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Internationale Politik Flüchtlingsdrama vor Lampedusa

hafel
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von hafel
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 23.10.2013, 20:33:12
Die Nachricht ist bekannt. Ich wohne in Norddeutschland und Hamburg ist nur wenige km von meinem Wohnort entfernt.

Es mag verständlich klingen, wenn Flüchtlinge Libyen verlassen, weil sie sich dort nicht sicher fühlen. Aber unsere Gesetze verlangen nun einmal für das deutsche Aufenthalts- und Asylrecht, dass hinterfragt wird. Pauschal läuft da gar nix.
Die rot linke Bewegung ist hier am wenigsten hilfreich. Die Linken freuen sich, dass sie wieder mal ein Thema haben, wo sie Rabatz machen können.

Die Frage ist doch eigentlich eine ganz andere: Warum suchen Flüchtlinge einen Rechtsstaat auf und bekämpfen den dann mit Rechtswidrigkeiten und Rechtsbeugungen? Da fehlt mir das Rechtsverständnis.

Vielleicht mag Dir das normal erscheinen

hafel
Mitglied_bed8151
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hafel vom 23.10.2013, 21:12:27
ich nehme das anders wahr, bin aber auch kein jasager. bekämpft werden die flüchtlinge. die üben sich in selbstschutz. was in deutschland passiert, spottet jeder beschreibung. der rechtsstaat ist dort unter die räder gekommen. ausländerfeindlichkeit ist staatsraison geworden. ich traue auch keiner deutschen regierung und keiner deutschen ausländerbehörde. ungehorsam, ja widerstand tut not. neinsager sind gefragt.
---
w.
olga64
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von olga64
als Antwort auf hafel vom 23.10.2013, 21:12:27
Die Frage ist doch eigentlich eine ganz andere: Warum suchen Flüchtlinge einen Rechtsstaat auf und bekämpfen den dann mit Rechtswidrigkeiten und Rechtsbeugungen? Da fehlt mir das Rechtsverständnis.

hafel


Wir haben die Demos ja in München miterlebt als sich Asylanten auf dem Rindermarkt niederliessen (wo dann auch Zelte erlaubt waren), Hunger- und Trink-Streit lebten. DA waren generell nicht die Asylanten die Initiatoren, sondern linke Parteien, auch besetzt mit früheren Asylanten, die dann bleiben durften und auch solchen, die mittlerweile die deutsche Staatsbürgerschaft haben. Denen konnte und kann ja nichts mehr passieren.
Mittlerweile ist ein Grossteil dieser Gruppe nach Berlin weitergezogen, wo sie dann (ohne Zelt) vor dem Brandenberger Tor campierten (mittlerweile haben sie aufgegeben).
Dass sie zu diesen Mitteln greifen, ist für mich logisch: hier dürfen sie - in ihren undemokratischen Staaten wären sie im Knast gelandet.
Was mich aber an meinem bayerischen Heimatland massiv stört: In 1992 kamen noch ca 60.000 Flüchtlingen - in 2013 sind es bisher ca 15.000, die aber nicht untergebracht werden können. Sie müssen in zugigen Hallen hausen; eine Jugendgruppe wurde sogar auf ca 1000 m in den Bergen verfrachtet - zudem dürfen sie diese "Wohnstätte" nur in einem kleinen Radius verlassen. Unhaltbare Zustände - wenn die privaten Helfer nicht wäre, wäre dies längst eskaliert. Olga

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nerida
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von nerida
als Antwort auf olga64 vom 24.10.2013, 16:09:14

Was mich aber an meinem bayerischen Heimatland massiv stört: In 1992 kamen noch ca 60.000 Flüchtlingen - in 2013 sind es bisher ca 15.000,
1992 katapultierten die Flüchtlingszahlen durch den Jugoslawienkrieg nach oben, aber und der überwiegend größte Teil der Flüchtlinge ist inzwischen wieder in seine Heimatländer zurückgekehrt.
Mitglied_bed8151
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von ehemaliges Mitglied

heute.de, 25.10.2013
Flüchtlingspolitik in Europa: "Asyl auf Zeit für Hungerflüchtlinge"
Schluss mit der Abschottung: Der Soziologe Jean Ziegler bezeichnet die "Festung Europa" als "Schande". Im heute.de-Interview fordert der Schweizer ein Umdenken in der EU-Flüchtlingspolitik, Barmherzigkeit und mehr Rechte für die Notleidenden. -> http://www.heute.de/Asyl-auf-Zeit-f%C3%BCr-Hungerfl%C3%BCchtlinge-30342968.html

die eu bleibt in einem erbärmlichen zustand. gestern haben es die eu-regierungschefs abgelehnt, an dublin ii etwas zu ändern. die festung europa soll bleiben. damit geht auch der krieg gegen die flüchtlinge weiter.
---
w.
Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.10.2013, 00:44:50
:
Ziegler (dein obiger link, den ich aus zeitmangel nur überflog) spricht von Asyl AUF ZEIT.
Gegen AUF ZEIT: hätte ich nichts, wenn es denn wahr würde.

in der vergangenheit kam dieses versprechen AUF ZEIT immer wieder.
jedoch waren es zu oft lügen.

glaubst du, wolfgang, ernsthaft an dieses AUF ZEIT ???

