Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik George W. Obama: Das Ende einer Hoffnung

Internationale Politik George W. Obama: Das Ende einer Hoffnung

luchs35
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Re: George W. Obama: Das Ende einer Hoffnung
geschrieben von luchs35
als Antwort auf olivenzweig vom 11.07.2013, 04:57:50
Nach Obamas erster Rede in Berlin, damals noch als Senator und Präsidentschaftskandidat, war er nach der schrecklcihen Bushaera noch ein wirklicher Hoffnungsträger. Bei der Diskussion damals schrieb ich folgendes:

Englischer Text von Obamas Berliner Rede
geschrieben von luchs35 am 25.07.2008 07:15 als Antwort auf eleonore vom 25.07.2008 05:58
Eleo, mit diesen Ohren schafft es Obama sogar übers Wasser zu gehen!)

Nun habe ich eine Nacht über Obamas Auftritt geschlafen, es hat sich "gesetzt" bei mir, wie man so schön sagt. Und nun muss ich zugeben, dass er und seine Rede mich mehr beeindruckt haben, als ich noch gestern Abend kurz danach (in einem andern Thread) zugeben konnte.

Eigentlich kann ich mir gar nicht mehr vorstellen, dass dieser Mann es nicht schaffen könnte, auf den Thron dieses höchsten Amtes zu klettern. Allein die Faszination, die er mit seinem Elan ausströmt und auf die Massen überträgt, könnten vieles bewegen. Allerdings braucht er Partner und vor allem eine Hintermannschaft, die mitzieht in seinen Offensiven.

Kann er sich gegen die Militärlobby bei seinen Plänen, die Kernwaffen weltweit abzuschaffen, erfolgreich behaupten? Wie wird er mit dem Iran umgehen, nachdem er zuvor schon drohte, hier notfalls aufs Äusserste zu gehen, um dort keine Kernwaffen zuzulassen?
Ein harter Brocken wird in seinem eigenen Land die wirtschaftliche Situation sein.
Der marode finanzielle Haushalt muss saniert werden, die Bush -Administration hat hier "ganze Arbeit" geleistet.

Von einigen Versprechungen ist er bereits abgerückt. Auch die Soldaten aus dem Irak zurückzuholen wird langsamer gehen, als er es sich vorgestellt hat. Zu stark sind mit Irak auch die wirtschaftlichen Interessens eines Landes verbunden.

Wie wird einmal Obama dastehen, wenn ihn die Realität des politischen Alltaggeschäftes eingeholt hat?

Bei aller Begeisterung für seine politischen Entwürfe: auch bei ihm wird nur mit Wasser gekocht. Es wird sehr darauf ankommen, wer seine Hintermannschaft und den/der Vizepräsident/in bildet.

Kein Zweifel, Obama war sehr beeindruckend, aber den Beweis für Standfestigkeit und klarem Blick wird er noch erbringen müssen, wenn er im Amt ist.

luchs35


Fünf Jahre später sehen wir weiter als damals , als er noch der große Hoffnungsträger war und auch die Weltgeschehnisse sich noch nicht so enorm verschlechtert hatten.

Luchs
olga64
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Re: George W. Obama: Das Ende einer Hoffnung
geschrieben von olga64
als Antwort auf olivenzweig vom 11.07.2013, 04:57:50
Bei mir dauerte die "Bekehrung" nicht 100 Tage, sondern fast eine
Amtsperiode, bis ich mir meine Begeisterung und Hoffnung abschminkte.

Olivenzweig


Da sind Sie sicher in guter(?) Gesellschaft mit vielen Deutschen, die anfangs eine nicht nachvollziehbare Liebe zu einem US-Präsidentschaftskandidaten entwickelten, den sie nicht kannten und dessen grosse Berliner Rede sie teilweise nicht verstanden haben.
Mit etwas gesundem Menschenverstand sollten Leute in unserem Alter wissen,dass es keinen Messias gibt - der, der vor Tausenden von Jahren in dieser Rolle auftrag büsste mit der Todesstrafe, erstand dann aber wieder von den Toten.
WArum gerade wir Deutsche uns unsere Helden im Ausland suchen - derzeit ist es ja Mr Snowden - und dann wieder mal völlig enttäuscht am Boden aufklatschen, wenn wir bemerken,dass es sich um Menschen mit all ihren Fehlern handelt, die wir auch haben, werde ich nie verstehen. Olga
olivenzweig
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Re: George W. Obama: Das Ende einer Hoffnung
geschrieben von olivenzweig
als Antwort auf olga64 vom 11.07.2013, 16:10:00
nur zur info Olga,

ich bin keine Deutsche, und war es niemals! bitte nicht ueber einen Kamm scheren...thanks!

