Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Günter Grass macht den Mund auf... »mit letzter Tinte«:

Internationale Politik Günter Grass macht den Mund auf... »mit letzter Tinte«:

silhouette
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Re: Vielleicht eine andere Lesart...
geschrieben von silhouette
als Antwort auf miriam vom 04.04.2012, 18:11:16
Gedicht, Miriam? Ich sehe keines. Nicht einmal ein superextramodernes. Es hat nämlich keinen Sprachrhythmus, auch nicht, wenn es schön in einer schmalen Spalte geschrieben wird. Auch der spanische Text in der Zeitung El País hat keinen Rhythmus.

Der Spiegel lässt sich die Gelegenheit zu einem mehrstimmigen Spott nicht entgehen:
"lyrische Waffenlieferungswarnung" oder "lyrischer Erstschlag".

Sachlicher kommentiert er diese Kollektion von Vorurteilen und Populismus ebenfalls.
Hier:
So falsch liegt Günter Grass

Ich sag's ja, Hauptsache man ist im Gespräch. Das geht nirgends besser als mit einem Thema, zu dem in wenigen Stunden alle zur Stelle sind, die von Berufs wegen "Antisemitismus" schreien müssen. Und leider nicht ganz daneben liegen, wenn man zwischen den Zeilen lesen mag. So in dem Stil: "eigentlich bin ich ja ein Freund Israels, aber....."

Und dann noch diese Theatralik der "letzten Tinte".
sysiphus
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Re: Günter Grass macht den Mund auf… „mit letzter Tinte“:
geschrieben von sysiphus
als Antwort auf justus39 vom 04.04.2012, 17:50:11


Kriegsdrohungen Israels

justus


Bei Kriegsdrohungen vergessen "be" einzufügen?

sysiphus...
Mitglied_5ccaf87
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Re: Vielleicht eine andere Lesart...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf silhouette vom 04.04.2012, 18:51:43
- Bin ich auch ein Antisemit wenn ich sage, das Israel gleichfalls verpflichtet ist dem Sperrvertrag beizutreten, sein Atomwaffenpotenional offen zu legen und abzubauen?
- Bin ich allen Ernstes ein Antisemit, wenn ich von der deutschen Regierung verlange, das sie endlich die Lieferungen strategischer Waffen an Israel einstellen soll?
- Bin ich etwa ein Antisemit wenn ich sage, das kein schlüssiger Beweis dafür vorliegt, das der Iran an der Bombe bastelt.

Nicht einmal die US-Regierung mit ihren perfekten Spionagesatelliten hat Beweise. Israel hat seit vielen Jahren die Bombe und Trägersysteme.

Auf alle Fälle haben die USA die Lehren aus dem letzten Irak-Krieg mit 650.000 Toten gezogen: Weder ein konventioneller noch ein Atomkrieg ist in Nahost zu gewinnen. Die Schäden eines Nuklearkrieges sind über Jahrhunderte hinweg nicht reparabel. Das weiß man auch im Iran. Denkt nicht das dort unzivilisierte Halbwilde leben und es reicht nicht wenn die Israelis behaupten: Wir sind die Guten.

Im Übrigen hat Homers Iliassage und die Siegfriedsage auch keine uns geläufige Versform bzw. einen Rythmus. Was solls, es ist die künstlerische Freiheit des Nobelpreisträgers. Ich würde auch keine Versform anwenden. Das wäre zu viel Ehre.

Erstaunlich für mich ist viel mehr, wer sich alles in Deutschland angegriffen fühlt und weshalb. Wer von euch fühlt sich noch angegriffen? Ich nicht und will auch in dieser Region Frieden.

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Re: Vielleicht eine andere Lesart...
geschrieben von silhouette
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.04.2012, 21:25:23
Die sachlichen Fragen, sofern es welche sind, beantwortet mein link. Ich brauche das Rad nicht neu zu erfinden. Ich habe mich klar positioniert. Der Rest ist Lesen. Lesen bildet.
Der Iran wird nicht müde, Israel mit der Ausrottung zu drohen. Nicht umgekehrt.

Bezüglich des Rhythmus bei Homer würde ich mich nicht so weit aus dem Fenster lehnen. Die Ilias hat durchgängig einen ganz klassischen Hexameter.

