Internationale Politik Frau Baerbock als Aussenministerin.
Ich habe noch sehr gut die persönliche Wende der FDP und hier massgeblich des Herrn Genscher in Erinnerung: weg von der sozial-liberalen Koalition hin zu jener mit der CDU/CSU.Es wäre also zuviel der Ehre, hier Herrn Genscher als massgeblich darzustellen - dafür spielte er auch in seinem langen politischen Leben zu oft eine sehr undurchsichtige Rolle. Olga
Das ist nur ihre Meinung, die ich nicht teile, aber hier kann ja jede/r schreiben was er/sie möchte.
Vielleicht wäre es mal hilfreich seine Bücher zu lesen und sich eine eigene Meinung zu bilden 😉
poldy
Seine vermutlich zu frühe Anerkennung der jugoslawischen Teilrepubliken. Es wird unter Experten bis heute kontrovers diskutiert, ob die zu rasche Anerkennung einiger Teilrepubliken Slowenien,(Kroatien, Kosovo Bosnien) zu einer Verschärfung des Balkankrieges führte.
Aber das ist längst vorbei. Und unter dem Motto: alles hat seine Zeit, werde ich keine Bücher vom verstorbenen Herrn Genscher lesen, weil ich auch nicht denke,dass sich meine vorhandene Meinung über ihn dadurch massgeblich ändern könnte, bzw. was das wem helfen sollte. Olga
So ähnlich, lieber Waldler sehe ich das auch...jeder muss sich erstmal einarbeiten und dies sollten wir ihr auch zugestehen und da sie klug ist, hat sie auch aus Niederlagen (hoffentlich) hinzu gelernt. Ja, sie ist noch jung aber alle haben mal "unten" angefangen.
Ich stehe auch aus persönlichen Berufserfahrungen auf dem Standpunkt, dass jede(r) mit seinen Aufgaben wächst.
Diplomatie ist eine Kunst, die eben nicht Jeder kann. Mit viel Willen und Lernen aber kann man alles !
Kristine
Aber bei Frau Baerbock und die sie umgehenden Truppen der männlichen Alphatiere zeichnet sich jetzt schon die Frage ab: wer ist Koch und wer Kellner?
Soeben wird bekannt ,dass ein altgedienter Diplomat, Jens Plötner, bisher politischer Direktor im Auswärtigen Amt von Herrn Scholz in die Regierungszentrale versetzt wird.
Aber genau solche Leute braucht Frau Baerbock, die viel Erfahrung haben und sie symbolisch betrachtet auch "an die Hand nehmen", ihr also eine echte Chance geben, dieses Amt im Interesse für unser Land optimal auszufüllen.
Wenn nun zu den thematischen Beschneidungen, wie von Herrn Mützenich ausgeführt,d ass "Projekte" wie China und Russland im Kanzleramt bearbeitet würden noch hinzukommt, dass professionelles Personal abgezogen wird, kann man schon nachdenklich werden.
Bin gespannt, wie Frau Baerbock darauf reagieren wird - das muss sie aber schnell und zu Beginn ihrer Tätigkeit machen, damit die Jungs sich hier nicht weiter auf ihre Kosten austoben. Olga
Sie hat nichts gesagt was nicht auch so im Koalitionsvertrag steht
Da bin ich mir nicht so sicher ...
Koalitionsvertrag: „Unser Ziel bleibt eine atomwaffenfreie Welt (Global Zero) und damit einhergehend ein Deutschland frei von Atomwaffen.“
Baerbock (taz Interview) : „Wir stehen zu unserer Verantwortung … auch zur nuklearen Teilhabe.“
Auch wenn ich als 'älterer Herr' mir nicht anmassen sollte oder dürfen sollte (?) , kritische Anmerkungen zu den Aussagen einer jungen, noch in der Lehre befindlichen Aussenministerin zu machen , bleibe ich dabei : im Diplomatenberuf kommt es darauf an, was man sagt (Neulingen lässt man durchgehen, wenn sie ihre Wissenslücken noch nicht aufgearbeitet haben, nicht durch gehen lässt man aber, dass sie nicht wissen, was sie sagen) und.
Mindestens genauso wichtig ist, was hinter und zwischen den gesagten (oder auch nicht gesagten) Worten und Sätzen steht.
Gerade in diplomatischen Gefilden sollte man die Kunst beherrschen, unverbindliche Gemeinplätze daherzureden, ohne wirklich etwas zu sagen.
Das mögen ältere, in langjähiger Diplomatiepraxis Erfahrene, gerade auch hier, anders sehen . Nicht so die Aussenämter Russlands und Chinas, wie man ja schon sehen konnte.
