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Internationale Politik Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern

Rispe
Rispe
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RE: Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von Rispe
als Antwort auf Lenova46 vom 27.11.2024, 11:13:47

Warum verlinkst du das nicht?
Mir ist Eugen Ruge als ein bedeutender Schriftsteller bekannt, es ist ja durchaus interessant, den Artikel bzw. das Interview ganz zu lesen: Erfolgsautor Eugen Ruge: «Wir sehen in Putin das geborene Monster. Das ist Märchenlogik»

Lenova46
Lenova46
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RE: Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von Lenova46
als Antwort auf Rispe vom 27.11.2024, 11:19:01
Warum verlinkst du das nicht?
Mir ist Eugen Ruge als ein bedeutender Schriftsteller bekannt, es ist ja durchaus interessant, den Artikel bzw. das Interview ganz zu lesen: Erfolgsautor Eugen Ruge: «Wir sehen in Putin das geborene Monster. Das ist Märchenlogik»
Siehe die Verlinkung und meine Bemerkung dazu.

Lenova
Rispe
Rispe
Mitglied

RE: Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von Rispe
als Antwort auf Lenova46 vom 27.11.2024, 11:20:59

Ich sehe deinen Link erst jetzt.
Ich kann den Artikel ganz lesen ohne Abo.
Allerdings habe ich das noch nicht ganz getan, sehe allerdings beim Querlesen, dass ich sicher nicht mit allem einverstanden bin, was er sagt, auch wenn er ein bedeutender Schriftsteller ist.
Aber ich muss es erst mal alles ganz und richtig lesen.


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Lenova46
Lenova46
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RE: Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von Lenova46
als Antwort auf Rispe vom 27.11.2024, 11:32:24
Ich sehe deinen Link erst jetzt.
Ich kann den Artikel ganz lesen ohne Abo.
Allerdings habe ich das noch nicht ganz getan, sehe allerdings beim Querlesen, dass ich sicher nicht mit allem einverstanden bin, was er sagt, auch wenn er ein bedeutender Schriftsteller ist.
Aber ich muss es erst mal alles ganz und richtig lesen.
Wer kein Abo hat, hat nur eine geringe Anzahl von Artikeln freigeschaltet. 

Es könnte dir passieren, dass du in Kürze den Artikel nicht mehr ganz lesen kannst.


Lenova
lupus
lupus
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RE: Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von lupus
als Antwort auf Rispe vom 27.11.2024, 11:32:24

Durch deinen Beitrag wurde ich auf den von  Lenova  verlinkten Artikel aufmerksam , den ich eben ganz lesen konnte.
Von den im Interview dargelegten Ansichten auf unsere heutige Situation bezogen unterscheide ich mich nur, indem ich sie nicht so gut formulieren kann.
Der Wertegang seiner Familie und deren Schicksal sei mal außen vor.

Sehr empfehlenswert zu lesen und sollte manchen Foristen zu denken geben.
Danke für die Einstellung des Links.

lupus
 

Bruny_K
Bruny_K
Mitglied

RE: Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von Bruny_K
als Antwort auf Lenova46 vom 27.11.2024, 11:35:47

Ich habe den Artikel soeben gelesen, was mir schwer genug fiel, nachdem ich auf dem IPhone lese und das ist beschwerlich. Ich kann nichts zur DDR sagen, weil ich dorthin keine Verbindung hatte und nicht weiß wie es sich dort lebte. Aber dem Artikel kann ich aus ganzem Herzen zustimmen. Ich hatte seit 1986 hervorragende Kontakte zu Russland, geschäftliche zunächst, die sich aber schnell zu freundschaftlichen Kontakten entwickelten. Und ich stimme dem Author insofern zu als ich auch der Meinung war und bin, dass W. Putin zu einem Monster „gemacht“ wurde. Nun, ich habe meine eigene Meinung dazu, halte den Überfall auf die Ukraine für Völkerwiderrechtlich, aber dennoch für vorhersehbar.
Bruny


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Juro
Juro
Mitglied

RE: Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von Juro
als Antwort auf Lenova46 vom 27.11.2024, 11:13:47

Danke Lenova46 für den Link zu Eugen Ruge.

ich konnte das Interview ganz lesen. Mal einer, der selber denkt. 

