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Internationale Politik Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern

sneja
sneja
Mitglied

RE: Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von sneja
als Antwort auf Nordlicht 55 vom 12.05.2024, 09:29:16

Genau, Katja, ich musste auch sofort an die Kurden denken, die man, nachdem sie - sehr tapfer - gegen den IS gekämpft hatten, Erdogan zum Fraß vorwarf!

sneja

 

Elbling
Elbling
Mitglied

RE: Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von Elbling
als Antwort auf sneja vom 12.05.2024, 10:24:25

..und bei den Ukrainern versucht man es auch gerade wieder...

Aber man hofft das die Menschheit friedlicher wird - aber so..? Nur damit hier ja nicht die 'Ruhe' gestört wird sollen andere doch leiden..!??


Nachtrag:
Allen noch einen schönen Sonntag - wer weiß wie lange noch.

aixois
aixois
Mitglied

RE: Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von aixois
als Antwort auf Nordlicht 55 vom 12.05.2024, 08:44:41

@ Katja,

danke für das "link-Einstellen".😀

Besonders ein Satz  des Kommentators, dem Bamberger Soziologen Imad Mustafa,  bleibt bei mir hängen. E
Er trifft den Nagel auf den  Kopf:

"Es bleibt der Eindruck, dass Menschenrechtsschutz, wertegeleitete Außenpolitik und „vernetztes Engagement“ letztlich doch bloß diskursive Fassaden sind, hinter der sich Selbstentlastung und doppelte Standards verbergen.
Keine Übernahme von Verantwortung, keine Unteilbarkeit des Rechts.
Will Deutschland anders wahrgenommen werden denn als Kriegspartei und Sachwalter hegemonialer Interessen, dann müssen die hohen moralischen Ansprüche, die die deutsche Außenpolitik für sich reklamiert, endlich für alle gelten und nicht nur für Manche."
 
 
Da es hier und auch zum Thread passt, eines der vielen 'take aways" der Berlin "Moot - reshaping peace"Konferenz ("wir brauchen nicht mehr Politik, wir brauchen mehr Politik umsetzendes Handeln", die von der Berghof Foundation (die neben vielen anderen auch vom AAQ unterstützht wird) am 17/18. April organisiert wurde:


"Takeaways:
  • Focus on humanitarian measures and short-term conflict resolution while developing a long-term vision for the peace process"
  • [ ein wichtiges Erkenntnis zum Mitnehmen:]
        Konzentration auf humanitäre Maßnahmen und kurzfristige Konfliktlösung bei gleichzeitiger Entwicklung einer langfristigen Vision für den Friedensprozess
 
 
Die zahlreichen takeaways der beiden voll gepackten Konferenztage fassen nur zusammen, was eigentlich schon lange bekannt ist.

Trotzdem könnten sie Anlaß sein, zum erneuten Nachdenken oder "Checken", was von diesem Wissen des "wie erhalte bzw. mache ich Frieden ? " in den beiden aktuellen bewaffneten Konflikten in Palästina und der Ukraine angewendet wurde i.S. des " we need more implementation". Ganz schnell landet man da dann wieder bei den "diskursiven Fassaden" der "Selbstentlsatung und der doppelten Standards".

"Übernahme von Verantwortung ?"  - "Unteilbarkeit des Rechts ?"  - Fehlanzeige, nicht nur bei den "gestrandeten", weitgehend sich selbst überlassenden, ehemaligen Helfer der Deutschen in Afghanistan. Aber wen 'juckt's' ? Nicht sehr viele.
 
 

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aixois
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RE: Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von aixois
als Antwort auf Anna842 vom 12.05.2024, 09:34:50

Zu sagen bleibt noch, dass im April 2021 die NATO die Entscheidung
fällt, bis zum 11.9.2021 aus Afghanistan abzuziehen.
Es war genug Zeit für sämtliche Maßnahmen.
Es war einfach nicht gewollt.

Richtig, aber eben weil es eine NATO Angelegenehit war, konnte man nicht unabhängig , d.h. ohne die USA agieren. Und als die dann "kantaber, kantaber" plötzlich Ernst machten, da mussten die anderen - nolens volens - mitmachen.
Alleine abziehen ging nicht und noch weniger das alleinige Weitermachen.

