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Internationale Politik Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern

Juro
Juro
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RE: Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von Juro
als Antwort auf Alkmar vom 22.12.2024, 15:02:19

Hallo Alkmar,
mit der Bündnisfreiheit hast du vollkommen recht. 
Da ist aber in der Friedenspolitik nicht das Thema. Was du beschreibst und hier einbringst ist Sicherheitspolitik, mit der wir alle in einer Sackgasse landen werden, ob wir das heute so sehen oder nicht.

Juro

aixois
aixois
Mitglied

RE: Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von aixois
als Antwort auf Juro vom 22.12.2024, 17:16:24

Man muss aber auch sehen, dass Friedenspolitik ein Prozess von Jahrzehnten , vielleicht sogar einem Jahrhunderten oder mehr sein kann.

Das hängt nicht so sehr von der Zeit ab, sondern von Personen und deren beidseitigen Willen, sich  zu vertrauen, Feindbilder nicht zu pflegen , sondern abzubauen. Reagan und Gorbatschow hatten einen Anfang gemacht mit dem INF Vertrag.

Erfahrungen gab es dazu ja auch zu Zeiten der beiden 'Verteidungsbündnisse', friedliche Koexistenz, vertrauensbildende Massnahmen, gegenseitige Abrüstungskontrolle durch Besuche vor Ort, Verifikationsmassnahmen, gemeinsame Aufklärungsflüge uvam.

Das würde aber auch bedeuten, dass global die Herstellung und Verbreitung von Waffen jeglicher Art unter Kontrolle gestellt wird, damit die Mengen auf ein strikt notwendiges Minimum reduziert werden. Wo Waffen leichter und sehr knapp werden, steigt automatisch die Notwendigkeit, Konflikte ohne Waffeneinsatz zu regeln und damit die Erfahrung einer praktizierten Friedenspolitik.

Leider hat da die afrikanische Waffenindustrie sich bis heute erfolgreich gesperrt.

Ich hab so das Gefühl, dass ich mich gerade wohl vertippt habe, ...

" Ein Großteil der Waffen, die nach Afrika geliefert werden, stammen aus Europa oder Nordamerika. Diese Länder tragen eine große Mitverantwortung dafür, sicherzustellen, dass ihre eigenen Unternehmen auf dem afrikanischen Kontinent keine Bestechungsgelder zahlen..."
um noch mehr ihrer Waffen mit hohen Profiten loszuwerden.
Auch da gilt, wie in anderen Sektoren, wird die Produktion zurückgefahren oder gar teilweise eingestgellt, dann geht kostbares Know how verloren, weil keiner mehr Waffenherstellung studieren will, die Jobausichten sind einfach zu schlecht.

(Man kann das für den Bereich der Bahn sehen - die Franzosen bauten ihren TGV, bei den Deutschen fehlte es an Ingenieuren .. bis heute übrigens was den Gleisbau etc angeht, es ist einfach das nötige Fachpersonal nicht da.

Und wenn man keine Taurus mehr braucht, dann können die Schrobenhausener auch keine mehr zusammenschrauben. Was dann ? Umschulen in Bahntechnick und Gleisbau ???
aixois
aixois
Mitglied

RE: Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von aixois
als Antwort auf Juro vom 22.12.2024, 18:34:52

... mit der Bündnisfreiheit hast du vollkommen recht. 

Echt jetzt ? Überall auf dem Erdenkreis, auch in Amerika und Fernost ?
Dann wären ja die seit Jahrzehnten geltenden Sanktionen gegen Kuba hinfällig oder etwa nicht ?

Ich habe das gentlemans agreement unter den Mächten im Westen und Osten seit jeher immer so verstanden, dass natürlich  das 'große' Gleichgewicht des Schreckens auf dem unsere Sicherheit beruht, durch neue Allianzen nicht aus dem Lot gerät.

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Simiya
Simiya
Mitglied

RE: Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von Simiya
als Antwort auf Juro vom 22.12.2024, 18:26:41
Fehler im Link bei Beitrag Ethnogenese (#11971596)
hier die richtige Adresse:

https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Ethnogenese/ethnische_Identit%C3%A4t
geschrieben von Juro
Das ist cool! Aus der Tabelle geht hervor, dass der Deutsche den Trunk liebt. Herrlich! Wo se Recht ham, ham se Recht. 
Ohne Quatsch, das gucke ich mir morgen am Rechner genauer an. Sehr interessant.

Simiya
aixois
aixois
Mitglied

RE: Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von aixois
als Antwort auf Simiya vom 22.12.2024, 19:16:07

Na ich weiß ja nicht : der Engerländische hat  weibische Eigenschaften  und liebt die  "Wohllust" ? Vertreibt sich die Zeit mit Arbeiten, während die Teutschen trinken  und ihr Leben somit im Wein zu Ende geht ???  Na denn Prost !

