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Internationale Politik Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern

Juro
Juro
Mitglied

Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von Juro

Liebe Userinnen und User,

diese ewigen Streitereien, in die fast alle Diskussionen um politische Fragen im ST abgleiten, sind zutiefst unproduktiv im Hinblick auf unser aller Ziel, Frieden zu erhalten und ihn zum Normalzustand des Zusammenlebens der Völker zu machen.
Wir Menschen im höheren Lebensalter haben viele Erfahrungen gemacht und machen müssen, die es ermöglichen sollten, nach friedlichen und friedensfördernden Lösungen in diesem Zusammenleben der Völker zu suchen.

„Frieden (ist der) Zustand nicht-kriegerischer Beziehungen zwischen Staaten“ (Völkerrecht) der seinen Ausdruck in

  • gegenseitigen diplomatischen Beziehungen,
  • im Abschluss und der Durchführung von „Staatsverträgen“, i
  • n Handels-, Kultur- und Rechtsbeziehungen und im
  • gegenseitigen „Schutz der Staatsangehörigen“ findet.

Der Friede wird nach herrschender völkerrechtlicher Auffassung durch Krieg unterbrochen und klassischerweise durch einen Friedensvertrag wiederhergestellt, dessen Vorbereitung meist ein Waffenstillstand ist.
In der Regel werden bereits ausdrückliche Friedenserklärungen oder die Aufnahme diplomatischer Beziehungen bzw. des Handelsverkehrs als „Frieden durch schlüssiges Handeln“ akzeptiert („Friedenszustand de facto“).
https://de.wikipedia.org/wiki/Friedenspolitik

Um den Friedenszustand zu erreichen, muss der Kriegszustand als Mittel des Handelns erst einmal aus dem Interesse der Staaten und dem Denken der handelnden Personen verschwinden. Oberster Maßstab ist die Erhaltung des Friedenszustandes. 
Um einen anderen Staat oder Menschen aber als Feind zu empfinden und ihn entsprechend darzustellen ist das Bild des "ungerechten Feindes" erforderlich. Wie in jedem Konflikt, auch dem Zweipersonenkonflikt im Kleinen, muss die jeweils andere Seite ein ungerecht handelndes, hinterhältiges, bedrohliches, verkommenes und was einem noch Widerwärtigem einfällt geartetes Wesen sein. 
Bei Staaten sollte man immer davon ausgehen, dass der "ungerechte Feind" ein den eigenen Interessen entgegenstehendes staatliches Gebilde ist. Das Dumme ist nur, dass dieser "ungerechte Feind" seinerseits auch Interessen hat und beide Seiten gleiche Rechte als souveräne Staaten haben. Folglich betrachtet der "ungerechte gegnerische Staat" die Art und Weise des ersteren Staates auf gleiche Art und Weise als "ungerecht seinen Interessen gegenüber" und definiert seinerseits ersteren Staat als  "ungerechten Feind".
Aus diesem Dilemma kommt man nur auf friedlichem Wege heraus, indem man sich zusammenfindet und einen Kompromiss aushandelt. Die Situation zu eskalieren und einen Krieg in Kauf zu nehmen, hat dann immer zwei Schuldige.

Vielleicht gelingt es in dieser Diskussion nach Möglichkeiten der Wiederherstellung des Friedens zu suchen, Kriegsrhetorik zu unterlassen und die Interessen, die zu der den Weltfrieden gefährdenden Situation Anlass gaben, unvoreingenommen zu analysieren.

Juro
 

jeweller
jeweller
Mitglied

RE: Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von jeweller
als Antwort auf Juro vom 03.09.2023, 11:27:01

@Juro, es ist ganz einfach.

Wenn sich meine 2 Nachbarn streiten, halte ich mich raus. 

LG Hubert
 

RE: Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Juro vom 03.09.2023, 11:27:01
Die Definition von Wiki ist logisch. So sollte es sein, erst einen Waffenstillstand aushandeln und dann Schritt für Schritt auf den tatsächlichen Frieden hinarbeiten.

Ich sehe im Moment nur keine Verhandlungspartner! Nicht mal einen. In beiden Ländern sterben die Menschen, die Soldaten werden knapp, aber niemand kommt auf die Idee, mit dem anderen zu reden. Vielleicht tun sie's heimlich und wir erfahren davon nichts. Kann ich mir aber nicht wirklich vorstellen.

Ich glaube nicht, dass sich sowohl Herr Selenskyj als auch Herr Putin in ihrer gegenwärtigen Rolle besonders wohlfühlen. Zumal es für beide nicht gerade rosig hinsichtlich eines "Sieges" aussieht. Russland hat ja noch jede Menge Männer, die für gutes Geld bereit sein könnten, sich erschießen zu lassen. Aber der Ukraine werden bald die Leute ausgehen. Und dann? Fremdenlegion? NATO-Soldaten? Hoffentlich kommt niemand auf diese Idee!

Ich weiß, es könnte wieder die Meinung laut werden: Putin muss ja nur das Land verlassen, dann ist Frieden. So ohne weiteres wird er das nicht tun.
Und schaun wir mal in unsere eigenen vier Wände, wenn es da Streit gab oder gibt. Schuld haben doch immer beide, auch wenn einer der Schuldigere ist. In der Regel sitzen dann beide wieder an einem Tisch und reden. Meist muss einer klein beigeben, aber dass dadurch gleich dessen Existenz vernichtet wird, ist albern.
So ähnlich sollte es auch im Großen sein, wenn es um Staaten geht. Die Chefs sollen reden!