Dass Deutschland keinen Plan B zum Abzug hatte, auch kaum etwas von der Stimmung im Lande mitbekommen hatte (zumindest hatte ich diesen Eindruck , bei den Scheindebatten im Bundestag, wenn es mal wieder um eine Mandatsverlängerung ging - 'Parlamentsarmee' !!! Fragen nach dem Sinn des Ganzen, nach den Zielen udn ihrer Erreichungsgrade, nach dem Exit wurden nicht offen gestellt bzw. nicht ehrlich beantwortet) , die uninformierte Öffentlichkeit mal wieder hinhters Licht geführt wurde ... ein anderes Thema, aber doch der Erinnerung wert, wenn es um die Wehrpflicht 2.0 geht .
sneja
sneja
Mitglied

RE: Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von sneja
als Antwort auf aixois vom 12.05.2024, 11:54:51

"...wen juckt's?" 

Jedenfalls anscheinend unter denen, die die Macht hätten, etwas zu ändern, viel zu wenige...
Einfach nur unmoralisch und  kaltschnäuzig - aber das sind natürlich für Politiker keine Kategorien,  die irgendeine Relevanz haben.
sneja

Anna842
Anna842
Mitglied

RE: Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von Anna842
als Antwort auf aixois vom 12.05.2024, 12:07:51
Das ist leider richtig so.
Aber Kunduz hat einen eigenen Flughafen.
Dort können auch Passagierflugzeuge landen.
Es hätten sehr viele Ortskräfte/afghanische Mitarbeiter/ Leute der
NGOs, Frauenorgas. u.a. heraus gebracht werden können.
Die Bundeswehr hätte dafür keine Extragenehmigung der USA
benötigt.
Sie wollten nicht.
Sie wollten mehr Kriegsmaterial herausbringen , als Menschenleben
retten.
Wie bringt man das nur fertig??
Seitdem hat die Bundeswehr zehn dicke Minuspunkte bei mir. !!
Waren noch mehr. Einige sind abgezogen worden, weil sie bei der
Flutkatastrophe hier in NRW Einsatz gezeigt haben.

Anna

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olga64
olga64
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RE: Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von olga64
als Antwort auf Nordlicht 55 vom 12.05.2024, 08:44:41
 
 
Aufnahmegenehmigung hätten einreisen können.

Nun fragt Olga ja gerne nach "Quellen", die sie in Wirklichkeit gar nicht interessieren. Ich habe noch nie erlebt, dass sie darauf mal Bezug genommen hätte. Deshalb spare ich mir ihr gegenüber inzwischen solche Angaben.

Aber falls es Andere dann doch interessiert, stelle ich sie an dieser Stelle mal ein:

https://www.medico.de/blog/das-leere-versprechen-19237

https://www.medico.de/blog/lehren-aus-afghanistan-19433



Katja
 
Na also - geht doch! Danke für die Quellen.
Ich frage danach übrigens nicht unbedingt "gerne", sondern einfach deshalb, weil mehr und mehr bei solchen Kommentaren die persönlichen Behauptungen dominieren. Man merkt das auch daran, wie zornig diese Leute werden, wenn man sie nach Quellen befragt.

Was ich hier noch vermisse, ist ein Hinweis darauf,dass diese Afghanen, die ihr Land in grossen Massen verlassen wollten, grossenteils über keine Pässe oder Visa verfügten. Und da die Deutsche Botschaft in Kablul schon früh geschlossen wurde, mussten sie nach Pakistan oder dem Iran, um sich dort die Dokumente zu beschaffen und auch ihre Identität beweisen.
Deutschland stellte jenen Afghanen die Aufnahme in Aussicht,die weder bereits als Ortskräfte registriert waren noch auf einer ersten Menschenrechtsliste für besonders gefährdete Personen standen.
Von den 45000 Menschen auf diesen Listen sind inzwischen 33000 bei uns eingereist.
Bei den anderen laufen die Visabearbeitungen in Pakistan und/oder Iran -derzeit sind ca 17000 Afghanen betroffen, die auf entsprechende Termine bei deutschen Botschaften warten.

