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Internationale Politik Flüchtlingsdrama vor Lampedusa

Karl
Karl
Administrator

Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von Karl
als Antwort auf sarahkatja vom 13.10.2013, 17:12:37
Liebe sarahkatja,

zunächst vielen Dank für Dein Vertrauen in mich. Meine Möglichkeiten sind durchaus beschränkt, aber schon die Öffentlichkeit, die wir hier herstellen, ist ein kleiner Beitrag. Darüberhinaus kann ich, aber auch jeder von uns, den Bundestagsabgeordneten des Wahlkreises einen Brief schreiben.

Ich werde hierzu einen Musterbrief formulieren, den ich hier im Laufe des Tages zum Kopieren einstellen werde.

Beste Grüße, Karl
Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hafel vom 13.10.2013, 17:27:18
"Also müssen wir "unsere" Politiker dahingehend "in den Hintern treten", dass sie Lösungen finden die Ursachen zu beheben."


Wir können kaum den Politikern in den Hintern treten - ohne nicht auch gleich praktikable Vorschläge zur Lösung zu machen.
Dabei ist es nötig, dass eine Mehrheit der Menschen diese Vorschläge dann unterstützt.
Spiegel und FAZ hatten dazu Umfragen gestartet, die in etwa so ausgefallen sind (aus "Zeitungsschau"-Morgenmagazin):
1. Eine deutliche Mehrheit FÜR: "die EU muss sich was einfallen lassen" und mehr Flüchtlinge aufnehmen.
2. Eine deutlich Mehrheit GEGEN :"Deutschland muss mehr Flüchtlinge aufnehmen".
Ich bin mir sicher, wenn man noch konkreter werden würde, würde die Hilfsbereitschaft gegen 0 gehen.

Je konkreter es wird - umso geringer die Bereitschaft zur verstärkten Aufnahme v. Flüchtlingen. Wenn überhaupt, dann mit einer kleinen Spende.
Was meinst du wohl, wie die Furcht der östlichen Kommunen steigt, dass der Plattenwohnungs-Leerstand genutzt wird, um größere Zahlen an Asylanten aufzunehmen. Darauf läuft es nämlich oft hinaus.
"Potsdam" hat schon festgestellt, dass die Landeshauptstadt kaum Flüchtlinge aufnehmen könnte - jedoch z.B. Eisenhüttenstadt... dafür gut geeignet wäre...
Das sind die Fakten!

Noch schwieriger erscheint mir die politische Lösung.
hafel
hafel
Mitglied

Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von hafel
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.10.2013, 09:36:10
@ Klaus:

Lieber Klaus, wenn es so einfach wäre, würden hier und sonst bereits parktikable Lösungsvorschläge auf den Tisch liegen. Der ST besteht ja nicht aus Dummköpfen.

Ich schrieb ja bereits, dass eine Lösung, welche nur immer, keine Sofortlösung ist.

Ich denke schon, und Karl hat ja einen ähnlichen Gedanken aufgenommen, dass man/frau sich an seinen Bundestagsabgeordneten wenden kann. Tuen es viele gibt es evtl. an einschlägischer Stelle ein Gespräch.

Die Unterbringung in den leerstehenden Plattenbauten, die Du beschrieben hast, sind auch denkbar ungeeignet, da sie rund um die Uhr von der Polizei geschützt werden müssten, es wären Anlaufpunkte von Neo-Nazihorden. Da gibt es ja schreckliche Beispiele in der Vergangenheit.

Nach wie vor muss bei der Lösung bei der Ursache angesetzt werden, ich weiß, das ist denkbar schwierig. Aber dafür sind nun mal Politiker da.

Hafel

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nostalgie
nostalgie
Mitglied

Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von nostalgie
als Antwort auf myrja vom 13.10.2013, 17:18:27
[quote=hafel][b]@ Myrja: "
Ein paar Beispiele:

[i]Libanon
720.000 syrische Flüchtlinge suchen in einem Land Zuflucht, welches die Größe Hessens und selber nur 4,5 Millionen Einwohner hat.

Jordanien
Etwa eine halbe Million vom UNO-Flüchtlingswerk registrierte syrische Flüchtlinge leben in Jordanien. Bis zu 40.000 warten noch auf die Registrierung. .....

Türkei
Etwa 200.000 Flüchtlinge leben nach Regierungsangaben in 20 Camps. Weitere 13.000 Syrer warten auf die Registrierung. Neben den registrierten Flüchtlingen in den Camps geht man von weiteren etwa 250.000 Syrern aus, die meist in Gastgemeinden in den Provinzen Hatay, Kilis, Gaziantep und Sanliurfa leben. .....

Irak
Etwa 200.000 Flüchtlinge leben nach Regierungsangaben in 20 Camps. Weitere 13.000 Syrer warten auf die Registrierung. Neben den registrierten Flüchtlingen in den Camps geht man von weiteren etwa 250.000 Syrern aus, die meist in Gastgemeinden in den Provinzen Hatay, Kilis, Gaziantep und Sanliurfa leben. .....


Sodele, nun jammert weiter, dass wir wegen der Flüchtlinge bald alle am Hungertuch nagen müssen!