Scholz hat Mützenich nicht ausdrücklich widersprochen als der überdeutlich sagte , dass kluge deutsche Aussenpolitik insbesondere im Kanzleramt gesteuert und gedacht werde.
Wie zum Beweis dafür hat sich Scholz dann gleich den für wichtige Bereiche der strategisch- politischen Planung im AA zuständigen Direktor, Jens Plötner, als erfahrenen hochkalibrigen Chefberater für Außenpolitik ins Kanzleramt geholt.
Immerhin durfte er als Berater noch mit auf die ersten Reisen seiner (Noch-) Chefin nach Paris, Brüssel, Warschau mitfahren.
aixois
Liebe Olga,
ich gebe Ihnen sogar Recht. Die Frage ist nur: Ist Frau Baerbock bereit, Lehren aus der Erfahrung Anderer anzunehmen? Ein Freund von uns ist bei den Grünen (kein "einfaches" Parteimitglied, sondern durchaus auf der Führungsebene einer Großstadt), er kennt Baerbock aus der Parteiarbeit und glaubt kaum, dass sie bereit ist, sich als noch "Lernende" zu sehen.
Aber warten wir es ab. Es mag weiter oben ironisch geklungen haben, aber ich wünsche ihr wirklich alles Gute, auch für Deutschland.
LG
DW
Gewiss lieber DW, da können wir wohl froh und dankbar sein, dass Olaf Scholz unser neuer Bundeskanzler geworden ist. Die feine Diplomatie ist nicht jedem gegeben, auch Frau Baerbock wird dazulernen (müssen), damit sie nicht desöfteren Dinge sagt, die sie womöglich denkt, aber nicht öffentlich sagen sollte. Ich habe gelesen, dass die Außenpolitik im Kanzleramt gemacht wird, ob das stimmt?Habe gerade die letzten news (und auch hier) gelesen, kann mich also ergänzen: Ja, die Richtlinien der Außenpolitik werden im Kanzleramt festgelegt. Jens Plötner ist berufen und gerufen worden, ein erfahrener Diplomat. Gut so.
geschrieben von Michiko
Und dann hat sich doch noch einer von den älteren Herren gemeldet, das war zu erwarten: Altkanzler Schröder war wohl not amused über die Äußerungen in Richtung Nordstream. Er soll gesagt haben: Frau Baerbock solle keine Politik machen nach dem Motto: "Am grünen Wesen soll die Welt genesen". Also der Einstieg von Frau Baerbock bewegte so einige Gemüter.....
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Aber genau solche Leute braucht Frau Baerbock, die viel Erfahrung haben und sie symbolisch betrachtet auch "an die Hand nehmen", ihr also eine echte Chance geben, dieses Amt im Interesse für unser Land optimal auszufüllen.Liebe Frau Olga,
es geht nicht darum ein Amt 'auszufüllen', ganz besonders nicht im Feld der Aussenpolitik, wo voller Einsatz und zwar sofort verlangt wird. Anfängerfehler werden verziehen, aber sie dürfen nicht schwerwiegender politischer Natur sein, die andere vor den Kopf stösst.
Das Amt akzeptiert keine politischen 'Greenhorns' und das ist AB nun mal. Das Alter (oder 'Mädchen' sein zwischen all den 'Jungs') ist nicht das Problem.
Auch mit 40 kann man sich schon viele Jahre, sogar an exponierter Stelle mit aussenpolitischen Themen befasst, und sich dabei vielleicht auch einen Namen gemacht, haben. Hat sie aber nicht.
Aussenpolitische Sprecherin der Grünen war sie auch nicht, ebensowenig im Ausschuss für Auswärtiges. Hätte ja, bei Interesse, sein können.
Wichtiger waren für sie Frauen/Familie und Wirtschaft/Energie.
Jetzt wollte sie aber unbedingt den AA- Job haben, sagt man, d.h. ein Ressort, bei dem man nicht sofort an einen Kernbereich grüner Politik denkt (bei Joschka war das anders, das war das AA mit dem Vizekanzler verbunden).
Schon Maas wurde mehr ins Amt gedrängt als dass er sich darum aus Kompetenz- und Interessegründen darum bemüht hätte. Dem Ruf und Anspruch des AA hat das nicht gut getan. Seine alten Glanztage sind erstmal vorbei, können aber wiederkommen, wenn es sich um die Klimadiplomatie neu aufstellt.
Sehr gut finde ich daher, dass das AA die internationale Klimapolitik mit den Klimapartnerschaften vom BMU bekommen hat.