Elbling
Elbling
Mitglied

RE: Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von Elbling
als Antwort auf Juro vom 22.12.2024, 18:19:32
Hallo Anna842,
ja, hätte. Aber dann wären ja so viele Politiker arbeitslos. Also musste eine neuer Feind her und ein Bedrohungsszenario geschaffen werden.
Angstpolitik oder Angst vor Bedrohung oder Sicherheitsstaatlichkeit sind die Instrumente zur Manipulation großer Volksgruppen nennt man das.

In jüngster Vergangenheit wurde der "War on Terror" so eingeleitet, der heute noch funktioniert (Krieg gegen den Terror).

Juro
 
geschrieben von Juro
..und ab wann darf man Deiner Meinung nach was gegen den Terror unternehmen - ohne das es zu spät ist..?
Erst wenn der Terror die Wohnungstür eintritt..? Und wie soll man sich dann wehren und womit..?
Friedenstauben werden abgeschossen.
Friedensgebete nicht erhört, oder ignoriert.
Friedensdemos.....naja, dazu wird es wohl nicht mehr  dann kommen.

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Alkmar
Alkmar
Mitglied

RE: Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von Alkmar
als Antwort auf Juro vom 22.12.2024, 18:34:52
Hallo Alkmar,
mit der Bündnisfreiheit hast du vollkommen recht. 
Da ist aber in der Friedenspolitik nicht das Thema. Was du beschreibst und hier einbringst ist Sicherheitspolitik, mit der wir alle in einer Sackgasse landen werden, ob wir das heute so sehen oder nicht.

Juro
geschrieben von Juro
Also Juro, ich würde behaupten, dass nur effektiv eine Sicherheitspolitik den Frieden wahren kann!
Wie denn beweisbar sonst?
Denn Sicherheitspolitik ist Garant dafür, überhaupt Friedenspolitik betreiben zu können und zugleich einen potentiellen Aggressor abschreckt, ein Land zu überfallen, wo es annehmen muss sich wohl dann eine blutige Nase zu holen.
Sicherheitspolitik ist Kriege nicht gewinnbar oder besser, unmöglich zu machen!
Es muss dem Aggressor klar sein, diesen Krieg nicht gewinnen zu können! Keinen Kinderraub oder Ressourcenraub begehen zu können.

In diesem Moment, wo ich das schreibe, wird mir klar, was Russland an schrecklichen Verbrechen beging!
Es raubte wohl tausende Kinder! Was ich persönlich sehr schrecklich und für entmenschlicht halte.

Wir sehen es doch zudem in allen Lebenslagen, dass wir grundsätzlichen Bedrohungen ausgesetzt sind.
Es ist doch schrecklich mit anzusehen, dass man sich mit Schwerst-Pollern "bewaffnen" und einigeln muss, damit verblendete Menschen abgehalten werden, wahllos andere friedliche Menschen, auf einem Weihnachtsmarkt umzubringen oder zu verletzen, obwohl man doch im aktuellen Fall doch einen besonderen Eid schwor, Menschen zu heilen und zu schützen.
Wo bleibt dann das Gut des Vertrauens, wenn wir doch wähnten unter uns zu sein.

Und ich will mal blind annehmen, dass du auch deine Türen und Fenstern verschließt, wenn du nachts schläfst. Aber natürlich gibt es auch da Menschen, die das nicht tun. 
Sollen sie doch!
Aber man wird nach einem Einbruch oder Diebstahl und hoffentlich nichts schlimmeres, doch auch die Polizei rufen - oder?

Russland hat sich nach dem zweiten Weltkrieg bis zu den Zähnen und weit darüber hinaus, herkömmlich und hauptsächlich atomar bewaffnet.
Deutschland ist in diesen Zeiten vorausgegangen, hat seine Verteidigung (sträflich!) vernachlässigt und auf eigene Atomwaffen verzichtet.
Deutschland hat es aber nicht geschafft, mit anderen in der EU zusammen, eine gemeinsame Verteidigung zu schaffen.
Wo Russland doch währenddessen weiter Krieg um Krieg führte, und seit Putins Macht, wieder drohend agierte und letztlich seinen Nachbarn, die Ukraine überfiel - obwohl Russland die Sicherheit der Ukraine zuvor garantierte!
Ich kann dann so einem Land kein Vertrauen schenken aber auch nicht annehmen, ganz ohne Verteidigung auskommen zu können..

Und auch eine totale Abhängigkeit von den USA, für Europa und speziell für Deutschland, ist für mich als hochgefährlich anzusehen. Ich nehme an, dass dies jetzt einigen hoffentlich klar werden könnte.

Wofür benötigen wir eine Feuerwehr, wo wir doch alle wahrscheinlich und anzunehmen, alle keine Brandstifter sind, achtsam agieren oder einen Feuerlöscher haben!?
Wir brauchen eine Feuerwehr für den Notfall, wie wir auch eine Verteidigung im Frieden brauchen, damit wir nicht zum Opfer eines Aggressors werden und den Frieden wahren können.
Denn irgendwer spinnt immer!