Juro

Michiko
Michiko
Mitglied

RE: Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von Michiko
als Antwort auf Bruny_K vom 27.11.2024, 13:36:36

Dann besorge Dir mal das Buch liebe Bruny "In Zeiten des abnehmenden Lichts". Wird im Roman erklärt, das ist die Zeit, wenn das Kartoffelkraut abgebrannt wird. Ist aber im übertragenen Sinne zu verstehen, wenn man die Familiengeschichte des Autors erfährt.
Eine typische DDR-Lebensgeschichte ist das allerdings nicht, wenn es die überhaupt geben sollte. Manches geht an die Nieren und über anderes kann man lächeln. Überhaupt liest man mehr oder weniger auch zwischen den Zeilen den subtilen Humor von Eugen Ruge, wahrscheinlich so beim Schreiben rückblickend entstanden.
Ich glaube, wer das Leben in der DDR nicht kannte, wird es auch nicht richtig einschätzen oder beurteilen können, wenn er dieses Buch gelesen hat.  
Bruny, wenn Du magst, schicke ich Dir dieses Buch ..... ist ja Weihnachten!!  Michiko

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Thema des heutigen Tages😉

Juro
Juro
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RE: Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von Juro

Hallo,

dies ist kein Thread zum gegenseitigen beschimpfen und verdammen, wer solches vor hat, sollte seine Teilnahme besser noch mal überdenken. 
Viel mehr sehe ich ihn als einen Ort, um voneinander zu lernen. Ganz im Sinne von dem hier soeben verlinkten Schriftsteller Eugen Ruge:

Allgemein möchte ich dafür plädieren, mit anderen ins Gespräch zu kommen. Was Menschen tun, kann man fast immer verstehen, die wenigsten sind komplett verrückt. Wenn man Demokratie als System versteht, in dem nur die eigene Meinung gilt, hat man sie falsch verstanden. Es braucht mehr Empathie.
(Eugen Ruge; s.weiter vorn)

Ein paar Gedanken zur Friedenspolitik möchte ich hier mitteilen. 

