kontrolle stellen zu lassen?
Mir ist das egal.

Hauptsache Irgendeiner kontrolliert das atomare Waffenlager in der arabischen Region!
miriam
miriam
Mitglied

Re: Ein Gespräch mit Günter Grass
geschrieben von miriam
als Antwort auf dutchweepee vom 06.04.2012, 00:00:17
Dutchi - hiermit ernenne ich dich als Sonderbeauftragten der die Lage der nuklearen Waffen im Nahen Osten, kontrollieren soll!

Dies betrachte ich als meine besondere Ehrenpficht...

Miriam


Mann - rege ich mich über diesem meinen Freund manchmal auf!

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