Simiya


 

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RE: Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Juro vom 03.09.2023, 11:27:01
Vielleicht gelingt es in dieser Diskussion nach Möglichkeiten der Wiederherstellung des Friedens zu suchen, Kriegsrhetorik zu unterlassen und die Interessen, die zu der den Weltfrieden gefährdenden Situation Anlass gaben, unvoreingenommen zu analysieren.

Juro
geschrieben von Juro
gekürzt zitiert
Kriegsrhetorik unterlassen braucht Übung und vor alle den Willen dazu...

und unvoreingenommen... ist schlichtweg unerfüllbar, nach allem, was wir über die Psychologie des Menschen wissen.

Jeder ist voreingenommen, weil jeder subjektiv ist. Ist das Thema/Problem auch noch sehr emotional besetzt, wie der Krieg, wird es auch mit `relativer Sachlichkeit ` schon sehr, sehr schwierig.

Will man Frieden erwirken, muss man ihn mit voreingenommen Menschen schaffen,
egal ob im Krieg, bei anderen gesellschaftlichen Differenzen oder privat.

Trotzdem kann es gelingen, wenn die Beteiligten und die im Hintergrund Ein - und Mitwirkenden das auch wollen.


WurzelFluegel
 
Juro
Juro
Mitglied

RE: Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von Juro
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.09.2023, 12:03:21

Hallo Simiya
du hast die "Gemengelage" genannt. Will man aber zu den Ursachen des Konfliktes vordringen, muss man sich den Interessenlagen zuwenden. 
Ich meine, dass die Interessenlagen eine andere Sicht auf den Konflikt bringen könnten. 

Die Interessenlagen eines Staates hängen von den inneren Verhältnissen ab. Wer ist an der Macht? Mit wem kooperiert diese "Machtelite" und zu welchem Zweck?

Um dorthin vorzustoßen, muss man erst mal den "ungerechten Feind" ad absurdum führen. Dann kann man Ausgleichsmöglichkeiten für die Kerninteressen des Konfliktes finden.

Juro

Juro
Juro
Mitglied

RE: Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von Juro
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.09.2023, 12:27:46

Hallo WurzelFlügel,

du bringst es auf den Punkt. Wir sind alle voreingenommen, durch Sozialisation, durch jeweilige Meinungsprägung und Meinungsmanipulation durch Schule und Medien.
Manche verdienen durch das Vertreten eine bestimmten Meinung auch Geld oder ihr Arbeitgeber ist von der Zuwendung großer Summen abhängig.
Aber es gibt auch solche Menschen, die sich einen freien Blick bewahrt haben, deren Meinung aber selten transportiert oder protegiert wird. Es kommt auch vor, dass sie unter Strafandrohung oder drohender Existenzvernichtung durch sogenannte "Meinungsführer" nicht zugelassen wird.

Es stehen Freiheit des Denkens gegen Zensur und Selbstzensur.

Wir sollten beginnen, den "ungerechten Feind" zu bekämpfen. Am besten fängt man bei der eigenen Sicht der Dinge an, bei seiner Rolle als "Feind".

Juro

 


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RE: Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf jeweller vom 03.09.2023, 12:02:59
@Juro, es ist ganz einfach.

Wenn sich meine 2 Nachbarn streiten, halte ich mich raus. 

LG Hubert
 
Das ist wohl richtig. Hier ist nur der Unterschied, dass der eine Nachbar Russland ist. Wäre es Polen oder Rumänien gewesen, hätte sich kaum wer drum gekümmert.

Simiya
RE: Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Juro vom 03.09.2023, 12:41:25

du widersprichst dir selbst, Juro, wenn du schreibst_

alle voreingenommen - aber einige den freien Blick bewahrt
geschrieben von Juro

wir sind alle voreingenommen, weil wir in unserem Leben zu bestimmten Positionen und Einsichten gekommen sind,
und an denen wird gemessen, was sich um uns ereignet - menschliche Psyche funktioniert einfach so, das ist auch keine Makel - es macht uns erst lebensfähig
Wichtig finde ich nur, dass uns das bewusst ist und wir bereit bleiben, unsere Sichtweisen zu hinterfragen und gegebenenfalls anzupassen.

Es gibt Menschen die einen `freien` Blick `bewahrt` haben - das wirkt auf mich sehr vage, was meinst du damit konkret?


WurzelFluegel
 
Bruny_K
Bruny_K
Mitglied

RE: Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von Bruny_K
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.09.2023, 13:00:59

Dann geht es aber offensichtlich überwiegend um Voreingenommenheit, bei vielen zumindest, und die geht mir hier vollkommen ab. Was aber nicht heißt, dass ich nicht auch voreingenommen bin, aber eben nur dort wo ich selbst schlechte Erfahrungen gemacht habe. 
Im übrigen glaube ich nicht, dass Frieden weltweit gewünscht ist, ergo auch nicht an eine Friedenspolitik.
Bruny

RE: Friedenspolitik hilft, Kriege zu verhindern
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Bruny_K vom 03.09.2023, 13:20:19
Zumindest ist Frieden nicht von den Kreisen gewünscht, die am Krieg verdienen.

Simiya

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