Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Geht Merkels Solidarität gegenüber Israel nicht zu weit?

Internationale Politik Geht Merkels Solidarität gegenüber Israel nicht zu weit?

angelottchen
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Re: Geht Merkels Solidarität gegenüber Israel nicht zu weit?
geschrieben von angelottchen
als Antwort auf brunhilde vom 19.03.2008, 16:13:22
bei dem, was man allein hier im ST an antisemitischen Äusserungen und Hassbemerkungen liest, KANN die Solidarität ggü. Israel gar nicht zu weit gehen!

Wenn man hier liest, dass die selben, die dem Kosovo die Unabhängigkeit gönnen und die zum Teil noch in Landsmannschaften sind, die Schlesien, Ostpreussen und Königsberg zurück haben wollen, Israel jede Existenz absprechen, kann man sich nur an den Kopf fassen ...

und was fahrstg. sich hier leistet ist ja wohl unter aller Sau ...
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angelottchen
hafel
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Re: Geht Merkels Solidarität gegenüber Israel nicht zu weit?
geschrieben von hafel
als Antwort auf angelottchen vom 19.03.2008, 17:07:22
Angelottchen, ich wünschte mir, Karl würde mal "fahrstg" seine Bemerkungen lesen. Vielleicht hat er dazu mal Zeit? Das ist mehr als grenzwertig, was der hier schreibt. Das kommt ja einem Leugnen des Holocaust gleich
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hafel
angelottchen
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Re: Geht Merkels Solidarität gegenüber Israel nicht zu weit?
geschrieben von angelottchen
als Antwort auf hafel vom 19.03.2008, 17:16:38
nun, Karl wird die Äugelein von Engelchen, Osterhasis und Gedichtchen zugekleistert haben und bestimmte Dinge übersieht er sehr oft sehr lange

und ... Du hast vollkommen recht, ja! Unfassbar, was sich hier alles tummelt.
--
angelottchen

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Medea
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Re: Geht Merkels Solidarität gegenüber Israel nicht zu weit?
geschrieben von Medea
als Antwort auf mart vom 19.03.2008, 16:09:31
Bundeskanzlerin Merkel biedert sich nicht an, sie steht für klare Aussagen - wie ich zu den Israelis bei aller auch notwendigen Kritik stehe, ist hier hinreichend bekannt. Ja es ist richtig, daß sie die Solidarität Deutschlands versichert.

Medea
Karl
Karl
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Der Holocaust darf nicht relativiert werden
geschrieben von Karl
als Antwort auf fahrstg. vom 16.03.2008, 17:28:47
Ich bin dankbar, dass ich auf diesen Thread noch einmal aufmerksam gemacht wurde, so dass ich auf fahrstg. antworten kann. Es ist unerträglich, den Juden, die im Holocaust vernichtet wurden, sozusagen im Nachhinein Mitschuld geben zu wollen.

Irgendetwas muss doch an ihnen liegen,das ihr Schicksal so verlaufen ist

Unfassbar. Es bleibt hier lesbar, weil es zutreffend kommentiert wurde, aber geschrieben wird es hier nicht mehr.
--
karl
hafel
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Re: Der Holocaust darf nicht relativiert werden
geschrieben von hafel
als Antwort auf Karl vom 19.03.2008, 21:41:33
Danke, Karl
--
hafel

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carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Geht Merkels Solidarität gegenüber Israel nicht zu weit?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf arno vom 15.03.2008, 23:00:44
Leider endete diese Diskussion (wieder) in der Frage, ob nicht die Juden selbst an ihrem eigenen Schicksal schuld seien.

Es ging aber eigentlich um eine Solidaritätsadresse. Wie weit dürfen wir gehen, darf ein Staat überhaupt gehen, bei einer erklärten Solidariät gegenüber einem bedrängten Staatswesen?

Das 17. Jahrhundert erklärte die Sicherheit für das höchste Gesetz des Staates, wohlgemerkt die eigene Sicherheit. Wenn dies tatsächlich das höchste Gut wäre, dann würde ein Staatenlenker geradezu ein Verbrechen begehen, würde er zum Schaden seiner eigenen Regierung und seines Landes Versprechen halten. Aber ist das überhaupt gewollt? Würde dies Solidaritätsversprechen in diesem Sinne zu weit gehen und etwa als Bündnisversprechen und eine Art Beistandspakt angesehen - was nicht zutrifft - müssten wir die eigene Streitmacht bereits in ständiger Alarmbereitschaft halten und die militärischen Kapzitäten aufstocken. Genau das aber ist nicht beabsichtigt und auch nicht erkennbar. Deshalb auch die Hinweise in Merkels Rede, dass nur Sanktionen und diplomatische Mittel in der Iranfrage akzeptabel seien. Im Extremfall gilt: Sterben können wir nur für unser eigenes Land, wenn es je so weit kommen würde. Solidarität schließt jedoch nicht aus, dass ein Staat gegenüber dem andern, an den die Solidaritätsadresse gerichtet ist, eigene Interessen hat und verfolgen darf, mit je eigenen Mitteln und Methoden. Solidarität gegenüber einem befreundetet Staat schließt überhaupt nicht aus, dass hinter dern Kulissen ein freundschaftlicher Rat erteilt wird. Genau das wird nötig sein im Hinblick auf notwendige Kompromisse gegenüner den Palästinensern, denen ebenfalls unsere Solidarität gehören muss. Was sind die Geldzahlungen anders als Solidaritätsbekundungen?

