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Internationale Politik Glienicker Brücke an Israelische Grenze

susannchen
susannchen
Mitglied

Re: die Menschenrechte von 6 milionen Palaestinensern
geschrieben von susannchen
als Antwort auf Karl vom 21.07.2008, 21:17:56
Was schlägst du vor sollen unsere Politiker tun?
Gehen nicht etliche Initiativen aus von verschiedenen Politikern unseres Landes, zwingen können auch wir niemanden die Menschenrechte einzuhalten.
Das grösste Manko sehe ich darin,wird eine vermeintlich Israelfeindliche/kritische Meinung geäussert, ist man gleich Antisemit in unserer politischen Öffentlichkeit.
Auch wenn es keiner gerne hören mag, der Zentralrat der Juden hat einen zu grossen Einfluss auf unsere Politik, das sollte so nicht sein!
Ich bin weder Feind noch Freund von Israel wie Palästina, sie fügen sich gegenseitig grosses Unrecht zu, wobei ein gegenseitiges Aufwiegen der Schuld wenig hilfreich ist.
--
susannchen
Karl
Karl
Administrator

Re: die Menschenrechte von 6 milionen Palaestinensern
geschrieben von Karl
als Antwort auf susannchen vom 21.07.2008, 21:27:43
Was schlägst du vor sollen unsere Politiker tun?

Nun, klipp und klar aussprechen, was Sache ist und keine Waffen liefern.
Das grösste Manko sehe ich darin,wird eine vermeintlich Israelfeindliche/kritische Meinung geäussert, ist man gleich Antisemit in unserer politischen Öffentlichkeit.

Die Verpflichtung aus unserer Vergangenheit ist es, Zivilcourage zu zeigen und überall die Verletzung der Menschenrechte anzuprangern, wo sie verletzt werden. Es ist verwerflich, sich mit dem Vorwurf "Antisemitismus" gegen Kritik in der Menschenrechtsfrage schützen zu wollen.
Auch wenn es keiner gerne hören mag, der Zentralrat der Juden hat einen zu grossen Einfluss auf unsere Politik, das sollte so nicht sein!
Das sehe ich nicht so.
Ich bin weder Feind noch Freund von Israel wie Palästina, sie fügen sich gegenseitig grosses Unrecht zu, wobei ein gegenseitiges Aufwiegen der Schuld wenig hilfreich ist.

Diese Aufrechnung findet in der Öffentlichkeit ja auch kaum statt. Es wird ja nirgendwo thematisiert, dass der palästinensische Blutzoll um ein Vielfaches höher liegt als der israelische. Bei uns in der Presse sind die israelischen Opfer präsent, die palästinensischen stehen im Kleingedruckten.

So sehen die Zahlen für 2007 aus:
Die zunehmende Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern ließ die Zahl der durch israelische Truppen getöteten Palästinenser gegenüber dem Vorjahr auf das Dreifache ansteigen. Die Zahl der durch palästinensische bewaffnete Gruppen getöteten Israelis reduzierte sich um die Hälfte. Insgesamt wurden mehr als 650 Palästinenser, unter ihnen etwa 120 Kinder, sowie 27 Israelis getötet.
geschrieben von AI 2007

Du verstehst: "Die Zahlen bitte nicht aufrechnen" darf nicht bedeuten, die Zahlen der einen Seite zu verschweigen!
--
karl
hafel
hafel
Mitglied

Re: die Menschenrechte von 6 milionen Palaestinensern
geschrieben von hafel
als Antwort auf susannchen vom 21.07.2008, 21:05:31
@ susannchen: Wie lange soll eigentlich Deutschland noch in der "Schuld für alles Rolle" stehen?
Irgenswann muss damit aml abgeschlossen werden. Die BRD leistet seit zig Jahren mit Unsummen an Geldern und Hilfsleistungen eine Art Wiedergutmachung.
Langsam sollte man mal die Kirche im Dorf lassen.
Wieviele Generationen sollen noch büsen unter den Fehlern unserer Ur/Grossväter?


Es geht doch hier nicht um materielle Wiedergutmachung. In der moralischen Schuld werden wir wir immer stehen, das werden die Geschichtsbücher unserer Urenkel beweisen.

--
hafel

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hugo
hugo
Mitglied

Re: die Menschenrechte von 6 milionen Palaestinensern
geschrieben von hugo
als Antwort auf Karl vom 21.07.2008, 21:47:14
hm, der Einfluss des Zentralrats der Juden auf unsere Politik,, ein Thema welches Unbehagen hoch 3, welches Magendrücken und Verwirrung stiften wird.

Also sollten wir es da lieber aussparen ? ist das ein zu warmes Eisen ??

Ich sehe den Einfluss dieser jüdischen Stimme einigermassen undurchsichtig und keinesfalls sind unsere Politiker unbeeindruckt wenn von da hin und wieder ein kühler Wind weht. Nur mal erinnern an die makabere Aufforderung an Kurt Beck, sich zu überlegen, ob eine solche Entwicklungshilfeministerin (gemeint war die Entwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul SPD) im Namen der Sozialdemokraten noch tragbar ist.


