Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern

Internationale Politik Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern

olga64
olga64
Mitglied

RE: Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von olga64
als Antwort auf Malinka vom 05.09.2023, 17:53:36

Seit mehr als 40 Jahren wird immer mal wieder dieses Liedchen geträllert - und hat es wirklich irgendwo und irgendwie geholfen, wenn auch sie z.B. auf all die Kriege blicken, die in dieser Zeitspanne geführt wurden?

Solange es Kriegstreiber wie Putin gibt, der in den über 20 Jahren seiner Herrschaft Krieg auf Krieg folgen lässt und dessen persönlicher Weg mit unzähligen Leichen gepflastert ist, dürften auch so ein Liedchen nicht helfen, wobei es natürlich auch bessere Songs gibt, die mehr aussagen und auch mehr fordern als "ein bisschen Frieden". Olga

Malinka
Malinka
Mitglied

RE: Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von Malinka
als Antwort auf olga64 vom 05.09.2023, 18:03:44
Seit mehr als 40 Jahren wird immer mal wieder dieses Liedchen geträllert - und hat es wirklich irgendwo und irgendwie geholfen, wenn auch sie z.B. auf all die Kriege blicken, die in dieser Zeitspanne geführt wurden?

Solange es Kriegstreiber wie Putin gibt, der in den über 20 Jahren seiner Herrschaft Krieg auf Krieg folgen lässt und dessen persönlicher Weg mit unzähligen Leichen gepflastert ist, dürften auch so ein Liedchen nicht helfen, wobei es natürlich auch bessere Songs gibt, die mehr aussagen und auch mehr fordern als "ein bisschen Frieden". Olga
Ich wusste, dass dieser Kommentar von Dir kommt  😂
Wenn Du über Putin schreiben willst - bitte eine Etage tiefer
RE: Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.09.2023, 16:00:10
...
Hilft es uns weiter Schuldige zu finden? 
Wird damit irgendein Krieg verhindert oder beendet?
...
geschrieben von WurzelFluegel
Schuldige suchen? Sinnlos.
Das geschieht nur in der Politik, und die lähmt dadurch sich und den ganzezn Klotz.
Dann liegt/lag das Kind schon im Brunnen.
Also verhindern, dass es Schuldigr geben wird.
Wodurch? Womit?
Durch (Aus)Bildung, die durchaus praktische Freude machen darf.
Und zu einem einkömmlichen Auskommen führt.
Solche Gedanken stoßen bei Habnichtse nicht auf Wohlwollen.
Auf Neid - und damit auf Krawall.

Es schadet auch nicht, zu wissen, wie EmpfängnisVerhütung klappt.
Lehrstoff spätestens des 4. Schuljahres.
Darüber wird allerdings der Mantel schüchterner Scham/Verlegenheit gedeckt.

Ich finde das Wort 'man' sehr schlimm; denn es birgt Anonymität und schiebt oft eine zu erldeigende Aktion auf andere ab. Kann aber noch gesteigert werden mit 'man müsse...'.

Anzeige

Tina1
Tina1
Mitglied

RE: Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von Tina1


Zur Zukunft des ‚Demokratischen Friedens‘ – mit Herfried Münkler, Navid Kermani und Michael Zürn
 
aixois
aixois
Mitglied

RE: Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von aixois
als Antwort auf Tina1 vom 05.09.2023, 16:21:50

Zum Lied und zum Thema des Threads passt ganz gut der vor ein paar Tagen erschienene Appell von Jellinek/Wecker mit dem Titel :

"Lasst uns wieder das Hoffen lernen – und aus allen imperialen Kriegen desertieren"
Zu lesen hier :WECKER JELLINEK

Da Wecker von sich sagt,  er sei 'immer noch Pazifist' und mehr als einmal Friedens - bzw.Antikriegsappelle als einer der Ersten mit-unterzeichnet hat,  konsequenterweise Waffenlieferungen ablehnt, bläst auch ihm der Wind des Mainstreams heftig ins Gesicht.

 "Alle diejenigen, die jetzt für so viele Waffenlieferungen sind und die jetzt dafür sind, dass gekämpft wird, die kämpfen nicht selber. Die schicken andere in den Krieg" (K.Wecker)

Hörenswert auch (sicher nicht für alle) sein Antikriegsmanifest (2.3.2022 Hörzeit 3m40) :

Wecker Utopie

Ein Gedanke, den es m.E. wiederaufzunehmen gilt: wir brauchen wieder eine "Vision eines friedlichen europäischen Hauses"

 
"Und schon wieder hört man herrisch Krieger schrei'n
Aus den Dunkelheiten droht ihr Widerschein
Wieder wälzt sich die Vernunft dumpf in Gewalt
Abgestorben ist das Hirn, das Herz ist kalt