Da kann Frau Baerbock sich beweisen, viel aufbauen, vorantreiben, Bündnisse schmieden (Neu: Klimaattachées in den deutschen Botschaften ...) und auch vor Ort Konkretes umsetzen (zusammen mit ihrer erfahrenen Kollegin Svenja Schulze, die ja auch schon einen guten Job als Umweltministerin gemacht hat, quasi vom Fach ist, weil sie bislang für diesen Bereich zuständig war).
Wir werden es ja sehen.
aixois
. . . . .Hätte die vom Völkerrecht her kommende Frau Annalena Charlotte Alma Baerbock ihr Buch jetzt erst einmal wie beabsichtigt nachgearbeitet, wäre zumindest nachvollziehbar geworden, wie lernfähig sie ist.
Und dann hat sich doch noch einer von den älteren Herren gemeldet, das war zu erwarten: Altkanzler Schröder war wohl not amused über die Äußerungen in Richtung Nordstream. Er soll gesagt haben: Frau Baerbock solle keine Politik machen nach dem Motto: "Am grünen Wesen soll die Welt genesen". Also der Einstieg von Frau Baerbock bewegte so einige Gemüter.....
Doch sie zog es vor, die Baustelle zu verlassen und sich wieder den Völkern zuzuwenden.
Um diese darüber aufzuklären, wo es lang geht?
Was rechtens ist und was nicht?
Dabei wollte sie doch eigentlich zunächst nur unser Land verändern.
Gerade so als ob das Frau Dr. Angela Dorothea Merkel mit ihren Getreuen noch nicht hinreichend genug verändert hätte.
Jetzt verweise ich mal auf frühere Aussenminister und deren Status als Greenhorns in diesem Amt:
Das Amt akzeptiert keine politischen 'Greenhorns' und das ist AB nun mal. Das Alter (oder 'Mädchen' sein zwischen all den 'Jungs') ist nicht das Problem.
Sehr gut finde ich daher, dass das AA die internationale Klimapolitik mit den Klimapartnerschaften vom BMU bekommen hat.
Da kann Frau Baerbock sich beweisen, viel aufbauen, vorantreiben, Bündnisse schmieden (Neu: Klimaattachées in den deutschen Botschaften ...) und auch vor Ort Konkretes umsetzen (zusammen mit ihrer erfahrenen Kollegin Svenja Schulze, die ja auch schon einen guten Job als Umweltministerin gemacht hat, quasi vom Fach ist, weil sie bislang für diesen Bereich zuständig war).
Wir werden es ja sehen.
aixois
Wie war das bei Herrn Gabriel, Herrn Westerwelle, auch Joschka Fischer und Herrn Maas? Konnten die wirklich vorher auf lange Tätigkeiten in einem solchen Bereich verweisen oder wurden sie nicht doch nur auf das "Amt" verschoben, weil aufgrund von Parteienproporz andere Ministerposten im Austausch attraktiver erschienen?
Eine Konzentration der Aussenministerin auf die klimapolitischen Bereiche halte ich für falsch; das Thema ist sicherlich weltweit von Bedeutung und soll auch im Aussenministerium stärkeren Einzug halten als bisher. Aber es wird bereits von grossen Organisationen weltweit "bearbeitet" und wie man leider weiss, oft mit dürftigem Erfolg, weil Abmachungen dann sehr oft in grossem Widerspruch zu den Durchführungen stehen.
Auch bedingt durch die Pandemie, deren Ende weltweit nicht absehbar ist, werden sich die meisten Länder erst mal wirtschaftlich erholen müssen, bevor sie ein nächstes, grosses Projekt wie Klimapolitik wirklich mit hohem Engagement in Angriff nehmen. Und dann sind natürlich global betrachtet die beiden Damen Baerbock und Schulz wirklich nur ein kleiner Teil zur Lösung dieser Problematik.
Frau Schulze ist für Entwicklungspolitik zuständig und wie dann hier noch Klimapolitik bei z.B. korrupten afrikanischen Herrschern erfolgreich inkludiert werden soll, erschliesst sich mir (noch) nicht.
Frau Baerbock soll als Ministerin eines wichtigen Ressorts selbst entscheiden können, welche Schwerpunkte sie setzt und sich dies nicht von irgendwelchen Männern ohne spezifische Auslandserfahrungen vorschreiben oder beschneiden lassen. Olga
RE: Frau Baerbock als Aussenministerin.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Es ist zu vermuten, dass sich Urban Priol bereits die Hände reibt.
Es ist zu vermuten, dass sich Urban Priol bereits die Hände reibt.Ja, Jolly, wer hätte gedacht, dass er sooo schnell Ersatz findet.
Schaun wir mal, was Dieter Herbert Nuhr demnächst daraus macht.