Auch die 2006 geäußerte Kritik "Wir bedauern, dass auch Außenminister Steinmeier in dieser Angelegenheit offenbar mit zweierlei Maß misst."
Angesichts der eskalierenden Situation im Nahen Osten hatte Außenminister Steinmeier (nach Ansicht des Vorsitzenden Dr Graumann )nicht eindeutig und schnell genug die Raketenangriffe auf israelische Zivilistenöffentliche verurteilt,,,,

hat aber wohl einen kleinen hilfreichen Schock beim Kritisierten ausgelöst,,
heute las ich in meiner Tageszeitung: "Steinmeier trifft Israelis und Deutsche bei Segeltörn"
In der Messe spricht Steinmeier zum Thema „Deutschland und Israel: Wie geht der Weg weiter?“
Zuvor hat ein Mann vom Auswärtigen Amt die Presse gebeten: „Keine Fragen, keine Aufnahmen, keine Mitschriften !!!!

Warum wohl ? naja ich dachte schon,,, sehr warmes Eisen und wenn der Mann mal Bundeskanzler werden möchte, dannn nur mit freundlicher Tolerierung und sicher niemals gegen,,,,,

aber wie gesagt,, das wär ein anderes Thema,,



hugo
Mitglied_73fd35a
Mitglied_73fd35a
Mitglied

Re: die Menschenrechte von 6 milionen Palaestinensern
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hafel vom 21.07.2008, 22:01:32
1/
es gibt also eine mat. wiedergutmachung und eine moralische.
wieso ist die materielle nicht erwaehnenswert ?
warum soll es DOCH hier nicht um materielle wiedergutmachung gehen?

2/ du schreibest:
" in der moralichen schuld werden wir immer stehen "
wie wuerde man das ohne Gedaechtnis schaffen ?
man muss sich dann erinnern also ?
die vergangenheit ist also wichtig..sie also ist von der gegenwart und zukunft untrennbar.
oder : man soellte sich an A erinnern aber an B darf man sich nicht erinnern !!!
-----------------
je mehr europaer sich im neuen kalten krieg verwickeln..je mehr sie kolonialistische und rassistische kraefte moralich und militaerisch und finanziell unterstuetzen desto miserabler ihre logik wird.
--
abdu
susannchen
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Re: die Menschenrechte von 6 milionen Palaestinensern
geschrieben von susannchen
als Antwort auf hafel vom 21.07.2008, 22:01:32
Ich denke, die moralische Schuld zieht die materielle Wiedergutmachung automatisch nach sich.
Ich glaube nicht dass das trennbar ist.
Bitte, das ist mein persönlicher Glaube.
--
susannchen

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miriam
miriam
Mitglied

Re: die Menschenrechte von 6 milionen Palaestinensern
geschrieben von miriam
als Antwort auf hafel vom 21.07.2008, 22:01:32

Es geht doch hier nicht um materielle Wiedergutmachung. In der moralischen Schuld werden wir wir immer stehen, das werden die Geschichtsbücher unserer Urenkel beweisen.

--
hafel


Das Thema einer moralischen Schuld, ist eben einer der Punkte den man immer wieder anspricht (Zentralrat der Juden, Jüdische Gemeinden, etc...) und wiederholt betont:
Es gibt keine moralische Schuld der Nachkommen, wohl aber eine moralische Verantwortung für die Gegenwart und für die Zukunft.

Dies betrifft aber uns alle.

--
miriam
hafel
hafel
Mitglied

Re: die Menschenrechte von 6 milionen Palaestinensern
geschrieben von hafel
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.07.2008, 23:08:01
Deinen Gedankengang kann ich zum Teil mit tragen.
Ich denke, dass wir "ewig" eine moralische Schuld und eine besondere Verantwortung zu tragen haben, einfach "im nicht vergessen". Eine materielle Schuld endet einmal.
--
hafel
miriam
miriam
Mitglied

Re: die Menschenrechte von 6 milionen Palaestinensern
geschrieben von miriam
als Antwort auf hafel vom 22.07.2008, 00:05:54
Lieber Hafel, lies bitte auch meinen Beitrag, den ich kurz vor dir geschrieben habe.

Liebe Grüße

Miriam

hafel
hafel
Mitglied

Re: die Menschenrechte von 6 milionen Palaestinensern
geschrieben von hafel
als Antwort auf miriam vom 22.07.2008, 00:04:31
Sorry, liebe miriam, Dein Beitrag erschien, als ich meinen gerade abgesetzt habe.
Er deckt sich ja inhaltlich weitgehend mit meiner Meinung, Du hast es eben nur etwas klüger ausgedrückt. )))

Natürlich werden wir immer in der Verantwortung stehen, unseren Nachkommen die Ursachen und Wirkungen unserer Geschichte anzumahnen.
--
hafel

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