Außenpolitik ist oft en schwieriger Balanceakt zwischen dem Nötigen und Möglichen. Es wird schwer fallen gute Beziehungen zu beiden verfeindeten Seiten zu haben und zu pflegen. Aber beirren dürfen wir uns dabei nicht lassen. Solidarität mit Freunden bedeutet immer auch, dass man beiden die Wahrheit sagen darf und kann, auch wenn diese weh tut.

Das Interesse unseres Staates ist der Friede im Nahen Osten. Er brächte uns großen Nutzen. Nicht nur uns.
pea
pea
Mitglied

Re: Geht Merkels Solidarität gegenüber Israel nicht zu weit?
geschrieben von pea
als Antwort auf carlos1 vom 20.03.2008, 10:53:56
Außenpolitik ist oft en schwieriger Balanceakt zwischen dem Nötigen und Möglichen. Es wird schwer fallen gute Beziehungen zu beiden verfeindeten Seiten zu haben und zu pflegen. Aber beirren dürfen wir uns dabei nicht lassen. Solidarität mit Freunden bedeutet immer auch, dass man beiden die Wahrheit sagen darf und kann, auch wenn diese weh tut.

Das Interesse unseres Staates ist der Friede im Nahen Osten. Er brächte uns großen Nutzen. Nicht nur uns.




Ich denke, daß Merkel diese Prüfung mit bemerkenswerter Souveränität bewältigt hat.
Das verlinkte MoMa Interview vor der Rede ist m.E. sehenswert.

Schön, daß es im ST Zivilcourage gegen den Braunen Peter gibt ))



@ fahrstg.

Der Vergleich mit Eva Herman sollte Dich eigentlich zum Nachdenken anregen
und Dir eine Brücke bauen, um von diesen unsäglichen Statements abzurücken.
Aber die Chance hatte Eva ja auch...

--
pea
Karl
Karl
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Re: Geht Merkels Solidarität gegenüber Israel nicht zu weit?
geschrieben von Karl
als Antwort auf carlos1 vom 20.03.2008, 10:53:56
Ich danke dir sehr, carlos, für diesen nachdenklichen Beitrag. Ich möchte dir zustimmen.
Es wird schwer fallen gute Beziehungen zu beiden verfeindeten Seiten zu haben und zu pflegen. Aber beirren dürfen wir uns dabei nicht lassen. Solidarität mit Freunden bedeutet immer auch, dass man beiden die Wahrheit sagen darf und kann, auch wenn diese weh tut.

Diesen Balanceakt müssen wir wagen. Auch ich werde mich nicht davon abbringen lassen, an beiden Seiten Kritik üben zu dürfen.
--
karl
niederrhein
niederrhein
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Doch etwas arg verwundert ...
geschrieben von niederrhein
als Antwort auf fahrstg. vom 16.03.2008, 17:28:47
Doch etwas arg verwundert ...

Weit davon entfernt, hier grundlegend (und das wäre notwendig!) argumentativ einzugreifen, erlaube ich mir dennoch die Frage, ob man dieses komplexe und auch immer noch heikle Thema mit solchen schlichten allgemeinen und damit letztlich nicht nur nichtssagenden, sondern in dieser Simplifizierung falschen "Erklärungen" abspeisen kann?

Vielleicht sollte man zwischen den biblischen Israeliten, den Menschen jüdischen Glaubens und jüdischer Herkunft (letzteres allein ein Thema, das etliche Bücher gefüllt hat), verkürzt als die Juden bezeichnet (d.h. auch so von den Menschen eben jüdischen Glaubens und jüdischer Herkunft selbst verwendet) und den Israelis unterscheiden, die Angehörige des israelischen Staates sind und eben nicht per se Menschen jüdischen Glaubens und jüdischer Herkunft sind.

Darüber hinaus empfehle ich eine historische differenzierte Betrachtung des Themas, wobei allerdings eine kritische Betrachtung und Reflexion der israelischen Politik - auch oder vor allem gegenüber den Palästinensern - durchaus dazugehört.


Die Bertha
vom Niederrhein



Ich bin der Meinung,auf der ganzen Welt ist jeder Staat
für seinen Ruf,den er sich weltweit oder bei seinen Nachbarstaaten erworben hat irgendwie selbst verantwortlich.In einem Ort oder einer Straße in der ich wohne,werde ich auch aufgrund meines Verhaltens eingeschätzt u.habe danach einen pos./neg.Ruf.
So kann man auch einen Staat einstufen.
Die Israelis müssen sich in erster Linie erst mal selbst fragen,warum sie seit Jahrhunderten/Jahrtausenden
mehr oder weniger geduldet oder verjagt worden sind.
Irgendetwas muss doch an ihnen liegen,das ihr Schicksal
so verlaufen ist.
So wie sie sich seit ihrer Staatsgründung gegenüber den Palästinensern verhalten haben,braucht man sich auch nicht über die dort herrschenden Zustände wundern.
Noch brutaler geht es wohl nicht und die ganze Welt schaut zu.
Warum ist denn der Antisemitismus in Russland,ja sogar wieder in Polen, so aufgeflammt?
Die Israelis sollten sich mal an der Wirklichkeit in der Welt anpassen und ihre angeblichen biblischen Rechte
ad acta legen.
Meine Vorfahren sind auch kreuz u.quer durch Europa u. sonst wohin gezogen,haben mir aber keine Bibel hinterlassen wo ihre Besitztümer beschrieben wurden,sonst könnte ich evtl.auch noch Ansprüche stellen. [...] fahrstg.





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