Ich glaube, nur wenige Deutsche würden es vehement wünschen,d ass ungeprüfte Afghanen mit ihren zahlreichen Familienmitgliedern bei uns einreisen und leben dürften.
Wenn sich dann herausstellt,dass auch bei Afghanen dies trickreicher gehandhabt wird, bestünde überhaupt keine Möglichkeit mehr,diese Menschen zur Ausreise zu verpflichten.
Das Geschrei in Deutschland wäre mal wieder gross und nicht zu überhören. Olga

(Empfehle den Artikel "WEarten auf ein Visum" von Jan Bielicki in der SZ von  diesem Wochenende, Seite 5).
 









 
olga64
olga64
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RE: Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von olga64
als Antwort auf Anna842 vom 12.05.2024, 12:30:15

Seitdem hat die Bundeswehr zehn dicke Minuspunkte bei mir. !!
Waren noch mehr. Einige sind abgezogen worden, weil sie bei der
Flutkatastrophe hier in NRW Einsatz gezeigt haben.

Anna
Ich könnte mir vorstellen, dass die SoldatInnen der Bundeswehr mit diesen persönlichen Minuspunkten leben könnten und müssen.
Das kann sich ja schnell ändern, wenn diese Frauen und Männer im Ernstfall wieder mal im Katastrophenschutz helfen,bzw. unser Land gegen militärische Angriffe verteidigen müssen.
Oder will man dann in diesem persönlichen Ernstfall auch auf diese Minuspunkte verweisen?

Olga
olga64
olga64
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RE: Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von olga64
als Antwort auf Nordlicht 55 vom 12.05.2024, 09:29:16
 
Ebenso ging/geht es den ehemaligen "Verbündeten im Kampf gegen den IS" - den Kurden in Nordsyrien und Irak...
Sie wurden dem ach so wichtigen Nato-Partner Türkei zum Abschuss frei gegeben und was insbesondere in Nordsyrien im Windschatten der großen Kriege passiert, wurde/wird nicht im Geringsten thematisiert! 

https://www.medico.de/blog/blinde-zerstoerungswut-19361

 Die Verletzung von Völkerrecht ist in diese Zeiten kein Skandal mehr.

Die Bundesregierung sowie andere internationale Akteure üben sich in Gleichgültigkeit – der Krieg in Syrien, die gewaltvolle Vertreibung der Kurd:innen durch Erdogan bedarf nicht mal mehr einer besorgten Kommentierung. Völker- und Menschenrecht sind offensichtlich keine leitenden Werte in den außenpolitischen Strategien der Regierungen in EU oder NATO. 

Katja
Jetzt wird es aber spannend.

Bei der Erwähnung des schon sehr langen Krieges in Syrien, wo der Staatspräsident Hunderttausende der eigenen Bevölkerung niedermetzelt, bzw. auf Flucht schickt kein Wort zu Putin?
Als eine Art Freundschaftsdienst arbeitet dieser zusammen mit dem Iran mit dem Schlächter Assad daran,dass noch mehr Menschen sterben,bzw. dieses schöne Land zerstört wird.
Bei den Zerstörungen bietet es sogar eine Blaupause, wie Putin dann in der Ukraine mit der ebenfalls unschuldigen Zivilbevölkerung und deren Infrastruktur voranging.

Aber es ist ja anscheinend so viel leichter, alle Schuld auf EU und Nato abzuwälzen - auch wenn offensichtlich in Syrien seit vielen Jahren Putin,der Iran und der Schlächter Assad ihre Grausamkeiten zeigen. Olga
Anna842
Anna842
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RE: Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von Anna842
als Antwort auf olga64 vom 12.05.2024, 16:01:21
Welcher " militärische Ernstfall " ??

Etwa, wenn die RF uns militärisch angreifen würde/könnte/sollte. ??
Ginge es nach mir, so würde ich sofort kapitulieren.
Will ich, dass Aachen oder Bielefeld aussieht wie Mariupol ?
Russische Raketen mit atomaren Sprengköpfen haben eine große
Reichweite. !! Will ich das ? 
Nein.

 Zu den Quellen ist meinerseits noch anzumerken, dass es zu jeder
aufgestellten These, einen Quellennachweis gibt, der diese bestätigt.
Aber auch Quellenhinweise auffindbar sind, die genau diese
These widerlegen.
Ist im Zeitalter des Internet kinderleicht, diese zu finden.
Vor dieser Zeit mussten endlos Bücher durchwühlt werden.


Ich bleibe bei dem Klassiker und wühle mich durch Bücher hindurch.
Da bin ich konservativ. 

Anna

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