Was wollen Sie wissen, was den EINZELNEN bewegt?
Nicht jedermann berauschte sich an dieser Rede in Berlin.

Olivenzweig

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olga64
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Re: George W. Obama: Das Ende einer Hoffnung
geschrieben von olga64
als Antwort auf olivenzweig vom 11.07.2013, 21:02:49
DAnn sind Sie halt von anderer Nationalität - soll mir ebenso recht wie egal sein. Warum machen Sie so ein Geheimnis daraus? Olga
Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
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Re: George W. Obama: Das Ende einer Hoffnung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
obama hat seine schergen ausgeschickt. sie sollen edward snowden fangen. tot oder lebendig. wir wissen, dass obama selbst vor mord nicht zurückschreckt. wir wissen auch, dass unter obamas regime sowohl nationales wie auch internationales recht großumfänglich gebrochen wird. schon mahnt die un-menschenrechtsbeauftragte navi pillay, das recht auf asyl zu respektieren. - edward snowden ist in großer gefahr. ich hoffe, dass putin sich seiner historischen verantwortung bewusst ist und dem allmachtsanspruch obamas widersteht. snowden darf nicht in die hände obamas fallen. er muss vor dem außer rand und band geratenen leviathan geschützt werden - schon wegen der humanitas.
---
w.
Medea
Medea
Mitglied

Re: George W. Obama: Das Ende einer Hoffnung
geschrieben von Medea
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.07.2013, 04:55:07
Hoppla Wolfgang,

ist der Vergleich mit Leviathan nicht doch eine
Nummer zu groß?



M.

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Re: George W. Obama: Das Ende einer Hoffnung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.07.2013, 04:55:07
"ich hoffe, dass putin sich seiner historischen verantwortung bewusst ist und dem allmachtsanspruch obamas widersteht. snowden darf nicht in die hände obamas fallen. er muss vor dem außer rand und band geratenen leviathan geschützt werden - schon wegen der humanitas."


Na - wenn es um Humanitas geht, ist er ja bei Putin in den besten Händen!
adam
adam
Mitglied

Re: George W. Obama: Das Ende einer Hoffnung
geschrieben von adam
als Antwort auf luchs35 vom 11.07.2013, 08:51:50
Luchs,

sehen wir wirklich weiter?

In Europa hatte niemand auf der Rechnung, daß der erster farbiger Präsident der Vereinigten Staaten als noch amerikanischer in die Geschichte der USA eingehen möchte als so mancher seiner Vorgänger. Obama ist auf dem besten Weg dahin.

Jede außenpolitische Entscheidung eines Staates hat innenpolitische Gründe und die innenpolitischen Gründe für Obamas Politik sind, die USA gestärkt aus dem politischen, wirtschaftlichen und finanziellen Chaos heraus zu führen, das ihm George W. Bushs Cowboypolitik hinterlassen hat. Das scheint ihm zu gelingen.

Er hat die amerikanischen Soldaten aus dem Irak heim geholt und beendet den offenen Krieg in und um Afghanistan/Pakistan und führt den Krieg gegen den Islamismus mit modernster Technik weiter, ohne daß amerikanische Soldaten sterben. Er hat den Wirtschaftskrieg gegen den Euro, den die Europäer unseligerweise eröffnet hatten, gewonnen. Aus den Ölquellen der Welt sprudeln weiter Dollar und in den USA werden neue Ölquellen erschlossen, die die USA unabhängig von Ölimporten machen werden. Gleichzeitig wird die Schwerindustrie wieder aufgebaut. Obama hat es geschafft, die Krankenversicherung in den USA gegen den Willen einer weißen Oberschicht einzuführen, für die die Gesundheit und finanzielle Besserstellung der Unterschicht Machtverlust bedeutet. In den Geschichtsbüchern wird der Name Obamas einst so fett geschrieben werden, wie bei uns der Name Bismarcks im Zusammenhang mit der Sozialversicherung.