 
Zahllos sind die Leichen schon im Schilf gestreckt
Von des Todes starken Vögeln weiß bedeckt
Bleiche Kinder flehen uns händeringend an
Macht ein Ende mit dem Irrsinn irgendwann

 
Irgendwann? Nein jetzt Wir müssen sehen
Wie wir den Gewalten widerstehen
Denn sonst heißt es wieder eines Tages dann
Seht euch diese dumpfen Bürger an
Zweimal kam der große Krieg mit aller Macht
Und sie sind zum dritten Mal nicht aufgewacht"


Wecker der krieg
 
Songwriter: Konstantin Wecker (Der Krieg - Ohne Warum CD Album  2015)

 

 
Juro
Juro
Mitglied

RE: Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von Juro
als Antwort auf Mareike vom 05.09.2023, 17:42:01

Mareike du hast recht,

ich wollte auch einen Gedanken aufgreifen, der vor nicht allzu langer Zeit sehr populär war.
Es  ging hierbei um die Friedensbildung und Friedenserziehung als inhärenter Bestandteil der Schul- sowie Hochschulbildung.  Das braucht aber noch einen Moment.

Juro


Anzeige

RE: Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Granka vom 05.09.2023, 17:09:42

Und ihr wollt den nächsten  Massenmörder und Kriegsverbrecher aus Russland  schonen, nicht darüber sprechen oder gar die Schuld im Westen suchen? Weil einer hier seine Ideologie in ein Deckmäntelchen hüllt?
geschrieben von Granka
Zitat aus einer längeren Antwort

danke für deine beiden Antworten, @Granka

Die zitierte oben, steht im Zusammenhang mit dem aktuellen Krieg.
Den Beitrag auf den du mir geantwortet hast, schrieb ich mit dem Fokus auf Friedenspolitik und das Verhindern von Krieg.
Darum sollte es in diesem Thread doch gehen und deshalb stellte ich 2 Fragen:

Hilft es uns weiter Schuldige zu finden? 
Wird damit irgendein Krieg verhindert oder beendet?
geschrieben von WurzelFluegel
gekürzt zitiert

du schreibst unter anderem ...ihr wollte den nächsten Massenmörder schonen... (siehe oben)

Geben die beiden Fragen, oder andere Aspekte meiner Beiträge in diesem Thread, 
Anlass mich dahingehend zu verorten oder wie kommt es? 


WurzelFluegel
 
aixois
aixois
Mitglied

RE: Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von aixois
als Antwort auf Juro vom 05.09.2023, 17:26:08

 

Wer im faschistischen Krieg dorthin beordert wurde, der rechnete damit, dass er nicht mehr zurückkehren würde. Dieser latente Russenhass oder besser, die noch ältere anerzogene Russophobie sind m.E. die Basis der Verweigerung von Friedensdenken.

Ich meine das fing schon viel früher an.
Der Landser,  der  1941  an Barbarossa mitmachte , war schon entsprechend 'vorprogrammiert'- es ging gegen eine minderwertige Rasse, die Slawen (Antislawismus in Kombination mit Antisemitismus und Antimarxismus, der Gift für den politischen Instinkt der Deutschen war) - im Kopf das Bild der schon immer gen Westen stürmenden Hunnen, Barbaren, Mongolen usw alles in einem Topf, die bestenfalls als Sklaven taugten für die Herrenrasse, wenn sie dann den ihr zustehenden Lebensraum im Osten erobert hätte.

Plakate auf denen solche 'Slawen zu sehen sind mit bösen Augen oder wie sie sich heimtückisch-feige  mit dem Messer in der Hand an deutsche Soldaten heranschleichen, spiegeln dieses bes. den Deutschen implantierte Image wieder (CDU Wahlplakat Anfang der  1950-er = Angst vor dem bösen Bolschewiken,eine Angst,die schon zu Beginn der Weimarer Repbulik verhindert hat, dass die alten Strukturen in Politik, Verwaltung, Militär... beseitigt wurden und sich folglich an die Vernichtung der aufkeimenden Demokratie machen konnten)  das aber auch in den meisten, einst russisch dominierten Ländern auch heute noch  in ähnlicher, abgemilderter Form latent vorhanden ist, weshalb - und das sagst Du ja auch - die Balten, Polen, (West-Ukrainer)... sich nur einen Siegfrieden, einen Diktatfrieden, wenn überhaupt, mit den Russen vorstellen können. Verhandlungen nur aus einer Position der Stärke heraus. Denn: den Russen kann man nicht über den Weg trauen, der Russe lügt und hält sich nie an Verträge, auch das gehört zum etablierten Image, das auch hier zur Genüge gepflegt wurde. Deshalb: Je schwächer der Russe ist, desto besser.
 