Friedenspolitik
Wir, die heutige Menschheit, besteht nahezu ausschließlich aus der Menschenart Homo sapiens, einer Spezies, die sich dank ihrer Intelligenz, Anpassungsfähigkeit und genetischen Ausstattung bis heute nicht nur erhalten, sondern massiv vermehren konnte und nun glaubt, dass sie die einzig herrschende Spezies sein müsste. Deshalb erlaubt sie sich in unserem Kulturkreis auch den Krieg gegen alles, was sich ihrem Willen nicht unterordnet bis hin zur Vernichtung der eigenen Lebensgrundlagen. Hinsichtlich der Auswirkungen auf die Umwelt beginnt ein Umdenken. Hinsichtlich der Vielfalt unseres Daseins, die eigentlich der Kern unseres Überlebens ist, beginnt sich erst seit kurzer Zeit eine Erkenntnis zu verbreiten, dass man besser kooperieren sollte als zu konkurrieren. Dieser Gedanke schließt ein, dass wir unser Dasein wissenschaftlich analysieren müssen und dass wir unser Leben und unsere Zukunft planen und für alle verträglich gestalten müssen. Die Entwicklung der kapitalistischen Produktion hat zu einer globalisierten Vernetzung unserer Beziehungen geführt. Grundlage dafür war die Kapitalakkumulation in einigen wenigen entwickelten Ländern durch die Ausbeutung der natürlichen und menschlichen Ressourcen der Masse der anderen Länder. Sklaverei und Kolonialismus, Landraub und Ressourcenraub sowie die Vernichtung alle Kräfte, die sich dagegen stellten waren die Instrumente hierzu. Bis schließlich der Raub auf die ebenso entwickelten Nachbarländer übergriff, da diese Methode der Aufteilung der Welt an ihre Grenzen gestoßen ist.
Gegenwärtig verharren wir in dieser Phase der internationalen wirtschaftlichen sowie politischen Beziehungen.
Mit den sozialistischen Revolutionen und der Veränderungen der Besitzverhältnisse an Produktionsmitteln im 20. Jahrhundert war die Vision verbunden, in eine neue Form der globalen Beziehungen zu gelangen, in der die Verteilung friedlich verlaufen könnte und kooperative Beziehungen zur Grundlage hätten werden können. Keiner sollte ein Interesse an Kriegen haben.
Natürlich vollzog sich diese Umgestaltung in konkreten Räumen und freiwillig verzichtete die herrschende besitzende Klasse nicht auf ihre Privilegien des Besitzes und der alleinigen Herrschaft. Es war halt eine Autokratie des Kapitals, wie sie heute weiterhin dominierend ist.
Diese Autokratie des Kapitals wandte sich nun aber nicht nur gegen einzelne aufbegehrende Völker oder Bevölkerungsschichten, sondern gegen ein globales staatlich organisiertes System eines neuen Gesellschaftsentwurfes, der die Autokratie des Kapitals unmittelbar bedrohte. Der 2. Weltkrieg und die Zeit bis 1990 mit der Befreiung vom Kolonialismus in den1960-er und 1970-er Jahren sind ein Ausdruck dieser Veränderungen. Sie sind aber auch Zeugnisse des gleichzeitigen Abwehrkampfes der alten Autokratien des Kapitals mit den Mitteln des Neokolonialismus und der Finanzpolitik (Leitwährung) und wenn nicht anders zu erreichen auch mit brutalen Kriegen, ja auch mit Stellvertreterkriegen, bei denen lokale korrumpierte Schichten mit Waffen aufgerüstet wurden, um die Entwicklung aufzuhalten.
Schon relativ früh entwickelte die, ich nenne sie mal Befreiungsbewegung von der Autokratie des Kapitals, sogar ein Modell für die friedlichen Beziehungen beider Systeme, das Konzept der friedlichen Koexistenz. Schon in der entwickelten Adelsgesellschaft gab es Vereinbarungen von Staaten (Adelshäusern) die einen Kompromiss und Kriegsverbote mit Interessensausgleichen beinhalteten. Ihnen folgten oft jahrelange Friedensperioden.
Während Lenin noch von der Unvermeidbarkeit von Kriegen zwischen den imperialistischen Staaten untereinander und mit der neuen revolutionären Bewegung überzeugt war, orientierten sich schon sowjetische Politiker auf eine längere Phase des Nebeneinanderexistierens beider Systeme. Sie entwarfen Grundzüge für ein friedliches Nebeneinander. Erst nach 1955 wurde dies endgültig zur Politik der friedlichen Koexistenz und erst in den Folgejahren zeichneten sich mit Abrüstungs- bzw. Rüstungsbegrenzungen sowie friedlichen Konfliktlösungen Erfolge ab.
Mit dem Scheitern des sozialistischen Gesellschaftsmodells, dessen Ursachen noch zu untersuchen sind und nicht ohne die Beteiligung der noch existierenden und sich marxistisch – leninistisch nennenden Bewegungen erfolgen sollte, hat sich diese Form der Friedenspolitik wegen Wegfall einer Seite des Konfliktes erledigt. Die Autokratie des Kapitals wurde wieder zu der alleinigen Machtform und alte Muster brachen wieder durch.
So sehe ich den Konflikt zwischen „dem Westen“ und Russland als einen Ausdruck des Kampfes um die Wiedererlangung der Macht des „Westens“ über Russland und die ehemals zum „sozialistischen Lager“ gehörenden Staaten. Wie sonst erklärt es sich, dass gegen gegebene Zusagen die Osterweiterung der NATO durchgezogen wurde und noch weiter gehen soll? Daraus erklären sich auch Pläne politisch rechter Kräfte, in Teilrepubliken und Gebieten der Russischen Föderation Destabilisierungen und Unruhen schüren zu wollen, um sie endgültig aus dem Staatsverband herauszubrechen. Das Ziel kann nur eine Vernichtung des Staates Russische Föderation sein und so die Herrschaft über dieses „verlorene Gebiet“ zu erhalten. Der Ukraine – Russland- Krieg ist eine Erscheinung dieser Politik. Warum sonst wird ein Volk diesem Krieg ausgesetzt, für dessen Beendigung es schon mehrfach Ansätze gegeben hätte? Wieso ist man gegenwärtig daran beschäftigt, eine Koalition der Willigen zu schmieden, die mit NATO-Soldaten in die Ukraine einmarschieren möchte und den Krieg nun endgültig auf russisches Territorium bringen möchte. Das Risiko und die möglichen Folgen eines 3. Weltkrieges werden in Kauf genommen.  Also muss der erwartete Gewinn so enorm sein, dass die Protagonisten des Krieges diesen weiter betreiben. Das ist keine Friedenspolitik. Das ist alte Hegemonialpolitik mit der Gefahr, die Menschheit auszulöschen.
Selbst in diesem nicht minder völkerrechtswidrigen und blutigen Krieg in Israel ist ein Frieden möglich. Warum nicht in der Ukraine?
Was kommt danach? Europa wird aussterben, wenn ein nuklearer Krieg eintritt. Ja die Nordhalbkugel wird aufgrund der Winde und des zu erwartenden Fallouts verseucht. Die Industrie bricht zusammen und mit ihr auch Handel, Finanzen und Wirtschaft. Sicher, ein paar Glückspilze werden überleben, aber ob das ein Glück ist, darf bezweifelt werden.
Wenn in 50 oder 100 Jahren Gruppen strahlenresistent mutierter Südhalbkugelmenschen einwandern, wird das nicht illegale Migration sein. Wen sollte das dann noch stören?
Der Homo sapiens, wir also, haben aber dank unserer Überlebensstrategien begonnen Konzepte zu ersinnen, durch die dieser ewige Kreislauf von Kriegen durchbrochen werden kann. Eines dieser Konzepte konzentriert sich auf die Erforschung von Sozio-Mechanismen der Kriege und von Sozio-Mechanismen zur Erhaltung bzw. Wiedererlangung des Friedens.
Wir haben vielleicht nur noch ein Jahr Zeit. Wenn die Koalition der Willigen in der Ukraine einmarschiert, könnte es zu spät sein.

Juro
Anna842
Anna842
Mitglied

RE: Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von Anna842
als Antwort auf Juro vom 27.11.2024, 15:37:27
Ausgezeichnete Analyse, Juro.
Kann in fast allem zustimmen.

Anna

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