Und legen wir im Auto den Gurt an, weil wir einen Unfall haben wollen?
Nein! Wir halten ihn aus unserer Erfahrung heraus aber für möglich!

Wie wir auch eine Landesverteidigung nur für einen speziellen Zustand benötigen: Für den Erhalt des Friedens und bei Zuwiderhandlung durch einen Aggressor, uns wehrhaft verteidigen zu können!
 
Nordlicht 55
Nordlicht 55
Mitglied

RE: Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von Nordlicht 55
als Antwort auf Elbling vom 22.12.2024, 20:20:52
Hallo Anna842,
ja, hätte. Aber dann wären ja so viele Politiker arbeitslos. Also musste eine neuer Feind her und ein Bedrohungsszenario geschaffen werden.
Angstpolitik oder Angst vor Bedrohung oder Sicherheitsstaatlichkeit sind die Instrumente zur Manipulation großer Volksgruppen nennt man das.

In jüngster Vergangenheit wurde der "War on Terror" so eingeleitet, der heute noch funktioniert (Krieg gegen den Terror).

Juro
 
geschrieben von Juro
..und ab wann darf man Deiner Meinung nach was gegen den Terror unternehmen - ohne das es zu spät ist..?
Erst wenn der Terror die Wohnungstür eintritt..? Und wie soll man sich dann wehren und womit..?
Friedenstauben werden abgeschossen.
Friedensgebete nicht erhört, oder ignoriert.
Friedensdemos.....naja, dazu wird es wohl nicht mehr  dann kommen.
@ Elbling,

das ist leider auch nur wieder so eine "daher geschriebene" Plattitüde!

Was hat denn dieser "Krieg gegen den Terror" gebracht?

Außer MEHR Krieg, MEHR Terror, MEHR US Foltergefängnisse und "Leichenberge" über "Leichenberge" (ca. 1,3 Millionen - allein aus den Kriegen im Irak, Afghanistan und Pakistan).

https://www.bundeswehr-journal.de/2015/rund-13-millionen-tote-durch-krieg-gegen-den-terror/

Berlin. Die Gesamtzahl der Todesopfer der Kriege und Kriegshandlungen im Irak, in Afghanistan und in Pakistan wird von der Öffentlichkeit erheblich unterschätzt. Sie liegt bei weit über einer Million Toten. Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung, die am 19. März zeitgleich in Berlin, Washington und Ottawa veröffentlicht wurde. Die deutsche, die amerikanische und die kanadische Sektion der Vereinigung „Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges“ (International Physicians for the Prevention of Nuclear War, IPPNW) präsentierten die erschreckenden Ergebnisse an diesem Donnerstag – zwölf Jahre nach Beginn des Irakkrieges – in den Hauptstädten ihres Landes.

An welcher Stelle siehst Du denn irgendeinen "Erfolg" dieses  "War on Terror"??

Katja

 
Nordlicht 55
Nordlicht 55
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RE: Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von Nordlicht 55
als Antwort auf Juro vom 22.12.2024, 18:34:52
mit der Bündnisfreiheit hast du vollkommen recht. 
 
Ja, statt seinen Dreckskrieg zu beginnen, hätte Putin sich mal lieber ein Beispiel an den USA nehmen sollen und seine im Vergleich noch sehr wenigen Militärstützpunkte erweitern sollen...
Bevorzugt im direkten Sicherheitsbereich der USA.
Auch damit hätte er die aus seiner Sicht verloren gegangenen Bedingungen der "gegenseitigen Abschreckung"  zumindest etwas ausgleichen können.
Wäre auch teuer geworden, aber sicher nicht so teuer, wie ihn der Krieg in der Ukraine zu stehen kommt.

Die Ukraine wäre noch heil und Keiner hätte unnötig sterben müssen!
Denn ganz sicher kann ich doch davon ausgehen, dass die USA ihr eigenes Credo auch auf sich selbst bezieht - oder etwa nicht ??

Katja
 
Juro
Juro
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RE: Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von Juro
als Antwort auf aixois vom 22.12.2024, 18:47:23

Hallo aixois,
(zu #11971647)
erst mal ernsthaft - die Bündnisfreiheit ist sowohl in der UN-Charta als auch in der Helsinki-Schlussakte so geschrieben. Also hat Alkmar recht.

Das mit Cuba ist mir auch nicht verständlich, warum es unter Sanktionen durch die USA gestellt wurde. Die wollten kooperieren, dürfen aber nicht, weil die USA dagegen sind.

Ich habe das gentlemans agreement unter den Mächten im Westen und Osten seit jeher immer so verstanden, dass natürlich  das 'große' Gleichgewicht des Schreckens auf dem unsere Sicherheit beruht, durch neue Allianzen nicht aus dem Lot gerät.

Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube. (Goethe; Faust)

Juro

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