Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Frau Baerbock als Aussenministerin.

Internationale Politik Frau Baerbock als Aussenministerin.

werderanerin
werderanerin
Mitglied

RE: Frau Baerbock als Aussenministerin.
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf olga64 vom 09.12.2021, 17:58:42
Zweifelsohne werden keine leichten Zeiten auf Frau Baerbock zukommen...aber ich bin mir sicher, das ahnt sie längst und wurde mehrfach darauf hingewiesen.
Sie wird sich regelrecht "reinfummeln" müssen, dies ist in jeden neuen Job nicht anders und legitim.


Bei Frau Baerbock könnte helfen, dass sie im Wahlkampf nicht das erreicht hat, was ihr vorschwebte...vielleicht war es eben doch zu viel...aber eines und so schätze ich sie "aus der Ferne ein", wird sie verstanden haben - sie ist nun Außenministerin und kann nicht mehr alles atock... durchsetzen, da bedarf es viel, viel Feingefühl , gutes Auftreten und ganz wichtig... Vertrauen herstellen ! Da wissen wir, dass kann dauern. 

Selbst wenn ggf. "Männer" wie Putin, Erdogan u.a. sie vielleicht belächeln werden, weil sie in ihren Augen natürlich noch nicht "Merkelmaß" haben kann..., wird sie ihren Weg gehen. Lernen mus man immer und wenn sie sich an Fehler erinnert, diese zukünftig versucht zu vermeiden und klug auftritt, sollte es klappen...geben wir ihr Zeit ! 

Ein größeres Problem könnte im wahrsten Sinne des Wortes im "eigenen Regierungslager" entstehen, denn wie hatte ich heute gelesen..., Außenpolitik wird im Kanzleramt geplant und in die Wege geleitet"...hier stellt sich die Frage, wie wird Frau Annalena darauf reagieren. Zusammenarbeit , Abstimmungen sind wohl die Zauberwörter. Vielleicht werden auch hier neue Wege eingeschlagen werden müssen...

Ich sehe das gelassen, baue auf ihre Klugheit und wenn sie nun noch auf diplomatischen Parket lernt souverän aufzutreten...dann hat sie eine gute Zukunft.


Kristine
Bias
Bias
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RE: Frau Baerbock als Aussenministerin.
geschrieben von Bias
als Antwort auf ingo vom 10.12.2021, 10:18:35

Du machst mich neugierig, Ingo.
In Erinnerung an meine Kinderzeit, lass mich raten: Lautet der etwa Rumpelstilzchen?

Bias
Bias
Mitglied

RE: Frau Baerbock als Aussenministerin.
geschrieben von Bias
als Antwort auf werderanerin vom 10.12.2021, 10:38:08
". . . . und wenn sie nun noch auf diplomatischen Parket lernt souverän aufzutreten...dann hat sie eine gute Zukunft."

Noch souveräner als bisher, meinst Du, Werderanerin?
Ich vermute nicht von ungefähr, dass die Dame - dank ihrer bisher so freimütigen Darlegung ihres Selbstverständnisses - in den maßgeblichen diplomatischen Kreisen der Welt bekannt sein dürfte.
Insofern ist davon auszugehen, dass deren Staatsfrauen und Staatsmänner hinsichtlich ihrer selbst, ihrer politischen Vorstellungen und Anliegen hinlänglich gebrieft sein werden.

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MarkusXP
MarkusXP
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RE: Frau Baerbock als Aussenministerin.
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf ingo vom 10.12.2021, 10:18:35
Frau Merkel ist kaum weg, da geht dieser Kindergarten-Unsinn mit der lakonischen Nennung aller Vornamen bei Frau Baerbock los. Ihre Eltern haben ihr wohl nur vier Vornamen gegeben, damit Bias hier seinem Hobby fröhnen kann😏 Zum Glück kennt er meinen zweiten Vornamen nicht😊
geschrieben von ingo
Richtig Ingo! Mir geht das auch auf den Zeiger ... auch schon bei Merkel! Warum er diesen Quatsch macht? ... vielleicht ist es die Suche nach einem Alleinstellungsmerkmal!

Nun gut ... dann hat er eben sein Alleinstellungsmerkmal und geht einigen Leuten auf ... aber das hatte ich ja schon erwähnt!

Volle Zustimmung Ingo!
MarkusXP
JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Frau Baerbock als Aussenministerin.
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf ingo vom 10.12.2021, 10:36:19
Aber auch was zur Sache: Ich habe gerade in zwei Zeitungsartikeln gelesen, dass die Außenpolitik (weiterhin) im Kanzleramt gemacht wird und dass Frau Baerbock gestern bereits versucht hat, eigene Akzente zu setzen. Das riecht nach ganz schnellen Problemen zwischen SPD und Grünen. Was Maas zu wenig gemacht/gestaltet  hat, will Baerbock wohl aufholen. Ich denke, dass die Außenpolitik schnell zu einem Koalitions-Prüfstein werden wird. Leider kann ich hier nur einen Link einsetzen. Es gibt auch noch einen Beitrag mit einem alten Schlagwort: Wer ist Koch und wer ist Kellner? Der Begriff stammt noch aus der Schröder-Zeit.
Baerbock vor Scholz in Paris: Machtkampf um die Außenpolitik
geschrieben von ingo
was nützt es dem Koch, wenn der Kellner nichts austrägt?

was nützt es dem K., wenn der K.nichts kocht?