RE: Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.09.2023, 18:27:55

Also verhindern, dass es Schuldigr geben wird.
Wodurch? Womit?
Durch (Aus)Bildung, die durchaus praktische Freude machen darf.
Und zu einem einkömmlichen Auskommen führt.
Solche Gedanken stoßen bei Habnichtse nicht auf Wohlwollen.
Auf Neid - und damit auf Krawall.
 
geschrieben von digis
gekürzt zitiert
Bildung - Ausbildung  - Einkommen ist grundlegend,
auch Friedensbildung

...und möglichst nicht jeden Ansatz der uns dem Frieden näher bringen könnte, gleich ad absurdum führen, was im Zusammenhang mit Frieden sehr schnell passiert,
klar gibt es immer auch Menschen die von vornherein dem Frieden keinen Chancen einräumen
und
alles was auf lange Zeit erst wirksam wird, wird gerne sofort wieder verworfen - bringt ja JETZT nichts.
Doch, wird etwas bringen.

Aber auch ich ertappe mich häufig im Zwiespalt, denke nach und verwerfe und denke neu - aber dran bleiben ist gefragt, 

WurzelFluegel
 
aixois
aixois
Mitglied

RE: Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von aixois

Von der Überlegung ausgehend,  dass Friedenspolitik eine viel zu ernste Sache ist als dass man sie allein Staatsmännern oder Diplomaten überlassen sollte, entstand Anfang der 70er-Jahre, nach dem Abschluss des Moskauer Vertrages, eine Bewegung westdeutscher Wissenschaftler, Politiker, Journalisten und auch Gewerkschafter, die sich in einer Initiative wiederfanden, um den Gedanken einer europäischen Sicherheitskonferenz zu vertiefen, und diesen Gedanken mit breiten Bevölkerungsschichten zu teilen oder ihn ihnen näherzubringen.

Ich selbst denke – das habe ich mehrfach geschrieben – dass eine Art Frieden, ein neues Denken im Zusammenleben zwischen Ost und Ost nur durch die Wiederbelebung dieses alten Gedankens einer europäischen Friedens- und Sicherheitsordnung möglich ist,  und dass es auch heute eine breite Bewegung geben sollte, die sich für eine KSZE II stark macht unter Berücksichtigung der gemachten Erfahrungen.

Die ersten Empfehlungen von damals (Eugen Kogon paraphrasierend)  lauteten damals und könnten auch heute so lauten:

  1. 1. Initiativen einleiten, damit Vorbereitungen c einer solchen Konferenz auf Regierungsebene (Baerbock ???) in Angriff genommen werden.
  2. Gemeinsame Ausarbeitung einer Charta der friedlichen Koexistenz, die allen Staaten ihre territoriale Unversehrtheit garantiert (wobei Garantie solide sein müssten) und erneut den Verzicht auch auf präsumptive Gewalt verankert
  3. Schaffung einer gemeinsamen funktionstüchtigen Kontroll-Abrüstungsinstanz
  4. Einrichtung eines vorbereitenden ständigen Konferenzkommittees
  5. Die Konferenz darf nicht von noch ungelösten bilateralen Problemen abhängig gemacht werden
  6. Existierende Strukturen wie die OSZE sollen auf den Prüfstand kommen , um sie zu funktionierenden Einrichtungen eines gemeinsamen „europäischen Hauses „ zu machen.
Dazu gehört, eine Eingrenzung der Mitglieder auf den europäischen Raum. Ohne Zentralasien und Nordamerika, die bislang ohnehin kaum Interesse an der OSZE hatten, in der sie eine Konkurrenz zur NATO vermuteten.
Europa muss endlich sich selber organisieren ohne große Brüder oder Schwestern, deren Interessen keine genuin europäischen sind. .

Nur ein paar Gedanken, weil mir zufällig ein altes Büchlein aus der Hanser Reihe in die Hände fiel (1972) „Plädoyer für eine Europäische Sicherheitskonferenz – über die Möglichkeiten den Kalten Krieg endgültig zu beenden.“

Zugegeben,  gestern ist nicht heute. Heute scheint es mir viel schwieriger zu sein als damals,  solchen Gedanken Raum zu geben, Leute für diese Idee zu begeistern. Obwohl oder weil die Lehren des WK II zu weit in der Vergangenheit liegen ?
Wenn damals es möglich war, Leute dafür zu begeistern, warum sollte das heute eigentlich nicht auch möglich sein ?
Oder kommt jetzt bald eine Waffenlieferungskoordinationskonferenz nach der anderen,  anstelle ?

Aber versuchen sollte man es doch. Man kann nur gewinnen, nicht verlieren.
Das werde ich zumindest in meinen (noch virtuellen) Brief an meine Enkel schreiben.

Anzeige