Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Flüchtlingsdrama vor Lampedusa

Internationale Politik Flüchtlingsdrama vor Lampedusa

luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von luchs35
als Antwort auf nostalgie vom 18.10.2013, 11:18:36
In diesem Fall wäre es ja kein Verbringen in ein Drittland, sie bringen sie nachhause, und das kostenlos.

Wenn sie auf offenem Meer aufgefischt werden, dann kann von einem verbringen in ein Drittland keine Rede sein.
Ich finde die Regelung , wenn es tatsächlich so gemacht wird,okay.
geschrieben von nostalgie:


Doch, finde ich ganz toll ...diese Lösung (Ironie)! Die EU erlässt vor einem Jahr ein Gesetz, dass das Verbringen von Flüchtlingen in Drittländern verboten wird.

Nun wagen es Menschen aus Somalia, Eritrea, Kongo etc. an der libyschen oder tunesischen Mittelmeerküste auf eines der Boote zu kommen, werden aufgegriffen und von der "Frontex " einfach an den Stränden der arabischen Länder Tunesien und Libyen abgesetzt, egal woher sie ursprünglich kommen.

Sind das dann etwa keine Drittländer? Wenn Du von Deutschland nach Marokko fliehst und die setzen Dich dann in der Türkei ab, bist Du dann zuhause? Ja, ich weiß, Gesetze sind für die andern da!

Es wird nicht nach Lösungen gesucht, sondern es heißt nur "weg damit"!

Schließlich bestehen diese akuten Probleme seit den 90er Jahren, und der Knebel für viele Afrikaner in ihrer Heimat wurde immer enger anstatt mal Entwicklungshilfe nicht nur zu streuen, sondern an Bedingungen zu knüpfen, die überwacht werden können.

Oder wie toll ist denn das, dass beispielsweise den Eritreern, die als tüchtig und diszipliniert bekannt und zu 75 Prozent Bauern sind,einfach ihr Ackerland weggenommen wird von Großinvestoren mit den nötigen Bestechungsgeldern, die Europa mit Billiggemüse beliefern und die ehemaligen Besitzer als Taglöhner zu miesesten Bedingungen auf deren eigenem Boden schuften lassen?

Klar, wenigstens haben wir das ganze Jahr über billiges Gemüse, das wir auf den Müll werfen können, wenn wir zuviel davon eingekauft haben, weil es ja so billig war. Ist nur ein Beispiel von vielen.

Also auch mal hinter das Elend schauen, an dem auch wir uns beteiligen.

Jetzt ist das Thema für mich beendet- es dreht sich nur im Kreis! Und ich kann auch keine perfekte Lösung anbieten. Sorry!

Luchs
myrja
myrja
Mitglied

Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von myrja
als Antwort auf sammy vom 18.10.2013, 12:19:33
Sammy,

wenn Du diesen Thread wirklich aufmerksam gelesen hättest, bräuchtest Du nicht danach fragen welche Art von Soforthilfe ich meine. Das wäre selbstverständlich erst mal die Flüchtlinge aufnehmen. Denn in den Ländern, aus denen sie geflohen sind, ist es z. Zt. viel zu unsicher für Menschen, die dort Entwicklungshilfe leisten möchten.

ich persönliche helfe hier in Deutschland mit meiner Zeit und meiner Arbeitskraft, die ich investiere, so gut ich kann.

Myrja
nostalgie
nostalgie
Mitglied

Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von nostalgie
als Antwort auf myrja vom 18.10.2013, 14:55:40
Findest Du das wirklich so abwegig?

Anzeige

hafel
hafel
Mitglied

Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von hafel
als Antwort auf myrja vom 18.10.2013, 14:59:54
@ Myrja: " Das wäre selbstverständlich erst mal die Flüchtlinge aufnehmen."

Bitte etwas genauer, liebe Myrja. Alle die kommen?

Nach "PRO ASYL" sind weltweit ca 45 Millionen Menschen auf der Flucht (kann man/frau nachlesen). Wie soll das gehen, wenn nicht differenziert wird?

In der Regel braucht man für die Einreise ein Visum. Visa für Flüchtlinge gibt es aber nicht. Sie müssen mit falschen Papieren fliehen oder den gefährlichen Weg heimlich über die Grenze wagen. Wie wir täglich sehen. Da kannst Du ruhig Deine "Angstwitze" machen, aber eine "allgemeine" "Passverteilung" ist so mit das Gefährlichste was sich ein Staat antuen kann, denn dann kommen mit 100%iger Sicherheit auch Menschen, die es nicht so ehrlich meinen, wie Terroristen und Kriminelle ins Land. So einfach ist das eben nicht.

Hafel
sammy
sammy
Mitglied

Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von sammy
als Antwort auf myrja vom 18.10.2013, 14:59:54

wenn Du diesen Thread wirklich aufmerksam gelesen hättest, bräuchtest Du nicht danach fragen welche Art von Soforthilfe ich meine. Das wäre selbstverständlich erst mal die Flüchtlinge aufnehmen.

myrja, entweder du willst oder kannst nicht verstehen was ich gefragt habe. WIE sollen diese Aufnahmen und der sich daraus ergebenen Notwendigkeiten umgesetzt werden? Forderungen stellen, auch wenn sie verständlich sind, ist eine Methode die nun nicht die Probleme beseitigt. So sehr DEIN beschriebener Einsatz Anerkennung finden muss, er wird jedoch nicht einmal ein "Tropfen auf dem heissen Stein" sein.

sammy
myrja
myrja
Mitglied

Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von myrja
Diese Verallgemeinerungen immer wieder hier!
Deutschland muss doch nicht die weltweit 45 Millionen Flüchtlinge alleine aufnehmen.