Begreift doch endlich, dass man sich diesmal als Team begreift.
aixois
aixois
Mitglied

RE: Frau Baerbock als Aussenministerin.
geschrieben von aixois
als Antwort auf MarkusXP vom 10.12.2021, 11:19:49
Warum er diesen Quatsch macht?
Als diese Albernheit hier anfing, hatte ich  das schon mal in einem Beitrag erklärt :

ACAB:  wird m.W. in letzter Zeit nur von Leuten aus dem mehr oder weniger (meist mehr) rechten Lager verwendet, mit der subtilen Unterstellung, dass da eine "linksradikal sozialisierte" Person unterwegs ist (so à la "der Apfel fällt nicht weit vom Stamm').

ABs Eltern sollen dereinst als aktive 'Linke' die Vornamen ihres Töchterchens so gewählt haben,  dass sich aus dem Acronym "ACAB" ein  Protest gegen die 'Bullen' ablesen lässt und damit  der weltweit verbreitete Ausdruck " All Cops Are Bastards " (alle Bullen sind Bastarde) dargestellt werden soll.

Die Namensträgerin selbst erklärt ihre Vornamen damit, dass ihre Großmütter Charlotte bzw. Alma geheissen hatte.

Damit diese alberne 'Kritik'  nicht so offensichtlich wird, wurden ab dem Zeitpunkt auch andere Persönlichkeiten so z.B. Dr. Angela Dorothea Merkel, mit all ihren Titeln und Vornamen genannt.

Ein Alleinstellungsmerkmal ist das aber nicht. Wie gesagt in 'rechten' Milieutexten nicht unüblich - hier im ST aber schon. Ob man könnte daraus  ein gewisses 'outing' ableiten könnte ?

Wers nötig hat ? Jedem Tierchen sein Pläsierchen, was die einen als albern-kindisches Stammtischniveau empfinden , ist eben für andere Ausdruck erlesener politischer Hochkultur ...
😉
aixois


 

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Bias
Bias
Mitglied

RE: Frau Baerbock als Aussenministerin.
geschrieben von Bias
als Antwort auf MarkusXP vom 10.12.2021, 11:19:49
. . . . .
Richtig Ingo! Mir geht das auch auf den Zeiger ... auch schon bei Merkel! Warum er diesen Quatsch macht? ... vielleicht ist es die Suche nach einem Alleinstellungsmerkmal!
geschrieben von MarkusXP
Ja, lieber Markus,
vielleicht ist es das. Vielleicht auch noch etwas viel Ehrenrührigeres.
Wer weiß schon, was in den unergründlichen Tiefen der Seele eines alten Mannes wie ich es bin so alles vorgeht.
Schließlich weiß auch ich nicht, was alte Leute permanent dazu animiert, ihre jeweiligen Vermutungen über andere Alte öffentlich zu zelebrieren.
Wer von uns, frage ich Dich, hätte beim Grübeln über eine gerechte Fügung nicht in stillen Stunden ab und zu schon mal gedacht, er hätte wirklich besseres verdient als sich ausgerechnet sich selbst

Ich hab zur Illustration von Gedanken, welche einige Psychologen (vorwiegend in den 80ern) im Zusammenhang von Namen und Lebensläufen bewegt haben, aus einer gemeinhin seriös genannten Quelle - und zusätzlich noch aus einer anderen - etwas verlinkt.
https://www.sueddeutsche.de/wissen/psychologie-wie-der-name-unser-schicksal-praegt-1.691365
https://www.focus.de/gesundheit/baby/namen-machen-leute-psychologie_id_1791229.html
Weshalb?
Ich finde, es könnte unschwer Vermutungs- und Erläuterungspaletten erweitern helfen; nicht wahr, lieber Aixois?
 
wandersmann
wandersmann
Mitglied

RE: Frau Baerbock als Aussenministerin.
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf Bias vom 10.12.2021, 11:14:22

Auf alle Fälle war es keine glorreiche Idee, als erste Amtshandlung eine Drohung Richtung Russland auszusprechen. So etwas ist höchst unprofessionell und unangebracht und eines Deutschen Außenministers unwürdig. Vielleicht sollte ihr mal jemand im Auswärtigen Amt, der über hinreichend Erfahrung und Sachverstand verfügt, mitteilen, dass Deutschland ein souveränes Land ist, das souveräne Entscheidungen treffen kann, und keineswegs eine Außenstelle des Oval Office ist. Sie vertritt vom ersten Tag an US-Interessen, indem sie Russland damit droht, die Pipeline zu schließen. Damit handelt sie auch eindeutig gegen Deutsche Interessen im Hinblick auf die Energiewende.