Der Nobelpreis ist keine Heiligsprechung. Ich erinnere an den Friedensnobelpreis für einen Kriegshetzer genau aus dieser Region.
justus39
justus39
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Re: Vielleicht eine andere Lesart...
geschrieben von justus39
als Antwort auf silhouette vom 04.04.2012, 21:29:11
Komisch,
ich lese nun schon seit vielen Monaten, dass Israel den Irak angreifen will und die USA bittet, dabei mitzumachen. Von einem "Erstschlag" ist die Rede und von einer "Zerstörung der iranischen Aufbereitungsanlagen".
Die fehlerhafte Interpretation von einer "Ausradierung Israels" ist zwar längst widerlegt, aber sie geistert immer noch als Spukgespenst durch die Foren.
Karl
Karl
Administrator

Re: Günter Grass macht den Mund auf… „mit letzter Tinte“:
geschrieben von Karl
als Antwort auf JuergenS vom 04.04.2012, 16:42:35
Die Rückzugs-Gefechte sehr betagter Männer.

Lasst uns doch in Ruhe, das Rad der Geschichte hat sich längst weitergedreht, auch Helmut Schmidt sollte ad acta gelegt werden, die Zukunft ist wichtiger.
Lieber heigl,

so ganz verstehe ich Deine Aussage nicht. Es geht doch um Zukunft und nicht um Vergangenheit. Inhaltlich habe ich das, was Grass jetzt geäußert hat, auch schon geschrieben. Wo hat Grass sachlich unrecht?

Karl

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Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
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Re: Günter Grass macht den Mund auf...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
israels auf krieg gebürstete regierung ist eine gefahr für den frieden. jeder weiß das. wer das aber öffentlich sagt, wie grass es jetzt getan hat, wird verdammt. "antisemit" sei er, heißt es. natürlich ist er das nicht. auch das weiß jeder. im schuldkultigen deutschland wird mittels des vorwurfs "antisemitismus" denunziert, dass die schwarte kracht. die israel-lobbyisten beherrschen die veröffentlichte meinung. besser ist es, die klappe zu halten.

--
Wolfgang
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Re: Vielleicht eine andere Lesart...
geschrieben von silhouette
als Antwort auf justus39 vom 04.04.2012, 21:41:36
Also ich habe da ein authentisches Zeugnis gesehen: Das ZDF hat sich nicht entblödet, dem Ahmadinedschad zur überdeutlichen Darstellung seiner Absichten und Einstellungen nicht nur einen Hauptsendeplatz zur Verfügung zu stellen, sondern auch einen Journalisten geschickt, der sich zu meiner Überraschung als kleiner braver Schuljunge erwiesen hat.

Hat man solche direkten Aussagen von seiten der israelischen Regierung gehört? Oder nur vom Hörensagen? Völkerrechtlich gäbe es da einiges zu streiten, über Berechtigung oder Nichtberechtigung eines, sagen wir mal "Angriffs zur Verteidigung" (wenn es das ist, was du meinst), denn da streiten sich die Leute, die sich damit beruflich sehr gut auskennen.
silhouette
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Re: Günter Grass macht den Mund auf...
geschrieben von silhouette
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.04.2012, 22:05:48
Die Schuldkultigkeit und die unkritische (ebenfalls kulthaftige Ausmaße erreichende) Duldsamkeit gegenüber allem, was islamisch ist, dürften sich in diesem Land längst die Waage halten.
miriam
miriam
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Re: Wolfgang Herles - Literaturexperte des ZDF
geschrieben von miriam
als Antwort auf silhouette vom 04.04.2012, 22:42:01
Mit wenigen Ausnahmen - was aus meiner Sicht betreffend dieses Forum sehr zu bedauern ist - entspricht die Meinung hier nicht derjenigen der meisten im Lande, über das Spätwerk des Literaturnobelpreisträgers.

Ich kann mir aber vorstellen, dass man heute an den Stammtischen, jubelt.

Sehr treffend zum Gedicht (welches ja im Grunde genommen keines ist), hat sich dazu der Literaturexperte des ZDF, Wolfgang Herles, ausgedrückt:

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