Aus Sicht von Obamas USA ist Europa ein Sammelsurium von Nationalstaaten, die den Lauf der Welt aus altweltlerischer Überheblichkeit nicht kapiert haben. Die EU existiert für ihn politisch nicht, nur wirtschaftlich muß er sich mit ihr auseinander setzen. Unterstützung kann er auf veschiedensten Gebieten nicht erwarten, vor allem haben die Europäer durch ihr nationalistisches Kleinkleingeplänkel um den Euro die Einigkeit und damit ihre Verpflichtungen als demokratischer Block gegenüber der undemokratischen Welt so gut wie vergessen.
Die Bundesrepublik ist der Staat, der nicht zuletzt mit Hilfe der Amerikaner schon Mitte der 1960er als wirtschaftlicher Gewinner des 2. Weltkrieges dastand und in dem trotzdem, seit der gleichen Zeit, ein idealistisch-unrealistisch gefärbter Antiamerikanismus zu blühen begann und bis heute blüht, seit 20 Jahren vereint mit dem revanchistischem Antiamerikanismus aus dem Gebiet der ehemaligen DDR nach der Wiedervereinigung. Die Bundesrepublik ist das Land, in dem die 9/11 Terroristen ihren Anschlag vorbereiteten, das sich dem Irakkrieg verweigerte, aus dem keine wirkliche Hilfe gegen den Islamismus zu erwarten ist, dessen Polizei und Geheimdienste ihre Unfähigkeit oder gar Unwillem im Kampf gegen den wieder aufkommenden Nationalsozialismus bewiesen haben. Das ist und muß Obamas Sicht auf Europa als amerikanischer Präsident sein.

Obama wird mit etwas glücklicher Fügung als Präsident in die Geschichte eingehen, der als erster nicht weißer Präsident die USA als Weltmacht wieder aufgebaut, gestärkt und für die Zukunft gewappnet hat. Und dies ist für Europa nur ein Vorgeplänkel für die Zeit, wenn sich die Demographie der USA so weit verändert hat, daß der erste Latino Präsident wird. Dann werden die lateinamerikanischen Staaten ein gewichtiges Wort mitreden und Europa rutscht über den Tellerrand, weil es seine heutigen Chancen vertan hat.

--

adam
Mitglied_bed8151
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Re: George W. Obama: Das Ende einer Hoffnung
geschrieben von ehemaliges Mitglied

SZ.de
11.07.2013
Whistleblower Daniel Ellsberg über Prism: Vereinigte Stasi von Amerika
Wie zuletzt Edward Snowden verriet Daniel Ellsberg einst die USA. Mit seinen Enthüllungen über Vietnam galt er bisher als der wichtigste Whistleblower in der amerikanischen Geschichte. Nun äußert er sich über Snowden - und hofft, dass dieser nicht ermordet werde. Amerika sei ein anderes Land geworden, so der 82-Jährige.
Ein Gastbeitrag von Daniel Ellsberg -> http://www.sueddeutsche.de/kultur/whistleblower-daniel-ellsberg-ueber-prism-vereinigte-stasi-von-amerika-1.1718578

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w.
olga64
olga64
Mitglied

Re: George W. Obama: Das Ende einer Hoffnung
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.07.2013, 09:11:55
Hätte es die hohe Netz-Technisierung schon zu Zeiten der früheren DDR und hier im Besonderen bei der Stasi gegeben - nicht auszudenken, was die damit alles angestellt hätten. Damals schon sorgten ca 1 Mio Stasi-Mitglieder, dass über 16 Mio Menschen so viel wie möglich bekannt wird - die vielen Delinquenten - es bedurfte nur minimaler Tatbestände - wurden dann in die berüchtigten DDR-Knasts gesteckt (oder noch lange per Todesstrafe hingerichtet). Dort schmorten sie dann so lange, bis der böse Westen sie kapitalistisch auslöste.
Hätte es die Spähprogramme damals schon gegeben - wer hätte die DDR überlebt? Olga

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