RE: Frau Baerbock als Aussenministerin.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf wandersmann vom 10.12.2021, 11:54:51
.......Sie vertritt vom ersten Tag an US-Interessen, indem sie Russland damit droht, die Pipeline zu schließen. Damit handelt sie auch eindeutig gegen Deutsche Interessen im Hinblick auf die Energiewende.
Hat sie das nicht immer deutlich gemacht?
Überraschen kann das doch niemand. 
Die rutscht vor Biden auf den Knien.
aixois
aixois
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RE: Frau Baerbock als Aussenministerin.
geschrieben von aixois
als Antwort auf JuergenS vom 10.12.2021, 11:28:03

@JuergenS

was nützt es dem K., wenn der K.nichts kocht?

 

Wenn man den Teambegriff ernst nimmt, dann müsste es heissen "die K." wie "die Koalitions-  Küche", nicht die Kanzlerküche.

Weder im Wahlkampf noch in der Koalitionsvereinbarung waren außenpolitische (dazu gehören verteidigungspolitische) Herausforderungen ein Thema. Einmal, weil man damit keine Wählermassen gewinnen kann, zum anderen, weil man sich dann irgendwie hätte positionieren müssen.Das hätte nur Ärger und Uneinigkeit zu Tage gefördert.

Das (und die -m.E. etwas unglückliche - Amtsvergabe an Baerbock) führte aber dazu, dass die dezidiert 'transatlantische' (pro US) Position der Aussenministerin, nicht nur die Meinungsverschiedenheiten bei den Grünen (vor 6 Monaten waren sie z.B. gegen atomare Teilhabe, AB ist jetzt eindeutig dafür), sondern auch zwischen AB (und ihrem Flügel) und der SPD hochkommen, z.B.was die angedeutete 'Ostpolitik' ABs angeht, mit der die Mehrheit der SPD durchaus nicht einverstanden ist. Das gilt auch für China und die 'atomare Teilhabe', wo es erhebliche Bedenken von linken Grünen (z.B. Trittin) und 'linken' SPDlern (Mützenich : "Und ich finde, alleine unter militärischen Gesichtspunkten ist es notwendig, über diese nukleare Teilhabe zu sprechen. Und zum anderen bin ich jemand, der am liebsten so wenig wie möglich Atomwaffen auf der Welt sehen will.").

Da gab es vermutlich schon heftig Zoff hinter den Kulissen wegen des Vorpreschens der AA, die z.B. in ihrem Interview mit der taz Positionen vertreten hat, die sich von denen von AKK kaum unterscheiden.
In diesen sensiblen Bereichen dürfte sich der (SPD) Koch, das Koch-Recht vorbehalten haben.
Frau Baerbock dürfte sich daher (was ihre Eigeninitiativen angeht) mehr auf ihre eigentlichen Kompetenzfelder konzentrieren dürfen (besonders feministische Außenpolitik,  internationale Klimapolitik, etc.).

Das bedeutet gerade im Klimabereich viel Arbeit und erlaubt dem AA aus dem Schatten des Kanzleramts herauszutreten, auch wenn es das Umweltministerium weiter schwächt und zu einem Ministerium reduziert, das sich auf die Natur in der Umwelt (Schutz von Fauna und Flora, Biodiversität ...) konzentriert.

Ich halte eine Verbesserung der Kooperation mit Frankreich als unabdingbar, bilateral und besonders was Europa angeht. Da kommt es darauf an, ob man Macron behalten will, ihm helfen will für die Wahlen nächsten April oder nicht. Mal sehen was sich aus dem Treffen Macron  - Scholz heute ergibt.
Aussenpolitisch scheint mir Baerbock den Initiativen Frankreichs eher 'reserviert' gegenüber zu stehen. Auch Pressemitteilungen zu ihrem Antrittsbesuch spiegeln das wider. Manche Stimmen verweisen erneut auf ihre Bevorzugung des Einstimmigkeitsprinzips (nicht des Mehrheitsprinzips) bei EU Abstimmungen.

Nach deutschen Impulsen in der Aussenpolitik sieht das (noch ?) nicht aus.
Ich jedenfalls tu mich schwer, ein Profil, längerfristige Perspektiven zu erkennen, die über ein "weiter so" mit dem status quo hinausgehen würden.
Was nicht ist, kann ja noch werden. An den Rezepten für den Koch werden ja viele mitschreiben, einige davon können dann ja im AA gekocht werden, andere aber nur serviert.

aixois


 

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