Und eine „Allgemeine Passverteilung“ fordert auch niemand. Das ist völliger Unsinn. Wer aber schon jahrelang hier lebt und sich nichts zu schulden kommen ließ, sollte die Chance bekommen, die deutsche Staatsbürgerschaft zu erhalten.

Was muss getan werden?

Erst einmal müssen bei uns Gesetze geändert werden wie z. B., dass Asylbewerber endlich auch eine Arbeitserlaubnis erhalten, um eben nicht dem Staat auf der Tasche zu liegen. Denn so ein Asylverfahren dauert oft viele Jahre, in denen die Menschen tagtäglich in der Angst vor Abschiebung leben müssen.

Dann müssen die Waffenlieferungen in Krisengebiete eingestellt werden, damit vielleicht in Zukunft etwas mehr Frieden herrscht in den Ländern und die Entwicklungshilfe (Landwirtschaft, Fischfang, Bildung, Industrie etc.) als Hilfe zur Selbsthilfe beginnen kann.

Unter Hilfe zur Selbsthilfe verstehe ich, dass die Menschen vor Ort ausgebildet werden und wir uns dann wieder zurückziehen. Bisher wurden Projekte meist in der Hauptsache von den Industrienationen den Menschen vorgesetzt, die aber selbst meist nur als schlecht bezahlte Hilfsarbeiter dabei waren.

Die Menschen, die jetzt schon geflohen sind, müssen bei uns in den reichen Industrieländern aber Aufnahme finden. Es kann nicht angehen, dass sie in überfüllten Flüchtlingslagern vor sich hin vegetieren.

Myrja

Anzeige

hafel
hafel
Mitglied

Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von hafel
als Antwort auf myrja vom 18.10.2013, 17:00:09
Ja, liebe Myrja, man/frau kann sich das alles so schön zurechtbasteln, dass es einem gefällt und vor allem das eigene Gewissen beruhigt.
Die Realität sieht leider eben etwas anders aus. Solange die Ursachen vor Ort nicht verändert werden, wird leider alles so bleiben, ob es uns
passt oder nicht.

Es lohnt hier nicht weiter einzusteigen, es ist soweit alles geschrieben.

hafel
Elisabet
Elisabet
Mitglied

Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von Elisabet
als Antwort auf hafel vom 18.10.2013, 17:35:53
Und was sagt der Klerus dazu,der sich bekanntlich christlich nennt ?
Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von Mareike
als Antwort auf hafel vom 18.10.2013, 16:06:07
@ Myrja: " Das wäre selbstverständlich erst mal die Flüchtlinge aufnehmen."

Bitte etwas genauer, liebe Myrja. Alle die kommen?

Nach "PRO ASYL" sind weltweit ca 45 Millionen Menschen auf der Flucht (kann man/frau nachlesen). Wie soll das gehen, wenn nicht differenziert wird?

Hafel

Auch hinsichtlich der Zahlen geht es "etwas" genauer:

"Wie viele Flüchtlinge gibt es?

Weltweit befinden sich mehr als 45 Millionen Menschen auf der Flucht oder leben in einer "flüchtlingsähnlichen" Situati­on. Das schätzt UNHCR, der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen.

80 bis 85% der Flüchtlinge können keine großen Wege zurücklegen und bleiben in der Herkunfts­region.
Viele schaffen es nicht, die eigene Staatsgrenze zu überwinden. Solche Menschen nennt man Binnenvertriebene. Im Jahr 2012 waren das 28,8 Millionen.

Flüchtlinge, die in anderen Ländern Schutz suchen, leben weit überwiegend außerhalb Europas. 2012 wurden in der gesamten EU rund 300.000 Asylanträge gestellt. Staaten wie Pakistan, Iran und Kenia beherbergen viel mehr Flüchtlinge als die reichen Staaten des Westen.

Absetzungen von mir.

Basiswissen

Mareike
hafel
hafel
Mitglied

Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von hafel
als Antwort auf Mareike vom 18.10.2013, 18:17:02
@ Mareike:

Ich kenne den Link, den Du hier anführst, ich habe ihn gelesen.

Du schreibst: "Staaten wie Pakistan, Iran und Kenia beherbergen viel mehr Flüchtlinge als die reichen Staaten des Westen". Na warum wohl? Da spielen auch tiefe religiöse Gründe eine Rolle. So viele Moscheen könnten wir gar nicht bauen.

Was hier gedanklich (und auch von Dir) unterschlagen wird ist, werden die Abschottungen und Abdichtungen geöffnet, wird sich die Zahl der Einreisewilligen sofort um ein mehrfaches erhöhen. Deine Zahlen gelten JETZT.

Hafel

Anzeige