******************************************************************
Meine Antwort:
[b]Das ist meiner Meinung nach kein Argument. Sie nehmen Glaubensbrüder auf, und das ist okay. Bist Du sicher, dass sie im Umkehrschluss auch so viele Europäer aufnehmen würden? Christen werden dort verfolgt und getötet!!! Und sie bekommen von der Weltgemeinschaft viele Spendengelder und andere Hilfen.
myrja
myrja
Mitglied

Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von myrja
als Antwort auf nostalgie vom 14.10.2013, 13:25:30

Meine Antwort:
[b]Das ist meiner Meinung nach kein Argument. Sie nehmen Glaubensbrüder auf, und das ist okay. Bist Du sicher, dass sie im Umkehrschluss auch so viele Europäer aufnehmen würden? Christen werden dort verfolgt und getötet!!! Und sie bekommen von der Weltgemeinschaft viele Spendengelder und andere Hilfen.
[/quote]

Das ist doch Humbug Nostalgie.

Ob Religionsbrüder und -Schwestern ist doch egal. Die Meisten in Europa sind doch nicht dagegen die Flüchtlinge hier aufzunehmen, weil sie Moslems sind. Es geht doch um knallharte wirtschaftliche Interessen. Und da gehen uns die Nachbarländer mit gutem Beispiel voran.

Die Flüchtlinge werden dort nicht abgeschoben, wie es bei uns täglich Gang und Gäbe ist.

In Eritrea z. B. leben auch viele Christen.
Die Bevölkerung Eritreas teilt sich offiziell zu fast gleichen Teilen in Muslime (Sunniten) und Christen (Eritreisch-Orthodoxe Tewahedo-Kirche, Protestanten, Katholiken, Orthodoxe).
..... In den letzten Jahren kam es zur systematischen Verfolgung nicht anerkannter christlicher Minderheiten durch die Regierung.
Religionen in Eritrea

Glaubst Du denn, dass die Christen und andere Minderheitenreligionsangehörige, die verfolgt werden, nicht unter den Flüchtlingen sind?

Manche Menschen machen sich ein wirklich sehr vereinfachtes Weltbild!

Myrja
sammy
sammy
Mitglied

Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von sammy
als Antwort auf myrja vom 14.10.2013, 14:04:59
Manche Menschen machen sich ein wirklich sehr vereinfachtes Weltbild!

myrja, dein Engagement in allen Ehren, aber bei dem Satz musste ich nun doch schmunzeln. Er kann nämlich auch ein kein wenig anders lauten; " Manche Menschen machen sich ein wirklich sehr vereinfachtes Weltbild um existierende Probleme lösen zu wollen".
Zugegeben, jeder Weg fängt mit dem ersten Schritt an, aber bis zum Erreichen des Zieles (eines Zieles) werden immer wieder viele die Leidtragenden sein.

sammy

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pitt
pitt
Mitglied

Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von pitt
als Antwort auf myrja vom 14.10.2013, 14:04:59
Als neu hier lese ich doch schon eine weile mit und möchte nur ein paar fakten einwerfen.
Habe gerade im cicero einen artikel von g.heinsohn gelesen.
Titel: europas gefährliches spiel mit den afrikanern.
H. schreibt, daß aufgrund der lage in afrika etwa 700 mio menschen gern nach europa möchten.
Die zahl der flüchtlinge wird deshalb nicht abreißen, sondern zunehmen und noch mehr dramatisch zunehmen je mehr europa aus falschen schuldgefühlen heraus schranken abbaut und die schleusen öffnet.
Bis 2050 wird die einwohnerzahl afrikas sich etwa verdoppeln und damit die zahl fluchtwilliger, aus welchen gründen auch immer,dramatisch weiter steigen.
Meiner meinung nach ist das der beginn einer völkerwanderung, die nicht eher aufhören wird, bis europa nicht mehr für flüchtlinge lukrativ sein wird.
Wer eine lösung des problems sieht, aber bitte eine reale, keine utopisch verträumte, der trete hervor und mache sich verdient.
Bei der gelegenheit ist anzufügen, daß die organisation afrikanischer staaten bei ihrer gegenwärtigen tagung sich vorrangig damit beschäftigt die verfahren wegen verbrechen gegen die menschlichkeit, die einigen afrikanischen diktatoren drohen als rassismus anzuprangern und deren einstellung zu fordern.
Über das flüchtlingsproblem wird dort nicht nachgedacht.
nostalgie
nostalgie
Mitglied

Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von nostalgie
als Antwort auf pitt vom 14.10.2013, 16:34:08
Gestern in einer Diskussion sagte jemand: wieso eigentlich immer Europa?
Kanada wäre ideal.
hafel
hafel
Mitglied

Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von hafel
als Antwort auf pitt vom 14.10.2013, 16:34:08
@ pitt: "H. schreibt, daß aufgrund der lage in afrika etwa 700 mio menschen gern nach europa möchten."

Ich schrieb es schon mehrmals. Mathematisch ein Unding. Man/frau muss schon recht naiv sein, zu meinen, wenn ich die Schleusen öffne, dann wird alles gut. Ich schätze dass in Europa (ohne Russland) aber mit der Ukraine, Weißrussland und den baltischen Ländern so ca. 420 Millionen Menschen leben. Wie soll das gehen? Das muss ja auch den gutmütigsten Gutmenschen zu denken geben.

Hafel
olga64
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von olga64
als Antwort auf nostalgie vom 14.10.2013, 16:54:15
Kanada dürfte ein wenig weit entfernt von Afrika sein, oder? WEnn diese kleinen Boote es schon nicht bis Malta oder Lampedusa schaffen,wie soll es dann nach Kanada gehen? Einfach mal den Globus befragen - wer war übrigens der "jemand"? Olga

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