Nebenbei: die tragischen ereignisse vor lampedusa und die flüchtlingsproblematik,
hier ja hauptsächlich schwarz-afrika,
konnten verständlicherweise thematisch und gedanklich nicht getrennt werden.
dadurch war es in diesem thread leicht, die wenigen, die noch mutig genug sind,
sich gegen sogenannte "mainstream-meinungen" zu stellen,
von vornherein in ein (auch charakterlich) schlechtes licht zu stellen
und deren argumente zu entwerten.

die nutzung des wortes "mainstream" ist sowieso falsch,
denn es handelt sich nicht um mehrheits-meinungen,
sondern zumeist um laute, aber doch: MINDERHEITS-meinungen
.

margarit
.

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Mitglied_bed8151
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.10.2013, 10:32:22
natürlich glaube ich dem herrn ziegler. was ich aber nicht glaube ist, dass die führer der eu solch ein asyl haben wollen. sie pochen auf die festung europa. sie führen krieg gegen die flüchtlinge. sie versuchen, sie erst gar nicht in die festung europa reinzulassen (unter inkaufnahme ihres todes). sind sie wider erwarten trotzdem irgenwie reingekommen, versuchen die burgherren, die flüchtlinge so schnell wie es irgend geht wieder rauszuschaffen. ein schauerliches spiel, bei dem menschen sterben, denen leicht geholfen werden könnte, wenn alle flüchtlinge, auch die wirtschaftsflüchtlinge, für eine zeit (es dreht sich um jahre) ohne wenn und aber und ohne großartiges verfahren asyl bekämen.

was den mainstream betrifft... da sind die gegner der flüchtlinge, auch du, doch mittendrin. die freunde der flüchtlinge sind in der minderheit und werden sogar kriminalisiert. ist dir bekannt, dass, wer illegalen hilft, sich strafbar macht? ein unding, wider die humanitas, aber rechtlich abgesichert und gängige praxis in deutschland. ungehorsam, ja widerstand gegen solches "recht" tut not.
---
w.
Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.10.2013, 12:00:18
.
wolfgang, ich bin kein gegner der flüchtlinge.
jeden einzelnen, der einen weg in ein besseres leben (oft sogar in's über-leben) sucht, kann ich verstehen.
ich habe als junges ding ja auch meinen weg in ein besseres leben gesucht.

Zu der jetzigen situation kann niemand eine absolut geradlinige meinung haben.
aus vielen, ernstzunehmenden beiträgen hier, gleich welcher richtung,
waren ja auch zweifel zu lesen
und immer wieder kam das verzweifelte "ich weiss auch keine lösung".

bei 7 milliarden menschen stehen wir vor dem riesen-problem drohender völkerwanderungen.
völkerwanderungen gab es des öfteren in der geschichte der menschheit.
mit dem unterschied, dass es damals noch (fast) leere, bewohnbare landstriche gab.
spätestetens bei 5 milliarden war das, was kommen wird, überdeutlich voraussehbar.
aber nur ganz wenige einflussreiche menschen wagten das wort "überbevölkerung" deutlich auszusprechen.

ein gutes wochenende wünscht
margarit
.
Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.10.2013, 13:53:13
Das scheint im Trend zu liegen. In Afghanistan wurde auch Krieg geführt, aber das Wort war tabu. So ist es auch mit der Überbevölkerung. Aufklärung täte not.
olga64
olga64
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von olga64
als Antwort auf nerida vom 24.10.2013, 17:11:49
1992 katapultierten die Flüchtlingszahlen durch den Jugoslawienkrieg nach oben, aber und der überwiegend größte Teil der Flüchtlinge ist inzwischen wieder in seine Heimatländer zurückgekehrt.


Haben Sie hierfür belegbare Zahlen?
Ausserdem ist es sicher nicht vergleichbar mit Flüchtlingen aus Syrien, Libyen, Afghanistan usw. - wie sollen die in ihre Länder zurückkehren können?
Ausserdem sollten Sie berücksichtigen,dass z.B. die Roma aus Rumänien und Bulgarien keine Flüchtlinge sind, sondern normale EU-Bürger - wie Sie und ich - die ein Recht haben, bei uns zu leben. Im nächsten Jahr werden sicher noch viele mehr kommen,da ihnen dann auch die Bezahlungen von Sozialleistungen zusteht. Olga

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